ALLes allTAEGLICH

Ausgewählter Beitrag

natürlich haben wir alle keine ahnung ...

... wie es in unseren Mitmenschen aussieht. Wir haben Ahnung von uns selbst und das oft dunkel genug.

Viele wissen nichts über Depressionen ... manche wenig ... der nächste hat ein Vorurteil ... und andere wiederum haben selbst welche. Aber auch da gibt es Unterschiede ... so wie jeder Mensch unterschiedlich ist, so geht er auch unterschiedlich mit seiner eigenen Welt um. Was der eine Depression nennt, ist für den anderen gar nix. Wo der eine noch klar kommt, ist für den anderen die Welt ausweglos.

Mancher denkt über seine Depression nach und kann sie in Worte fassen. Andere haben keine Worte mehr.

Wir haben nicht wirklich Ahnung, was in anderen Menschen vorgeht. Wenn wir ganz nah dran sind, dann wissen wir auch mehr ... aber wir ... hinter den Monitoren, über den Zeitungen ... wissen das, was geschrieben und gesprochen wird. Von Menschen, die Ahnung haben oder glauben, Ahnung zu haben oder einfach nur Quote und Zahlen machen wollen.

Es ist auch nicht wichtig, alles zu wissen ... es ist wichtig, offen für alles zu sein. Wer selbst keine Depressionen hat, muss kein Buch über Depressionen lesen, damit er mehr weiß. Aber er soll einfach offen sein und ohne Vorurteile hören und sehen.

Ich verurteile den Enke auch nicht, weil er das bisherige Leben von Ehefrau, Familie, Therapeut und Zugführer beendet hat, aber ich kritisiere das. Kann sein, dass er die Interessen dieser Menschen nicht berücksichtigen konnte, aber richtig war das dennoch nicht.

Wer hier dieses Leben lebt, sollte sich Zeit und dem Leben eine Chance geben.

So schlecht waren die Rahmenbedingungen für Herrn Enke nun auch nicht ... aber wie gesagt, anderen hätten sich vielleicht schon vor 3 Jahren umgebracht ... oder nie und wären glücklich.

Die Frage ist, ob die Bereitschaft, etwas zu ändern, nicht da ist ... oder ob es nicht möglich ist.

Manchmal denke ich auch, dass gerade die "starken" Typen solche Abgänge haben. Weil sie weniger bereit sind, Schwäche einzugestehen ? Oder weil sie egoistischer sind und auch im Selbstmord mehr an sich als an andere denken ? Oder weil sie zuviel an andere denken, weil sie sich mehr verantwortlich fühlen sind als andere.

Das Beste, was Herr Enke bewirkt hat, ist der Dialog über dieses Thema, das so viele von uns betrifft, über das aber so wenig Worte gemacht wird. "Ich hab Rücken" kann man 3mal am Tag sagen, aber "ich hab Depression" kaum 1mal in der Woche.
 

Engelbert 12.11.2009, 14.17

Kommentare hinzufügen











Kommentare zu diesem Beitrag

44. von jeybe

lieber engelbert,

ich habe es leider erst heute geschafft mal hier vorbei zu schauen und ich war mir ganz sicher dass du zum fall robert enke einen eintrag verfasst hast... darf ich dazu stellung beziehen???

dazu möchte ich folgende aussage von dir aufgreifen:

Wer hier dieses Leben lebt, sollte sich Zeit und dem Leben eine Chance geben.So schlecht waren die Rahmenbedingungen für Herrn Enke nun auch nicht ... aber wie gesagt, anderen hätten sich vielleicht schon vor 3 Jahren umgebracht ... oder nie und wären glücklich.

so schlecht waren die rahmenbedingungen nicht??? ich glaube darum ging es einem menschen wie robert enke nicht. dieser mann hat viele schicksale erlitten, er verlor seine tochter, war selbst schwer krank, wie soll man da noch an rahmenbedingungen denken??? ein vater, eine familie die die eigene tochter überlebt, das kann nicht einfach an einem vorrüber gehen, wenn man dann auch noch viele jahre unter dem druck schwerster depressionen litt, mit dem wissen dies niemals öffentlich machen zu "dürfen" weil man dann gefahr läuft sein leben zu offenbaren und als öffentlicher mensch nicht mehr "anerkannt" wird, ich glaube niemand von uns kann sich vorstellen was dies bedeutet.

angst, verlustängste, ständiger zweifel an sich selbst... das erdrückt dich... wenn du so schwer krank bist.

ich fühle sehr mit seiner frau, seiner familie, weil ich selbst einen menschen kenne, der diese krankheit leidet. ich hoffe dass er seinen frieden findet, bei seiner tochter... und dennoch verurteile ich seine "tat", denn er hat damit vielen menschen das herz gebrochen, leid gebracht. wie mag sich der zugführer fühlen? wie die polizei, die ersthelfer? wie der mann der ab sofort das erbe enkes antreten muss und im tor stehen muss? wie fühlen sich die menschen die eng mit ihm zusammen waren, tag für tag, und nie etwas bemerkt haben? darüber hat er sich niemals gedanken gemacht...doch hat er, nur nicht in diesem einen moment. ich frage mich: ist es feige? ist es schwäche??? diese frage kann keiner sensibel genug beantworten.

für mich geht ein mensch der so menschlich war wie sonst ein mann der in der großen weiten welt des harten geschäfts fussball bestehen muss. für mich hat ein mensch sein leben beendet, der uns allen so viel gegeben hat. er war krank, sehr krank, doch er hat sich immer für ANDERE engagiert...und sich dabei aus den augen verloren.

ich habe heute die trauerfeier gesehen, und ich habe geweint... ich weinte um einen menschen den ich nicht kannte, der aber doch ein riesiges loch hinterlassen hat. ich hoffe nur, dass endlich das tabu thema depression bzw. generell psychische krankheit im fussball - dem harten geschäft um geld und macht - kein thema mehr ist.

vielleicht oder sage ich besser ich hoffe, dass sein tod nicht ganz so sinnlos war, wie er uns im moment erscheint, ich hoffe dass er damit wach gerüttelt hat, die augen nicht vor der tückischen krankheit depression zu verschließen...

in stillem gedenken an robert enke...

jeybe


vom 15.11.2009, 21.26
43. von Anne Seltmann

Ich zitiere dich"So schlecht waren die Rahmenbedingungen für Herrn Enke nun auch nicht..."

Schwere Depressionen fragen nicht nach Rahmenbedingungen!!!

Ich zitiere dich "Es ist auch nicht wichtig, alles zu wissen ... es ist wichtig, offen für alles zu sein. Wer selbst keine Depressionen hat, muss kein Buch über Depressionen lesen, damit er mehr weiß."

Vielleicht liest du dich doch einmal in dieses Thema ein, es lohnt sich!!!

Dein Statement zu Enkes Tod ist schwach und unüberlegt


Anne

vom 15.11.2009, 20.25
Antwort von Engelbert:

Mein Statement ist nicht unüberlegt, ich hab mir Gedanken gemacht ... auch wenn die nicht Deinem Wunsch nach Überlegung entsprechen. Schwach ... die Worte sind authentisch und es stellt sich gar nicht die Frage nach stark oder schwach ... es waren einfach meine Gedanken, die ich ins Tagebuch geschrieben habe. Wo kann ich Deine starken und überlegten Gedanken finden ?
42. von c

@ Erika

das sollte keine Kritik an Deinem Beitrag sein sondern eher eine Frage von meiner Seite.
Ich glaube, mein Fehler ist es , dass ich in der Zwischenzeit MEIN Leben total in den Hintergrund gestellt habe und ich bin gerade dabei das zu ändern indem ich versuche wieder etwas Kontakt zur "Aussenwelt" zu bekommen und somit auch mal andere Themen habe über die ich reden kann.


vom 14.11.2009, 12.16
41. von Erika (Heide)

@ c zu Nr. 34
...natürlich hast Du Recht, nicht jeder hat die Chance, sich zurückzuziehen.... da bin ich natürlich auch ratlos, wie man das durchstehen kann.... Ich glaube, das ist fast unmöglich, ohne selber Schaden zu nehmen.... aber meine Gedanken erheben auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit, ich kann nur von mir schreiben....

