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Ausgewählter Beitrag

ein paar gedanken ...

Ein paar Gedanken zum Thema weiter unten:

- Ich schäme mich nicht dafür, was passiert ist. Ich bin nicht das Gewissen anderer Menschen. Sollte ich mich schämen, wenn mein Vater ein Mörder wäre ? Meine Nachbarn würden vielleicht so denken. Aber das wäre unfair mir gegenüber.

- Solange man sich stets bemüht, die Erinnerung aufrecht zu erhalten, solange wird es vermehrt Menschen geben, die genau diese Sensibiliät nutzen werden, um Öffentlichkeit zu erhalten.

- "der" Deutsche gibt es nicht.

- Geschichte wiederholt sich nicht automatisch. Andere Zeit, andere Menschen. Die Tendenz, selbst mehr Macht und Einfluss zu haben auf Kosten Anderer, ist leider menschlich. Weltweit menschlich.

- Gleichberechtigtes Miteinander im Heute anstreben. Unvoreingenommen, Chancen gebend und wahrend.

- Deutschland begegnen, ohne ihm den Stempel der Geschichte vorher aufzudrücken. Was dann auch bedeuten würde, dass wir selbstbewusster auftreten. Ob das gewollt ist?
 

Engelbert 08.11.2005, 21.37

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Kommentare zu diesem Beitrag

24. von



vom 15.02.2006, 16.41
23. von



vom 27.11.2005, 19.07
22. von Gerhard aus Bayern

Ich schäme mich dafür was in Deutschland passieert ist. Ich schäme mich auch auch weil ich sicher bin es kann wieder passieren.

vom 10.11.2005, 11.09
21. von ina

liber engelbert.
ich bin zwar erst 20, doch ich fühle mich auch mit verantwortlich, was gestern vo vielen jahren passiert ist.
denn ich muß mich auch fragen, wie ich reagiert hätte. und ja, wir tragen auch die schuld unserer väter und mütter. oder wie würdees dir gehen, wenn du wüßtest, dass deine großmutter überzeugte nationalsozialistin, und bei der ss war?
und als randbewohner der sächs. schweiz kann ich dir sagen, dass das thema noch lange nicht ausdiskutiert ist.
xenophobie und ausländerfeindlichkeit existiert heute immer noch.

vom 10.11.2005, 09.19
20. von strandsteine

Hallo Engelbert,
melde mich mit einem Link nochmal zum Thema. Für mich ist das eine Form von Kindermißhandlung.
Hier klicken
die kopfschüttelnde Steine

vom 09.11.2005, 21.02
Antwort von Engelbert:

*kopfschüttel* ... die beiden Mädchen tun mir leid und die CDs gehörten eingestampft.
19. von Edith T.


@ Inge aus HH

Liebe Inge, eine Automatik in der Geschichte gibt es sicher nicht.
Aber wiederholen kann sie sich m. E. doch, wenn natürlich nicht haargenau so, wie gehabt. Das habe ich aber auch nicht behauptet.

Aber wenn die Mehrheit der Menschen dauerhaft aus der Geschichte lernen würde, gäbe es auch keinen einzigen Krieg mehr. Denn jeder weiß ja, was Kriege anrichten.

Klar sind die Neonazis anders als die Nazis es waren, das heißt aber nicht, daß sie harmloser sind
Und, wie rebo es schon weiter unten schreibt, wäre ich nicht so sicher, daß es in schwierigen Zeiten nicht doch mal wieder einer - oder dieses mal wohl eher eine Gruppierung - schafft, einen Großteil des Volkes um sich zu scharen und gegen alle mobil zu machen, die ihnen nicht passen.

Ich für meinen Teil verabschiede mich jetzt aus dieser Diskussion.

Um das Thema annähernd zufriedenstellend zu diskutieren, müßten wir alle beisammen sitzen und etliche Stunden Zeit haben :-)

Ich wünsche allen einen schönen Abend!

vom 09.11.2005, 18.39
18. von Zitante Christa

@Inge aus Hamburg:

bzgl. des evtl. geplanten Buches hätte ich Dir noch einen anderen Vorschlag zu machen. Leider kann ich Deine Mailaddy (und Du meine) hier nicht sehen, vielleicht gehst Du auf meine Homepage, dort unter "Rechtliches" gibt es einen Link dazu.

