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die mail zum spendenaufruf

Ich habe gerade gesehen, dass das Spendenbarometer bei Michael schon bei über 16000 Euro steht und das Ziel somit so gut wie erreicht ist. Da kann das, was jetzt kommt, also nix mehr gefährden und deswegen will ich Euch einfach mal zeigen, welche Mail ich heute morgen erhalten habe:

Sehr geehrter Herr Schinkel, ich zähle im Internet und auch auf Ihren Seiten zu den stillen Lesern. Weil Ihre Seite mir so gut gefällt, und Sie auch oft sehr differenziert argumentieren, war ich etwas bestürzt heute über Ihren Spendenaufruf für die Behandlung eines Prostatakranken. Auf dessen Homepage erfährt man dann auch, um was es geht: ein Behandlung mit dendritischen Zellen, die am IOZK durchgeführt werden soll. Ich will Ihnen hier nicht mit meiner eigenen fachlichen / beruflichen Erfahrung kommen, sondern statt dessen das Krebsinformationzentrum Heidelberg sprechen lassen (Link).

Hier handelt es sich (genauso wie bei der transgenen Virusbehandlung) um ein weiterhin experimentelles Therapieverfahren, daß aus gutem Grund bisher in Deutschland nicht als Standardverfahren zugelassen ist, sondern nur innerhalb von Studien durchgeführt wird. Nämlich, weil die bisherigen umfangreichen Studien keinen ausreichenden Wirksamkeitsnachweis erbringen konnten. Gesichert ist also hier bisher nur eines: diese Behandlung wird Geld in die Taschen der "Behandler" bringen.

Und irgendwie ist es doch auch auffällig, daß es am IOZK nur zwei Halbtags-Hausärzte und einen Heilpraktiker, aber keinen Onkologen gibt? (Ich urteile nach deren Webseite)
Selbstverständlich hat jeder Mitleid mit dem armen, sterbenskranken Michael und will gerne etwas geben. Und natürlich klammert sich jede betroffene Familie in einer solchen Situation an jeden Strohhalm, und sei er auch noch so offensichtlich nicht seriös. Aber müssen Sie das mit der breiten Wirkung eines Aufrufs in Ihrem Blog unterstützen? Ich sehe jeden Tag Menschen in dieser Situation, sterben zu müssen; und ein großer Teil von Ihnen, sowohl die Patienten als auch die Familien quält sich mit den halbseidenen Versprechungen geschäftstüchtiger "Privatärzte", "Heilpraktiker" usw. Sie haben dieser Geschäftemacherei wieder ein bßchen mehr Vorschub geleistet, und das bedauere ich sehr.

Nun, ich hab meine Meinung dazu, will aber niemanden damit beeinflussen und schreibe sie später. Somit ist hier Platz für eine neutrale und bitte sachliche Diskussion.

Engelbert 04.06.2008, 10.30

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Kommentare zu diesem Beitrag

27. von Zitante Christa

Liebe Strandsteine,

vielen Dank für die Ergänzung und Erklärung zu Deinem ersten Beitrag, und natürlich für Deine guten Wünsche! Ich habe damals meinem Freund versprochen, wieder gesund zu werden - und ich will ihn keinesfalls enttäuschen ;-))

In der Tat ist es nicht in Ordnung, wenn Patienten ohne vorherige, ausführliche Aufklärung über Nebenwirkungen oder sogar Aussichtslosigkeit der Therapie behandelt werden. Ich denke jedoch, daß selbst dann die meisten Kranken noch den Versuch wagen werden - so, wie auch Michael nach dieser letzten Chance greift. Es ist ihm und allen anderen, die in einer ähnlichen Lage sind, zu wünschen, daß diese Therapie Erfolg hat.

LGvZC

vom 05.06.2008, 13.49
26. von Strandsteine

Hallo zusammen,
liebe Zitante Christa,
da gebe ich Dir recht, ich habe es mißverständlich geschrieben und so liest es sich für Dich/Euch grausam.

Da ich ja den Hintergrund meiner Gedanken dazu nicht geschrieben habe,
möchte ich es jetzt tun.

