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Ausgewählter Beitrag

die alten zeiten werden müde

Früher sind wir immer an diesem Tag durch die Gegend gefahren, um den Blumenschmuck zu Fronleichnam zu sehen und zu fotografieren. Beate taten immer die vielen Blumen leid, die ihre Blätter hergeben mussten, weil es so Tradition ist.

Mittlerweile fahren wir nicht mehr ... es wird immer weniger ... in vielen Orten ist gar nichts mehr und auch in den Traditionshochburgen wird es immer weniger ... die alten Zeiten werden müde.

Es fehlt bei vielen Menschen der innerliche Bezug zum Fest und zur Tradition und viele haben auch einfach keine Lust oder keine Zeit mehr oder können es nicht mehr ... und ich glaube, man kann den jüngeren Menschen gar nicht vermitteln, warum man denn einen Baldachin über den Pfarrer hält und mit ihm durch den Ort geht. Ist so weit weg vom normalen Leben und seinen Aufgaben, Problemen und Freuden.

Engelbert 15.06.2017, 12.15

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Kommentare zu diesem Beitrag

13. von gerhard aus bayern

im allgäu ist glaube ich noch fast in jedem ort ein umzug und in münchen waren über 10000 bei der messe auf dem marienplatz.

vom 16.06.2017, 09.39
12. von owl

In meiner Zeit in Mittelfranken auf einem Dorf bis 1999 nahmen wir als zugereiste Evangelen jährlich an der Feier nach der Prozession teil und waren dort sehr willkommen.
Immer bei schönem Wetter, auf Bierzeltgarnituren im Garten des Gemeindehauses, mit leckerer fränkischen Brotzeit und der passenden Live-Musik.
Ich kann mich gut an die liebevoll geschmückten Strassen und Altare erinnern, wieso einem die Blumen leid tun sollen erschliesst sich mir übrigens nicht.
Dort wird die Tradition gelebt, Dorfgemeinschaft, genauso wie die herrlich geschmückten Osterbrunnen und die Kerwa (Kirchweih), die reihum in jedem Dorf stattfinden, selbst dort, wo es weder Kirche noch Kapelle gibt. Tracht wird dort vereinzelt immer noch getragen und junge Menschen werden nicht belächelt, wenn sie in der Trachtengruppe tanzen oder z.B. Zupfbrett spielen. Bei Hochzeit, Geburt, Kommunion werden gemeinsam Küchle gebacken und an die Nachbarn verteilt. Totenwache und gemeinsames Beten und die Fürsorge für die hinterbliebene Familie ist selbstverständlich.
Dort ticken/tickten die Uhren noch anders. Vergleichen kann ich es mit dem Ruhrgebiet, dem Sauerland und Ostwestfalen, hier gibt es zumindest in den Städten gar nichts dergleichen. Aus der Kirchweih ist die Kirmes geworden, ausschliesslich Kommerz, saufen und rauchen. Einige letzte Schützenvereine haben überlebt und kämpfen mit Nachwuchssorgen. Kirchen werden zu Gaststätten.
Ich finde es sehr schade, dass alte Traditionen langsam aber sicher verschwinden, Dialekte werden nicht mehr gelernt, selbst unser Deutsch wird ver"englischt", Egoismus verdrängt den Zusammenhalt, Rücksichtslosigkeit ist an der Tagesordnung ...

@Biggi, es stimmt, früher war nicht nur alles anders, auch ich glaube, es war besser ... schade!

Die Welt steht uns inzwischen offen, in "unserem" Dorf gabe es damals tatsächlich viele Menschen und nicht nur die Alten, die ihr ganzes Leben nicht aus ihrem Landkreis herausgekommen sind, geschweige denn ein fremdes Land bereist haben. Ich habe Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft, liebevoll gepflegte Umgebung in Erinnerung.
Sicherlich ist dort auch nicht alles gut gewesen, ob besser als heute in vielen Städten vermag ich nicht zu beurteilen, auf jeden Fall anders ...


vom 16.06.2017, 09.08
11. von Lina

Also bei uns gab es so wie immer einen schönen Umzug.

Erst die Messe im Passionsspielhaus...und dann wurden 3 geschmückte Altären gezogen. Es waren heute extrem viele Menschen beim Umzug.

Der Pfarrer hat gesagt "eigentlich ist dieser Umzug eine Demenstration - eine Friedens-Demo.

vom 16.06.2017, 01.20
10. von Gabi K

Ja, das ist uns heute auch aufgefallen. Blumenschmuck nur noch im Topf, aber immerhin, viel weniger Menschen die die Prozession mitgehen und in manchen Straßen waren noch nicht mal die Fahnen rausgehängt.
Gilt aber nicht nur für Fronleichnam, fällt mir bei ganz vielen Traditionsveranstalltungen auf.
Oft denke ich (wohl aus eigener Erfahrung), dass die Menschen im Beruf/Leben so gefordert werden, dass sie einfach zu müde sind, um noch etwas anderes zu tun.

vom 15.06.2017, 20.32
9. von Biggi

Selbst ich mit 42 sage jetzt schon früher war alles besser....

früher war ich Messdienerin und bin einige Male bei der Prozession mit dabei gewesen...

heute geniesse ich einfach den freien Tag weil ich morgen und Samstag um 5 wieder raus muss während viieeele Andere bereits langes WE haben...