Liebe Grüße von
Zitante Christa


vom 09.11.2005, 17.56
17. von Inge aus Hamburg

@ Rene
Danke, ich werde mir die Kladde jetzt vorholen während ich noch krank bin, sie mir unters Kopfkissen legen und dann überschlafen, ob es ein öffentliches Buch werden soll.

@ Edith T.
Sorry, dass ich etwas anderer Meinung bin als Du. Ich glaube nicht, dass sich eine Geschichte wiederholen kann, denn sie entspringt immer wieder anderen nachgeborenen Menschen und WIR sind andere Menschen. Selbst die, welche nazihafte Gedanken haben oder rüpelmäßig durch die Welt ziehen und braunes Gedankengut versprühen wollen, sind anders als die von damals. Betroffenheit geht innen in mir vor, das ist eine Gefühlsregung von mir und betrifft nicht nur einen Zeitabschnitt über den wir jetzt z. B. schreiben.
Zusammgefaßt will ich damit sagen, dass es keine Automatik in der Geschichte gibt und sich nichts wiederholen kann.



vom 09.11.2005, 14.37
16. von Edith T.


Geschichte wiederholt sich nicht automatisch, das ist richtig.
Aber es ist durchaus möglich, daß sie sich wiederholt.

Und damit dies nicht geschieht, sollten wir in gewissem Maße die Erinnerung wachhalten - gegen das Vergessen und zur Verhinderung einer Wiederholung.

Und den Anfängen, die sich jetzt wieder überall zeigen, sollte man früh genug etwas entgegen setzen.

Zivilcourage ist gefragt.

Ich schäme mich nicht für das, was vor meiner Geburt war und ich schäme mich überhaupt nicht dafür, daß ich Deutsche bin. Aber betroffen über das, was in der Nazi-Zeit hier stattgefunden hat, bin ich sehr wohl!

Ich finde, was man selber darstellt, wofür man steht und was man an andere weiter gibt, das alleine zählt, um ein Leben bewerten/beurteilen zu können - falls das überhaupt objektiv möglich ist!

Und da sollte jedem sein eigenes Gewissen die Richtung vorgeben.

vom 09.11.2005, 13.50
15. von silverfuxx

@ Inge aus Hamburg
Tipp
Hier klicken

vom 09.11.2005, 12.19
14. von Inge aus Hamburg

Dieses Thema ist nicht leicht. Schon daran zu erkennen, wie wir uns alle hier abmühen unserer Vergangenheit zu begegnen, die vor unserer Zeit liegt. Mein Lieblingsbruder wurde 1932 geboren, es ist der erste Sohn meines Vaters und einer anderen Mutter. Ich fragte also meinen Bruder mal, ob er mir mal was erzählen könnte aus seinem Leben vor meiner Zeit, denn ich bin 14 Jahre jünger als er, geboren 1946. "Möchtest du es wirklich wissen?" fragte er mich. "Ja, ich will". Da er viel Zeit hatte durch seine Querschnittlähmung durch einen Unfall, schrieb er mir handschriftlich ein Buch, beginnend 1932, das mich sehr erschütterte. Später schrieb ich es mal auf der Maschine ab und gab es an Familienmitglieder weiter. Jetzt bin ich fast geneigt, dieses geschriebene Dokument als Buch rauszubringen, es ist eine Antikriegsgeschichte von einem Menschen, der sachlich erzählt, wie er es als Kind während des 2. Weltkrieges erlebt hat und was er mit seinen Augen sah. Wenn ich wüßte, an welchen Verlag ich mich da wenden könnte, dann würde ich es versuchen. Es ist ein Buch mit dem Drill des Entsetzens aus einer schrecklichen Zeit, die mir einfach die Luft nimmt und sagt, es gibt keine Schuld, die man auf ein nachgeborenes Volk abwälzen kann. Und wer sie als Kind (Betonung auf Kind) und Deutscher erlebte, wurde bis ans Lebensende davon gezeichnet.

vom 09.11.2005, 11.34
13. von

Wenn DU nichts dafür kannst was dein Vater getan hat, dann hat auch ein Moslem keine Schuld an das was sein Vater tut oder getan hat!

