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die einsekundenangst


Sie lähmt meine Gedanken immer genau eine Sekunde, diese Angst. Sie passiert in geschlossenen Räumen. Vor mir steht dabei immer so ein Gerät mit einer Zifferntastatur. Und diese ist die Wurzel der Angst.

Diese Ziffern rufen meinen Gedanken gehässig lachend die Frage entgegen "na, weißt du deine Geheimnummer noch oder hast du sie vergessen".

Diese Worte, die für niemand anderen hörbar sind, durchzucken mich. Wie ein Stromschlag, der mich für eine Sekunde lähmt. Hektische Betriebsamkeit in meiner Gehirnabteilung "Erinnerungsvermögen". Zellen hasten zu dem Ordner "Geheimzahlen, Passwörter" und hoffen, dass das gesuchte Blatt immer noch drin ist.

Bisher war es das immer und die nach dem Finden sofort eintretende Erleichterung lässt die beginnenden Schweissperlen wieder in die Haut zurücktreten, die Wangenknochen entspannen und die Finger die übermittelte Nummer eingeben.

Der Apparat vor mir piepst dann immer, als wenn er sich eins grinst, dass er mir für diese eine Sekunde Angst gemacht hat.

Eine grundlose Sekunde der inneren Hektik, denn noch jedes Mal habe ich meine Geheimnummer gewusst. Ich weiß sogar meine alte noch. Doch jeder Versuch, mein Gehirn zu bitten, diese unnötige, nur Platz wegnehmende Information zu löschen, scheiterte immer. Anscheinend wird dort auch nix weggeschmissen. Zumindest die unwichtigen Dinge nicht.

Und die Angst ... die werde ich wohl nie los. Vielleicht sollte ich mir die Geheimnummer an einem intimen Platz eintätowieren lassen. Dann müsste ich sie mir aber vorlesen lassen, wenn ich sie mal vergessen hätte *gg*.
 

Engelbert 30.06.2004, 05.52

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Kommentare zu diesem Beitrag

11. von perle

hihi @ claudia .. das ist uns auch schon mal passiert allerdings anders herum. mein mann war der "übeltäter" und hat sich bevor er den fehler bemerkte stundenlang lautstark darüber ausgelassen, dass er die pin mit sicherheit richtig..und der automat sei kaput..und eine sauerei dergleichen ..etc.. und am ende war natürlich ich selber schuld, weil ich meine karte nicht zurück gefordert hätte.. naja lange rede kurzer sinn.. meine karte bleibt jett immer brav bei mir :-9

vom 30.06.2004, 19.41
10. von Branwen

@teefee

jep, so mache ich es auch *aberschonvorderwerbungmitder11833draufgekommenbin*
denn mir ging es wie dir, hatte ich die Pin endlich im Kopf, gab es eine neue

vom 30.06.2004, 16.49
9. von teefee

Hallo an alle!
Es ist doch auch zum Haareraufen! Jedesmal wenn ich die alte Nummer endlich auswendig wußte ....schwupps....gabs eine neue!
Ich konnte sie mir einfach nicht merken, bis ich im Fernsehen die Werbung für die Telefonauskunft sah. Die 11833 ergaben eingetippt ein "V" und da machte es bei mir "KLICK".
Seiher stelle ich mir bildlich das Muster meiner Nummer vor.....und es geht!!

vom 30.06.2004, 15.48
8. von

Hallo Engelbert,
diese "Einsekunden-Angst" kenne ich nur zu gut - ich habe ein extrem schlechtes Zahlengedächtnis. Und da ich regelmäßig irgendwo stehe und meine Geheimzahl nicht mehr weiß, habe ich einen Zettel mit der Geheimzahl im Geldbeutel...
Ich höre jetzt förmlich alle aufschreien: "Wie kann man nur so doof sein..." Aber keine Panik, auf diesem Zettel steht als Überschrift: "Bitte im Notfall verständigen:" Und darunter stehen 8 Namen und 8 dazugehörige Telefonnummern - von diesen sind 7 Namen und Nummern korrekt und ein Name ist eine Gedächnisstütze für zwei EC-Karten und die Kreditkarte und die dazugehörige Telefonnummer sind die Geheimzahlen. Selbst wenn mein Geldbeutel abhanden käme: diese Verschlüsselung muss man kennen, sie lässt sich nicht einfach so auslesen. Dieser kleine Zettel hat mir schon so manches Mal den Hals gerettet...! Vielleicht hilft Dir der Tipp!
Liebe Grüße
Tanja

vom 30.06.2004, 15.14
7. von Marianne/Thür.