Leider war der Krebs bei meinen Freundinen soweit fortgeschritten,
das eine Hilfe oder Besserung durch eine Chemo oder Bestrahlung nicht möglich war.
Sie wurden aber trotz des schlechten Zustandes gemacht.!
Es kam zu einer sehr schnellen Verschlechterung des Allgemeinzustandes,
(sie hatten einfach keine Kraft mehr)
das sie die Behandlung abbrechen mußten...und kurze Zeit nach der Behandlung starben.

Dir liebe Zitante,
wünsche ich ein weiteres schöne Jahre, wie Du sie Dir wünscht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Dann möchte ich etwas für Alle anmerken,
...kritisches Denken ist in allen Lebenslagen sehr richtig...
aber...
...nicht abwertendes Schreiben wie oben
in dem Mail.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Da die Behandlung, welche Michael sich unterzieht, von den privaten Krankenkassen bezahlt wird,
können alle gesetzlichen Versicherten
von seinem Kampf mit den Krankenkassen provitieren.
Da auch mein Mann mit diesem Krebs leben muß, bin ich Michael dankbar für sein Erstreiten der Mittel.

für Michael und allen anderen betroffenen Menschen...
...die Kraft und Hilfe die sie brauchen
wünschen die Strandsteine


vom 05.06.2008, 11.28
25. von Chris

Noch ein Nachtrag:

keinen ausreichenden Wirksamkeitsbeweis heißt aber nicht, dass das Verfahren definitiv KEINE Wirkung haben wird.

Meines Wissens gab es bisher auch noch keine _umfangreichen_ Studien zu diesem Therapieverfahren.

Liebe Grüße
Chris

vom 05.06.2008, 10.38
24. von Conny

Man weiß nie , welcher Strohhalm es ist,der gerade mich heilen kann. Ich denke man wird nach jedem greifen...
Meine Hochachtung an die Familie von Michael, die so für ihn kämpft, denn es wird Tage geben, wo er die Kraft nicht hat, aber wenn man eine solche Familie hat, ist man schon gesegnet.
Ich wünsche Michael die Kraft nicht aufzugeben und Wunder gibt es immer wieder und es wird auch immer Menschen geben, die sich am Leid anderer Menschen bereichern wollen, aber ob das in diesem Falle so ist, wage ich zu bezweifeln.

vom 05.06.2008, 10.27
23. von Jutta aus Bayern

Bei uns ging es nicht um Leben oder Tod, aber auch ich war an einem Punkt mit meiner Tochter, wo von den Ärzten außer einem Test nach dem anderen, Cortison, Antibiotika (und das in Massen) nur noch ein Schulterzucken und die Aussage: "Wenn sie Glück hat, vergeht es in der Pupertät, ansonsten wird sie damit leben müssen" kam.

Damals hat meine Not mich zu einem Allgemeinmediziner gebracht, der homöopathisch behandelt. Durch diesen Schritt habe ich angefangen, weitere Methoden auszuprobieren, die lt. Schulmedizin überhaupt keine Grundlage haben und auch keinen Wert. Sie haben geholfen....

Hier hat jemand um Hilfe gebeten, der einen Strohhalm gefunden hat und es steht ja jedem frei, ob er das unterstützt oder nicht. Ich denke momentan ganz viel an die Zeit, als die ersten "Mediziner" anfingen, mit dem menschlichen Körper zu experimentieren. Hätten sie sich aufhalten lassen, gäbe es heute immernoch viele Krankheiten, die nicht heilbar sind. Und so sehe ich das auch bei den alternativen Methoden...nur weil sie für die Wissenschaft nicht messbar oder berechenbar sind, heißt das noch lange nicht, dass sie auch wirkungslos sind (Wie wurde die Akupunktur noch vor 15 Jahren von vielen belächelt!!!)

Es gibt sicher auch Scharlatane unter den Heilpraktikern, Heilern oder wie immer sie sich nennen, aber die gibt es im Ärztebereich auch. Es ist auch bei den Ärzten nicht immer sicher, ob man den richtigen erwischt und dieser nur im Sinne des Patienten handelt.Und den Ärzten, die es ehrlich mit ihren Patienten meinen, wird zunehmend durch die Etatkürzungen die Möglichkeit genommen, sich um den Patienten als Mensch zu kümmern.

