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die tante

Sie wird immer weniger ... liegt nur da, sagt nichts mehr ... ganz dünne Ärmchen ... isst nix, trinkt nix (kriegt aber Infusionen) ... warten, bis es vorbei ist. Wir sind jeden zweiten Tag dort für ca. 1 Stunde ... mit Mundschutz, weil sie aus dem Krankenhaus einen Keim mitgebracht hatte ... morgen ist die Beerdigung von der anderen Tante. Wenn man selbst zwischen 50 und 70 ist, dann ist das die Zeit des Abschiedes von der älteren Generation ... bei uns gibts nur wenige, die sterben können, weil sowohl Beate als auch ich kaum Verwandtschaft haben ... aber dort, wo die Eltern viele Kinder bekamen und die auch wieder welche und dort, wo es einen großen Bekanntenkreis gibt, ist, wenn man so um die 60 ist, immer wieder eine Beerdigung. Bei uns ist die letzte Beerdigung einige Jahre her ... nun zwei in kurzer Zeit und dann möglicherweise wieder einige Jahre keine.

Engelbert 12.03.2018, 20.31

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Kommentare zu diesem Beitrag

20. von Petra H.

Haltet ihre Hand und rededt mit Ihr so lange es get. Sie gibt Euch selbst ein Zeichen .... jetzt ist es so weit ...

Alles Gute (((Euch))) beiden!!!!

vom 14.03.2018, 20.19
19. von Laura

Deine Schilderungen gehen mir nahe. Wir sind ja auch gerade am Begleiten, zwar im Moment eher von der Ferne, aber trotzdem mit dem Herzen. Mein Schwiegervater isst und trinkt im Moment auch nichts mehr. Es wird wohl noch ein paar Tage gehen ...

vom 14.03.2018, 09.57
18. von Doro

Das Sterben mit allen seinen Facetten ist für mich ein großes Thema. Ich habe im Laufe meines Berufslebens sooo viele Menschen begleiten dürfen und dann letztendlich gehen sehen... Was für mich tröstlich ist: Ich habe oft erlebt, dass Sterbende Menschen mir sagten, sie hätten keine Angst vorm Sterben und dem Tod. Das ist sehr tröstlich für mich, und ich hoffe, dass ich, wenn ich einmal ganz alt bin, auch diese Angst vor dem Tode, die Angst, meine Liebsten nie mehr wiedersehen zu können, von mir abgefallen ist. Aus diesem Grunde mache ich auch die Sterbebegleitung sehr gerne, auch in der Hoffnung, dass ich von den Sterbenden noch etwas lernen kann.
In Gedanken begleite ich Euch, Engelbert!

vom 13.03.2018, 22.22
17. von petra

@owl
Also ich selbst habe keine Angst vor dem sterben. Aber ich möchte nicht einen langen Weg vor mir haben, abhängig von Personen sein,die sicher zum großen Teil ihr möglichstes tun um mich zu pflegen. Wobei hier eine Rolle spielt, ob ich die ganze Situation im vollbesitz geistiger Kräfte erlebe, oder ob ich schon in Sphären bin, wo
ich vielleicht nur in einem Dämmerzustand am Leben bin.
Wir haben letztes Jahr die Schwiegermutter bei uns zu Hause auf dem letzten Weg begleitet und es waren Gott sei Dank nur ca. drei Tage bis sie von uns gegangen ist. Aber ich kenne Fälle, wo solch ein "Leben" Wochen, Monate sogar Jahre gedauert, davor habe ich Angst. Und ich weiß nicht ob meine Tochter oder die Kinder meines Lebensgefährten in der Lage wären das zu tun was wir getan haben. Und wenn sie es nicht könnten, ich hätte dafür Verständnis.

vom 13.03.2018, 14.15
16. von Hanna

So wie Engelberts Tante ist meine Mutter auch von uns gegangen. Am Ende keine Informationen mehr,dann ging es aber trotzdem noch fünf Tage bis sie eingeschlafen ist! Die ganze Zeit über war ich bei ihr und sie hat es ganz bestimmt gespürt und in dem Moment wo ich meinen Bruder zum Auto begleitet habe,hat sie sich von der Erde verabschiedet. Das Pflegepersonal hat uns gesagt,dass viele alte Menschen sterben,wenn man sie auch nur kurz alleine lässt!Aber es war für beide Seiten sehr tröstlich die letzten Schritte gemeinsam zu machen!Alles Gute für euch!

