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london, nachbetrachtung

Tage nach London. Ich hab nix drüber geschrieben. Das passt genau dazu, dass ich hier über Dinge schreibe, die mir auf der virtuellen Zunge liegen. Und London ... lag da nicht.

Wie war das letzte Woche ? Die Nachrichtenticker laufen heiß und irgendwann erreichen die blutigen Botschaften jeden. Ich hab entschieden, mich dieser Berichterstattung zu entziehen.

Es ist doch immer dasselbe. Dramatische Berichte, die Angst vor weiteren Attentaten wird gepflegt und abgeschwächt, je nach Betrachtungsweise. Dann treten alle die Geschehnisse breit und breiter.

Ok, ich hab mir die Bild gekauft, weil für einen Augenblick lang ich das mir doch antun wollte. Doch die Zeitung lag ungelesen auf dem Stapel, als ich Tage später reinschauen wollte, war sie bereits konfisziert worden und lag, Katzenstreu umwickelnd, in der Biotonne.

Die Berichte in meiner Tageszeitung habe ich erst gestern gelesen. Mich nachträglich dann doch über die Geschehnisse informierend. Aber vorige Woche ... wollte ich einfach nicht. Natürlich ist es wichtig, dass über alles, was in unserer unheilen Welt passiert, berichtet wird. Man "muss" sich aber nicht in die Geschehnisse reinbegebe, auch wenn sie noch so aktuell sind. Man darf sich trotz des Blutes um seine privaten Dinge kümmern. Da teile ich ganz Biggis Meinung.

Es ist Scheisse, was in London passiert ist. Überall, wo Terror Menschen verletzt oder tötet, ist es das. Hilfloswütend macht mich das. Doch die Masse an Bluttaten auf dieser Welt macht müde und führt, zumindest bei mir, zum Rückzug in Richtung meiner eigenen Dinge.
 

Engelbert 12.07.2005, 11.33

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Kommentare zu diesem Beitrag

5. von Caro

ich arbeite zwar als journalistin (nur ein lokalblatt), lese selber aber auch kaum einmal zeitung.
ich denke, bei der heutigen überflutung von informationen, bildern und meinungsmachen hat jeder mensch das recht, sich auszusuchen, in welchem mass er sich dieser flut aussetzen will.
mich ärgert nur immer das unverständige bis hin zu empörtem kopfschütteln, wenn ich meine unkenntnis über aktuelles geschehen bekenne - bisher habe ich jedoch immer alles irgendwann irgendwie erfahren.

lieben gruss von der caro aus der schweiz

vom 13.07.2005, 09.31
4. von Gabi K

ja, es ist furchtbar. Aber man muss sich auch schützen und nicht alles, was einen runter zieht, ununterbrochen anschauen. Wem hilft es, wenn den ganzen Tag diese furchtbaren Bilder wieder und wieder vor uns ablaufen? NIemandem! Sie stumpfen nur ab, oder, viel schlimmer, bringen Leute auf die Idee, man könnte damit doch etwas erreichen.
Ich schaue auch nicht mehr. Gucke kurz in den Ticker und das war es. Das heißt aber nicht, dass ich das nicht schrecklich finde...

Ich versteh die Menschen, die so was tun, einfach nicht...

Gabi K

vom 13.07.2005, 08.20
3. von sonja-s

auch ich lese keine Tageszeitung und höre/sehe nur sporadisch Nachrichten in Radio oder TV.
Oft bekomme ich erst Tage später mit, daß etwas passiert ist und ernte dann ungläubiges Staunen und Kopfschütteln, daß ich nicht auf dem Laufenden bin.
Mich stört das nicht, so lasse ich mich von der Sensationspresse nicht unnötig aufpuschen und manipulieren und die blutigen Bilder bleiben mir erspart.

Ich fahre täglich mit der U-Bahn zur Arbeit in die Hamburger City und könnte mich jetzt auch verrückt machen, daß das hier auch passieren könnte.

Ich habe aber keine Lust dazu.

Ich sage mir immer, wenns mich treffen soll triffts mich so oder so, warum vorher unnütz verrückt machen in der Erwartung das es mich erwischen könnte.

Damals als das mit Tschernobyl passierte wußte ich auch nichts davon und hielt mich sorglos im Freien auf (es hat mir nicht geschadet) erst Wochen später als meine Schwester ihren Sohn nicht auf den Spielplatz lassen wollte erfuhr ich davon.

Genauso mit BSE, ich habe weiter, unwissend, mein Rindfleisch gegessen.

vom 12.07.2005, 12.34
2. von Gabi

Du sprichst mir aus der Seele. Sicher, der Anschlag war sehr tragisch wie so viele andere Dinge auch, aber meine (gar nicht mal so schmalen) Schultern sind nicht stark genug, das Elend dieser Welt zu tragen.

Aus diesem Grunde lese ich auch keine Tageszeitung und sehe/höre keine Nachrichten. Manch einer schaut mich ungläubig an und steckt mich in die Schublade „Bildungslücke“. Kann ich aber gut mit leben
Ich bekomme schon mit, was in der Welt passiert, aber ich tue mir nicht die ganzen blutdurchtränkten Fotos und Videos an und erspare mir Kommentare durch Betroffomanen.

Liebe grüße,
Gabi


vom 12.07.2005, 12.00
1. von Vodia

Selbstschutzmechanismus:

ich verweigere mich auch oft Bildern und Nachrichten, die mich nur sinnlos runterziehen - sinnlos deshalb, weil es nicht und niemanden hilft, wenn ich mich davon runterziehen lasse.

Doch es lähmt mich, zieht mir die Energie ab, die Dinge anzugehen und zu erledigen, die mir näher sind und an denen ich etwas geregelt bekommen will/muß.

Sorry London, aber ich habe meine eigenen Bomben, die in mein Leben platzen!

Vodia

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