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gedanken zum beben


Wir (auch ich) vergessen schnell. Wir werden die 14000 Tote auch bald wieder vergessen. Und zwar dann, wenn sie uns nicht mehr via Nachrichten um die Ohren gehauen werden.

Oder wissen wir noch etwas davon, dass

17.01.1995: Erdbeben in Kobe und Osaka: 6.400 Tote
10.05.1997: Erdbeben in Ostiran: 1.600 Tote
30.05.1998: Erdbeben in Afghanistan: 4.000 Tote
17.08.1999: Erdbeben in der Türkei: 15.600 Tote
26.01.2001: Erdbeben in Indien: 20000 Tote, 160.000 Verletzte
21.05.2003: Erdbeben in Afghanistan: 4.800 Tote
26.12.2003: Erdbeben in Iran: 30.000 Tote

Gut, an Bam, dessen Beben genau ein Jahr vom dem aktuellen passierte, erinnert man sich, wenn man draufgestoßen wird. Doch sonst ist das so ein allgemeines Rauschen, dass immer wieder mal ein schweres Beben passiert. Gottseidank in Regionen, die uns nicht betreffen, wenn wir dort nicht gerade in Urlaub oder uns nahestehende Menschen dort sind.

Und, geben wir mal zu, wenn uns z.B. in 2 Minuten unsere Lieblingstasse zu Bruch geht, dann gibts Tränen, Ärger oder Zorn deswegen.

Das ist normal und wichtig. Wenn man immer das Leid der Welt auf sich trägt, dann wäre man schon längst zusammengebrochen.

Es ist die Bilderflut, die uns live dabei sein lässt. Mit einem beklemmenden Gefühl, weil wir uns der wahren Dramatik für Augenblicke bewusst werden.

Da trägt ein Vater sein totes Kind durch den Schlamm. Eine 70jährige Oma weint über den Tod ihres Sohnes und der beiden Enkelkinder. Das geht unter die Haut. Bis zum Ausschalten des Fernsehens oder zum Stromausfall. Letzterer würde uns wieder in die Realität zurückkehren lassen und statt Mitfühlen mit Asien gäbe es ein Warten auf den Strom.

Viel schlimmer als die Tote, die uns die Natur beschert, sind Menschen, die in den Tod geschickt werden. Gerade gestern lief eine Dokumentation über Dschinghis Khan. Machet Euch die anderen Länder untertan, koste es Leben, so viel es halt sein muss. DAS macht mich wütend.

Erdbeben dagegen sind Dinge, für die wir weder Gott noch uns selbst die Schuld geben können. Tektonische Verschiebungen sind ein natürliches Ereignis. Wir Menschen sind eben im Vergleich der Naturgewalten so klein, dass der Satz "man mache sich die Erde untertan" immer wieder ad absurdum geführt wird.
 

Engelbert 27.12.2004, 11.10

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Kommentare zu diesem Beitrag

6. von Elke

Hallo Engelbert,
heute kann ich mit deinem Kommentar wirklich nichts anfangen. Es klingt teilweise zynisch, teilweise habe ich das Gefühl, du schreibst einfach um des Schreibens willen; da muß ich leider Hal 2000 Recht geben, ich möchte unter deinem "man" auch nicht subsummiert werden (soviel denn auch zu ANne).
Elke

vom 27.12.2004, 19.53
5. von ANne

@hal 2000: behalt deinen geistigen Durchmarsch doch für dich, wenns beliebt!
@Engelbert: In den von dir aufgeführten Daten der Erdbeben fällt eines auf: immer in der Nähe der Sonnenwende. Ob das was zu sagen hat...?!
LG ANne

vom 27.12.2004, 19.49
4. von Hal 2000

Du schreibst immer von "wir" oder "man". Das nervt, schreibe doch bitte von "ich". Oder bist du der Überblicker über Millionen unterschiedlicher Menschen? Ich mag es nicht, wenn alle in den selben Topf deines geistigen Einheitsbreis gesteckt werden, denn weder ich vergesse, noch etliche, die ich kenne.
Schreib dir das doch mal bitte hinter deine Ohren.

vom 27.12.2004, 18.13
3. von Gabi

Hallo Engelbert,

Du hast recht, der Mensch vergißt schnell... wer denkt noch an die Flutkatastrophe im Osten, ausser die Betroffenenen vielleicht, die immer noch ihren damals versprochenen Geldern hinterherlaufen?

Zum aktuellen Beben finde ich auch den Verlust an Tieren erwähnenswert. Aber vielleicht ist durch dieses Beben das Aussterben des Königstigers eingeleitet worden, denn das Unglück betrifft genau seinen Lebensraum...

Gabi

vom 27.12.2004, 13.25
2. von ANne

Die Wissenschaft brüstet sich, heute genauer hervor sagen zu können, wo und wann Erdbeben ppassieren. Und dann? Was ist in dem Inselreich möglich, das betroffen ist - wie könnte dort denn schnell die Hilfe v o r der Katastrophe hinkommen (meiner Güte, die Kosten!!) Und wenn es passiert ist, kommt vor lauter Chaos kein Hilfetrupp mehr durch - oder die Türen werden erst nach drei Tagen geöffnet, wie vorhin in den Nachrichten angekündigt.
Mernsch, sei dir bewußt: Die Wissenschaft ist Theorie und kann einiges zeigen - eure Fantasie zum Helfen ist gefragt. Technik kann unterstützen, doch der Mensch muss die Unterstützung auch ge- brauchen können. Wenn da dann Defizite sind, hilft das ganze Equipment wenig - und das läßt mich verzweifeln. Ich bin traurig, dass es passiert ist - und froh für alle, die nicht umgekommen sind.
Ich will mich nicht verzetteln mit meinen vielen Gedanken hierzu. LG ANne

vom 27.12.2004, 12.01
1. von Inge

Hallo Engelbert,
jetzt muß ich sogar den Text ein 2. Mal schreiben, weil plötzlich AOL nicht mehr wollte.
Ich kann Deine Gedanken irgendwie verstehen zu dem Erdbeben und was sonst noch so Schreckliches und Grausames auf der Welt passiert. Wir dürfen auch nicht dem so gleichgültig gegenüberstehen! Wer helfen kann und helfen will, sollte das tun. Ansonsten bin ich der Meinung, daß man Geschehnisse, die wir schrecklich finden oder grausam, auch nicht zu nah an uns ranlassen sollten. Sie gehören offensichtlich so zum Leben wie Krankheit und Armut. Ich versuche es (gelingt mir nicht immer) so zu leben, als wäre jeder Tag vielleicht der letzte Tag und wer weiß schon, was es ihn selbst trifft. Das Leben hat auch eine schöne Seite und jeder weiß, daß selten ein Mensch nur auf der Sonnenseite lebt. Jedenfalls stehe ich diesen Geschehnissen nicht gleichgültig gegenüber, aber wenn man sich mit allem, was auf dieser Welt so passiert, befassen würde, dann bleibt kein Platz mehr für ein Lächeln.
In diesem Sinne wünsche ich Dir und ALLEN einen besonders schönen Tag und mindestens einen Augenblick für ein liebevolles Lächeln.


vom 27.12.2004, 11.53
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