vom 13.03.2018, 13.27
15. von owl

@Petra
Sterben ist ein Prozess, der nun mal dauert. Es liest sich doch sehr friedlich, was Engelbert schreibt! Alles hat und dauert seine Zeit. Der eine kann schneller von der Welt, der andere langsamer. So unterschiedlich wie das Leben, so der Tod. Wir wissen doch gar nicht wie es sich anfühlt, was die Dame gerade erlebt. Oft ist es für die Angehörigen schwer anzusehen/auszuhalten, der Sterbende hingegen geht in Ruhe seinen Weg!
Eine Dame, die ich ehrenamtlich auf ihrem letzten Weg begleitet habe, deren Sterben auch Tage dauerte, hat mir in wachen Momenten von ihrem Weg erzählen können. Sie berichtete von Toren und Türen, vor denen sie stand, die aber erst noch eine Zeit verschlossen waren, irgendwann dann waren sie geöffnet und sie konnte ihren Weg weitergehen, bis zum letzten Schritt, den sie still, leise und absolut friedlich genau in dem kurzen Moment ging, als keiner bei ihr im Zimmer war!



vom 13.03.2018, 12.03
14. von fatigué

Wenn die Vorgängergeneration geht, dann kann einen das Bewusstsein, nun selbst bald zu den Alten zu gehören, schon nachdenklich machen. Es ist gut, dass ihr die Möglichkeit des Verabschiedens habt. Man übt sich in Demut. Ich wünsche euch Kraft, auch für die morgige Beerdigung, die ihr wohl ausrichten musstet? (Bezug nehmend auf die Fragen im Kalenderblatt vom 9. März)

vom 13.03.2018, 10.33
13. von petra

Ich möchte so mein Leben nicht beenden! Aber welche alternative gibt es wenn man künstlich am Leben erhalten wird? Ist das überhaupt noch ein Leben? Ich finde es ganz furchtbar, ich glaube die einzige Möglichkeit dem zu entgehen, heißt selbst vorsorgen, aber man darf den Zeitpunkt nicht verpassen, sonst geht es einem so wie beschrieben. Das Sterben gehört nun einmal dazu und wir sollten es nicht totschweigen.

vom 13.03.2018, 09.57
12. von Christa HB

Lieber Engelbert,
Beate und du, ihr gebt eurer Tante so viel durch die Besuchte! Es ist so schön, wenn es die Angehörigen schaffen, auch wenn es vielleicht bei einigen Ängste und Unsicherheit gibt, DA zu sein. Als Hospizlerin erlebe ich immer wieder, wie dankbar und froh viele der Angehörigen sind, wenn sie bis zum Ende den Sterbenden begleitet haben.
Und wenn es einen Hospizverein in der Nähe gibt, darf man auch dort gerne um Unterstützung bitten. Es sollte niemand einsam sterben.
Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft und für eure Tante, dass sie in Frieden gehen kann.

vom 13.03.2018, 09.44
11. von owl

@GiselaL

Mit dem Satz "der Tod gehört zum Leben", hast Du mir für einen Moment meine Oma wieder hergeholt. Das war der Satz, den sie immer sagte und gestorben wurde in unserer Familie viel, mein Opa hatte 15 Geschwister, entsprechend war die Familie damals riesig.
Meine Oma ist mit 94 Jahren gestorben, von ihr habe ich viel über Leben und Sterben gelernt, dadurch meine Furcht davon überwunden und habe nach ihrem Tod mit ehrenamtlicher Hospizarbeit begonnen, was dann einige Jahres später zu meinem Beruf geworden ist, allerdings "nur" im Büro eines Hospiz-Vereins mit stationärem Hospiz.

vom 13.03.2018, 09.31
10. von christine b

wie wichtig sind eure besuche für die sterbende tante! einfach da sein, daneben sitzen, die hand streicheln. liebe. das ist jetzt so wichtig für sie.
wenn man einen sterbenden begleitet oder rundum viele sterben, die oft sogar jünger sind als man selber, kommen schon auch die eigenen ängste hoch. wie wird das einmal bei mir sein, bei meinem partner?
wenn man dann, wie du schriebst, die infusionen wegläßt,wird es scheller gehen, dass die alte dame endlich diese welt verlassen kann.
ich wünsche euch und der tante viel kraft!

