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schweigeminute ?

Heute um 12 Uhr gibts ne Schweigeminute für die Opfer rechter Gewalt ... und wann wirds Schweigeminuten für häusliche Gewalt, besoffene Gewalt, Mord aus Gier oder Eifersucht geben ? Und wann Schweigeminuten für Kriegsopfer ? Nie ? Dann schweig ich heute Mittag auch nicht.

Die meisten Menschen, die heute in den Firmen zwangsschweigen müssen, werden nach 30 Sekunden "hoffentlich ist die Minute bald rum" zu denken beginnen. Das Schweigen heute ist ein öffentlich-moralisches Schweigen. Viele Menschen wird diese Minute nicht wirklich berühren. Und die meisten Menschen daheim werden vergessen zu schweigen. Oder sie schweigen sowieso, weil sie alleine sind oder nix zu sagen haben.
 
Selbstverständlich gibt es auch Menschen, für die diese Minute sehr wichtig, besinnlich und traurig sein wird. Das stelle ich weder in Abrede noch kritisiere ich das. Nur mehrheitsfähig wird die echte Trauer nicht sein.
 

Engelbert 23.02.2012, 07.25

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Kommentare zu diesem Beitrag

40. von Schwarzmaler

Ich verstehe ja die gute Intention dahinter, aber so wie es gemacht wird ist es wieder ein Stückchen Abkehr von der BRD und Hinwendung zur DDR. Politik und politischer Aktionismus hat in Firmen und Arbeitsverhältnissen nichts zu suchen. Und so wie es läuft ist es unguter Gruppenzwang.

vom 27.02.2012, 10.33
39. von Moni

Ich finde auch, wenn Schweigeminuten, dann bitte aber auch für andere Geräultaten...

vom 24.02.2012, 12.37
38. von Irène

@Tirilli: ich habe mich nicht auf Gewalttaten "anderswo" bezogen, sondern solche im eigenen Land, welche je nach Herkunft und Kultur der Täter/Opfer oder je nach Beweggründen der Tat verschieden be- und verurteilt werden!
Wenn Morde "aus und in dem Mafiakreis" in Deutschland oder einem anderen Mitteleuropäischen Land als weniger schlimm (evtl. weil "in diesen Kreisen normal") sind, als solche, die von "unbescholtenen, anständigen" Angehörigen des eigenen Volkes (Deutschen (Schweizern, Österreichern...) verbrochen worden sind, hat das nichts mit "dort" und "woanders" zu tun! Aber sehr wohl im weitesten Sinn mit Rassismus-Denken!

Liebe Grüsse aus der Schweiz

vom 24.02.2012, 08.49
37. von Matthias

Nachtrag:

Grüße,
Matthias
;-)

vom 24.02.2012, 08.17
36. von Matthias

Ein letzter Beitrag von mir zu diesem Thema:

@Tirilli:
Danke, für den Hinweis auf den Ursprung des "bösen" Wortes. Das war mir tatsächlich nicht bekannt. Ich denke, ich werde zukünftig etwas vorsichtiger damit umgehen.

@Allgemeinheit:
Dass in der Vergangenheit bei der Ermittlung zu diesen Morden schwere Fehler gemacht wurden ist ja wohl unstrittig. Eine offizielle und öffentliche Entschuldigung bei den Betroffenen finde ich daher auch erforderlich und richtig. Es gibt aber noch eine ganze Menge mehr Betroffene.

Dass wir alle achtsam sein, erforderlichenfalls die Stimme erheben und "Gesicht zeigen" müssen steht für mich auch außer Frage. Und ich begrüße Aktionen wie z.B. die Gedenkfeiern am 13.02. in Dresden, oder gewaltfreie (!) Gegendemos bei "Nazitreffen/-märschen" usw. Ja, und bevor wir „die Welt retten“ müssen wir erst vor der eigenen Haustür kehren. Auch das ist richtig.