Mein Wunsch wäre es, wenn die Ignoranz vieler Mediziner endlich verschwinden würde und Medizin und Naturmedizin, ob messbar oder nicht messbar, nebeneinander das tun, wozu sie eigentlich da sind.....DEM MENSCHEN SELBSTLOS HELFEN!



vom 05.06.2008, 09.52
22. von Elfe

Guten Tag

Was Maria unter Punkt 10 schreibt, spricht mir ganz aus dem Herzen. Es muss der innerste Wunsch und Wille vom betroffenen Menschen selbst sein.

Ich habe vor X Jahren als junge Kr.schwester selbst schon erlebt wie ein Patient mit derselben Diagnose wie Michael, aufgegeben wurde von den Ärzten und es wurde ihm auch ganz ehrlich gesagt, er habe höchstens noch 6 Monate zu leben. Später kam "der Patient" Jahr für Jahr in die Nachkontrolle, und er lachte uns alle aus, "euch habe ich ein Schnippchen geschlagen". Ich freute mich mit ihm. Was er genau gemacht hat, mochte er nicht erzählen.
Zu dem Thema kann ich das schon etwas ältere Taschenbuch empfehlen:
Prognose Hoffnung von Bernie Siegel, einem Arzt und Chirurgen.
Lieben Gruss in den Tag
Elfe

vom 05.06.2008, 09.48
21. von marita

lieber xxx,

jeder wählt den weg der ihm hoffnung gibt

überlege nur wie viele fälle man jetzt aus der schulmedizin hier aufschreiben könnte die nicht geheilt wurden sondern verstorben sind
der platz würde nicht reichen würdest man all die fälle aufzählen wo in der schulmedizin gepfuscht wurde

es gibt auch "unerklärliche spontanheilungen" die der medizin bekannt sind
(und natürlich auch gute erfolge in der schulmedizin)

aus meinem eigenen umfeld kann ich dir nur sagen dass viele die lebensbedrohlich krank waren oder sind auch eine andere schiene nebenbei fahren, aus sorge dass die ärzte dagegen sind es aber verschweigen...somit stelle ich sowieso alle statistiken und erfolgsquoten in frage

wichtig ist hoffnung haben zu können
denke ich, es ist hoffnungslos, gebe ich auf, dann aktiviere ich doch auch nichts mehr
also muss man sich doch nach etwas anderem umschauen wenn man schulmedizinisch austherapiert ist und nur noch medizinisch betreut wird damit die schmerzen erträglich bleiben, oder?

und sind wir mal ehrlich,ob schulmedizin oder alternative heilmethoden....geld wollen sie alle damit verdienen
(was ja in gewissem rahmen auch vollkommen in odnung ist)
da sollte man nicht nur auf eine richtung mit dem finger zeigen
und schwarze schafe gibt es überall

ich belege eben ein seminar über geistheilung...das ist sehr sehr interessant (leitet übrigens eine ärztin)und würde man sich nicht immer über alternativen wehren sondern es sich mal anschauen und vielleicht mit ins boot nehmen, wäre vielen geholfen

witzig finde ich ja auch immer wenn man alles wissenschaftlich beweisen muss damit es anerkannt wird und gleichzeitig glauben viele die das fordern an gott

ich finde es absolut ok dass du deine meinung hier aufgeschrieben hast...du solltest dich jetzt nicht als bösen sehen
sehe es doch als interessant und gut andere meinungen dazu kennenzulernen

liebe grüße..marita





vom 05.06.2008, 09.46
20. von Chris

Hallo XXX,

bei den von Dir geschilderten Fällen hätte man aber schulmedizinisch behandeln können, die Patienten sind gestorben, weil alterntive Behandlungsformen ausschließlich eingesetzt wurden.

Hier haben wir einen "Fall" (ich weigere mich ein bissle, Michael nur als "Fall" zu sehen), bei dem die Ärzte sagen: nix, njet, nada - austherapiert, gehen Sie sterben.