Liebe Grüße

Erika (Heide)

vom 13.11.2009, 21.30
40. von U. Bö / Ullibo

Re: Mandragora

Wenn sich jemand nicht mit einer Sache auseinandersetzen möchte, so steht es ihm frei, Kommentare nicht zu lesen.
Und sollte es vorkommen, dass man sie liest und und eine andere Meinung dazu hat, steht es jedem zu, diese zu äußern, aber bitte nicht in diesem Ton und so verletzend.
Irgendwie fühle ich mich auch angegriffen, denn ich denke ich bin ein ganz realer Mensch mit allen Ecken und Kanten, der sich für seine Mitmenschen interessiert!
Solche Trotzkopfreaktionen bringen doch -außer vielleicht Magenproblemen- rein gar nichts.
Was wohl Mandragora über die Leber gelaufen ist?
Der Kommentar, den Engelbert sich herausgesucht hat, zeigt sehr viel Wahres, dennoch sehe ich, da selbst betroffen,einiges anders, aber das ist wahrscheinlich ein subjektives Empfinden.Über das Thema Depressionen kann unendlich diskutiert werden, aber DASS überhaupt darüber diskutiert wird, ist ein gewaltiger Fortschritt.
Noch einmal, ob diese endgültige Lösung, die R.Enke gewählt hat ,aus welchen Gründen auch immer, verurteilt wird oder nicht: Es bleibt alleine seine Entscheidung. Es tut mir so leid, dass er nicht die Hilfe gefunden hat, die ich damals in meiner schlimmen Situation erfahren durfte.
Noch eine bitte: Seid bitte fair und verurteilt nicht gleich einen Menschen auf Grund dessen was er sagt, schreibt oder tut. Wir sind alle keine fehlerlosen Geschöpfe!


vom 13.11.2009, 20.08
39. von Tirilli

Engelbert, ich wollte dir damit ja auch nur öffentlich zeigen, dass ich mit dir bin!
:-)
Herzliche Grüße!
Tirilli

vom 13.11.2009, 19.56
38. von Tirilli

((((((Engelbert)))))

vom 13.11.2009, 19.40
Antwort von Engelbert:

Keine Sorge, mir geht es gut ... ist ja auch nicht das erste Mal, dass Mandragora aus der Rolle fällt.

Weißt Du, manchmal möchte ich denen, die hier so frech sind, im realen Leben mal begegnen ... und ich bin mir sicher, dass sie da keine so große Klappe haben. Aber in der Anonymität kann man das gut ... hab da kein Problem damit ... und das schon oft erlebt in den über 8 Jahren, in denen ich blogge.

37. von Mandragora

Die ganze Diskussion hier ist widerlich
Zumal es ja noch nicht einmal echte Menschen sind, die hier schreiben.
Engelbert Du bist dermaßen selbstgerecht, dass mir schlecht wird.
Wie kannst Du es wagen, einen Menschen, der tot ist, zu kritisieren?
Und wenn Du jetzt beleidigt bist, ist das Dein Problem.
Du solltest es mit der Schreiberei einfach lassen.
Und jetzt kannst Du diesen Kommentar von mir aus löschen.

vom 13.11.2009, 19.18
Antwort von Engelbert:

Du bist dann auch kein echter Mensch ... interessant. Und ja, ich kann es wagen und würde das jederzeit wieder tun und da kannst Du erbrechen so viel Du willst (bitte Eimer nicht vergessen und auf Gegenwind achten).

Nein, ich lösche Deinen Kommentar nicht ... Dein letzter Kommentar hier (!! - weitere werde ich löschen) bleibt als Mahnmal für Pöbelei stehen.

Ich bin also keineswegs beleidigt ... über solche Kommentare steh ich locker drüber.

36. von Elisa

Ich denke, dass Depressionen einen Menschen zeitweilig unfähig machen, logisch zu denken bzw. die Tragweite all dessen, was folgen könnte, wenn mensch absichtlich aus dem Leben scheidet, im Moment ganz im Hintergrund steht.

Ich denke, es ist das Recht eines jeden Menschen mit seinem Leben zu tun, was er/sie möchte.

Da ich jedoch daran glaube, dass wir wiederkommen, also solange wiedergeboren werden bis wir das erfüllt haben, was wir erfüllen sollen, denke ich, ist es das beste, möglichst viel Positives in diesem einen Leben zu bewirken und zu tun und nicht aufzugeben.

Denn sonst müssen wir es im nächsten Leben machen ...

Das ist natürlich meine Anschauung und Meinung und diejenigen, die einen anderen religiösen Hintergrund haben, sehen das wiederum wahrscheinlich gänzlich anders.

Mir tut es um jeden Menschen leid, der aus dem Leben scheidet, weil er/sie nicht mehr kann und die Chance auf ein vielleicht doch noch befriedigendes und positives Leben somit nicht mehr hat. Es kann jedoch so sein, dass es so schmerzhaft ist, dass es eben nicht mehr anders geht.

Ich wünsche allen, denen es nicht gut geht viel Durchhaltevermögen und Kraft, sodass sie es schaffen!

Alles, alles Liebe,
Elisa




vom 13.11.2009, 18.32
35. von MartinaK

zunächst @ Strandsteine:
ich hätte meine Gedanken nicht besser formulieren können!

Was mir seit Dienstag Abend immer wieder durch den Kopf geht:
ich habe vor ca. 12 Jahren den Selbstmord einer damaligen Kollegin verhindert (sie war nicht zur Arbeit erschienen, hatte sich nicht gemeldet, dank eines Anrufes von mir bei ihrem Sohn wurde sie gefunden). Es war soweit ich weiß, ihr 3. oder 4. Versuch, sich das Leben zu nehmen, zwischenzeitlich folgten noch mindestens zwei, der letzte Anfang diesen Jahres. Ich frage mich, ob mein Handeln richtig war oder besser ausgedrückt: in ihrem Sinne richtig war?

vom 13.11.2009, 17.47
34. von c

zu 6.
Erika schreibt:
... damit man nicht am Ende selber auf der Strecke bleibt....

Wie soll man sich in einer Familie zurückziehen, damit man nicht selbst auf der Strecke bleibt, genau das ist MEIN Problem. Manchmal denke ich, ich habe die Kraft nicht mehr einen depressiv Kranken jeden Morgen vor der Arbeit aufzurichten und Abends und an den Wochenenden wieder aufzufangen.

Auch auf der Pressekonferenz kam mir Frau Enke so vor ob das alles über Ihre Kräfte gegangen ist.

Noch was zu Engelberts Beiträge, ich lese das so, dass Engelbert einfach kurze Ausschnitte aus seinen Gedanken hier aufgeführt hat, oft ja mit Fragezeichen.

vom 13.11.2009, 15.16
33. von Erika (Heide)

@Engelbert zu 6.