Was können wir dafür, das unsere Vorväter den Indianer alles genommen haben.

was können wir dafür, das unsrere Vorväter in DEUTSCH SÜDOSTAFRIKA, Masserker angerichtet haben, Frauen vergewaltigt, Männer erhängt!

Wir können viel dafür, weil wir immer nocht NICHTS aus der Vergangenheit gelernt haben!

Damals waren es die Juden, Afrikaner, die man Vergast oder bestalisch ermordet hat!
Heute sind es andere Gruppen, die man Unterdrückt und Eliminiert, unter den Deckmantel der Psychologie und der angeblichen Erfordernis!

So lange dies geschiet und die Deutschen brav mitmachen, so lange wird Europa und die Welt, so über den Deutschen Volk denken. Und genauso lang wird die Schuld auf diese Seelen haften bleiben.

Toleranz ist nicht das Zauberwort des gewissens, denn das heisst schlicht "DULDEN".

RESPEKT ist es. Respekt vom anderssein, Respekt vor KULTUR, Respekt vor RELIGION, Respekt vor dem MENSCHEN.

Denn es hiess einmal: "Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen".

Ist es denn immer noch so?


vom 09.11.2005, 10.44
12. von rebo

Wahrlich ein heißes Eisen, daß Du da ins Feuer gelegt hast und ein Thema das mich umtreibt.

Mein Vater ist Alkoholiker und ich habe mich lange Zeit dafür geschämt, weil es in meiner Familie anders zuging als in anderen Familien, obwohl ich nicht dafür verantwortlich war. Natürlich habe ich irgendwann diesen Teil meiner Biographie akzeptiert, aber vergessen habe ich die vielen Exzesse nicht. Und noch heute wirken sie in meinem Verhalten nach, indem ich Alkoholkonsum sehr kritisch gegenüberstehe, weil ich erfahren habe was diese Sucht aus einem Menschen machen kann.
Entsprechend verstehe ich, wenn mich Menschen im Ausland besorgt fragen, was ist los bei Euch in Deutschland, habt Ihr gelernt aus der Geschichte. DANN bin ich Repräsentant eines Landes in dem ich geboren wurde. Ein Land in dem Menschen meine Eltern, die 1960 aus der DDR geflohen sind (der Preis für einen Krieg den mein Land völkerrechtswidrig angefangen hat) als dreckiges Flüchlingspack bezeichnet hat, weil die Einheimischen Angst hatten, daß die Flüchtlinge ihnen was wegnehmen. Diese Erinnerung hat mich geprägt und entsprechend skeptisch stehe ich meinen Landsleuten gegenüber.
Geschichte wiederholt sich, aber mit anderen Mitteln! Siehe USA und Irak.
Ja, ich bin voreingenommen. Ich habe Angst das wir nicht widerstehen, wenn wieder einer
auftritt und verspricht es wird besser, indem er Arbeitsplätze schafft, indem er Menschen anderer Farbe, Glaubenbekenntnis ... als Übel der heutigen Misere erklärt.
Ich kann nur hoffen, daß ich das Selbstbewußtsein habe mich dieser Verantwortung zu stellen und Widerstand zu leisten.


vom 09.11.2005, 09.15
11. von Tina

Ich schäme mich auch nicht für etwas, das ich nicht getan habe. Und ich entschuldige oder rechtfertige mich auch nicht dafür.

Aber ich habe mit den Folgen zu kämpfen und die kleben wie Pech an mir!

Das habe ich gerade gedacht, als ich an Allerheiligen die Sendung "Entscheidung zwischen Leben und Tod" (ARTE) gesehen habe, es ging um die Gewissensqualen der Angehörigen todkranker Patienten, die das Recht sterben zu dürfen nicht - oder nur mit großen Anstrengungen für ihre liebsten Menschen durchsetzen konnten.