Selbiges Schönes wünsche ich Euch allen!


vom 15.06.2017, 20.22
8. von Maria

Wenn man die heutigen Kommentare liest und feststellt, welche Meinungen vertreten werden, dann ist es kein Wunder, dass die Tradition weniger wird.

vom 15.06.2017, 20.20
7. von ixi

Bei uns in Südwestfalen gibt es weiterhin Prozessionen. Kleiner als früher jedoch weiterhin sehr schön.
Unter anderem liegt die Änderung am starken Verkehrsaufkommen und verschiedenen Straßensperren wegen Bauarbeiten.
Vormals war die Prozession für alle Gemeinden der Stadt. Jetzt ist es für einige Gemeinden separat aus den vorgenannten Gründen.

vom 15.06.2017, 19.15
6. von christie

Engelbert Du sprichst aus was mich seit langem bekümmert. Die alten Zeiten werden zu Grabe getragen. Tradition und Brauchtum interessieren heute viele Menschen nicht mehr. Es zählen nicht mehr schöne Bräuche über die man sich freute, die man feierte, die uns zum nachdenken anregten, uns bewusst machten was unsere Wurzeln sind. Heute ist alles schrill, laut, möglichst auffallend, ausgefallen, oberflächlich.

Das fällt besonders in den Städten auf, am Land wird Tradition und Brauchtum einstweilen auch von jungen Menschen noch hoch gehalten.

vom 15.06.2017, 17.40
5. von Defne

@Hans
Ob ich an einem Sonntag oder an einem anderen Tag nicht arbeite ist mir vollkommen egal, Hauptsache ich gehe nicht über meine Belastungsgrenze.
In anderen Religionen gibt es andere Ruhetage.

vom 15.06.2017, 17.08
4. von Hans

Und für alle, die in den kirchlichen Feiertagen keinen Sinn mehr sehen: Nicht feiern, weiter arbeiten, aber sich nachher nicht beklagen, wenn man im Leben keinen Sinn mehr sieht und ins Bourn Out kommt. Das Spruch gilt zwar erst in drei Tagen aber trotzdem: "Es gibt einen Sonntag. Gott sei Dank!"

vom 15.06.2017, 16.22
3. von Lieserl

Schau, Engelbert, du bist auch nur zum Fronleichnamszug gefahren, um zu Fotografieren.
Wohl fehlt auch dir der Bezug zum diesem Fest.
Und man kann es den jungen Menschen sehr wohl übermitteln. In unserem Pfarrverband findet eine sehr große Prozession statt. Fünf Altäre, von fünf verschiedenen Gruppen errichtet und dekoriert. Und an einem so herrlichen Vormittag wie heute sind es wirklich viele, die den Pfarrer begleiten.
Ja, die Amtskirche ist sehr weit weg vom Leben und der Realität. Aber wenn eine Pfarrei einen Pfarrer und einen Diakon haben, die auf die Menschen und die Probleme eingehen, dann kann Kirche trösten.
Glaube ich für mich mittlerweile das Vertrauen: alles wird gut wenn ich selbst gut bin

vom 15.06.2017, 14.37
2. von widder49

Hier in der Ecke Rheinland-Pfalz sieht man noch den Blumenschmuck und die Fahnen an den Häusern bzw. auf den Grundstücken. Aber, wie Du schon schreibst, stark reduziert.
Ganz Außergewöhnliches lässt sich am kommenden Sonntag bei den Schönstätter Marienschwestern in Vallendar besichtigen. Da werden 4 Altäre und viele, viele Meter Gehweg zu einem bestimmten Thema mit Blumen belegt und geschmückt.
Busseweise pilgern Leute aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland dort hin.

Am Samstag werden die Blütenteppiche gelegt. Jeder kann dabei mithelfen.
Sehr weltliche Schwestern. Mit einer Freundin habe ich dort schon öfter mal geholfen.
Ich bin nicht katholisch. Aber mir gefällt, was mancherorts von den Kirchen (den Menschen in den Gemeinden), Nonnen und Padres auf die Beine gestellt wird.
Hier klicken


vom 15.06.2017, 14.21
1. von Ursi

Ich kenne ebenfalls nicht einen einzigen Fronleichnamsumzug. Weder in Hessen noch hier in Niedersachsen gibt es diese Tradition. Wahrscheinlich, weil in diesen beiden Bundesländern die Menschen überwiegend evangelisch sind.

Bei Wikipedia gibt es zwar einen längeren Artikel über diesen Tag, aber ich kann damit gar nichts anfangen.

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