Und um das auch klarzustellen: Ich bin nicht grundsätzlich gegen (verordnete) Schweigeminuten. Auch ich habe mich bereits, weil es mir zum jeweiligen Anlass ein Bedürfnis war, an Schweigeminuten beteiligt. Aber in diesem Fall hatte ich das Bedürfnis eben nicht. Aber ich respektiere durchaus, dass viele Menschen das anders gesehen haben. Und ich behaupte auch nicht, dass diejenigen, die meine Meinung nicht teilen, es einfach falsch verstanden haben.

@Christian:
An einer Schweigeminute wegen dem Gemeinschaftsgefühl teilnehmen, um sich mit einer großen Gruppe verbunden zu fühlen, obwohl man mit den Betroffenen nichts anfangen kann und evtl. dabei noch an ganz anderes denkt? Das drückt aus meiner Sicht nicht besonders viel Respekt aus.
Und dass Du denen, die gestern nicht „dazugehören“ wollten, pauschal „wegsehen“ unterstellst, ist mir dann doch etwas zu „billig“.


vom 24.02.2012, 08.14
35. von Tirilli

@Irène und andere
Aber man kann doch immer nur das eigene "Haus" bereinigen?
Ich finde den Hinweis auf das "Woanders" und das "Dort" nicht zielführend. Erst kehre man vor der eigenen Tür! Das Zeigen auf andere und Ablenken vom "Eigenen" bringt doch nichts weiter?
Liebe Grüße,
Tirilli

vom 24.02.2012, 01.29
34. von Tirilli

@Matthias
Die Geschichte lehrt uns, dass wir achtsam sein müssen. Rassismus hat ungleich mehr Leid verursacht als die Mafia. Deshalb empfinde ich den Vergleich als zu ungenau.
Verordnete Dinge nerven, ich verstehe den Widerstand gegen diese Schweigeminute. Sie wirkt diesmal etwas zu aufgesetzt. Aber prinzipiell habe ich nichts gegen solche Schweigeminuten. Es wird nicht schaden, mal zu bedenken, mal still zu verharren. Manche hätten es wohl nötig, diese würden zwar eh nicht mitmachen, aber sie würden wenigstens sehen, dass andere es tun. Nur, es muss halt ein Moment sein, wo mehr Menschen dazu bereit sind. Ich habe übrigens schon oft voll innerer Anteilnahme teilgenommen.
Und noch was. Jetzt nicht an Matthias gerichtet. Das Wort "Gutmensch" ist mir äußerst suspekt. Erfunden wurde es übrigens von den Nazis! Inzwischen verwendet man es neutraler, aber trotzdem: diskreditieren kann man damit zu schnell! Daher käme das niemals über meinen Lippen!
Liebe Grüße,
Tirilli

vom 24.02.2012, 01.10
33. von ursula aus der pfalz

Engelbert genau das hab ich auch gedacht wer schweigt oder gedenkt für die geschändete Kinder Mordopfer Unfallopfer usw.
Ich bedauere jedes Opfer von Gewalt und nicht nur eine speziele Gruppe .

vom 23.02.2012, 22.47
32. von Defne

Da schliesse ich mich voll und ganz der Meinung von Maxxie an.

vom 23.02.2012, 21.26
31. von pirat

Schweigen? Auch über "Ehrenmorde", Steinigung unterdrückter Frauen und "Tod den Ungläubigen"?
Wer eine Minute schweigen will mag es tun...

vom 23.02.2012, 21.12
30. von li

Danke Maxxie. Die verwandten wurden verhört, geächtet, hier in Dortmund gingen kaum noch Deutsche zu dem Kiosk der Familie. Die gesamten Familien wurden nicht nur von Deutschen verdächtigt, von den Türken wurden sie auch ausgegrenzt, da keiner mit "solchen Leuten" zu tun haben wollte.
Das ist doch das Fatale an diesem Geschehen, dass man die Landsleute verdächtigte.
Die junge Frau, die auf der Feier gesprochen hat, will in diesem Land nicht mehr leben, da selbst jetzt die Anwälte der Türken keine Akteneinsicht bekommen.
LG li

vom 23.02.2012, 20.19
29. von Maxxie

@Matthias (u. a.)
Du verstehst da etwas falsch. „Mafiamorde“ sind genauso schrecklich wie andere kriminelle Gewalttaten, das bestreitet doch niemand.