...das kann man nicht so einfach sagen, weil das auch jeder Betroffene anders sieht und anders ausdrücken würde.... Du hast geschrieben, was Dir in dem Moment in den Sinn gekommen ist. Du hast Fragen aufgeworfen und mögliche Erklärungen gegeben. Das ist ganz legitim und ich finde daran nichts Anstößiges. Das Einzige, was mich etwas befremdet hat, war der Anfang des letzten Absatzes "Das Beste,..." .... man hätte vielleicht sagen können, "Es ist gut und endlich auch an der Zeit, dass dieses Thema in die Öffentlichkeit gerückt wird .... wobei ich glaube, dass diese öffentliche Diskussion nicht wirklich etwas bewirkt, weil sich etwas an den Verhältnissen ändern müßte.... die gesellschaftlichen Verhältnisse sind einfach nicht gut für die Menschenseele.... nur Geld, nur Leistung, nur Druck, ohne Rücksicht auf Verluste.... wenn es einem nicht selber gelingt, sich ein einigermaßen heiles Umfeld zu schaffen, ist man leider ganz schön arm dran.....
Ansonsten habe ich ja schon versucht unter 3. meine Meinung zu obigen Aussagen darzulegen...
Gestern Abend war zufällig meine Freundin bei mir. Sie hat mir bestätigt, dass mit Logik und unserer "normalen" Denkweise dem depressiv Kranken nicht beizukommen ist, dass er einfach nicht in der Lage ist, einen klaren Gedanken zu fassen und seine Aufgaben zu erfüllen.... Es herrscht soetwas wie Chaos im Kopf....
Ich hoffe und wünsche sehr, dass alle Betroffenen die Hilfe bekommen, die sie brauchen und dass sie auch den Mut finden, Hilfe zu suchen und anzunehmen.... sie können alles gebrauchen, nur keine Vorwürfe, warum sie dies oder jenes gemacht oder nicht gemacht haben.... und keine Rechtfertigungen....

Liebe Grüße

Erika (Heide)

vom 13.11.2009, 13.31
32. von Karlo

@Sandra
Dann sind wir uns ja einig. ;-)
Hab mich vielleicht auch unklar ausgedrückt, meinte jetzt nicht den Passanten der vorbeikommt, sondern ich war als Partner schon einmal in der Lage. Ein befreundeter Psychologe hat mir dann gesagt, dass ich mich theoretisch strafbar mache, wenn ich es nicht verhindere, und da er engen Kontakt hatte er sich durch meine Info darüber auch auf einer Gratwanderung befindet.

vom 13.11.2009, 11.13
31. von Sandra

Das entspricht dem, was ich meine: Es müssen zusätzliche Tatbestandsmerkmale hinzu treten, u.a. die in dem von Dir zitierten Text erwähnte Garantenstellung. Da diese aber nicht jede Person inne hat, gibt es keine generelle Pflicht für jedermann, bei einem Suizidversuch einzugreifen.

So habe ich jedenfalls Deinen Text verstanden, als Du schriebst
"Allerdings ist man nach dem Gesetz verpflichtet, wenn man eine solche Gefahr erkennt zu handeln, sonst ist es unterlassene Hilfeleistung."


vom 13.11.2009, 10.53
30. von Karlo

@ Sandra:
Will auch nicht...
Du hast es aber schon erwähnt, bei einem freiverantwortlichen Versuch muss ich nicht einschreiten. Doch jetzt kommmt der Graubereich: Wenn jemand seelisch schwer krank ist wird das nicht mehr als freiverantwortlich eingestuft.
Sonst hätte die Bekannte ihre Tochter, die volljährig war, auch nicht zwangseinweisen können, wenn der drohende Selbstmord freiverantwortlich gewesen wäre. Da sie aber jahrelang wegen Depressionen in ambulanter Behandlung war wurde diese Freiverantwortlichkeit in diesem Moment aberkannt.
Und auch wenn jemand sehr krank ist und diesen Weg wählt müsste ich theoretisch überlegen ob diese Person die Lage richtig einschätzen kann.

Gefunden hab ich dazu das:
Handelt die sich selbst tötende Person nicht aufgrund einer freien Willensentscheidung, z.B. ein seelisch schwer gestörter Mensch oder ein krankhaft Lebensmüder, so ist schon das Nichtverhindern der Selbsttötung als Tötung durch Unterlassen strafbar. Ein Arzt, ein naher Verwandter, oder eine Pflegekraft hat daher in einer solchen Situation eine so genannte Garantenstellung inne. Aus dieser Garantenstellung folgt die Pflicht zum Verhindern der Tötungshandlung bzw. des Erfolgseintritts der schon ausgeführten Handlung (Strafrechtl. Aspekte der Suizidbegleitung in D, Wolfgang Putz).

vom 13.11.2009, 10.06
29. von Sandra

@ Karlo:

Ich will ja nicht klugsch..., aber es gibt keine gesetzliche Pflicht, bei einem freiverantwortlichen Suizidversuch gegen den Willen des Suizidenten einzugreifen. Die Verwirklichung des Tatbestands der unterlassenen Hilfeleistung (§ 323 c StGB) verlangt das Vorliegen zusätzlicher Tatbestandsmerkmale.

vom 13.11.2009, 09.36
28. von nochmals Karlo

Ich kenne eine Frau, die hat ihre 21-jährige Tochter zwangseinweisen lassen, weil die Gefahr des Suizids bestand und die Tochter absolut nicht in die Klinik wollte. Das war ein harter Kampf mit schweren Schuldgefühlen.
Inzwischen studiert die Tochter, hat sich vor kurzem verlobt und ihre -auch immer wiederkehrenden- schlechten Phasen mit Hilfe einer Psychologin im Griff. Heute ist sie dankbar für diese Zwangsmaßnahme und hat vor allem gelernt rechtzeitig selbst Hilfe zu suchen.
Einem Menschen, der nicht mehr klar handeln kann und so sein Leben gefährdet würde ich so einen Übergriff zumuten. Einem Menschen, der aufgrund einer aussichtslosen Erkrankung nicht mehr leben wollte würde ich die Freiheit lassen. Allerdings ist man nach dem Gesetz verpflichtet, wenn man eine solche Gefahr erkennt zu handeln, sonst ist es unterlassene Hilfeleistung.

vom 13.11.2009, 08.19
27. von Karlo

Hallo Steffi,
ich denke nicht, dass Du Deine damalige Situation direkt mit der von R.E. vergleichen kannst. Diese Form von Suizidversuch ist reaktiv auf ein schlimmes Ereignis, da wird nicht lange überlegt was ist mit der Tochter, mit dem Mann, mit der Freundin,...
Wenn jemand aber seit 7 Jahren Depressionen hat und es wie die Aussage der Ehefrau war, schon sehr schwere Krisen gab, so hätte er lernen müssen im Rahmen der ihm angebotenen Behandlung einen anderen Weg zu finden. Ob er einfach nicht fähig war, oder die ihm angebotene Behandlung ihn nicht intensiv genug einbezogen und auch vorgewarnt hat, kann ich weder be- noch verurteilen.

vom 13.11.2009, 08.11
26. von Steffi-Hamburg

Danke, liebe/r "heute mal anonym"!

Genauso ist es!!!