Hallo Engelbert,

ich wollte in einem Geschäft mit Karte bezahlen und hatte kurz zuvor eine neue Geheimnummer bekommen. Als ich vor dem Gerät stand, um meine Nummer einzugeben, war alles wie weggeblasen, meine alte hatte ich im Kopf, aber nicht die neue.............. Mir wurde heiß und kalt und die grauen Zellen rotierten in meinem Gehirnskasten, doch nichts passierte. Ich war wie blockiert. So kratzte ich mein Bargeld zusammen... es reichte gerade noch. Das war schon irgendwie peinlich.
Inzwischen funktioniert mein *Speicher* *g*
So kann ich deine Sekundenangst verstehen.
LG Marianne


vom 30.06.2004, 14.46
6. von Claudia

An Engelbert und auch ein bissl an Gise,

also diese Angst ist ja wirklich völlig unnötig, weil Du die Nummer ja sowieso weißt... genau wie ich - immer! - oder wenigstens fast immer... :o))

bis auf dieses eine Mal:
natürlich weiß ich meine PIN und gebe sie locker aus dem Handgelenk ein, stets darauf bedacht, dass keiner so nah hinter mit steht, dass er sie sehen könnte und natürlich leicht mit der anderen Hand verdeckt, weil man hört ja immer wieder, dass da so ganz kleine Kameras oben angebracht werden...

...der Automat piept auch so als ob alles ganz normal wäre, doch dann springt mich wie ein bösartiges Tier dieser Schriftzug an: falsche PIN, der Vorgang wird abgebrochen...

Siedendheiß wird es mir und ich erforsche, während ich auf die Ausgabe der Karte warte, mein Kurzzeitgedächtnis:
war es nur eine Fehlleistung meiner Finger? ein Zahlendreher? oder sollte etwa doch mein Gehirn die Zahlen in der falschen Reihenfolge ausgegeben haben???

Mit einem verschämt, entschuldigenden Blick nach hinten ziehe ich die Karte, habe die "etwas Geduld", um die mich die Bildschirmanzeige bittet und gebe dann mit zitternden Fingern die Karte erneut in den Schlitz ein.
Hole tief Luft und weiß nun wirklich nicht mehr ob es ***+ war oder **+*; starre auf den Ziffernblock und versuche mir visuell vorzustellen wohin meine Finger üblicherweise in welcher Reihenfolge tippen...
Nervöses Fußgescharre hinter mir drängt mich zur Eile und ich gebe zögernd **+* ein. Während der Automat wieder piept und der Bildschirm sich zunächst verdunkelt, halte ich die Luft an...
dauert das wirklich immer so lange, bis das Menü zur Betragauswahl erscheint?

Der Bildschirm flackert kurz und …wie ein Faustschlag in die Magengrube trifft mich der Schriftzug: falsche Pin...

Nun bricht mir der Schweiß aus: nur noch EIN Versuch!
Wenn die Bank nicht schon geschlossen hätte würde ich es nicht noch mal versuchen, sondern zur Filiale fahren. Doch ich brauche unbedingt das Geld, weil mit fünf Euro im Beutel,... und bei Aldi kann man nicht mit Karte zahlen, und wo man mit Karte zahlen kann, da muss man - na was wohl? - eingeben!!!

Inzwischen ist meine Karte wieder da - diesmal noch!
Ich drehe mich zu den drei hinter mir wartenden Leuten um, bitte sie um Entschuldigung und fange einen eisigen "wie-kann-man-respektive-FRAU-nur-so blöd-sein-Blick" unter gerunzelten Brauen des jungen Mannes am Ende der Reihe auf, ehe er sich brüsk abwendet und zu seinem Auto marschiert.

Den anderen beiden biete ich an sie vorzulassen, ehe ich mein Glück noch ein drittes und, so oder so, letztes Mal versuche.

