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Ausgewählter Beitrag

terry chiavo


Terry Schiavo ... solange sie lebte, wollte konnte ich nicht über das Thema schreiben. Ich war nicht in der Lage, Stellung zu beziehen und hätte mich für eine Seite entscheiden müssen. Aber ich weiß einfach zu wenig, um pro oder contra der Einstellung der künstlichen Ernährung zu sein.

Man sieht ein Gesicht, das sich bewegt und weiß doch nicht, ob es Gedanken hinter seiner Stirn gibt. Empfindet sie etwas oder kann sie es nicht, wie die Ärzte sagen ?

Wenn sie wirklich vor ihrer Krankheit gesagt hat, dass sie nicht künstlich am Leben erhalten wird und dieses Urteil nun auch gedanklich nicht in der Lage ist, zu revidieren, dann sage ich ja zum Sterbenlassen. Aber nicht auf diese Weise. Es ist in meinen Augen inhuman, jemanden verhungern und verdursten zu lassen. Dann lieber mit Medikamenten das Bewusstsein um diese Lage nehmen und nicht noch beobachten, wie sie kämpft. Ob bewusst oder unbewusst.

Es kann aber auch sein, dass Terry leben wollte. Dass in ihr Gedanken waren, die sich an dieses nicht gerade erstrebenswerte Leben dennoch klammerten. Dann ist es falsch, sie sterben zu lassen.

Aber man weiß das alles nicht.

Gesetzt den Fall, dass sie bei irgendeinem Bewusstsein war, fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie dieses Leben weiterleben wollte. Für alles incl. Ernährung Hilfe zu brauchen und selbst bei Besuchen von geliebten Menschen sich nicht mitteilen zu können. Kann man dann weiter"leben" wollen ... diese Frage möchte ich eher verneinen.

Nicht in Ordnung war es, dass ihre Eltern nicht in der Todesminute bei ihr sein durften. Zerstrittenheit hin oder her, dies hätte möglich sein müssen.
 

Engelbert 01.04.2005, 18.56

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Kommentare zu diesem Beitrag

8. von Heidi

Ich fand es grausam und unmenschlich einen Menschen verhungern und verdursten zu lassen und dann noch die gesamte Welt daran teilhaben zu lassen. Gerade die Amis, die doch immer so christlich sein wollen. Diese Scheinheiligkeit kotzt mich an.....sorry. Jedes Tier das im Sterben liegt wird besser behandelt.

vom 02.04.2005, 00.08
7. von Vodia

ich habe eine Patientenverfügung abgefasst und hinterlegt, die für den Fall der Fälle für meine Angehörigen und die Ärzte verbindlich ist und ihnen die Entscheidung abnimmt.



vom 01.04.2005, 22.22
6. von Gabi

Ja, sie verhungern und verdursten zu lassen...ich war fassungslos über diese "Methode". Kein geliebtes Haustier läßt man so von der Welt gehen. Aber so hat sich keiner die Finger schmutzig gemacht, sie wurde halt "passiv" getötet.

Liebe Grüße,
Gabi

vom 01.04.2005, 20.58
5. von Ivana

Ich kann ihren Mann schon verstehen und auch die Entscheidung, nach all den Jahren sie gehen zu lassen. Nur die Art und Weise und dass es wohl nicht anders ging (ich denke, er hätte einen anderen Weg gewählt, wenn es gegangen wäre...) finde ich übel. Wenn man jemand sterben läßt, dann wie Du schon sagst, mit Medikamenten es erträglich und kurz machen und nicht verhungern und verdursten lassen. Aber das ist in meinen Augen wieder die bigotte Doppelmoral... auf der einen Seite den Weg öffnen, auf der anderen aber nur auf eine so grausame Art für den Sterbenden. Und alle Bushs und radikalen Christen können sich wunderbar darüber aufregen.