Dann will ich mich auch mal outen und wagen zum ersten Mal in meinem Leben öffentlich (wenn auch halbwegs anonym)zu schreiben, dass ich "dank meiner Depressionen", die sich, wie ich bereits gestern zu diesem Thema schrieb, bereits im Kindesalter bemerkbar machten, mit 23 Jahren einen Suizidversuch begangen habe, nachdem der Vater meiner Tochter mir an dem Abend mitteilte, dass er uns verlässt.
Ich hatte keine sonstige Familie mehr, war (fühlte mich)ganz und gar allein auf der Welt mit der grossen Verantwortung,und wusste nicht, wie es weitergehen soll, es war ein kompletter Black-Out, sodass ich nicht einmal mehr an das wichtigste und kostbarste in meinem Leben, an meine Tochter dabei denken konnte!
Ich hätte sie im Stich gelassen, ohne dass mir das bewusst war.
Zum Glück hat es nicht geklappt, sie hat es auch nie erfahren, aber es quälen mich
bis heute Schuldgefühle deswegen.
Man hat mich danach sehr verurteilt, von ärztlicher Seite und auch jene, die es mitbekommen hatten. Nur ein Arzt hat es verstanden und mir geholfen, mit Medikamenten.
Danach habe ich mein/unser Leben immer so gut es ging bewältigt, auch dem Krebs biete ich nun schon 7 Jahre die Stirn.
Bin ich deswegen ein Feigling? Wohl kaum.Genauso wenig wie alle anderen, die es versucht haben, oder in die Tat umsetzen konnten.
Habt bitte Verständnis für alle, die mit dieser Krankheit behaftet sind.
Danke und liebe Grüsse
Steffi-Hamburg

vom 13.11.2009, 03.01
25. von heute mal anonym

ich stand am balkon und traute mich nicht vor zur brüstung. wegen der sorge, ich könnte springen. da waren doch noch hotelgäste unten. unzumutbar für sie. es auf der anderen seite tun? aber die angehörigen. niemals darf ich ihnen das antun....
schwarz, die welt war schwarz und wo die sonne schien blendet es. ich hielt zu viel helligkeit nicht aus.....

an den klippen saß ich. ich sah hinunter und konnte an nichts anderes denken, als wie mein toter leib harsch die felsen schwappt, rücken nach oben, so schaukelte er immer wieder gegen harte wände und klüfte.

ich schwamm. ach könnte ich doch untergehen. da machte ich schwächere schwimmbewegungen. aber ich wusste: untergehen kann ich so nicht.

keiner merkte es. auch wenn ich es mal erwähnt hatte. immer in dem moment, wo ich meinte, dass es grad besser wurde. dann wunderten sie sich. ach so? nichts gemerkt.

keine fähigkeit zu gefühlen. keine freude, keine trauer, nur dumpf. es tut weh im körper. wo? wie? nicht sagbar, einfach weh. vielleicht am meisten in der brustgegend.

einen becher von links nach rechts schieben, zu schwer. ich vermag es nicht, ich vermag nichts, aufräumen geht sowieso nicht, zu schwer, wenn das wer sieht. ich versage in allem.

so etwa fühlte sich die depression an. es gibt da verschiedene grade. mittelgradig, das geht gerade noch. war meine damals eine schwere? ja, ich vermute. aber ich weiß nicht. denn ich konnte ja noch an die hotelgäste und an die angehörigen denken.
vielleicht gibt es ja eine noch schwerere? in der man das nicht mehr kann. weil man noch zusätzlich denkt, dass es denen besser gehen wird, wenn man nicht mehr ist.

ABER ES GIBT HILFE!

ich habe gelernt, dass tabletten mich nicht ändern. (früher mal wollte ich sie nicht nehmen, weil ich dachte, sie würden mir nur die heile welt vortäuschen.) nein, stimmt nicht! sie machen nur, dass ich bin wie ich wirklich bin. erst mit den tabletten bin ich so wie es sein soll, der stoffwechsel im gehirn stimmt wieder.
und nach sechs monaten kann ich damit wieder aufhören. dann bin ich auch ohne wieder so wie von der schöpfung geplant. ein ganz normaler mensch.

versteht ihr nun?

man darf nicht verurteilen!

einen freitod gibt es nicht! er ist niemals freiwillig! er ist das böse ergebnis einer schweren krankheit!

vom 13.11.2009, 02.30
24. von Viola

Ich finde, alle Holzköpfe sollten jetzt namentlich benannt werden, denn immerhin bin ich auch Leserin mit einer Meinung.
War nur ein fieser Scherz von mir, ich zähle mich eh nicht dazu - würde aber auch niemals die Leser und Kommentierer hier so bezeichnen, weil ich mich nicht gern auf meinen gedankenlos hingeschriebenen Worten festnageln lasse. Nichts vom hier Geschriebenen ist von der Hand zu weisen, ausser eben Beleidigungen.
Ich bin auch Betroffene - wegen Depressionen 3 Monate in stationärer Behandlung und später ambulant, das noch ziemlich lange, heute passe ich sehr gut auf mich auf, denn ich habe etwas gelernt.
Nur redenden Menschen kann geholfen werden!
Ich weiss aus meiner eigenen Erfahrung, wie weit es gehen kann, wie nahe man der Selbstaufgabe kommt und wie schwer es ist, sich mit sich selbst zu beschäftigen und zwischen all den Händen, die versuchen, Abstand zu halten die Hand zu finden, die bereit ist zuzugreifen und Hilfe zu geben.
Ich weiss auch von mir selbst, dass ich ganz genau meine eigene Veränderung wahr genommen habe, weiss, dass ich fast daran kaputt gegangen bin, dass ich nichts dagegen tun konnte.
Meine Persönlichkeit war aussen anders als Innen und verdammt, ich hatte so unglaubliche Sehnsucht nach mir, nach dem, was ich war...
Und diese Veränderungen, die sind so bewusst, genau deshalb baut sich diese "Maske" auf, um diese Veränderung nicht preiszugeben.
Aber ich kann nur mein eigenes Gefühl fühlen, kann nicht fühlen, was ein anderer fühlt, weiss nicht, was Andere aushalten können, aber ich habe gelernt, dass ich nie, nie Hilfe erwarten kann, wenn ich nicht rede.
Denn Keiner weiss nur vom hinschauen, was in mir los ist.
...
Mich hat weder der Erste, noch dieser Beitrag von Engelbert geschockt, da ich sehr realistisch bin und wenig ausschmückend. Etwas differenziert zu betrachten und verschiedene Aspekte sachlich zu formulieren finde ich keineswegs respektlos oder gar "küchenpsychologisch".
Im Gegenteil, ich hätte es nicht besser schreiben können und bin in keinem Moment auf die Idee gekommen, mich zu empören.
Danke!



vom 12.11.2009, 21.42
23. von Sabine N

@Strandsteine:
Ich habe gestern eine Mail bekommen von einer Bekannten, deren Mann sich schon vor Jahren das Leben genommen hat.
Und ein Satz hat mich schon da sehr nachdenklich gestimmt: "Mein Mitgefühl gilt nun denen, die mit den Folgen dieser Tragödie weiterleben müssen".
Sie weiß, wovon sie redet.

vom 12.11.2009, 21.28
22. von Sonia

Engelbert, gut, das sind Deine Gedanken dazu.
Gewundert hatte ich mich über das Wörtchen "richtig".
Nun ist mir aber klar, dass es Dein "richtig" ist.
Noch etwas: es ist richtig, dass so ein Tod bei den Hinterbliebenen auch einen gewaltigen Ärger hinterlässt, das habe ich erst kürzlich erlebt. Das ist normal. Deine Gedanken dazu sind es auch. Nun wundere ich mich nicht mehr und die entstandene Diskussion finde ich voll in Ordnung, also "richtig"- in meinem Sinne jetzt.
Gruß von Sonia

vom 12.11.2009, 21.25
21. von Strandsteine

durch die gewählte Selbstmordart hat Herr Enke auf Wochen, Monaten, Jahren hinweg das Leben von so vielen Menschen verändert und evtl. auch zerstört.
Es ist das Leben der
- Ehefrau mit ihrer Familie (Eltern)
- falls er noch eingene Eltern hatte..
- das des Zugfüher mit seiner Familie
- das der Feuerwehrleute mit Familien
- das der Notärzte...die so einen Anblick auch verarbeiten müßen,
- das des Bestatters...der ihn Fachgerecht zusammen legen muß,
- dann der behandelnde Arzt, der ihm die helfende Hand ausgestreckt hatte,

welch ein Elend hat seine gewählte Todesart für diese, oben aufgeführten Personen ausgelöst....

