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Ausgewählter Beitrag

bedeutungen


Ich hab' bewusst gezögert für eine Erklärung zu dem Zitat zwei Einträge weiter unten. Weil ich die Kommentare und Gedanken von Euch zu interessant fand.

Die Zeit ... heilt nichts ganz. Das stimmt.

Tief drinnen
schmilzt das Eis
nie

Aber Ereignisse können in ihrer Macht so groß sein, dass bedeutungsvolle Dinge bedeutungslos werden. Für Momente, oder für ganz.

Es kommt darauf, "wie viel" Bedeutung man Dingen beimisst. Manche Menschen haben den großen Überblick und können stets die Wichtigkeit der Geschehnisse einordnen. Andere wiederum sind im Augenblick gefangen, so dass auch Unwichtiges das alleine Wichtige sein kann.

Vielleicht war es ungeschickt, das Zitat nicht zu erklären, vielleicht war es klug, wegen der Denkanstöße.

Vielleicht sind auch Zitate (ich hab jetzt bewusst "nicht" Weisheiten geschrieben ;) ) nie allgemeingültig. Oft nicke ich beim Lesen solcher mit dem Kopf, um dann "aaaber ..." zu denken. Vielleicht gibt es keine "weisen Worte", weil sie für die eine oder andere individuelle Situation gerade nicht gelten.

Ich hab mir selbst überlegt, ob meine Worte denn stimmen. Ich sage weiter "ja", aber weiß, dass Worte nie zum 100 % gelten. Es kann in jedem Leben zum "Super-GAU" kommen, der alles über den Haufen wirft. Der vermeintlich bedeutungsvolle Dinge ganz nebensächlich werden lässt. Was natürlich nicht bedeutet, dass die Prägung des Menschen durch seine Vergangenheit aufhört, zu existieren.

Abgebranntes Haus, schwere Krankheit, Tod eines der Kinder ... und vieles, was gerade so wichtig war, ist es nicht mehr.

Vielleicht sollte man ab und zu Behauptungen aufstellen, um durch die entstehenden Vetos andere Meinungen kennen zu lernen. Ist übrigens oft meine Art zu fragen, indem ich Behauptungen aufstelle. Wenn ich nur Frage, ist die Antwort nur "nein". Wenn ich behaupte, ist die Antwort "nein, so ist es nicht ... es ist soundso".

PS: es gibt es einen Moment im Leben, der alles bedeutungslos macht. Es ist der Moment, wo es aufhört.
 

Engelbert 13.03.2005, 23.18

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Kommentare zu diesem Beitrag

9. von



vom 02.08.2005, 15.43
8. von Vodia

Lieber Engelbert,

alles ist relativ!
Manche Dinge kommen und gehen, werden schon im Verschwinden bedeutungslos.
Andere Dinge hinterlassen so tiefe Spuren, formen uns und unser Leben so nachhaltig, dass sie immer Bedeutung haben werden.
Manche Wunden heilen erst, wenn man sie wieder und wieder aufgekratzt hat und endlich allen Dreck rausgeholt hat!
Die Narben, die dabei bleiben, werden zu unveränderlichen Erkennungszeichen.

Ich bin das geworden was ich bin, durch alle diese großen und kleinen Ereignisse, die alle mehr oder weniger tiefe Spuren in meiner Seele hinterlassen haben.

Wie gesagt: alles ist relativ und jedes Ding hat seine DREI Seiten.

LG
Vodia

vom 14.03.2005, 21.40
7. von Thinkabout

Den Dingen die richtige Bedeutung zumessen…
Wann ist es richtig, Ausweg, Überwindung zu suchen?
Wie lange darf das Verweilen, das nicht Herausfinden aus dem Leid andauern, dass am Ende doch die Überwindung und persönliche Gesundung, Wachstum steht?
Wie viel Leid kann ich mir zumuten, ist mir zuzumuten?
Was muss ich tun, damit die Zeit für mich arbeiten kann?
Wie sieht mein Augenblick aus?
Wie schlage ich Wurzeln in Zeiten des Glücks? Versuche ich dann unbeschwert mit den Armen den Himmel zu greifen oder achte ich auch dann darauf, den Boden zu fühlen?

Thinkabout


vom 14.03.2005, 09.43
6. von Tina

"Eines Menschen Tod ist mehr die Angelegenheit seiner Hinterbliebenen als seine eigene" hab ich randvoll mit Fragen gedacht, als ich mein Vater sich die Freiheit nahm, den Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen.

Und @CeKaDo wie Du so schön sagst:
Jedesmal eine Wicklung mehr, doch die Wunde bleibt.

Jeder der hier gerade mitliest hat Momente in seinem Leben, in denen er so schwer verletzt wird (Untreue des Partners, Tod eines Freundes) in denen er wie ferngesteuert rumläuft und alle bisher bedeutungsvollen Dinge total unwichtig werden.