Aber hier ging es um ein bestimmte Gruppe ausländischer Mitbürger (Geschäftsmänner mittleren Alters), die gezielt ermordet wurden. Und statt das – wie jede Gewalttat – konsequent zu verfolgen, um die Täter zu finden, wurde es eher halbherzig gemacht, weil man die Mörder schnell eben als Mafiamörder oder Schutzgelderpresser in den Reihen der Opfer vermutete. Es wurden auch mehrfach erst mal Angehörige der Ermordeten verdächtigt.

Dass da etwas gründlich falschgelaufen ist und dass es für die Familien der Ermordeten demütigend und verletzend neben ihrer Trauer, liegt auf der Hand.
Das war ganz sicher auch der Grund, warum eben „außer der Reihe“ aus Respekt und quasi „Entschuldigung“ (?) diese Schweigeminute angesetzt wurde.

Es musste ja niemand mitmachen ...
Nur: Nicht mitzumachen, weil andere Opfer *keine* Schweigeminute bekommen oder weil ich „generell gegen Gewalt“ bin (wer ist das nicht?), halte ich gerade in diesem Fall für suboptimal ...

vom 23.02.2012, 17.18
28. von Juttinchen

Das große Schweigen um 12 Uhr Mittags.
Ich habe auch geschwiegen aber nur, weil ich zu dem Zeitpunkt nichts zu sagen wußte.
Ich lehne Gewalttaten jeglicher Art grundsätzlich ab und finde es traurig, dass es immer wieder Gewalttaten gibt. Wenn man die alle mit Schweigeminuten belegen würde, dann wäre es sehr leise auf dieser Welt.

vom 23.02.2012, 16.45
27. von Strandsteine

Hallo Zuammen,
für mich persönlich geht durch diese Schweigeminute der Blick auf die Gesamtheit verloren!
Es hätte nicht nur den Opfern dieser Morde durch ganz Deutschland gedacht werden dürfen.
Jeder Angehörige ! von todgeprügelten oder in den Tod gehetzten Benutzern der öffentlichen Verkehrsmittel oder auch die Angehörigen, welche Verwandte zu betrauern haben, nur weil sie gerade auf dem Bürgersteig vorbei gingen und ohne Grund getötet wurden,hätte eingeladen werden müssen.

Die Gewalt wird durch diese Trauerfeier nur auf einen winzigen Teil reduziert.

In der erbarmungslosen Wirklichkeit ist der Alltag viel schrecklicher.
Nur benennt es niemand.!

Danke an @Irène, für das niederschreiben Deiner Gedanken dazu von den Steinen.

vom 23.02.2012, 16.37
26. von Marion

Zu Nr. 23 von Irène:

Deine Gedanken, deine Worte entsprechen voll und ganz dem, was ich ebenfalls über dieses Thema denke und zu sagen hätte.

vom 23.02.2012, 16.23
25. von Christian

"Wenn jeder nur an sich denkt ist auch an alle gedacht!"
Das lese ich bislang aus den Kommentaren hier heraus. "Sollen sie doch eine Schweigeminute machen oder nicht, ich halte mich nicht dran!" - "man soll laut sein, aufbegehren gegen Unrecht und Gewalt!" Diese beiden Thesen passen nicht zusammen. Dabei steht am Ende nur: "Sollen die anderen es richten, ich schau zu!" Das aber ist genau die Art von Gesellschaft, die hier am meisten angeprangert wird.
Ich habe schon oft solche Schweigeminuten mitgemacht und fühlte mich dabei nicht bevormundet. Auch wenn ich mit dem Anlass oder den dabei zum letzten mal Geehrten nichts anzufangen wusste, war es doch ein Gemeinschaftsgefühl, das einen mit einer größeren Gruppe verbindet. Was ich in dieser Minute denke, ist meine Sache. Die Tatsache aber, dass ich daran teilhabe, ist Respekt gegenüber anderen und das Klarstellen, dass Werte der Allgemeinheit auch meine Werte sind.