- der Psyhologe der Nationalmannschaft,
der mit/an sich hadern wird,
- die Mannschaft des Clubs 69,die sich fragen und mit Schuldgedanken quälen,hätten wir etwas ändern können...

- dann auch noch seine Kollegen der Nationalmannschaft, die sich genau wie die Hannoveraner fragen...was hätten wir sehen müßen,
warum haben wir versagt,
haben wir/ich unbewußt einen Fehler gemacht, den Enke zu diesem entgültigen Schritt bewogen hat...
diese Gedanken werden viele lange quälen ,auch wenn es unabhängig von der gewählten Todesart ist.

So sind viele zurückbleibenden von diesen Selbstmord betroffen und werden noch lange Zeit darunter leiden.

So frage ich mich...
wem gilt mein Mitleid heute...
und das ist sehr klar bei den oben aufgeführten Mitmenschen,
die hoffendlich nicht verzweifeln...

Herr Enke hat das Leid hinter sich...
ihn kann ich nur bedauern, weil er nicht den Schritt zum Leben finden konnte...oder den Weg nicht beschreiten wollte.

die Strandsteine







vom 12.11.2009, 21.21
20. von heute mal ohne

tja, ich muss mich stellenweise der negativen kritik anschliessen. das "gesunde" sich herausnehmen zu werten - das der depressive sich nur gehen lässt, das selbstmörder unverantworlich sind (weil die hinterbliebenen trauern), das man leben MUSS um Aufgaben zu erfüllen usw...

jeder hat für sich seine eigene warheit. und die reaktionen hier zeigen, das viele meinen IHRE warheit müsse für alle gelten.

ich habe versucht "normal" zu sein oder mir hilfe zu suchen. es klappt aber nicht, und ich habe hauptsächlich schlechte erfahrungen gemacht. mit therapeuten. mit kollegen und "freunden". ich teile den kommentar, das man immer den clown spielen muss. MAL darf es einem schlecht gehen. vielleicht auch eine woche lang. aber danach will es niemand mehr hören oder sich mit dem menschen beschäftigen. es ist kurz eine "sensation" wo alle kommen und gucken; danach möchte man aber nicht damit behelligt werden.

und wie die versch. beispiele zeigen... der eine ist arm und schwer krank - trotzdem glücklich. der andere ist vermögend, hat familie usw - und ist trotzdem unglücklich.



vom 12.11.2009, 21.15
19. von Sandra

Wie soll jemand, der vor lauter Depressivität nicht einmal weiß, wie er die nächste Stunde seines Lebens überleben soll,noch die Energie aufbringen, an mögliche Verantwortung zu denken, die er anderen gegenüber hat?




vom 12.11.2009, 21.00
18. von Edith T.

Ich habe Engelberts Gedanken gelesen und dann die Kommentare dazu.
Danach dachte ich, ich hätte in Engelberts Eintrag irgendetwas überlesen oder falsch verstanden und habe ihn noch 2 x gelesen:

für mich stehen in diesem Beitrag locker aneinander gereihte Gedanken zu depressiven Menschen - und zu R. Enke im besonderen. Engelbert schreibt, er verurteilt nicht, aber er kritisiert.
Das ist sein gutes Recht, genauso wie es das Recht der Kommentierenden ist - und von dem ich hier oft Gebrauch mache.

Bei seinen Fragen, die Engelbert in o. g. Gedanken aufwirft, stellt er ein Pro gegen ein Kontra, ohne eine eigene Antwort darauf zu geben.

Im Gegensatz zum 1. Beitrag heute Morgen lese ich in diesem Eintrag mehr Nachdenklichkeit, was Menschen mit Depressionen und deren Verhalten betrifft.

LG Edith T.

vom 12.11.2009, 20.58
Antwort von Engelbert:

Und genau, wie Du ihn gelesen hast, habe ich meinen Eintrag auch gemeint ... ich bin mehr als erstaunt, wie manche ihn lesen ... oder lesen wollen (oder das Thema nur als Aufhänger nehmen, um mir das zu sagen, was sie mir immer schon mal sagen wollten).
17. von Karlo

@ U. Böcker
Meine Freundin hat viele Schicksalsschläge (Todesfälle, schlimme Erkrankungen) mitgemacht und daher (im Rahmen nur kurz andauernder, reaktiver Depression) auch schon versucht sich das Leben zu nehmen.
Auch sie dachte früher es will eh keiner wirklich wissen wie es ihr geht und in der Tat hat es bis auf das engste Umfeld keiner geahnt.
Doch ich glaube es bleibt eben nicht nur die Isolation, sondern ein Wandel des Umfeldes. Es gibt viele Menschen, die auch mit depressiven oder kranken Mitmenschen umgehen können und wollen. Wir haben gesehen, dass sich der Freundeskreis verändert hat. Heute haben wir Freunde, mit denen man ernsthafte Gespräche führt und die wenn sie fragen "Wie geht's?" das auch voneinander wissen wollen.
Und seit die Schwester meiner Freundin verstorben ist und Kinder hinterlassen hat, um die sich meine Freundin kümmert, sagt sie ein Selbstmord käme nicht mehr in Frage, weil sie die Kinder nochmals traumatisieren und allen anderen viel Schmerz zufügen würde. Und so kämpft sie, heute nicht gegen Depressionen, aber gegen stärkste Schmerzen und Erschöpfung. Und sie kann aufgrund eigener Erfahrungen anderen wieder im Leid und in Depression helfen und so haben wir inzwischen ein gutes Netzwerk.

vom 12.11.2009, 20.44
16. von Angela

Mit "geschmacklos" hatte ich ein Zitat (@SabineLi aus dem ersten Beitrag am Morgen)gemeint und den Holzkopf sollest du nicht auf dich beziehen, sondern auf einige Leser mit ihrem Meinungen. (scheinbar nicht ausräumbare Vorurteile)

vom 12.11.2009, 20.13
15. von Mandragora

Natürlich haben wir alle keine Ahnung...
Nein. Ihr habt wirklich keine Ahnung! Dieser ganze Text ist lauter Ignoranz. Niemand sollte wagen, sich dazu ein Urteil zu erlauben. Da wird hier über die Medien geschimpft und man ist selbst nicht besser.
Da wagt man es, einen anderen Menschen zu kritisieren, weil der anderen Menschen nun Unheil zugefügt hat! Tja, so ist das Leben! Wer hat je an ihn gedacht? Wer hat sich je die Mühe gemacht? Woher wisst Ihr, was in so einem Menschen vorgeht! Egoistisch, na und? Einmal im Leben egoistisch sein dürfen! Er hat es verdient. Er hat es verdient, das zu tun, was er letztlich für richtig hielt. Kein Mensch hat je Rücksicht genommen. Sollte er sein Leben so weiterleben? Immer heucheln, es ginge ihm gut?
Er durfte es tun! Es war für ihn die einzige Lösung. Und jetzt lasst ihn endlich in Ruhe. Wie kann man selbst nach dem Tod eines Menschen nicht damit aufhören? Ihr seid genauso wie alle anderen.

