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Ausgewählter Beitrag

helfen oder nicht ...

Helfen ... ohne diese tiefe Befriedigung, wenn man geholfen hat ... bliebe die Frage, wie viel Helfer denn dann noch gäbe. Das Gefühl, man konnte irgendwo positiv wirken, ist einfach schön.

Ja, ich helfe gerne. Wenn ich das ganz freiwillig entscheiden darf. Wenn jemand Hilfe "erwartet", dann wird es schwer, von mir welche zu kriegen. Wer mir die Freiheit lässt, ob ich helfe, der kann durchaus mit meiner Hilfe rechnen.

Bettler in den Straßen der Stadt ... auch sie suchen Hilfe. Und sie erwarten, dass man etwas gibt. Ok, vielleicht erwarten sie auch aus Erfahrung, dass die meisten vorbeigehen. Ich gehe auch meistens vorbei ... nicht immer, aber meistens. Weil ich nicht weiß, wer da genau auf der Straße sitzt. Wie bedürftig dieser Mensch denn wirklich ist.

Unterstütze ich vielleicht gar nicht den, der da sitzt, sondern seinen "Chef" ? Bettelt sich da jemand, der es gar nicht nötig hat, ein zusätzliches Taschengeld zusammen ? Schwarze Schafe gehen leider zu Lasten der weißen Schafe ... hat man aber die Zeit, sich 20 Minuten neben den/die Bettler(in) zu setzen, um rauszufinden, ob das Schaf weiß ist ?

Gestern fragte mich auf dem Supermarkt-Parkplatz eine Frau, in welchem Ortsteil sie genau ist. Ihr Auto sei kaputt ... und sie wolle deswegen jemanden Bescheid sagen.

Ich habe nicht lange überlegen müssen ... kurz darauf saßen Frau und Kind bei mir im Auto und ich habe die Beiden ins 20 km entfernte Einöd gefahren (und mich dann wieder zurück). Hier wusste ich konkret, um was es geht und habe das gerne gemacht.

Nein, sie war nicht bedürftig ... aber es war für mich eine klare Situation, in der ich wusste, dass ich "nicht" ausgenutzt werde. Das machte den Ausschlag.
 

Engelbert 28.03.2006, 10.48

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Kommentare zu diesem Beitrag

12. von Elli

Deinen Wunsch nach Freiwilligkeit und Selbstentscheidung beim Helfen kann ich sehr gut nachvollziehen. Abgesehen davon, dass man einfach nicht jeder/m BettlerIn etwas geben kann (weil mensch sonst selbst bald arm wäre), ist das "Bettlergeschäft" selbst leider viel zu oft zum "Nebenerwerb" geworden. Es ist wie mit allen Gewerben; es gibt die wirklich Bedürftigen und die "schwarzen" Schafe, das sehe ich auch so. Und da eine gerechte Unterscheidung zu treffen, ist ziemlich schwierig bis unmöglich.
Es ist schön, zu helfen. Aber das Ganze ist noch um ein Vielfaches schöner, wenn mensch genau weiß, für wen und wie genau die Hilfe ankommt. Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass wir oftmals Hilfe nur noch auf finanziellem Wege leisten...was ja bei weitem nicht der einzige Weg ist, jemandem zu helfen. Gerne "kaufen" wir uns "frei" durch Speenden, ich auch, keine Frage.
Naja, vielleicht bin ich jetzt etwas abgeschweift...aber eigentlich nicht. Das hängt alles mit der Frage nach dem Helfen zusammen.
Danke für den Denkanstoß!
Elli

vom 29.03.2006, 01.27
11. von Karin

PS: Nein, ich zähle keine Schäfchen. Um dieses Missverständnis (falls es aufgetaucht sein sollte) mal aus dem Weg zu räumen.

vom 28.03.2006, 21.52
10. von Karin

Ein sehr tiefgründiger Beitrag, lieber Engelbert. Genau die Art von Beiträgen ist es vor allem, warum ich hierherkomme.
Ja, es stimmt: Helfen ja, aber nicht sich ausnutzen lassen.
Mein Vater hat zum Beispiel mal so eine negative Erfahrung mit einer angeblichen "Bettlerin" gemacht (und war dann um ganze 400 DM ärmer).
Und ich selbst habe mich damals in meiner Schulzeit auf andere Weise viel zu oft ausnutzen lassen ... musste auch erst lernen, Nein zu sagen, statt dauernd etwas auszuleihen, das ich dann nie mehr zurückbekomme.
Zum Thema "weiße und schwarze Schafe" sag ich nix mehr; obwohl ich den Eindruck habe, dass es in einigen Blogs in letzter Zeit nur so vor Schafen wimmelt (ein schöner Zufall, wie ich finde - es schweißt die weißen Schafe zusammen ;-) ).
LG Karin

vom 28.03.2006, 21.49
9. von patty

Es ist schön, dass du hilfst. Und du hilfst, ohne was zu erwarten als gegenleistung, so oft. Du bist in der Beziehung niemand der einen im Stich lässt.