Falls ich einmal in einen solchen Zustand kommen sollte, ich würde mir mutige Ärzte wünschen, die meinem Mann ein entsprechendes Medikament gäben.

vom 01.04.2005, 20.44
4. von Elke

Ich selbst nutze solche Diskussionen immer, um meiner Familie klarzumachen, dass ich bitte nicht künstlich am Leben gehalten werden möchte. Aber du hast Recht, Koma ist wirklich eine Art Sonderfall, man weiß nicht wirklich, in welchem Zustand der Mensch sich befindet. Meine Mutter lag auch eine Woche lang im Koma (allerdings schwer krank, über 80 Jahre und eigentlich schon vorher kaum noch lebensfähig) bis mein Bruder und ich uns zum Abschalten aller Geräte entschließen konnten. Die Entscheidung war fürchterlich, zumal ich dafür war, mein Bruder zunächst dagegen. Wenn es sich um einen jüngeren Menschen handelt, bei dem ich mir vorstellen kann, dass das Koma eine Art potenzierter Autismus ist, wäre für mich der Gedanke diesen Menschen verhungern zu lassen auch unerträglich.
Elke

vom 01.04.2005, 20.29
3. von Tina

Ja, man weiß so vieles nicht, was Terry wollte.

Deswegen gibt es eine Möglichkeit, schon zu Lebzeiten festzulegen, was man selbst möchte oder nicht. Falls man auch einmal in diese Situation kommen sollte.

Und wenn die Verwandtschaft dann ebenfalls geteilter Meinung ist, oder sich kein mutiger findet,der diese Entscheidung tragen und vertreten kann -
oder man selbst seinen Liebsten die Last der Entscheidung über (un)wertes Leben nicht aufbürden möchte
kann man Mitglied bei der DGHS werden und dort eine Patientenverfügung hinterlegen.

http://www.dghs.de/ziel.htm

und dann kann man nur noch hoffen, daß alles so läuft wie man es wollte.......


vom 01.04.2005, 19.57
2. von

So weit ich es richtig verstanden habe, ging es nicht darum, ob die Eltern nun dabei sein durften, sondern um ein wollten. Sie waren bei ihr ueber Stunden, nur die letzten Minuten nicht, weil sie das nicht ertragen konnten.

Es muss schon sehr schlimm sein, sein eigenes Kinder ueber Jahre, und dan nTage hinweg sterben zu sehen, und immer noch mit der Hoffnung, dass es doch nocht nicht so weit ist. Egal wie sehr man sich darauf vorbereitet, am Ende kommt der Tod doch immer eine gewisse erschreckende Realtitaet.

Aber was ich daraus auf alle Faelle lernte, war einen 'living will'(testament oder so) zu hinterlegen. Ich moechte so NICHT am Leben erhalten werden.


Gruss aennchen

vom 01.04.2005, 19.52
1. von CeKaDo

Und ich frage mich, was diese Eltern davon abgehalten hat, ihrem heiß umkämpften Kinde in der letzten Stunde beizustehen.

Und wer von all diesen lautstarken und vorlauten Schreiern in der Lebensdiskussion wäre bereit gewesen, diese Frau mit allen Konsequenzen bei sich aufzunehmen. In einem Land, in dem keine gesetzliche Krankenversicherung existiert. Und wer von diesen Life-Verfechtern würde die Frau bei sich zuhause für den Rest ihres Lebens pflegen wollen??

Der Ehemann war der intimste Gefährte seiner Frau. IHM allein hat sie ihre Gedanken über den Tod und das Leiden mitgeteilt. ER allein hat das Recht, für sie zu entscheiden. Und er allein hat jetzt die Last der Verantwortung für ihren Tod zu tragen. Oder die Bürde der Erlösung im Streit mit den Eltern.

Ich würde ebenso handeln.

Und ich erwarte von meinen Angehörigen, daß sie mich sterben lassen, wenn ich ohne Geräte nicht mehr menschenwürdig leben könnte, unabhängig davon, ob ich noch denken kann oder nicht. Denn wenn ich Gedanken habe und in einem körperlichen Gefängnis lebe, dann ist das für einen wachen Geist eine Qual.

Ich bin froh darüber, daß die Diskussion über Sterbehilfe wieder aufgenommen wurde. Der Name einer Amerikanerin wird mit künftigen Gesetzesänderungen und anderen Auffassungen von Humanität auf ewig verbunden sein.



vom 01.04.2005, 19.20
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Rita die Spätzin:
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Lieserl:
@Lina, Atomstrom ist ja erst Grün seit diese
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