vom 12.11.2009, 20.11
14. von U.Böcker

Ja, ich bin leider auch betroffen,- seit vielen Jahren mit schlechten , aber auch besseren Tagen.... 2x wollte ich mein Leben beenden, und 2x hat man mich aus der jeweiligen Situation herausgeholt. Seit fast 8 Jahren habe ich endlich eine Therapeutin gefunden, die mich immer wieder aufgehoben hat, wenn ich gefallen war und mich hat stärker werden lassen:
- gegen den Unverstand einiger
Mitmenschen,
- gegen aussichtslos erscheinende
Situationen,
- gegen Vorurteile u.v.m.
Leider sind zu einem erträglichen Leben auch Pillen notwendig.
Ich bin in der Öffentlichkeit die Lustige, mit der man Pferde stehlen kann, doch wenn ich dann wieder alleine bin, merke ich, wie sehr diese Schauspielerei zehrt.
R.Emke hat dadurch sicherlich auch viel Kräfte gelassen..., doch was gibt es für eine Alternative? Hähme, ausgeschlossen werden, wegen des Andersseins, Isolation......
Wer kann von sich sagen, er hätte das Interesse und die Bereitschaft, sich mit einem depressiven Menschen abzugeben? Er passt einfach nicht in diese Spaß- und Freizeitgesellschaft, deshalb spielt man eine Rolle! Das tun zu müssen ist wirklich schrecklich.
Ich habe im Laufe der Zeit lernen müssen, wem ich was anvertrauen kann, ohne denjenigen zu belasten.
Bitte niemals vorschnell urteilen!
Niemand kennt R.Emke wirklich, aber jeder hat gleich eine Stellungnahme zu seinem Entschluss. Er hat Frau und Kind geopfert, das finde auch ich unverständlich, aber ich wage es nicht zu be- bzw. verurteilen, denn ich kenne/ kannte ihn nicht persönlich und auch nicht die schwere seiner Erkrankung.


vom 12.11.2009, 20.10
Antwort von Engelbert:

Danke für Deinen Kommentar ... er ist ein schönes Beispiel, dass jemand, der selbst betroffen ist, sich nicht automatisch von meinen Worten angegriffen fühlt, sondern zum kritischen Differenzieren in der Lage ist.
13. von Karlo

@Angela
An wen Robert Enke auch immer gedacht hat, an seine Familie wohl nicht. Denn seine Frau muss mit dem Tod der Tochter vor 3 Jahren UND nun mit dem Tod des Ehemannes weiterleben. Wenn er so Angst hatte, dass aufgrund der Depression die Adoption nicht zustande kommt, so hätte er auch einkalkulieren müssen, dass seine Frau dann auch das Töchterchen verliert, weil es nicht in einer intakten Familie aufwachsen kann. (Beides war oder ist nicht der Fall, aber er hatte es sich ja angeblich so zusammengereimt).
Hätte er an sie gedacht, so hätte er -wie Bekannte von uns- gesagt es kann so nicht weitergehen, aber für meine Familie wage ich nun den stationären Versuch.
Keiner unserer Bekannten hat es ambulant geschafft, sie waren in Kliniken, teilweise übelste Therapie mit Schlafentzug etc., FÜR die Familie!
Denn es wäre in dem Moment einfacher gewesen zu sagen ich pack das nicht mehr und Schluss.
Ich gestehe R.E. zu, dass er diese Kraft nicht mehr aufbrachte, aber sicherlich nicht aus Rücksicht auf seine Familie.

vom 12.11.2009, 19.57
12. von Viola

Witzig, nein, natürlich nicht witzig im Sinne von gemeinsam lachen, sondern, dass viele meinen über Depressionen werde wenig geredet oder totgeschwiegen, ob der "Nichtsichtbarkeit" und der Inakzeptanz(gibt es so ein Wort?)durch die Gesellschaft und des Umfeldes.
Nun greift Engelbert das Thema wegen der Brisanz auf und stellt es zur Diskussion, dann wird der Beitrag kritisiert, statt sich darüber Auszutauschen, was das Wesentliche ist.
Mal ehrlich - wenn ich die Frau von dem Lokführer wäre, wie um alles in der Welt sollte ich meinen Mann auffangen, der binnen Sekunden für wahrscheinlich Monate oder Jahre mit Alpträumen und Schuldgefühlen leben muss. Würde ich nicht als seine Frau verfluchen, was passiert ist?
Das ist doch ein eigener Kritikpunkt, der nicht ausser Acht gelassen werden darf. Das mindert doch keineswegs die Trauer, das Mitgefühl oder schmälert die Krankheit als das, was sie auch manchmal ist, nämlich eine gefühlte ausweglose Hölle.
Das Eine in Frage zu stellen, schliesst keineswegs aus, Mitgefühl und Verständnis zu empfinden.

vom 12.11.2009, 19.53
11. von anja

@ steffi-hamburg: ganz genau , bin ganz Deiner Meinung.
Nun lese ich im Videotext das hier in Hannover in der AWD Arena eine Trauerfeier statt finden soll und er hier aufgebahrt werden soll . Ich denke auch da kann man geteilter Meinung sein , ich finde er soll nun endlich seine Ruhe finden dürfen, finde ich nicht so gut.

vom 12.11.2009, 19.40
10. von Angela

Leider gibt´s ja keine "Zitat-Taste", so ist es sehr mühselig, auf deine Sätze im einzelnen einzugehen.
Ich weiss garnicht, wo ich anfangen soll ....

1. "Ich verurteile E. auch nicht .....Kann sein (!)= ist sehr wahrscheinlich so gewesen(!)... aber richtig war es dennoch nicht"
Gibt es denn ein "richtig" und ein "falsch" in so einem Fall?
Es klingt, als ob DU das genau wüßtest!
du willst ihn nicht verurteilen, ich empfinde das aber in deinen Worten so .. und wenn es nur Kritik wäre: Wer bist du/sind wir, dass wir ds kritisieren dürfen?

2.²Wer hier dieses Leben lebt, sollte sich Zeit und dem Leben eine Chance geben"
Ich finde, fast 7 Jahre (Erkrankung von E.)sind "eine Zeit" und wenn sie nur schwer erträglich oder kaum auszuhalten ist, dann kommt hinterher ein Schlauberger daher und möchte noch Ratschläge erteilen!
Es entsteht der Eindruck, dass Suizid für dich etwas viel mit Egozentrik zu tun hat - jedenfalls empfinde ich das beim Lesen deiner Zeilen so.
Das sehe ich allerdings sehr anders: wieviel Verzweiflung muss in jemandem stecken, der sein Leben beendet. Könnte es nicht sein, das er dabei AUCH an seine Famile gedacht und evtl. mit schweren Selbstvorwürfen aus dem Leben gegangen ist?
Aber ob er "zuviel an andere gedacht hat ... und sich mehr verantwortlich gefühlt hat .."
Dir hätte er es eh nicht recht machen können.

3."Das Beste, was E. bewirkt hat..."
Robert Enke hat nix "Bestes" bewirkt .... er hat sein Leiden mit dem Teuersten bezahlt

Deine Äusserungen empfinde ich als überheblich.