Wenn der "Gott in weiß" nicht deiner Meinung ist, sich auf seinen hypokratischen Eid beruft, das Leben zu bewahren, ist es unter Umständen den Angehörigen versagt, ihren im sterben liegenden einen würdevollen Abgang zu verschaffen, so wie sie es gewollt hätten. Selbst wenn sie eine Patientenverfügung hinterlegt haben, in der sie das ausdrücklich wünschen, ist der Arzt nicht verpflichtet, das in seiner Behandlung zu berücksichtigen.

Und ich denke mal, da klebt die Vergangenheit an mir! Lieber die Leute 125 Jahre alt mit einer Magensonde dahinvegetieren lassen, als sich den Schuh anziehen müssen, ein gelebtes Leben durch Versagen weiterer lebenserhaltender Maßnahmen zu beenden und "Schuld" auf sich zu laden.

Das bewegt mich sehr, zumal mich das sterben ja auch mit Sicherheit irgendwann selbst betrifft.

Ich will hier keinen mit meinen persönlichen Überlegungen verletzen, hierzu gibt es viele Sichtweisen und jeder muß seine eigene vertreten.
Aber ich denke mal wir wären ohne unsere "dunkle Vergangenheit" auch in dieser Sache vielleicht etwas aufgeschlossener.

Man sollte aus seinen Fehlern lernen, aber hier fehlt MIR die Verhältnismäßigkeit.

vom 09.11.2005, 05.31
10. von anna

Lieber Engelbert.

Ich bin von dir beeindruckt. Du bist der erste Mensch von dem ich hoere, ja, mein Vater war ein Moerder. Das habe ich so ehrlich nicht gehoert. Meist redet man nicht darueber oder mein Eindruck ist, dass alle Eltern oder Grosseltern "eigentlich" ja doch im Widerstand waren und/oder Juden halfen.

Gerade dieses Verhalten zeigt doch, dass auch heute noch sich vieler ihrer Grosseltern oder Eltern schaemen.

Ich bin stolz darauf deutsche zu sein, aber nicht unbedingt auf all das was deutsche getan haben.

Liebe Gruesse anna

vom 09.11.2005, 03.52
Antwort von Engelbert:

Nein, mein Vater ist kein Mörder. War nur als Beispiel gedacht, ich habs etwas umformuliert.
9. von gabi/umgeblogt

ja, ich gebe cekado recht: ich schäme mich nicht ... ich schäme mich nicht dafür deutsche zu sein und ich schäme mich auch nicht für meinen vater, der den zweiten weltkrieg als aktiver soldat mitgemacht und schwer bezahlt hat ... aber ich schäme mich dafür, einer rasse [menschen] anzugehören, die zu solch unfassbaren taten fähig ist ... und egal, ob ich nun deutsche, tschechin oder us-amerikanerin bin ... auch in in unserer heutigen zeit gibt es genügend gründe sich zu schämen und vielleicht sollten wir unseren blick darauf richten, denn dafür gilt es zu kämpfen, nicht für unsere anerkennung im historischen sinne.

vom 09.11.2005, 01.16
8. von Tirilli

Ich habe noch was vergessen. Ich persönlich werde von rechten Extremisten bedroht weil ich gegen sie angeschrieben habe. Sie wissen wo ich wohne und haben gedroht, vor meiner Tür zu stehen. Das ist ein Jahr her und noch immer achte ich peinlich darauf, bestimmte Worte nicht zu schreiben, zum Beispiel den Namen des Landes in dem ich geboren wurde, denn sie wissen das und sonst könnten sie mein Blog finden. (Ist dort als jpeg) So schaut´s aus.
Blöd, nicht?
lg. Tirilli

vom 09.11.2005, 00.50
7. von Thinkabout

Lieber CeKaDo
Was Du zu diesem Thema sagt, rührt mein Herz. Ich könnte es nicht besser audrücken. Und wenn wir alle es schaffen, so auf einander zuzugehen, dann bekommt Engelbert Recht: Andere Zeit, andere Menschen. Dann lernen wir und lieben wir neu. Ich danke Dir von ganzm Herzen!
Thinkabout

vom 09.11.2005, 00.14
6. von Tirilli

Dazu kann ich als Österreicherin nichts sagen, es sei denn ich wäre eine die die zu allem ihren Senf abgeben muss.

