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am heiligen abend alleine

Ich weiß, was das heißt. An 4 Jahren war das bei mir so. Vorher mit der Mutter, ab dann mit Beate.

Es gibt ja Menschen, die können gut alleine sein, sind es oft sogar gerne. Die schauen fern oder zünden Kerzen an und legen sich mit einem Buch auf die Wohlfühlcouch. Schöner heiliger Abend auch ohne andere Menschen, die mitfeiern.

Es gibt aber auch Menschen, die nicht selbstgewählt alleine sind. Die nicht dafür geeignet sind, es nicht gelernt haben, die sich einsam fühlen. Gerade in diesen Stunden, wo alles beschert, sich besucht, gemeinsam feiert. Eine Zeit, in der man nicht eben mal jemand anrufen kann, ohne zu stören. Eine Zeit, in der garantiert die Telefonseelsorge Hochkonjunktur hat.

Man könnte schon Wochen vorher etwas planen, doch es gibt gar nicht soo viele, die am heiligen Abend Zeit haben, was die Einsamkeit der anderen noch verstärkt. Viele besaufen sich einfach, fallen irgendwann ins Bett und stellen am nächsten Morgen mit Kopfweh erfreut fest, dass dieser ach so heilige Abend vorbei ist.

Ich hab auch schon mal bei meiner Tante gefeiert. Aber da bist du nur "dabei", es ist nicht das gleiche wie die eigene Familie. Ja, das Fest der Familie ... und wer keine hat ?

Man könnte sich den besten Film der Welt anschauen, den besten Wein trinken, lange baden, computerspielen ... und doch spürt man genau in diesen Stunden, das etwas fehlt. Wenn man jederzeit raus "könnte" und irgendwo klingeln oder anrufen, dann ist das alles einigermaßen zu ertragen. Aber wenn man weiß, dass es am Vorabend des Festes der Liebe eben "nicht" möglich ist, Kontakte zu pflegen, dann macht einem das so richtig bewusst, dass man alleine ist.
 

Engelbert 23.12.2006, 16.03

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Kommentare zu diesem Beitrag

8. von Fimir

Hallo Engelbert,

am Schlimmsten ist es wenn man
gem-EINSAM ist. Das Gefühl von "egal" zu sein, vielleicht dem den man liebt, denen die man liebt...

Mein Herz ist groß, oft zu groß als es für meine Seele gut ist. Ich denke zuviel an Menschen, denen es schlecht geht, denen ich helfen möchte. Doch ich finde keine die gerne Hilfe annehmen möchten. Kann ich nicht "richtig" helfen? Wir haben keine Familie die mit uns Weihnachten verbringen möchte... Wir würden gerne Weihnachten mit anderen verbringen, lustig, froh und ohne "Zwang". Oder Sylvester. Doch keine mag mit oder bei uns feiern...warum???...darauf gibt es keine Antworten...
Liebe Grüße an alle - schöne Zeit, Licht und Wärme und eine große Portion "ich mag euch"

vom 25.12.2006, 18.55
7. von Thinkabout

Alle grossen Familienfeste, die zudem noch die Antworten auf die menschlichen Fragen unseres Wohers und Wohins zu klären versuchen, haben den Kern der Einsamkeit in sich. Und sei es nur die Angst, das Vertraute könnte einem genommen werden. Uns Allen ist das Alleinwerden irgendwie bestimmt - denn wenn wir sterben, gehen wir diesen Weg allein. Aber wir können uns als Teil einer Seelengemeinschaft begreifen und in unserer eigenen Seele das alles erkennen, was uns nicht nur auf uns selbst zugehen und mit uns liebevoll umgehen lässt, sondern auch mit allen anderen. Und die sind da. Immer. Auch an Heiligabend.

vom 24.12.2006, 15.24
6. von Janna

...eins meiner schönsten Weihnachten war, als ich spontan einige alleinlebende Frauen eingeladen hatte zu meiner Familie (damals noch da) - erst guckten "meine"komisch, und dann...jede beteiligte sich irgendwie, wir sangen laut und schön..lachten, aßen miteinander - und es wurde spät...und ich denke immer noch daran. Nächstes Jahr mache ich das wieder!...:-)Janna