Jeder hat absolute Tiefpunkte, sonst könnten wir die Höhenflüge nicht so intensiv empfinden.

Und so blöd das klingt: Irgendwie gewöhnt man sich an den Schmerz und lernt mit ihm zu weiterzuleben.

Und liest Bücher, um das Schlimme zu "entwerten" und sich der Logik bewußt zu werden: Der Tod ist mit der Geburt eines Menschen schon vorgegeben und was ganz normales!

...Aber es gelingt nicht immer ;-)

vom 14.03.2005, 07.07
5. von Carola (Fürth)

Ich bin nachdenklich und traurig, hab vorhin erfahren, dass der Frontmann einer kleinen Musikgruppe aus Köln gestorben ist. Er war erst 54 ....

Im Bericht steht:
"Seit Aschermittwoch 2000 war Willi Frontmann der Gruppe. Im Jahre 2004 erfuhr Willi das er Krebs habe. Dadurch entschloß man sich als Verstärkung einen weiteren Sänger zu verpflichten.
In der Karnevalssession 2004 / 2005 war Willi Baumanns soweit genesen, das er selber wieder auf die Bühne konnte. Dann der Rückschlag: Den letzten Karnevalsauftritt mußten Ottecolong absagen. Der Krebs kam zurück. Willi kam ins Krankenhaus und wurde mehrmals operiert. In den vergangenen 2 Wochen wurde er in ein künstliches Koma versetzt aus dem er nicht mehr erwachte und gestern seinem Leiden erlag."

Das Leben ist oft so verdammt kurz, es darf einfach nicht alles bedeutungslos sein und etwas bleibt IMMER und LEBT über den Tod hinaus. Sonst wäre das Leben doch umsonst.

vom 14.03.2005, 00.06
4. von Viola

Hm, ich lass mich auch von Zitaten hinreissen. Ich lese sie und suche darin (und ich nicke auch manchmal brav). Ich lasse die Worte meist in meinen Gedanken fliessen, um sie zu fühlen. Hört sich hochtrabend an, ist aber nicht so. Ich versuch eben nur zu verstehen, was hinter den Worten steckt, welches Erleben wohl dazu geführt hat, diese Worte festzuhalten. Denn ich bin der Meinung, dass ein Zitat sozusagen die "Zusammenfassung" von individuell gemachten Erfahrungen ist.Und aus dem gleichen Grund benutze ich kaum mal ein Zitat. Nur wenn ich es "verstehe" oder ich eigene Erfahrungen dem Zitat zuordnen kann.

Jetzt muss ich aber ins Bett 4.30 klingelt mein Wecker und ich kann definitiv behaupten: "Morgenstund hat Gold im Mund"...das kann nicht richtig sein...Ich bin immernoch so arm, dass ich jeden Tag arbeiten muss ;-)

vom 13.03.2005, 23.56
3. von strandsteine

Hallo Engelbert,
Da muß ich Dir auch wiedersprechen und mich CeKaDo anschließen.
Auch im Tod ist das Leben nicht bedeutungslos. Vielleicht meinst Du, der gestorben ist, für den hat das irdische Leben an Bedeutung verloren.
Aber wir wissen es nicht.
Und kann aus Erfahrung sagen,solange ich den Verstorbenen in einer Person wiederfinde : ein Lächeln, in der art der Bewegung,usw.. ist sie für mich nicht gestorben.

vom 13.03.2005, 23.53
2. von CeKaDo

Hmm.... und auch dann ist es nicht bedeutungslos, weil es Einfluß genommen hat. Es hat Einfluß auf Andere genommen und für sie hat es eine Bedeutung gehabt.

Jeder Schritt den wir tun, jede Handlung, jeder Gedanke lebt über unseren Tod hinaus. Weil wir damit direkt oder indirekt etwas bewirken.

Das ist doch ein schönes Gefühl, oder?

----

Und ich stimme Dir zu, wenn Du solche Gedanken erst einmal stehen lässt und abwartest, welche Impulse sich ergeben.

Das ist toll. :)

vom 13.03.2005, 23.40
1. von erowyinn

doch, deiner aussage unten stimme ich zu, habe auch brav genickt ;-)
(es ist erstaunlich, wie schnell dinge in den hintergrund geraten können, wenn etwas anderes geschieht, das alle aufmerksamkeit auf sich zieht ... schlimm, wenn es natürlich so extreme sachen wie krankheit, brand, tod etc sind, ... aber auch kleinere dinge können vergangenes bedeutungslos werden lassen)

mit aussagen provozieren mache ich auch sehr gerne. wie heißt es so schön ... die wahre qualität von menschen und glühbirnen zeigt sich, wenn man sie aus der fassung bringt ;-)

vom 13.03.2005, 23.29
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