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Ausgewählter Beitrag

wem gott

Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt,
dem will er seine Wunder weisen
in Berg und Wald und Strom und Feld.

Die Trägen die zu Hause liegen,
erquicket nicht das Morgenrot,
sie wissen nur von Kinderwiegen,
von Sorgen, Last und Not um Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen,
die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
was soll ich nicht mit ihnen singen
aus voller Kehl und frischer Brust?

Den lieben Gott laß ich nun walten,
der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
und Erd und Himmel will erhalten,
hat auch mein Sach aufs best bestellt.

[ Joseph von Eichendorff, 1788-1857 ]

Wenn man überlegt ... achtzehnhundert und kurz danach ... Familien mit vielen Kindern, Mütter mit 5 oder 8 Kindern ... und dann singt das Lied von den Trägen. Die zu Hause zwischen Kinderwiegen, Sorgen, Last und Not liegen. Das ist ja schon fast bösartig.

Wenn der liebe Gott ein lieber Gott ist, dann müsste er gerade diese Menschen erquicken.
 

Engelbert 03.05.2007, 07.20

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Kommentare zu diesem Beitrag

21. von Krebs

Freude Schöner Götterfunken - Das ist die "Ode an die Freude" von Schiller aus Beethovens neunter Sinfonie
Hier findet ihr den gesamten Text dazu:
Hier klicken

vom 03.05.2007, 22.27
20. von Gise

Witzig... wir im Schwabenland kennen ebenfalls die inoffizielle Version:
"Wem Gott will rächde Gunst erweisa,
den schiggd'r en die Wurschdfabrig,
dehen lässd'r von d'r Bockwurschd beißa,
ond schiggd em au a Schdiggle mit."

*ggggg*

vom 03.05.2007, 21.10
19. von Jutta

@Jutta aus Bayern
Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
wir betreten feuertrunken himmlische
dein Heiligtum, deine Zauber binden wieder was die Mode streng geteilt,
alle Menschen werden Brüder wo dein
sanfter Flügel weilt....(hab es mal als Solo gesungen in meiner Schulzeit hihi)

vom 03.05.2007, 21.04
18. von Jutta aus Bayern

@Biggi und Petra
Danke für den Hinweis.... ist doch schon eine Weile her!!!!
Mein Sohn hat mich heute gefragt, wie das Lied "Freude schöner Götterfunken" geht. Auch so ein Schulzeitklassiker, der mir noch immer gefällt.
Ich wünsche allen noch einen schönen Abend


vom 03.05.2007, 20.24
17. von angela

ich könnte mir vorstellen, dass damit gemeint ist,nicht immer auf die Sorgen zu schauen, sondern mal rauß gehen in die Natur. Ans Licht gehen, mal was anderes sehen. dazu mus man nicht weit weg in den Urlaub fliegen. Die Natur vor der Haustür. Manchmal bekommt man dabei auch neue Ideen. Aus dem Alltagstrott heraus mit anderen Sichtweisen. Sich nicht dem Leiden ergeben. Beeren sammeln gehen. Pilze finden. Farben sehen. Sonne tanken. Gute Luft Atmen...

vom 03.05.2007, 19.51
16. von Biggi

Wir haben früher von dem Volkslied nur 3 Strophen gelernt und gesungen. Die zweite Strophe war mir bis heute völlig unbekannt.


@ Jutta: Du meinst sicher dieses Lied :)

Mein Vater war ein Wandersmann
Und mir steckt's auch im Blut
D'rum wand're ich froh so lang ich kann
Und schwenke meinen Hut
Faleri falera faleri falera ha ha ha ha ha ha
Faleri falera
Und schwenke meinen Hut.





vom 03.05.2007, 17.47
15. von Petra

Liebe Jutta aus Bayern,
Der Refrain "Falleri, fallera..." gehört zu dem Lied "Mein Vater war ein Wandersmann, und mir steckts auch im Blut..."
Liebe Grüße aus Franken :-)


vom 03.05.2007, 17.38
14. von Juttinchen

Liebe Jutta aus Bayern,
das mit dem falleri, fallera wird einem anderen Wanderlied zugeordnet.
Wenn ich das singe, paßt das nicht so richtig. Der Refrain muß wohl ein anderer sein.
@Elise-Christina
Die zweite Strophe ist original Eichendorff.
Hier klicken