vom 24.12.2006, 11.50
5. von sich verkriechendes Mäuschen

Vor einigen Tagen auf dem Heimweg begegnete uns im Zug eine Gruppe behinderter Menschen, die auf der Rückfahrt vom Weihnachtsmarkt waren. Wir kamen nach ein paar Stationen ins Gespräch, weil eine Frau mir die kleine Echse zeigte, die sie sich gekauft hatte. Ich machte ihr einen Vorschlag, diese Echse als Btosche auf die Schulter zu setzen und löste damit einen Kreativ-Schub aus, der es in sich hatte: alle sprachen durcheinander miteinander, es kamen Ideen auf - sagenhaft. Ein Bild, das ich nur zeigen wollte, nahm sie mit strahlenden Augen als Geschenk an - soltle ich es ihr wegnehmen und sie enttäuschen? Das konnte ich nicht und gab noch fünf Fotos weg, die ich dabei hatte. Diese Freude bei wildfremden Menschen war schon toll. Beim Aussteigen umarmte sie mich und wünschte mir schöne Weihnachten. Ich weiss nicht, wo sie in DDF wohnen, aber ich ahne etwas von dem Weihnachtsfrieden in dieser Wohngruppe. Der Leiter dankte mir für die Freude und gab mir die Hand.

Da sind die Probleme, die ich habe, zweitrangig geworden. Denn: ICH bin gesund (relativ), habe Arbeit und Familie und brauche mir keine dummen Spräche von hirnlosen Zeitgenossen anzuhören. Bettinas Kommentar auf jemanden, der sie anpöbelte: Armer Irrer, ich wünsch dir was.
Meine Güte, diese Fahrt gab mir zu denken...
Euch allen schöne Feiertage. Und in diesem Jahr verkrieche ich mich nicht!
Liebe Grüße das Mäuschen, das letztes Jahr nur noch ins Mauseloch wollte...

vom 24.12.2006, 11.18
4. von Julia

Guten Morgen Engelbert,

eine Gruppe von Menschen hast du vergessen zu erwähnen. Die krank sind oder geworden sind, so dass sie kurzfristig die geplante Weihnachtsreise zu ihrer Familie nicht antreten können.

Sie sind, auch wenn sie nicht zu den wirklich Einsamen zählen, an diesem Abend aber allein und deswegen bestimmt traurig. Vielleicht entdeckt dann so einer ja den Seelenfarben-Heiligabend von Beate und Engelbert.
Wäre ja zu wünschen...

Lieben Gruß
von Julia


vom 24.12.2006, 01.03
3. von Rita

Hallo Sanny,

ich finde es sehr schön dass du das gemacht hast. Leider gibt es tatsächlich viele Leute die sich zu so etwas nicht überwinden können, und da finde ich es doch sehr schön dass Engelbert und Beate versuchen gerade, auch sei es im Internet was für diesen Menschen zu tun. Und das ist schon viel mehr als die meisten machen, denn ja, es ist meistens ein Familienfest.

vom 23.12.2006, 23.13
2. von Sanny

Lieber Engelbert, liebe Seelenfärber,
ich finde die Idee zwar gut, aber es gibt auch viele Menschen, die einsam sind, und keinen Computer/internet... haben. Als meine Kinder am Heiligabend zum Vater gingen und ich alleine sein sollte fiehl ich vor einigen Jahren in ein tiefes Loch. Ich wurde zwar von Freunden eingeladen, aber mein Gefühl sagte nein. Vor 3 Jahren kam es wieder, Heiligabend allein. Doch da dachte ich, ich solle mit dem Selbstmitleid aufhören und etwas tun. So dachte ich nach und lud spontan meine 89jährige Nachbarin ein. Sie hat keine Familie, KEIN Radio und KEIN Fernsehen! Als sie sich riesig freute, liefen mir die Tränen über die Wange. Seit dem ist sie Heiligabend bei uns, einfach so. Als ich ihr etwas schenkte, war sie so erstaunt: Sie schenken einer alten Frau noch was??? Keine Freude ist größer, als die, sie glücklich zu sehen, und sie ist sooo bescheiden.
Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit, in Erwägung zu ziehen, sich mit Menschen direkt in Verbindung zu setzten. Aug in Aug, menschlich, es gibt so viele Menschen, die einsam sind. Und macht der Computer nicht noch mehr einsam? Und was, wenn man die Seite wieder nicht aufrufen kann, weil zu viel Betrieb ist???
Ich wünsche Euch allen besinnliche Weihnachten,
Sanny

vom 23.12.2006, 20.20
1. von Thinkabout

Alle grossen Familienfeste, die zudem noch die Antworten auf die menschlichen Fragen unseres Wohers und Wohins zu klären versuchen, haben den Kern der Einsamkeit in sich. Und sei es nur die Angst, das Vertraute könnte einem genommen werden. Uns Allen ist das Alleinwerden irgendwie bestimmt - denn wenn wir sterben, gehen wir diesen Weg allein. Aber wir können uns als Teil einer Seelengemeinschaft begreifen und in unserer eigenen Seele das alles erkennen, was uns nicht nur auf uns selbst zugehen und mit uns liebevoll umgehen lässt, sondern auch mit allen anderen. Und die sind da. Immer. Auch an Heiligabend.

vom 23.12.2006, 16.52
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