Konstruktiv genug?.

vom 12.11.2009, 19.35
Antwort von Engelbert:

Wenn ich sage "es war nicht richtig", dann denke ich da nur an den Lokführer ... man kann mit sich selbst machen, was man will ... aber man sollte andere Unbeteiligte nicht mit reinziehen.

Ich hab "oder weil sie egoistischer sind" GEFRAGT ... hinter dem Satz ist ein Fragezeichen ... man kann jetzt "ja" oder "nein" oder "weiß nicht" antworten.

Ich weiß nicht, ob Du verheiratet bist ... nehmen wir mal an, dass ja ... wenn Dein Mann sich trotz Deiner Liebe und aller Hilfsangebote umbringt ... Dir einen Scherbenhaufen zurücklässt ... würdest du das nicht als egoistisch empfinden ?

Enke muss es nicht mir recht machen ... ich kann jetzt aber nicht sagen "es war richtig, dass er sich umgebracht hat". Diese Lösung ist nie die beste Lösung, weil es ein Beenden ist und kein Bewältigen. So viele meiner Leser haben Depressionen und leben noch ... das ist eine große Leistung und das ist auch richtig, dass man versucht, weiterzuleben. Freunde und Familie sind froh darüber.

Überheblich kann ich nur sein, wenn man meine Zeilen als die einzig wahren liest. Aber es sind nur meine Gedanken und nicht automatisch die einzig richtigen Gedanken zum Thema.

Meine ganzen Worte bedeuten nicht, dass ich nicht tragisch und traurig finde, was passiert ist, aber nur eine Kerze aufzustellen ... dafür beschäftigt mich das Thema zu sehr.

Nachtrag: wie hättest Du empfunden, wenn ich zu Dir "einfach mal die Klappe halten" gesagt hätte und dann noch geschmacklos und Holzkopf ? Nie wieder ein Wort mit mir gewechselt oder dennoch den Dialog gesucht ?

9. von Steffi-Hamburg

Vielleicht hilft ja dieser Link ein wenig Licht in das (Depressions-)Dunkel zu bringen und zum Verstehen beizutragen:

Hier klicken

Ich finde die verschiedenen Formen hier sehr gut beschrieben.

Alles Gute, liebe Grüsse und akzeptiert doch bitte die Meinung jedes einzelnen, der hier schreibt.
Streiten nützt niemandem,recht haben wollen auch nicht, aber lernen können wir alle voneinander.

In diesem Sinne
Steffi-Hamburg

vom 12.11.2009, 19.16
Antwort von Engelbert:

Selbstverständlich akzeptiere ich die Meinung jedes Einzelnen ... wenn sie denn eine zum Thema haben und nicht nur mit dem Finger zeigen.
8. von Karlo

Wenn ich die Beiträge hier so lese...
Klar, Depressionen sind nicht selbst verschuldet, sie können einen handlungsunfähig machen.
Dennoch, wenn es über Jahre geht und bereits tiefe Krisen durchschritten sind, und die Depression wieder auftaucht, so muss man Hilfe die einem angeboten wird annehmen. Wenn man über Jahre so eine Erkrankung hat, dann sollte man die Chancen sich selbst zu helfen und wann der Punkt gekommen ist, an dem man zum eigenen Schutz Hilfe benötigt, durchaus kennen.

Warum man nun Engelbert hier pauschal angreifen muss verstehe ich auch nicht. Statt dass Menschen, die Depressionen haben, oder sich eben sonst wie auf den Schlips getreten fühlen nun die Gelegenheit ergreifen konkret zu schreiben was ihnen missfällt, wo sie sich zukünftig mehr Verständnis erwarten, wird einfach pauschal zum Gegenangriff gestartet. Das ärgert mich, dass Menschen, die für sich höchste Sensibilität fordern oft nicht fähig sind sie ihren Mitmenschen entgegen zu bringen.

vom 12.11.2009, 19.08
7. von Angela

Boah .. Engelbert, dein zweiter Blogeintrag macht es nicht besser!
Ich habe heute morgen schon ähnlich gedacht, wie einige andere Leser, die deinen Beitrag zum Suizid von Enke als geschmacklos - bzw. gelinde gesagt - irritierend empfanden.
Nun der zweite Eintrag zum Thema, und ich muss jetzt mal ehrlich sagen:
wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Klappe halten … und nicht diese küchenpsychologischen Studien verbreiten.
Denn dadurch wird nix klarer in der Argumentation noch werden Einstellungen/Empfindungen/Gedanken erklärt …
Allerdings wird an einigen Lesermeinungen deutlich klar, welche Meinungen über die Krankheit Depression in den Holzköpfen existieren.
Das musste jetzt mal raus! Punkt.


vom 12.11.2009, 18.49
Antwort von Engelbert:

Bist Du auch in der Lage, zu sagen, WAS genau Dir nicht gefällt ... ich lese nur Kritik, aber nichts in der Sache. Im Blogeintrag selbst lese ich nur "meine Meinung" incl. der Freiheit, dass wir nicht wissen, was in anderen vorgeht. WAS GENAU gefällt Dir an meinen Worten nicht ... bitte "konstruktive" Kritik (und nicht mal eben mit dem Wort "geschmacklos" um sich werfen, ohne genau zu sagen, was geschmacklos ist).
6. von Erika (Heide)

.... mich verwundern Engelberts Worte nicht. Wer noch nicht wirklich etwas mit dieser Krankheit zu tun hatte, kann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht viel anders denken.... Mir ging es damals bei meiner Freundin ähnlich und es fällt mir immer noch schwer, zu akzeptieren, dass sie nicht anders kann...
....man sollte diesen Menschen das Gefühl der Geborgenheit geben, dass es irgendwo jemanden gibt, bei dem sie sich ausheulen können, aber immer mal zurück ziehen, damit man nicht am Ende selber auf der Strecke bleibt....
... und man kommt bei dieser Dache mit Logik nicht weiter.... NUR mit Verständnis und Toleranz..

Liebe Grüße

Erika (Heide)


vom 12.11.2009, 18.31
Antwort von Engelbert:

Was würde ich sagen, wenn ich schon wirklich mit dieser Krankheit zu tun gehabt hätte ... welche Sätze von oben müsste ich weglassen und welche hinzufügen ?
5. von Hella

Ich selber leide schon viele Jahre an Depressionen. Ich habe Psychotherapie über 8 Jahre gemacht, jetzt schluck ich meine Tabletten und eigentlich gehts meistens gut. Aber man darf sich nicht täuschen: die Depression erhebt immer wieder ihr Haupt und es ist immer wieder ein Kampf.
Wir sollten denen, die es nicht mehr bewältigen können den Satz von jean Amery gönnen:
"So wollen wir gedämpft und in ordentlicher Haltung , gesenkten Kopfs den beklagen, der uns in Freiheit verließ."

vom 12.11.2009, 18.12
4. von Sonia

vielleicht mal so sehen: er hat den freitod gewählt. punkt.
und....depression ist eine pest, ein raubtier, gegen das sich der stärkste mann nicht wehren kann, wenn es ihn in seinen fängen hat.
engelbert, ich wundere mich über deine worte darüber!
gruß von sonia

vom 12.11.2009, 17.54
Antwort von Engelbert:

Was genau wundert Dich ?
3. von Erika (Heide)