vom 23.02.2012, 15.34
Antwort von Engelbert:

Wenn JEDER sich gewaltfrei verhält, dann ist das Ziel doch erreicht ... ich kanns nur für mich tun und anderen evtl. durch mein Verhalten Vorbild sein. Wem das aber schnurz ist, den kann ich nicht ändern ... da bleibt mir nur, entsprechende Stellen zu informieren, wenn ich Gewalt erblicke. Ob ich traurig oder betroffen bin, ob alleine oder gemeinsam ... das muss jeder individuell für sich entscheiden.

24. von Anne

Gestern gab es einen Aushang bei uns im Lehrerzimmer, dass heute um 12 Uhr wegen... geschwiegen werden soll. Heute ging um 12 Uhr die Schulglocke und die Schüler fragten wieso. Zeit zum großartigen Erklären gab es nicht und selbst die türkischen Schüler konnten mit dem absurden Begriff "Döner-Morde" nichts anfangen....
Ich lasse mir auch nicht kollektiv angeordnete Schweigeminuten "aufzwingen", denn da gebe es - wie Du schon schreibst - täglich leider etliche ähnliche Gründe, weswegen man schweigen müsste!
Wer schweigen wollte, konnte es tun und wer nicht, der eben nicht!

vom 23.02.2012, 15.02
23. von Irène

@ Christel: Falls Du mich angesprochen hast, möchte ich gerne antworten. Ich glaube, dass ich meine Gedanken ganz klar ausgedrückt hatte. JEDER Täter und JEDE Tat ist schlimm und zu verurteilen! Und zwar ganz egal, aus welchem Volk oder aus welcher Kultur Täter und/oder Opfer sind! Für mich ist eine Gewalttat nicht schlimmer oder weniger schlimm, je nachdem in welchem Umfeld sie geschieht. Jede rassistisch motivierte Tat gegen jemand "Fremdes" ist schlimm und aufs schärfste zu verabscheuen! Wenn aber das Urteil oder Entsetzen oder Betroffenheit von der Nationalität oder Herkunft des Täters her verschieden ausfällt, dann ist das auch schon fast wieder etwas rassistisch. Wenn Opfer von häuslicher Gewalt, vergewaltigte und missbrauchte Kinder, Jugentliche und Erwachsene, Opfer von besoffenen Autofahrern, verprügelte Fussballanhänger, niedergestochene Besucher von Restaurants..... anders behandelt werden, als Opfer von rechtsextremen Fanatikern (im schlimmsten Sinn des Wortes), dann ist das für mich nicht nachvollziehbar. Daraus resultiert für mich eine "Zweiopfer und Zweitäter"-Gesellschaft.
JEDE Gewalttat ist zu verurteilen, JEDE Gewalttat ist abscheulich, JEDES Opfer ist genau so gezeichnet und leidet genau so, egal ob die Gewalttat aus politischen, privaten, alkoholisierten, gedankenlosen oder einfach "gewaltgeilen" Gründen erfolgt ist!
Mir ist dieses Thema auch sehr wichtig, und nicht nur für 60 Sekunden einmal im Jahr! Mir ist aber auch sehr wichtig, dass nicht zwischen "schlimmen" und "weniger schlimmen" Gewalttaten unterschieden wird!
Liebe Grüsse aus der Schweiz Irène

vom 23.02.2012, 14.56
22. von christel

Du schreibst über vermutete Gedanken anderer Menschen, die du nicht kennst. Ddu kannst doch gar nicht wissen, was dies Menschen denken.