Ich mag die alten Volks- und Wanderlieder sehr gern hören und auch singen. Das erinnert mich an meine Jugend- und Pfadfinderzeit. Schwärm

vom 03.05.2007, 16.45
13. von Jeanie

Diese alten Lieder haben wir damals noch in der Schule gelernt und beim CVJM am Lagerfeuer gesungen - und ich hab die alle gerne gesungen (und tu´s heute noch *g*) Nur bin ich nicht mehr wirklich tzextfest... Trotz allem schade, daß die Kinder heute sowas nicht mehr lernen...

vom 03.05.2007, 16.15
12. von Brigitte

Jutta, das war in meiner Schule auch so. Aber das ist ja auch alles schon eine große Weile her!

Aber ich glaube, dass die Leute damals solche Lieder brauchten, sonst hätten sie es gar nicht ausgehalten. Oder waren sie zufriedener?

Vielleicht brauchen wir auch bald wieder solche Lieder.

vom 03.05.2007, 16.09
11. von Jutta

Hmm...
ich kenne das Lied von meinem Papa...
aber ein bissel anders:
Wem Gott will rechte Gunst erweisen
den schickt er in die Wurstfabrik,
den läßt er an der Knackwurst beißen
und wünscht ihm guten Appetit!
:o)))
Fiel mir grad so ein...
Sonnigen Tag euch noch

vom 03.05.2007, 16.05
10. von Jutta aus Bayern

Dieses Lied hab ich schon lange nicht mehr gehört und die zweite Strophe ist mir auch nicht bekannt. Aber es ist mit vielen dieser alten Lieder, Gedichte usw. so, dass vieles verständlicher wird, wenn die Lebensbedingungen der Entstehungszeiten bekannt sind.
Als ich das Lied grad eben so laut wie möglich vor mich hingeträllert habe(meine Kinder haben sämtliche Augen verdreht) ist mir aufgefallen, dass zwischen diesen Strophen doch noch ein "falleri, fallera, falleri, fallera, falleri falleraaahahahahaaaaa"
kommen müsste.... oder war das nur in meiner Schule so?

vom 03.05.2007, 14.48
9. von Günni

Musik
Friedrich Fröbel (1833)
Text
Joseph von Eichendorff (1822)

vom 03.05.2007, 14.47
8. von Sandra WU

Etwas Bösartiges kann ich in obigem Lied nicht erkennen.

Die Zeiten damals (so wie Christian es bereits erwähnt hat) waren wirklich sehr hart.

Dieses Wort „träge“ würde ich persönlich vielleicht als einen anderen Begriff bezeichnen sich einfach seinem mühsamen Schicksal zu ergeben ohne jemals selber den Versuch zu unternehmen etwas Neues zu wagen.

Auch spätere Volkslieder wie z.B.
„Auf, du junger Wandersmann“
von Walter Hensel (1887-1956)
erzählen von Menschen die sich auf den Weg machen mussten damit sie Arbeit fanden bzw. einen Beruf erlernen konnten.

Und sie erzählen auch von der schönen Natur, von der Hoffnung und von der Dankbarkeit.

z.B. letzte Strophe des Wanderliedes
„Auf, du junger Wandersmann“

„Morgens, wenn der Tag angeht und die Sonn´ am Himmel steht, so herrlich rot wie Milch und Blut: Auf, ihr Brüder, lasst uns reisen, unserem Herrgott Dank erweisen, für die fröhlich` Wanderzeit hier und in der Ewigkeit."




vom 03.05.2007, 14.13
7. von Jeanie

Ja.. die Trägen wissen nur von Sorg und Last und Müh ums Brot.. GENAU das ist es.. vor lauter Sorge, die hungrigen Mäuler zu stopfen bleibt kein Geld und keine Energie für´s Reisen übrig.. Ich hab eine Freundin, ganz alleinstehend, die fröhlich durch die Welt bummelt und mir immer von ihren Reisen vorschwärmt (ich kann mir nicht mal den Flug zu ihr nach London leisten..) und einen Mann, der behauptet, ich hätte keine Lust, mal Urlaub zu machen... Der ach so liebe Gott hat einfach nur vergessen, auch MEIN Sach aufs Beste zu bestellen - ich muß das selber tun und bin darin anscheinen nicht besonders gut... dabei würd ich auch gerne mal die Wunder in Berg und Wald und Strom und Feld erkunden... Aber: Die Welt ist ungerecht, war schon immer ungerecht und wird es auch immer sein...

vom 03.05.2007, 14.12
6. von Otto Lenk

gott hat momentan ganz andere probleme. er hat sich in ein kleines dorf in england zurückgezogen, um dort eine neue (dem aktuellen sprachgebrauch) fassung seines bestseller (bibel) zu schreiben.
dabei lernt er sich und die menschen ein wenig näher kennen.