Engelbert hat ja auch die kritische Stimme zugelassen und ich lese hier auch "neutrale" Meinungen. Meine ist nicht neutral, kann es nicht sein...

Liebe Grüße
Chris

vom 05.06.2008, 08.46
19. von Zitante Christa

Daß der Patient und seine Familie alles Erdenkliche versuchen, die Krankheit in den Griff zu bekommen, eventuell sogar geheilt zu werden, verstehe ich. Der Weg, der dabei beschritten wird, um die Kosten zu deckeln, finde ich allerdings nicht OK, sorry... Natürlich wünsche ich ihnen viel Kraft und Gottes Segen bei all dem, was noch bevorsteht.

Was mich aber sehr betroffen macht ist der Eintrag von Strandsteine:

"Warum wird dem Patienten nicht vor einer Behandlung sehr deutlich gesagt, das die Bestrahlung oder Chemotherapie höchstens eine Lebensverlängernde Maßnahme von einem halben Jahr oder auch nur einem Monat bewirkt."

Das erweckt den Eindruck, daß die Diagnose "Krebs" ein unwiderrufliches Todesurteil ist. Dank Chemotherapie (1997) und Bestrahlung (2004) habe ich schon einige glückliche Jahre erlebt - und werde auch noch viele weitere erleben, und zwar mit sehr viel Lebensqualität - auch wenn die Grenzen, an die ich immer wieder stoße, niedriger liegen als die "gesunder" Menschen.

LGvZC

vom 05.06.2008, 08.45
18. von XXX

Das mußte ja so kommen.
Es gibt diesen Spendenaufruf, um einem todkranken Menschen eine Behandlung, die vielleicht Erfolg hat, aber nicht von den gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden darf, zu ermöglichen.
Dann kommt eine Mail, die sich kritisch mit dieser Behandlungsmethode auseinandersetzt und schon ist dieser Mensch der böse. Er gönnt dem Kranken nicht die Behandlung.
Ich sehe diese Mail nicht als Kritik, sondern hier weist jemand daraufhin, wieviel Schindluder mit der HOffnungslosigkeit der Kranken getrieben werde, wie leicht es ist, sich daran zu bereichern.
Viele werden sich an die Geschichte von dem Jungen aus Neuwied erinnern, der mit Vitaminen gegen Krebs behandelt wurde, was ist daraus geworden, der Junge ist gestorben. Das Mädchen aus Wien, dessen Eltern mit durch Europa geflohen sind, von der lebensrettenden OP, weil ein Heiler sie anders beeinflußt hat. All das sind Geschichten, die deutlich zeigen, nicht jeder Strohhalm, der hingeworfen wird, ist wirklich hilfreich, sondern vieles ist nur Geldmache.
Ich will hier nicht behaupten, das es bei dieser Therapie darum geht, aber kritisches Denken sollte schon erlaubt sein.
Ich wünsche Michael, das diese Behandlung Erfolg hat.




vom 05.06.2008, 08.34
17. von Jutta

Natürlich kann es sein das dieser Spendenaufruf Geschäftemacherei ist.
Es kann aber auch sein das mein Euro den ich gebe weil mich jemand anschnorrt auf der Straße nicht in Brot vom Bäcker investiert wird sondern in Schnaps...wenn ich diesen einen Euro spende - egal wohin - dann bin ich von der Sache überzeugt und frage mich nicht was damit angestellt wird...und so denken ( Gott sei Dank ) sicher viele hier....

vom 04.06.2008, 23.56
16. von genifee

Mir stehen die Haare zu Berge.
Viele Kommentare vor mir teilen meine Meinung.Hoffnung stirbt zuletzt.
Nur weil Schulmedizin nicht weiter weiß,bekommt der Patient das Etikett "austherapiert","ihre Lebenszeit beträgt voraussichtlich nur noch......".
Ich habe viele Pat.erlebt,die für sich selbst die Verantwortung übernommen haben;alternative,unbekannte und unmoderne Wege gingen und geheilt,ja,geheilt sind.Glaube kann Berge versetzen.
Selbst in der Bibel steht:"Jesus spricht:nicht ich habe dich geheilt,Dein Glaube hat dich geheilt"