Dieses Thema muss immer wieder "wachgehalten" werden.

Mein Wunsch an Dich:

Teil uns doch Deine eigenen Gedanken zu diesem Thema mit ohne Mutmaßungen über anderer Menschen Gedanken.

Mir ist dieses Thema mehr als 1 Minute lang ab und zu - wichtig... SEHR WICHTIG !!!!

vom 23.02.2012, 14.39
Antwort von Engelbert:

Gewalt in jeder Form ist abzulehnen. Und wachgehalten werden muss der Schutz der Menschenrechte generell und nicht nur ein Aspekt davon.
21. von Irène

@hobö aus c.
danke für Deine Erklärung. Noch etwas: mein Heimatland heisst "Schweiz"....

Liebe Grüsse aus der Schweiz Irène

vom 23.02.2012, 14.35
20. von hobö aus c.

An @Irène aus dem Switzerland:
Meiner Meinung nach ist Dein Denkansatz völlig falsch!
Ich bin generell gegen 'Mord und Totschlag', gegen jegliche Gewalt gegen (weitfassend gesehen) jedes Lebewesen.
Mit "Ausserirdischen" hat das überhaupt nichts zu tun - ja, ist mir klar, so meinst Du das auch nicht - Du hast das Wort "Ausserirdisch" ja nur zum Erkären benutzt.
Aber hier (und auch in meinem Kommentar) geht es ja darum, dass Menschen aus dem deutschen Volk anderen Menschen aus einem anderen Volk, die in Deutschland leben, Leid zugefügt haben. Und deshalb wird auch HIER IN DEUTSCHLAND (und nicht irgendwo auf der Welt, und wahrscheinlich auch nicht im Switzerland) dieses Gedenken, diese Ehrenbezeugung, diese Ehrenerweisung (und wie auch immer man das bezeichnen möge) vollzogen.
Für Dich, ganz deutlich noch mal: "In Deinem Kommentar vergleichst Du Äpfel mit Birnen"!

vom 23.02.2012, 13.14
19. von Carola

@ Gerhard aus Bayern, meine Meinung zur Schweigeminute ist, dass damit ein deutliches, wichtiges Zeichen gegen RECHTS gesetzt werden sollte und ich schliesse mich auch den Kommentaren von @ Maxxiie und @ höbö aus c. an.

vom 23.02.2012, 12.40
18. von Bildermäusel

@ Irene,
nein, so habe ich hobö nicht verstanden ...
Wir haben im eigenen Land genug Themen und was in anderen Ländern passiert, ist zweitrangig - wenn auch genauso traurig und schlimm.

Ich finde solche Aktionen wichtig, egal ob man sich beteiligt oder nicht. Aber sie fördern das Nachdenken und nicht das "Hinnehmen" der Nachrichten.
Auch die Dresdner treten regelmäßig jedes Jahr am 13. Februar "gegen Rechts" an und erreichen damit sehr viel.

vom 23.02.2012, 12.39
17. von Irène

@hobö aus c.: jeder Täter kommt aus "unserer Gesellschaft und aus unserem Volk", es ist noch nie ein Ausserirdischer als Täter überführt worden.
JEDER Mensch kommt aus einer Gesellschaft und aus einem Volk, oder sind "westliche Täter" für Dich schlimmer als "Täter anderer Völker"? Das würde ja bedeuten, dass für Dich Menschen aus anderen Völkern und anderen Gesellschaften...., nein, das darf ich gar nicht weiter denken!

Liebe Grüsse aus der Schweiz Irène

vom 23.02.2012, 12.19
16. von Annemone

Wir hatten in der Firma auch einen Aufruf dazu. Passenderweise spielte das Glockenspiel der nahegelegenen Kirche gerade "Oh Haupt voll Blut und Wunden..."

vom 23.02.2012, 12.02
15. von hobö aus c.