Aber zu unten sag ich was. (Ich habe bewusst die Kommentare noch nicht gelesen. )
Bedenke doch bitte, in Deutschland ist noch nie auf einen Deutschen ein Anschlag verübt worden nur weil er Deutscher ist. Also ist auch kein spezieller Schutz nötig. Aber Menschen jüdischer Abstammung müssen immer in Angst leben. Überall auf der Welt, ohne Ausnahme.
Ich schreibe das jetzt aus zwei Erfahrungen heraus. Wie ich dir einmal erzählte, war ich früher in einem Forum wo politisch gepostet wurde. Ich sage dir, so viel Hass und Rassismus hatte ich in so geballter Form nicht erwartet! Hier, bei uns in Österreich! So viele haben aus der Geschichte NICHTS gelernt und kanalisieren ihren Frust auf irgend jemanden von dem sie behaupten, dass er anders ist. Und anders sein ist verboten. Die zweite Erfahrung hatte ich in "Thema" gestern schon angedeutet. Ich kam mit 10 vom Ausland und war als Chiledeutsche anders. Allein die Sprache schon, aber auch von der Mentalität her. Ich sage dir, nur dadurch schon wurde ich in den ersten Jahren zur Gemobbten. Irgendo ist von dieser Zeit immer noch ein Schaden in mir. Einer der mein Leben beschwert.
Zurück zum Thema Synagoge. Kannst du dir vorstellen immer in Angst leben zu müssen? Wie kann man das überhaupt aushalten? Allein schon die Tatsache, dass dort wo man sich versammelt immer Polizei zu sehen ist muss doch schon zu Magengeschwüren führen. Man kann es schon durch die Präsenz der Polizei niemals vergessen und lernt schon als Kind was Feind heißt. Was das für das weitere Leben bedeutet kann wohl nur ermessen wer selbst betroffen ist.
Das alles schreibe ich jetzt nicht speziell wegen uns, die wir diese schreckliche Geschichte hinter uns haben. Vielmehr will ich auf das gestresste Innenleben aller Minderheiten hinweisen.
Nichts für ungut lieber Engelbert, ich hoffe, du nimmst das jetzt nicht als Vorwurf, es ist halt nur ein heißes Eisen für mich und jetzt verstehst du vielleicht warum.

Liebe Grüße
Tirilli

vom 09.11.2005, 00.11
5. von Strandsteine

Lieber Engelbert,
Dein Aussage:
Andere Zeit, andere Menschen.
stimmt nur begrenzt.
Da gerade in der heutigen Zeit, wo die Zivilcurage fast nicht vorhanden ist,
das Weggucken ist uso...
und das Selbstbewustsein nicht sehr ausgeprägt ist, eher das angepasst sein
ist erwünscht,ist der Boden sehr dünn.
Eine intensive Aufklärung über die Geschichte in der Schule, und einen Klassenausflug als Abschluß zu einer
Gedenkstätte aus ! dieser Zeit, würden die Möglichkeiten einer erneuten Bodenbereitung etwas verringern.
Gerade in der Zeit, wo vieles verleugnet wird,( als Fake hingestellt) ist eine entschiedenes Eintreten und fördern von Meinungsbildung sehr wichtig.

Nein, gewollt ist das Selbstbewußtsein nicht, sonst würden die Verhältnisse und Grundlagen eine andere sein.
In unserer Zeit wird der Mensch oft als austauschbares Kapital betrachtet.
Somit sind wir moderne Sklaven....
und sonst würden wir entschiedener unsere eigenen Belange vertreten.

die bei diesen Thema pessimistischen Steine



vom 09.11.2005, 00.08
4. von Gabi

Mein Großvater war bei der Waffen-SS und Begen-Belsen lag von seinem Gut einen Katzensprunkg entfernt - 12 oder 15km.
Ich habe von dieser "Vergangenheit" erst erfahren, als ich schon längst über 20 Jahr alt war.

Was soll ich dazu sagen?
Kann ich nicht ändern, ich bin erst 1963 geboren und kann die Vergangenheit nicht ändern.