Heute in SB in eigner Mission hatte ich ein Erlebnis mit einem * Bettler * dem ich zwar nicht finanziell aber anders helfen konnte. DEnn ich helfe lieber als das ich geholfen bekomme

Bleib wie Du bist

LG Patty

vom 28.03.2006, 18.12
8. von Siegrid

ich denke helfen ist situations- und gefühlsbedingt und wer schon einmal unverhofft von fremden Menschen Hilfe erfahren hat, diese dankbar annehmen konnte, was ja auch nicht immer einfach ist - weil viele, die ihrer bedürfen, oft aus Scham auch nicht danachh suchen, wird auch selbst wieder Hilfe schenken.
Hilfe ist nicht zwangsläufig mit Geld zu assoziieren.
Sie beginnt eigentlich in ganz kleinen Dingen, welche oft im Alltagsstress untergehen. Aufmerksamkeit in der Bahn einen Platz anzubieten, den Kinderwagen mal ne Treppe runtertragen, ein unverhofftes Lächeln in einer Stresssituation, ein Ohr zum Zuhören, oder gezielt selbst Kontakt zu suchen, für konkrete Hilfe, wo man sieht, dass diese Hilfe auch angenommen wird, dies sind die schönsten Momente.
Und in meiner kurzen Zeit hier - haben wohl Seelenfärbler schon sehr oft aufgezeigt und bewiesen, was Hilfe bewegen kann in einer oft nach aussen hin scheinenden gefühlskalten Welt.
In den Herzen der Menschen hat Hilfe wohl immer Bestand und findet den Weg zum Hilfesuchenden.

vom 28.03.2006, 16.19
7. von Jeanie

Eigentlich helfe ich auch wo ich kann - und das gerne. Aber ausnutzen lassen - das will ich nicht mehr! Und Bettler an der Straße kriegen von mir auch nichts! Jedenfalls wenn sie einfach nur tatenlos dasitzen, möglichst noch einen Hund und ein paar Flaschen Alkohol neben sich - nein danke, da gebe ich bestimmt nichts, ich muß selber auch schauen, wie ich das Essen für meine Kinder zusammenbekomme. Straßenmusiker oder Pantomimen oder so, da kommt es schon vor, daß ich was gebe (bzw. die Kinder geben lasse) Und daß ich mal, so wie Du, jemanden wohin fahre, der grade in einer verzwickten oder gar Notlage ist, das mach ich auch ab und zu mal wenn ich es irgendwie organisiert kriege. Auch Anhalter nehm ich mit wenn es geht. Ich finde, so ein bißchen Menschlichkeit und Hilfe untereinander - das macht doch das Leben erst aus. So stur, jeder für sich und nur jaaaa niemandem was Gutes tun, so funktioniert das Leben einfach nicht! Und was im Kleinen nicht funktioniert - wie soll es dann im Großen klappen????

vom 28.03.2006, 14.55
6. von Bine

Ein Eintrag von Engelbert - ein Wort von mir:
Menschlichkeit

Liebe Grüße aus Bielefeld
Bine

vom 28.03.2006, 13.58
5. von Inge aus Hamburg

Andersrum ist die Frau auch sehr mutig gewesen zu einem fremden Mann ins Auto zu steigen. Helfen geschieht bei mir immer aus dem Bauch heraus und ist eigentlich immer eine gefühlsmäßige Geschichte für den Augenblick.

vom 28.03.2006, 13.51
4. von Bine

Ein Eintrag von Engelbert - ein Wort von mir:
Menschlichkeit

Liebe Grüße aus Bielefeld
Bine

vom 28.03.2006, 12.59
3. von angela

mir hat schon mal jemand geholfen, als ich getankt habe und kein Geld dabei. Der hat doch glatt die 20 DM bezahlt und wollte noch nicht einmal seine Adresse geben, damit ich ihm das Geld zurück geben kann.

vom 28.03.2006, 12.59
2. von birgit

Wir haben auch schon mal jemandem der nach "bißchen Geld für was zu essen" in der Bäckerei ein belegtes Brötchen gebracht, er hat sich tatsächlich gefreut und gleich herzhaft zugebissen - so war hoffentlich uns beiden geholfen.

vom 28.03.2006, 12.54
1. von Soni

Hallo Engelbert!
Du sagst es... Zivilcourage und Hilfsereitschaft gibt es leider nur mehr selten, aber man muss sich auch fragen warum. Sicherlich spielen da ganz viele gesellschaftliche Aspekte eine Rolle, aber das, was du ansprichst, ist sicher auch ein Grund. Man weiß ja wirklich nicht mehr, wer tatsächlich hilfsbedürftig ist und wer sich auf die Gutgläubigkeit der anderen verlässt. Mir ist es schon oft passiert, dass ich jemandem Geld für eine bestimmte Sache gegeben habe - z.B. dringendes Telefonat etc. - und dann habe ich gesehen, wie der-/diejenige Drogen gekauft oder anschließend mit seinen "Kollegen" abgelacht hat. Das stimmt mich dann schon nachdenklich.

Trotzdem: Ich sehe es als "innere Pflicht" zu helfen, wo ich kann. Und ich helfe gerne ... Für mich ist es noch immer eines der schönsten Dinge, wenn man in die dankbaren Auge eines Menschen (oder auch Tieres) schaut - in diesen Momenten weiß man, was das Mensch-sein eigentlich ausmacht.

Lg & viele weitere solche Gedanken,
Soni

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