Meine Erfahrung ist - Depression ist eine Krankheit, die man sehr schwer erkennen und auch als Aussenstehender aushalten kann. Das Schlimme ist, dass man selbst erst sehr spät erkennt und akzeptiert, dass mit einem etwas "nicht stimmt" (bitte nicht falsch verstehen). Ich selbst wäre bei mir nie darauf gekommen, ich war zwar verzweifelt wegen einiger Probleme in meinem Leben, dass es so gar nicht vorwärts gehen wollte, aber das mit Depressionen in Verbindung zu bringen, darauf bin ich nicht gekommen.... bis dann mal meine Frauenärztin meinte, dass ich recht depressiv sei, und ob ich es nicht mal mit einer Therapie versuchen möchte... Ich war erst mal wie vor den Kopf geschlagen und dachte nur, das kann doch nicht wahr sein, sieht man dir das an und du auch???? Ich habe dann mit meiner Hausärztin gesprochen, die denselben Eindruck hatte. Sie hat mir ein stimmungsaufhellendes Medikament verschrieben und eine Therapie dazu. Die Tabletten nehme ich inzwischen nicht mehr und bei der Therapie haben wir erst mal eine Pause vereinbart, Zum Einen, weil sich im letzten Jahr bei mir viel positives ereignet hat und zum Anderen, weil ich bei der Therapie begriffen habe, dass ich einfach mehr auf mich achten muß.... und das funktioniert schon ganz gut..
Geholfen hat mir auch sehr, dass ich durch meine Freundin bereits mit Depressionen konfrontiert war. Dadurch habe ich es eher akzeptieren können... Wir hatten uns viele Jahre aus den Augen verloren und sie begann damals gerade eine Therapie.... Ich habe es bis heute nicht geschafft, mich in sie hineinzuversetzen. Aber wenigstens kann ich den Zustand akzeptieren.... Sie erscheint mir immer wie ein gehetztes Tier, immer unter Druck, immer negativ - alles Mist,blöd.... - und ihr Sohn ist auch depressiv und nimmt Medikamente und hat auch schon einen Suizidversuch hinter sich...er ist mit dem Auto an einen Brückenpfeiler gerast, Auto Schrott, aber ihm ist zumindest körperlich nichts passiert.... Das sind so meine persönlichen Erfahrungen....
Es weiß niemand, ob und wann man diese Krankheit bekommt und wann sie anfängt und aus welchen Mosaiksteinchen sie sich zusammensetzt... es ist ein Prozess, der auch bei jedem anders ist,
und wenn das nicht rechtzeitig erkannt wird und etwas dagegen unternommen werden kann, dann glaube ich, kann man auch nicht wirklich wieder geheilt werden... irgendetwas geht kaputt in dem Menschen, was nicht mehr vollständig repariert werden kann.... Ich glaube auch nicht, dass der depressive Mensch vorsätzlich seinem Leben ein Ende setzt, das stelle ich mir eher als Black Out vor. Sie sind wie in einem Käfig gefangen, aus dem sie den Ausgang nicht mehr finden, da denkt man sicher nicht darüber nach, ob man jemandem Anderen einen Schaden zufügt... und wenn man sagt, was hatte der denn für einen Grund, dann ist das m.E. eher die materielle Sicht und nicht die seelische... Man braucht in dieser Gesellschaft, in der es ja letztendlich nur ums Geld geht, so viel Kraft, um sein Leben so einigermaßen im Griff zu haben... da wird immer von Eigenverantwortung geredet und es wird dabei völlig übersehen oder auch bewußt vernachlässigt, dass viele Menschen gar nicht in der Lage sind, eigenverantwortlich zu handeln, weil sie gesundheitlich, körperlich oder geistig nicht dazu in der Lage sind....
Ich glaube auch, dass bei den meisten Menschen, die unter Depression leiden, nicht die Bereitschaft fehlt, etwas zu ändern, sie können es schlichtweg nicht mehr.... und das ist für einen Aussenstehenden nur sehr schwer, bzw. gar nicht zu verstehen... ja, und es sind m.E. nicht die starken Typen, sie erscheinen nur nach aussen hin so, sie spielen die Rolle, die von ihnen erwartet wird, sie sind meist in ihrem inneren sehr einsam und wissen nicht, wie sie sich ihrer Umwelt mitteilen können.... manchen Hilferuf tuen wir vielleicht als Getue ab... es ist unheimlich schwer mit und für diese Menschen... und einfach nur traurig...

vom 12.11.2009, 17.06
2. von Lucki

Hola Engelbert,
Deine Analysen sind mehr als geschmacklos. Dagegen ist Dein ADS-Syndrom eine Lachnummer!!! Du stellst Dich hier auf eine Stufe mit Schmuddelmoderator J.B. Kerner. Schade, aber ich habe Deinen Seelenfarbenkalender gerade in den Müll geworfen!!
Ganz liebe Grüße und gute Besserung
Lucki

Bus hast sicherlich nicht nur Rücken, aber sicherlich oft im Kopf

vom 12.11.2009, 16.11
Antwort von Engelbert:

Hast Du auch was zum Thema zu sagen, oder beschränkst Du Dich aufs Pöbeln und das Werfen von Kalendern ? Darauf können ich und die Leser hier verzichten.
1. von Brigida

Nein man kann nicht ein Urteil abgeben über einen anderen. Schon garnicht, wenn man von der Sache keine Ahnung hat... Und selbst dann ist der andere anders "gepolt" als man selbst...
Unsere Familie wurde auch hart geschlagen und meine Mutter musste den Tod ihres Sohnes und später ihrer Enkeltochter "aushalten" und sie litt auch unter einer Art Depression, war aber stets unter Kontrolle und Beobachtung und wurde auch gut medikamentös betreut. Mein Bruder, der seine Tochter (mit 3 an Krebs) verlor...möchte ich nicht sagen, was da ging, willschweigen von der Mutter. Und von mir auch zu schweigen.
Ich bin sprachlos ob der unbegreiflichen Dinge, die so passieren. Jedoch ist mir aufgefallen, das in meinem SIchtfeld es mehr Männer waren, die den Suizid durchführten, aber dann mit dem Motorrad in die Wand oder mit dem Auto in die Brücke....oder in einen Baum...
Man müsste aber einmal Frau Enke fragen, wer ihr denn geholfen hat bei der Bewältigung des Todes ihrer Tochter.
Auch sind die Erbfaktoren vonseiten der Eltern Enke zu schauen.
Er hat kein Licht gesehen, noch nicht mal in seiner Frau und das heisst, dass er sehr krank gewesen ist. Aber eben, das sind "unsichtbare" Krankheiten, die niemand sieht und ganz bestimmt nicht sehen will...
Ich weiss nicht, ob man so krass alles besser wissen will, als was geschehen ist. Man kann es einfach nicht besser wissen, weil man ja garnichts weiss...
glg Brigida

vom 12.11.2009, 15.39
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3
2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     
Letzte Kommentare:
maggi:
aber nicht alle ;-)Ich ging eine Zeit lang im
...mehr

rosiE:
ich bin der apfeltyp und auf der sicheren sei
...mehr

Elke M.:
Ganz herzlichen Glückwunsch auch von mir :-)
...mehr

ReginaE:
bei dem Wetter kann man so etwas brauchen :-)
...mehr

Engelbert:
@ Linerle: ARD - Klick doch mal oben auf die
...mehr

Angela:
stimmt. Dies war direkt mal wieder ein Krimi,
...mehr

Linerle:
Auf welchem Programm ist der Film zu finden?
...mehr

Linerle:
Entspannung pur. Da möchte ich jetzt bei uns
...mehr

Lieserl:
Ja
...mehr

Marianne Studer:
Einfach wunderschön
...mehr