Ich bin voll und ganz der hier geäußerten Meinung von
========
@ Maxxiie
========
und empfinde Ihre Argumente für sehr gut, nachvollziehbar und schlüssig!

Diese jetzige Trauerbezeugung ist deshalb wichtig, weil man glaubte diese Morde sind damals unter ganz anderen Umständen und von ganz anderen Menschen verübt worden. Aber die Täter kommen aus UNSERER Gesellschaft, aus UNSEREM Volk und da ist es schon das Mindeste, dass damit ein gewisser Respekt und Mitgefühl den Hinterbliebenen der Opfer bezeugt wird. Diese Schweigeminute (oder wie auch immer so etwas vollzogen wird) hat in KEINSTER Weise mit dem Schweigen, mit dem Wegsehen bei solchen unmenschlichen Taten zu tun. Und diese Ehrbezeugung soll auch den Hinterbliebenen der Opfer signalisieren: Unsere Gesellschaft will nicht wegschauen, will was dagegen tun, will was ändern! Und es liegt an JEDEN Einzelnen von uns, was er nach der Schweigeminute, nach dieser Ehrbezeugung dann (weiter) gegen solche Verbrechen von Menschen "aus unserer Mitte" dagegen tut und welche Stellung er dem gegenüber einnimmt.

vom 23.02.2012, 11.38
14. von Matthias

@Maxxie:
Ich muss also jetzt eine "... positive Geste aus Respekt für die Betroffenen..." zeigen weil es nun doch keine "Mafiamorde" waren? Sind "Mafiamorde" nicht ebenso erschreckend und schmerzhaft, verdienen aber dennoch keine Schweigeminute? Sind die Betroffenen dieser Morde "wichtiger" als die Betroffenen von "Mafiamorden" oder z.B. Kindesmisshandlungen und -morden? Jeder Betroffene von ähnlichen Gewalttaten verdient gleichermaßen Respekt und Anteilnahme.
Ich gebe Janna Recht, es gibt andere Möglichkeiten Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Und die nutze ich, so oft ich kann. Aber nicht mit der "verordneten" Schweigeminute.
Grüße,
Matthias

vom 23.02.2012, 11.35
13. von phoenixe

Danke Engelbert, für die präzise Formulierung dessen, was ich auch denke. Ich finde die Schweigeminute schlichtweg scheinheilig und werde mich ganz sicher nicht beteiligen.

vom 23.02.2012, 11.23
12. von Janna

..verordnete Schweigeminuten sind kein geeignetes Mittel, um weitere solche Taten zu verhindern -
Augen aufmachen und was sagen, wenn nötig! finde ich viel besser...:-) Janna

vom 23.02.2012, 11.07
11. von Maxxie

Hier soll (wie Tatjana schon schreibt) ein öffentliches Zeichen gesetzt werden, weil gerade bei diesen Taten damals kaum Betroffenheit / Anteilnahme aufkam, sondern das mal eben als "Mafiamorde" o. ä. abgetan wurde. Was für die Angehörigen jahrelang schmerzhaft und demütigend war.
Wie sich später (eher zufällig) herausstellte: Morde einer Gruppe menschenverachtender Rechtsradikaler mitten aus unserer Gesellschaft heraus an Menschen mitten unter uns, nur weil sie "Fremde" waren.

Wenn jetzt nachträglich noch mit dieser Schweigeminute Solidarität mit ihrer Trauer und damit Distanz zu diesen Taten demonstriert werden soll, dann empfinde ich das einfach als positive Geste aus Respekt für die Betroffenen.

Ich entziehe mich regelmäßig den öffentich angeordneten Gefühlen wie Volkstrauertag, Totensonntag usw. Aber heute bin ich zu der Zeit im Auto unterwegs und werde zumindest eine nachdenkliche Minute einlegen.