1949-1959 hat z.B. Bruno Gröning Tausende von Menschen,die austherapiert waren ,geheilt.Er wurde mit Heilverbot belegt,weil er kein Mediziner war.Obwohl er nicht mehr unter uns weilt,heilt er immer noch austherapierte und andere Kranke.Mittlerweile sind seine Heilerfolge medizinisch bewiesen und anerkannt,aber nicht erklärbar.
Die Wissenschaft von heute ist der Irrtum von morgen.
Ich wünsche Michael und seiner Familie die Kraft alle Heilenergien annehmen zu können.
Gleichfalls möchte ich mich Maria anschließen.Wir wissen nicht mehr,welchen Lebensvertrag wir vor Eintritt in dieses Erdenleben abgeschlossen haben.Vielleicht war Michael vor 46 Jahren damit einverstanden?
Gott läßt manchmal mit sich reden und ist verhandlungsbereit.
Für mich ist auch fast das Wichtigste,Anteilnahme am Schicksal meines Nächsten.
Mögen wir alle unseren Weg ohne große Schmerzen gehen dürfen,wünscht genifee


vom 04.06.2008, 23.42
15. von Maria

Ich sehe das wie Shicoma,

WER KÄMPFT KANN VERLIEREN; WER NICHT KÄMPFT HAT SCHON VERLOREN.

Sicher ist das ein ganz trostloses Gefühl, austherapiert zu sein, man fühlt sich aufgegeben und verlassen. Um so mehr wird es Michael dazu ermuntern, gegen die Krankheit weiter anzukämpfen,so lange es eben geht, wenn er so viele Menschen um sich weiß, die ihn in dieser schweren Zeit begleiten. Vielleicht hilft es ihm auch gemeinsam und mit starken, positiven Gedanken, den Krebs zu besiegen. Ich finde auch, er sollte diese Behandlung machen, denn wichtig ist, dass für ihn etwas getan wird und mit Gottes Hilfe geschehen auch in unserer so modernen Zeit noch Wunder. Ob sich dabei für Ärzte ein finanzieller Vorteil ergiebt ist eine andere Sache. Ich wünsche Michael und seiner Familie ganz viel Glück, Kraft und Stärke und sein Schutzengel möge ihn begleiten, wie immer sein Weg sein wird.

Alles Liebe für ihn
Maria

vom 04.06.2008, 21.55
14. von Andrea

An den Verfasser der E-Mail habe ich nur eine Frage:

Es wird Ihnen als medizinisch geschulter Mensch evtl. leicht fallen, sich in die Lage eines 'austherapierten' Patienten, 46 Jahre alt und mit Familie, zu versetzen. Sie wissen mit Sicherheit auch, was ein PSA-Wert von 6.820 ng/ml bedeutet (nicht Komma, sondern Punkt).

Dies vorausgeschickt:

Was hätten Sie an Michaels Stelle gemacht? Kampflos aufgegeben?

Ich verstehe Ihre Kritik. Wäre ich nicht mitbetroffen, würde ich als ebenfalls (schul-)medizinisch geschulter Mensch wahrscheinlich auch so denken.

Aber wie hier schon ganz oft geschrieben wurde: Es ist ein Strohhalm. Es ist eine Option. Es könnte ein Wunder sein. Es IST Hoffnung. Hoffnung, die wir in den vergangenen 435 Tagen unterwegs auch mehrmals verloren haben. Aber jetzt, durch diese Aktion, und nicht nur des Geldes wegen, sondern in der Hauptsache wegen der tsunamiartigen Wellen an Sympathie und Empathie, ist sie wieder da, die Hoffnung. Und das ist es, was zählt, nicht, ob sich irgendjemand womöglich daran bereichert.