Trotzdem nagt diese "Vergangenheit" an mir und jedes Mal, wenn ich im Ausland bin, denke ich dass es mir auf den Rücken geschrieben steht. Blöd, ich weiß, aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Ich glaube, deswegen könnte ich nie im Ausland arbeiten. Immer würde ich denken, dass alle mir meine "deutsche Vergangeheit" ansehen.

Liebe Grüße,
Gabi

vom 08.11.2005, 23.32
3. von Roswitha

möchte mich der Frau Waldspecht anschließen, denn auch ich war 1985
in Yad Vashem.Beim Besuch der unteren Erinnerungskammern, sank mein Selbstbewußtsein auf Null.Wie können Menschen nur so grausam sein.Dazu kam noch der Ausspruch von unsere, Reiseleiter:Und hier bin ich dtolz ein Deutscher zu sein.Das trieb mir die Tränen in die Augen, und die Empörung!
Es darf nie vergessen werden, das Unrecht!!! Gruß Roswitha

vom 08.11.2005, 22.28
2. von CeKaDo

Ich bin seit und wegen meiner Geburt ein Deutscher.

Ich bin 1959 geboren und somit völlig unbeteiligt an dem, was vor meiner Geburt geschehen ist.

Mein Großvater ist 1910 geboren und hat den 1. Weltkrieg als Kind erlebt. Dennoch ist er 1936 in Uniform der deutschen Armee zu sehen, als mein Vater geboren wurde. Er hat im 2. Weltkrieg als junger Mann gegen Feinde gekämpft, die ebenso wie er auf fremde Menschen geschossen haben. Es hieß einfach er oder der andere. Mein Großvater hat russische Soldaten getötet und aus Gnade auch eigene deutsche soldaten als Hilfssanitäter an der Front. Dort, wo es kein Morphium und keine Ambulanz mehr gab. Wo Bauchschüsse nicht versorgt werden konnten. Da hat er getötet.

Nicht ich!

Meine Großeltern haben neben Juden gewohnt und haben miterlebt, wie sie abgeholt wurden. Die haben die Hetze und die Boshaftigkeiten erlebt. Und sie hatten die Wahl, sich zu beschweren und den gleichen Weg zu gehen oder zu schweigen. Wer würde es heute anders machen? Wieviele Menschen gäbe es heute, die einen solchen Preis zahlen würden?

Doch ich bin später geboren. Ich habe das alles nur aus Erzählungen erfahren. Ich lebe und lebte nicht in dieser Zeit. Ich kann heute einem Juden, einem Russen, einem Türken und jedem anderen Menschen ins Auge schauen und ihm die Hand drücken.

Die Schuld für die Verbrechen der Vergangenheit tragen diejenigen, die sie begangen haben! Nicht ich!

Doch ich trage die Verantwortung dafür, daß es nicht wieder geschieht!

Ich muß nicht büßen und ich muß nicht kriechen. Denn es ist nicht meine Sünde, die begangen wurde. Ich kann aufrechten Hauptes gehen und brauche auch nicht um Verzeihung bitten. Ich kann all denen die Hand reichen, die jetzt und heute neu beginnen wollen.

Dem Juden, dem Russen, dem Türken und jedem anderen Menschen. Und den Deutschen, deren Väter und Großväter mein Großvater das Leben genommen hat.

Warum auch immer. Lasst endlich Frieden werden und die Vergangenheit Vergangenes sein!

Amen

vom 08.11.2005, 22.28
1. von Frau Waldspecht

Ich war in Yad Vashem
Hier klicken
Und ich hab mich geschämt...und schäme mich immer noch.
Und noch mehr schäme ich mich heute, dass ich im zarten Alter von 12 Jahren unseren "jüdischen" Besuch im erzkatholischen Bamberg bei den ach so christlichen Nachbarn verleugnet hab.
Es gibt auch einen Zeitungsbericht (veröffentlich in Wien) darüber, und es treibt mir immer wieder die Schamesröte ins Gesicht...
Und...Geschicht wiederholt sich immer wieder...leider.
Ich hoff, dass wir nie vergessen....

vom 08.11.2005, 22.20
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