Doch sie lächeln nur freundlich: „Nana machen s’ nur weiter, so was kann schon mal passieren.“ Und blicken, als ich zum nun entscheiden letzten Mal ansetze, dezent zur Seite. Dabei weiß ich genau, dass sie nur lüstern darauf warten, dass es wieder schief geht und ich ohne Geld und ohne Karte abziehen muss.
Meine Finger huschen über die doch schon hundertmal gedrückten Ziffern – es kann ja jetzt nur die andere Möglichkeit sein! ***+!
Er piept, es dauert – noch länger! Ich beschwöre den Kasten vor mir mit flehentlichem „bittebittebitte!“ Die Bildschirmanzeige erscheint: dritter Fehlversuch! Ihre Karte wurde eingezogen, bitte wenden Sie sich an Ihre Bankfiliale!
Mir werden die Knie schwach, ich komme mir plötzlich kriminell vor. Drehe mich um, murmle „das ist mir wirklich noch nie passiert“ und mache dass ich schleunigst aus dem Blickfeld derer verschwinde, die mich mit einer Mischung aus Mitleid und Misstrauen ansehen.
Um die nächste Ecke lehne ich mich erst mal gegen eine Mauer und versuche mich zu beruhigen. Kein Geld, keine Karte und diese Blamage! Und mindestens einer von denen denkt doch jetzt ich hätte einer alten Oma ihre Karte geklaut und die PIN auch noch dazu, aber Gott sei Dank wohl nicht richtig behalten! Denn, dass man seine PIN vergisst, das ist doch wirklich völlig unwahrscheinlich!
Zu Hause bitte ich meinen Mann mir doch seine Karte zu leihen und ausnahmsweise die PIN aufzuschreiben.
Nach kurzem Kramen im Geldbeutel schaut er mich groß an und sagt: „Die musst Du eigentlich noch haben…“
Ich schaue in meiner anderen Brieftasche nach – finde MEINE Karte und teile meinem Mann kleinlaut mit, dass er am Montag zur Bankfiliale gehen sollte, bevor ich mich auf den Weg zum Geldautomaten mache…

Ja es darf gelacht werden! :-)))

Claudia

vom 30.06.2004, 14.27
5. von Beate

@ gise
na hallo gise,
woher weisst du denn schon wieder, dass ich in der mittagspause hier lese, tse,tse, tse ;-)

vom 30.06.2004, 13.49
4. von nixlein

Guten Morgen Engelbert,
ich steh auch immer vor diesen "Geldausspuckautomaten", mit der Angst im Nacken.....und einer Reihe von Menschen hinter mir, die fürs Warten kein Verständnis haben und die Angst noch mehr schüren.
Das Schlimme: Es werden immer mehr Geheimnummern, Pincods....und was weiß ich noch alles, für alles brauchst eine Geheimnummer. Irgendwann werd ich im Laden stehen, meine Kinder werder verhungern müssen, weil die Mutter die "Nummer" nicht weiß.....:)
Ich habs nicht mit den Nummern.....
nixlein

vom 30.06.2004, 11.26
3. von F_A

Oh, diese Angst kenne ich nur zu gut. Ich kann mir keine Zahlen merken, und oft genug hab ich meine Pin vergessen.
Sehr unangenehm das ganze, wenn man tatsächlich ne neue Karte braucht, weil man die Pin nicht mehr weiß.

vom 30.06.2004, 11.22
2. von Susanne

Du hast gaaanz genau meine gefühle vor diesem ding wieder gegeben...nur dass ich meine nummer wirklich vergessen habe. Ich vergesse so viel, nun holt nur noch mein mann geld ab!

vom 30.06.2004, 10.00
1. von Gise

Guten Morgen, lieber Engelbert,
Du solltest Deine Angst zu Ende denken. Wovor genau hast Du denn Angst? Dass Deine Karte von dem Kasten verschluckt wird, Du dann Scherereien hast, bis Du sie wieder kriegst? Dass Du kein Geld kriegst, wenn Du die falsche Nummer eingibst? Unter Umständen nie mehr???
Angst bedeutet ja nichts anderes als eine gefährliche Situation vermeideen wollen. Also überlege Dir einfach zu Ende, welche Konzequenzen die Eingabe der falschen PIN Du tragen müsstest. Und wenn Du erkennst, dass nichts Schlimmes passiert, egal, was Du am Apparat machst, dann wird diese Sekundenangst vielleicht irgendwann verschwinden.
Sei lieb gegrüßt von der
Gise

Huhuuuu Beateeeee! *winkefuchtel*
Hast Du jetzt Mittagspause?
Dir noch ein frohes Schaffen!

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