An Engelbert: Herzlichen Dank, dass Sie unsere Seite bei sich verlinkt haben.

vom 04.06.2008, 21.24
13. von Gabi K

Es ist gut, dass in Deutschland neue Therapieverfahren viele Kontrollen durchlaufen müssen. Alle heute existierenden Therapien waren mal im Experimentierstadium.
Aber diese Kontrollen brauchen Zeit. Viel Zeit. Und die hat Michael nicht mehr. Er ist jung und er hat Krebs in fortgeschrittener Form. Er möchte leben, für sich und seine Familie.
Ich kann gut verstehen, dass er die Therapie macht.

Wer von uns steckt schon in seinen Schuhen und darf sich anmaßen, zu bestimmen, wann er aufzugeben hat? Solange er will, ist das das Maß. Nur sein Wille zählt...

Meine guten Wünsche begleiten ihn und seine Familie.

Gabi K, die seit fast 30 Jahren in der Urologie arbeitet und deshalb genau weiß, warum sie es so sieht.

vom 04.06.2008, 20.55
12. von Shicoma

Mir fällt dazu folgendes Zitat ein:
WER KÄMPFT KANN VERLIEREN; WER NICHT KÄMPFT HAT SCHON VERLOREN.
Ich wünsche Michael, daß er den Kampf gegen den Krebs gewinnt! Vielleicht hilft die Therapie nicht, aber die Anteilnahme so vieler Menschen kurbelt vielleicht die Selbstheilungskräfte an, und den inneren Willen zu siegen.

Alles Gute!

Shicoma


vom 04.06.2008, 19.59
11. von Maria


Fortsetzung:

Ob diese Therapierichtung den erwünschten Erfolg bringen mag, weiß ich nicht. Ist für mich auch nicht ausschlaggebend.

Ich denke mir aber, dass es für alle Beteiligten wichtig ist, diesen Weg zu gehen. Möge er Heilung bringen.
Falls es nicht der Fall sein sollte, kann sich später niemand vorwerfen, nicht alles versucht zu haben.
Solche 'Selbst-Schuldzuweisungen' bleiben lange hängen.

Wichtig erscheint mir, den Menschen Michael als Person mit Wünschen, Ängsten, Schmerzen, Sehnsüchten zu sehen und wahrzunehmen.
Das kostet sehr viel an Kraft. ALLE!!!

Ich wünsche dieser Familie alles, alles Gute.

Maria




vom 04.06.2008, 17.28
10. von Maria


Anders - ich sehe die Sache anders.

Und überlege mir, was mein eigener Lebensplan ist. Und inwieweit ich diesen zu erfüllen habe.

Es könnte auch sein, dass dieser lautet, dass ich JETZT mit bald 51 Jahren sterben muss.
Gefragt werde ich nicht.
Ich weiss aber, dass ich sterben muss - jeder von uns. Wie auch immer.
Ob jetzt - morgen - in 10 Jahren oder in 40 Jahren.

Meinen Lebensplan kenne ich nicht.
Allerdings habe ich mit meinen Ärzten gesprochen, dass - wenn es sein soll - ich lieber mit Lebensqualität die restliche Zeit LEBEN möchte und nicht künstlich dahin fristen.
Dazu wünsche ich eine Lebensbegleitung (keine Sterbensbegleitung).
Allerdings weiß ich nicht, ob ich - wenn ich in der Situation bin - genauso reden/schreiben würde.

Michael hat eine liebende Partnerin. Er hat Kinder.
Seine Lebenszeit neigt sich anscheinend zu Ende - und er will nicht gehen.
Verständlich.
Es könnte aber auch sein, dass er irgendwann einmal sagt: Jetzt ist es genug, lasst mich gehen.

Es könnte aber auch sein, dass seine Umgebung sagt: Nein! Michael ist zu jung/agil/nett/usw.usf. - der darf nicht gehen. Wir brauchen ihn noch.
Und das wäre fatal.

Solange Michael darum kämpft, unter uns sein zu dürfen, ist jede Unterstützung gerechtfertigt. Und meiner Meinung nach dürfen dann die Kosten einer Behandlung nicht von Wichtigkeit sein.
Es geht um ein Menschenleben. Und um Menschenwürde. Ich nehme einen Menschen mit seinem Überlebenswillen WAHR.