Hier klicken

es lohnt sich!

alles liebe otto

vom 03.05.2007, 13.33
5. von ladybird

Danke @Christian für das Einordnen des Liedes in den historischen Zusammenhang.
Zum Aufbruch gehörte damals sicher auch eine große Portion Mut und Risikobereitschaft. "Träge" muss ja nicht "faul" oder "arbeitsscheu" heißen, manchem Menschen fehlt es einfach an Antrieb, er oder sie sehen nichts Verlockendes im Hinausziehen in die weite Welt, von dem dieses Lied erzählt. Der "Sprecher" empfindet es als Geschenk, in die Welt hinausziehen zu dürfen und er vertraut auf "seinen" Gott, der für ihn einen Weg vorgezeichnet hat.
Als ich vor 3 Jahren das erste Mal allein in Irland unterwegs war, hatte ich beim Anblick dieser wunderschönen grünen Insel ganz oft ein Gefühl der Dankbarkeit, in die Welt hinausziehen zu dürfen. Dieses Gefühl hatte ich auch danach immer, wenn ich eine neue Stadt erkundet, eine neue Gegend kennengelernt habe. In dem Moment war ich dankbar, "Sorgen, Last und Not" für eine Weile hinter mir lassen zu dürfen.


vom 03.05.2007, 11.50
4. von Viola

Nun, heute sind die Zeilen dazu kürzer gehalten...es heisst heute: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.....
Und über Last und Not am heimischen Herd kann der Dichter heute nicht mehr so lästerlich schreiben, dann würde er gelünchcht....denn heute können die Armen auch lesen.....das war früher nicht so....der Dichter von Adel konnte locker behaupten, dass Gott nicht mit den "Trägen" ist....denn die Betroffenen konnten selten lesen....oder konnten sich die "Lyrik der Herren" nicht leisten(und schon garnicht das Reisen).
Und in den Kreisen derer, die Lyrik lasen, war ein Gott für Arme eh nicht kalkuliert ;-))

vom 03.05.2007, 08.58
3. von Maria

Hast man schon jemals im Leben erlebt dass Gott - wer immer das auch ist - sich um die kleinen Menschlein kümmert?
Oder wie soll man sich erklären dass gerade die Schwachen immer noch eins drauf kriegen, wie man so schön sagt.
Sie werden nicht "erquickt".

vom 03.05.2007, 08.39
2. von Christian

Dieses Lied (Gedicht) entstand in einer Zeit des massiven Umbruchs. Die Zeit Napoleons war vorbei, die Nationalstaaten entstanden, der technische Fortschritt und die Industrialisierung machten riesige Sprünge und die Auswanderströme nach Amerika wurden immer größer, wer konnte, machte die ersten Reisen, der Tourismus entstand. Vielleicht sollte man dieses Lied auch in diesem Kontext sehen. Viele Leute fanden in ihrem Umfeld keine Möglichkeit mehr, sich zu entfalten: Kinder bekommen, arbeiten, damit alle genug zu essen haben, mehr war nicht drin. Es war die Zeit vieler solcher Lieder: Hinaus, vorwärts, das Schöne der Natur suchen, das Alte hinter sich lassen! Eichendorff selbst war eine Persönlichkeit, die viel herumgekommen ist im damaligen deutschen Sprachraum und so wohl auch die Schönheiten entdeckt hat. Insofern sehe ich sogar eine gewisse Aktualität in diesem Lied.

vom 03.05.2007, 08.38
1. von Elise-Christina

Entweder:-)))
1. Die zweite Strophe ist von Engelbert von Schinkel oder
2. Diese Strophe wurde zu unseren Zeiten zensuriert.

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