"Häusliche Gewalt", "besoffene Gewalt" u. ä. sind wohl kaum damit zu vergleichen ...
Falscher Anlass, um sich trotzig gegen diese Geste des Respekts aufzulehnen, finde ich.

PS: Nebenbei: Schweigeminute für Kriegsopfer? Für sie wurde der Volkstrauertag festgelegt.

vom 23.02.2012, 10.47
10. von Ernst

Genau - und weil die Trauer nicht mehrheitsfähig ist, sind wir alle im Wegschauen, Weghören geübt.
Beispiele gibt es viele - Genozid in Armenien, Massaker von Hama in Syrien 1982 etc. bis hin zu Mobbing und Gewalt gegen Kinder in unserer nahen und nächsten Umgebung!

vom 23.02.2012, 10.43
9. von Strandsteine

Hallo Engelbert,
wenn nicht so viele Menschen geschwiegen hätten oder schweigen würden,
wäre viele Gewalttaten nicht geschehen.
Wann und wo kann man/ ich (s)meine Wut darüber abreagieren....

vom 23.02.2012, 10.35
8. von Vreni AG

Schweigeminute, da bekomme ich Agressionen. Ja wir schweigen, anstatt lautstark gegen das Unrecht anzugehen, es anders zu machen - schweigen wir.......... viel zu oft.....

vom 23.02.2012, 09.51
7. von Renate

die 77 todesopfer und vielen verletzten des angriffs auf utöya und das regierungsquartal in oslo am 22.7.2011 verdienen schon, dass man ihrer gedenkt.
wenn ich sehe, welcher rummel (besonders in den printmedien) um anders behring breivik gemacht wird, und wie beinahe nebensächlich die betroffenen eltern und jugendlichen behandelt werden, wird mir fast schlecht.

vom 23.02.2012, 09.14
6. von Irène

Ich weiss gar nicht, ob in der Schweiz auch eine solche Aktion geplant ist. Auf jeden Fall würde ich aus genau den von Dir aufgeführten Gründen nicht mitmachen.
Ich bin jederzeit betroffen und entsetzt über jede Art von Gewalt und die Opfer und Angehörigen haben mein Mitgefühl. Dazu brauche ich keine politisch diktierte Schweigeminute, die sich ausschliesslich gegen eine einzige Art von Gewalt wendet.
Liebe Grüsse aus der Schweiz Irène

vom 23.02.2012, 08.56
5. von Tatjana / Mishale

Naja, das hat heut wohl eher was mit "Zeichen setzen" und "Solidarität zeigen" zu tun. Echte Anteilnahme aeussert sich sicher anders als durchs oeffentliche Schweigen muessen. Ich finds auch eher seltsam.

vom 23.02.2012, 08.31
4. von Gerhard aus Bayern

ich hoffe deine meinung zur schweigeminute ist nicht mehrheitsfähig.

vom 23.02.2012, 08.05
3. von rosiE

jeder schweigt ja privat täglich, weil es einem die sprache verschlägt, schaut man in die zeitung oder in die nachrichten im tv, da brauch ich keine offizielle anordnung, aber die politiker brauchen sowas um uns zu zeigen, schaut alle her, wir "tun" was

vom 23.02.2012, 07.47
2. von Matthias

DANKE, Engelbert! Ebensolche Gedanken gingen mir auch schon durch den Kopf. Auch mein Arbeitgeber unterstützt heute diese Aktion, wir sollen nach Möglichkeit teilnehmen. Und ich werde mich nicht daran halten. Weil ich mir die selben Fragen stelle wie Du.
Aber ich nehme an, Du wirst heute mal wieder von den vielen Gutmenschen "Prügel beziehen". Meinen Respekt, für diesen mutigen Eintrag, hast Du aber auf jeden Fall.
Grüße,
Matthias

vom 23.02.2012, 07.42
1. von Jutta Ludwig

vollkommen auch meine Einstellung zu dieser
Schweigeminute.

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