Wenn dieser Wunsch allerdings von den Angehörigen/Freunden kommt, ist er zu hinterfragen.

Die Entscheidung sollte - und dafür trete ich massiv ein - von Michael ausgehen.
Das Umfeld kann ihn unterstützen.

Und unser aller Aufgabe sollte sein, dem Umfeld Unterstützung/Hilfestellung zu geben, und nicht noch mehr an Unsicherheiten, Ängsten, Sorgen usw. rütteln oder diese fördern.

Bin leider zeitlich unter Druck. Schreibe vielleicht später weiter.
Fehler bitte ich zu entschuldigen.

Vom Thema sehr berührt
Maria




vom 04.06.2008, 15.50
9. von Chris

Hier haben vor mir schon viele meine Gedanken zu dieser Mail formuliert.

Als Information möchte ich noch anführen, dass an der Tumorbiologie in Freiburg zur Zeit der Antrag auf eine Studie zu dieser Therapieform läuft. Allerdings hat Michael einfach nicht die Zeit, zu warten, bis die STudie genehmigt ist...

Liebe Grüße
Chris

vom 04.06.2008, 13.24
8. von Katrin

für den Briefeschreiber: Hier klicken da wird das Krebsforschungsinstitut in Heidelberg im Text erwähnt.
MfG Katrin

vom 04.06.2008, 13.13
7. von gillian

Ich schließe mich den Worten von Strandsteine an. Was mich am allermeisten erschrec kt hat, hier von einer Geschäftemacherei zu sprechen wohingegen die Ärzteschaft nichts anderes mehr zu sagen als 'austherapiert'. Da kann man sich ja geschickt aus der Affäre ziehen und sich auf andere stürzen, die einem schwerkranken Menschen versuchen zu helfen. Ist das nicht der Sinn des Eides des Hypokrates, den jeder Arzt leisten muß, dass geholfen wird und Schmerzen gelindert werden und nicht einfach 'austherapiert' wird. fehlt den Medizinern jeglicher Ansporn, gehts denn wirklich nur ums Geld - ich bekomme eine Gänsehaut ???


vom 04.06.2008, 12.42
6. von Strandsteine

Zu dem Thema habe ich durch langjähre Beobachtung und Miterleben, Begleiten
von Krebskranken Menschen eine sehr eigene Meinung.
Warum wird dem Patienten nicht vor einer Behandlung sehr deutlich gesagt,
das die Bestrahlung oder Chemotherapie
höchstens eine Lebensverlängernde Maßnahme von einem halben Jahr oder auch nur einem Monat bewirkt.
Sehr selten...macht ein Arzt dem Kranken mit offenen Worten klar,
wie sehr sich seine Lebensqualität durch die agressive Behandlung verschlechtern wird.
Und am schlimmsten,der Mensch wird sehr geschwächt.
Wäre es nicht zu wünschen, das die Ärzte den Mut zu Offenheit aufbringen würden, und sich nicht nach ihren kaufmännischen Gesichtspunkten richten würden.

Wenn sie dem Menschen , der da vor ihnen steht und noch ein paar Monate erleben kann,in aller deutlichkeit klar sagen würden, verbringe deine restliche Lebenszeit mit der Lebensqualität,
die du hast,und schwäche Deinen Körper
nicht noch zusätzlich.
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich sehe die "geschäftstüchtigen" sehr wohl auf allen Seiten.