vom 13.03.2018, 09.11
9. von philomena

Gut für die Tante, dass ihr sie begleitet. Sie spürt das.

vom 13.03.2018, 08.28
8. von Lieserl

Es ist für euch beide ein harter Weg, die Tante beim Sterben zu begleiten. Ich habe das schon ein paar Mal gemacht. Aber ich bin überzeugt, sie weiß, dass ihr da seid. Bitte achtet nur darauf, dass die Patientenverfügung so, wie sie ausgeführt ist, auch beachtet wird. Ich habs bei meinem Schwiegervater vor 15 Jahren anders erlebt.
Ich wünsche euch beiden ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

vom 13.03.2018, 07.46
7. von ReginaE

Das mit den Infusionen ist vorerst wichtig und wenn, wie geschrieben, eine Patientenverfügung vorliegt, ist das so gewollt.
Gestern bin ich mit meiner Tante eine Patientenverfügung durch gegangen. Ein lieber Bekannter hatte mit solchen Infusionen zum Leben "zurück" gefunden. Er ist allerdings nur ein Häufchen Mensch eines einstmals stattlichen Mannes geworden.

Meine oben aufgeführte Tante hat mich als zuständige Person in der Patientenverfügung aufgeführt. Zwar nur als zweite Person, da ihre eigene Tochter selbst krank ist, doch es geht schon unter die Haut.
Da wird manches klein und unbedeutend.

vom 13.03.2018, 06.41
6. von GiselaL.

Wenn die Tante auch nichts mehr sagt, freut sie sich ganz bestimmt, dass Ihr alle zwei Tage vorbeischaut.
Wenn man älter ist, gibt es viele Abschiede, das lässt sich nicht ändern. Der Tod gehört zum Leben.

vom 12.03.2018, 23.30
5. von lamarmotte

Meine grösste Hochachtung allen, die Sterbebegleitung machen - sei es "als sich kümmernde" Verwandte, als Ehrenamtliche, oder auch als Pflegepersonal in einem Hospiz.

vom 12.03.2018, 23.07
4. von Lina

Ich wünsche euch Kraft diesen letzten Weg mit eurer Tante zu gehen... ich werde morgen für die Tante eine Kerze anzünden.

Auf RTL läuft gerade übers Sterben eine Sendung - find ich gut.



vom 12.03.2018, 22.48
3. von Engelbert

@ Christa: die Heimleitung oder die Hausärztin hat für eine Übergangszeit beschlossen, Flüssigkeit zuzuführen ... die Dame ist erst knapp zwei Wochen im Heim und zur Zeit in Kurzzeitpflege ... man wollte abwarten, ob sie anfängt, von sich aus zu essen und zu trinken ... diese Frist ist bald um und dann werden auch die Infusionen beendet. Die Dame hat eine Patientenverfügung beim Hausarzt hinterlegt, dass sie nicht mit Gewalt am Leben erhalten werden darf.

vom 12.03.2018, 21.39
2. von charlotte

Schmerzhafte Tagen erlebt Ihr.
Denke fest an Euch.
Liebe Grüsse

vom 12.03.2018, 21.38
1. von Christa HB

Lieber Engelbert,
ich wünsche der Tante einen guten Übergang. Aber wozu bekommt sie noch Infusionen? Wenn der Sterbeprozess vom Körper eingeleitet ist, benötigt sie nichts mehr zu essen und trinken. Der Körper kann die Flüssigkeit gar nicht mehr verarbeiten. Hat sie evtl eine Patientenverfügung. Es ist nur darauf zu achten, dass sie keine Schmerzen und Ängste hat.
Bei meiner Arbeit als Sterbebegleitung erlebe ich häufiger, dass die Angehören meinen, es muss noch Flüssigkeit zugeführt werden. Aber die Sterbenden verspüren keinen Durst mehr. Es muss nur darauf geachtet werden, dass eine gute Pflege des Mundes erfolgt. Gibt es vielleicht einen Hospizverein, der die Tante begleiten könnte?

vom 12.03.2018, 21.15
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