Was dem Patienten das Lebens erleichtern würde,
...eine Ausreichende Schmerzversorgung, damit wird sehr sparsam umgegangen.
Es heißt zwar, in Deutschland braucht niemand Schmerzen erleiden...
aber leider sieht die Wirklichkeit doch anders aus.
~~~~~~~~~~~~~~~~
zu der obrigen Mail:
ich finde die Darstellung der Fakten nicht korrekt wiedergegeben.
ich lese in dem Schreiben viel abwertendes zu den federführenden Ärzten.
Andere Therapien..siehe Brachy...wurden erst auch nur von den Privaten Krankenkassen bezahlt.
Bis die pflichtversichterten Patienten eine Bezahlung bei den Gesetzlichen erstritten haben.
Das Verfahren wird jetzt schon Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen .


Ob die Therapie Michael helfen wird...
ist von vielen Fakten abhängig,
ist der Beginn noch früh genug...usw..
ich wünsche ihm, das die Therapie ein Erfolg wird.

einen Wunsch an Euch allen..
von den Steinen..bleibt gesund...


vom 04.06.2008, 12.23
5. von minibar

Wenn es eine Hoffnung gibt, und sich die Gelegenheit bietet, diese zu ergreifen, sollte sie unbedingt wahrgenommen werden.
Klar sind Zweifel da. Doch nur so können neue Wege eingeschlagen werden.
Und es wäre schön, wenn diejenigen, die ihre Kraft in solche Studien stecken, wieder einen Schritt weiter kommen.
Im Film: "Lorenzos Öl" wird auch wunderbar beschrieben, wie sich Eltern nicht abfinden und kämpfen - mit bis dahin nicht anerkannten Mitteln. Und der Junge konnte überleben.
Also hoffe ich auch für Michael, dass ihm geholfen werden kann.

vom 04.06.2008, 11.50
4. von Jac

Es ist immer einfach, etwas zu zerpflücken, wenn man draussen steht, mag man beruflich noch so viel mit Kranken und Sterbenden zu tun haben, denn wir wissen doch alle, grau ist alle Theorie.

Steckt man hingegen plötzlich selber drin, ist das, was man vorher noch als "nicht seriös genug" abgetan hat, vielleicht auf einmal der Antrieb, der Erkrankung die Stirn zu bieten und den Willen zum Leben zu mobilisieren - und das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor zur Heilung.
Sollte man sich denn hinstellen und sagen "ok, (schulmedizinisch) austherapiert, das war's, wir warten jetzt auf's Sterben",?
Wir mussten es - weil es keine experimentelle Therapie gab, die noch anwendbar war, und es war so hart, einfach nichts mehr tun zu können und unser Kind sterben zu lassen - und ich freue mich sehr für Michael und Andrea, dass sie eine Chance haben. Mag sie auch umstritten sein, mag sie auch keine Garantie sein, aber es ist eine Chance und ich wünsche ihnen, dass sie siegen werden.

Liebe Grüsse, Jacqueline



vom 04.06.2008, 11.34
3. von Bärbel

Solch eine Mail war zu erwarten. Ich kann weder die eine noch die andere Meinung richtig abschätzen noch viel weniger die Krankheit in ihrem Verlauf und die gesamte derzeitige Situation. Es bleibt doch jedem selbst überlassen den eventuell rettenden Strohhalm noch ein wenig zu stärken - oder nicht. Ist es nicht wenigstens den Versuch wert? Mir ja.
LG Bärbel

vom 04.06.2008, 10.59
2. von Ute

Was soll man da groß diskutieren? Glaube kann bekanntlich Berge versetzen - warum soll man es also nicht wenigstens versuchen? Ich denke, Michael wird gut genug informiert sein, um nicht blauäugig von einem 100%igen Erfolg auszugehen. Er wird wohl selber schon gelesen haben, daß die Methode nicht nur experimentell, sondern auch umstritten ist. Und er will es halt trotzdem versuchen. Ja und? Soll er doch, und viel Erfolg dabei! Was hat er schon sonst noch für Möglichkeiten?

vom 04.06.2008, 10.59
1. von "jeybe"

lieber unbekannter,

ich denke nicht das engelbert zu spenden aufgerufen hat, er hat lediglich eine information eingestellt... ich konnte in seinem bericht keinen aufruf wie: "spendet" oder "ihr müsst helfen" feststellen... im endeffekt bleibt es uns als leser selbst überlassen ob wir den blog besuchen, uns darüber informieren, und ob wir dann beschließen etwas zu geben... im endeffekt ist es doch mit allem so: man "verpulvert" sein geld und jammert nur über staat, politik, medizin etc... doch selbst wenn: würde uns dieser eine euro umbringen???? uns vielleicht nicht...



vom 04.06.2008, 10.54
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