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hineinversetzen

Sich in andere hineinversetzen zu können, ist das eine Gabe, die man hat oder nicht. Oder hängt das mit dem Willen, sich selbst mal zurückzunehmen und über den nächsten nachzudenken, zusammen. Oder geht dieses Hineinversetzen einfach nur dann, wenn man selbst schon mal in ähnlicher Lage gewesen ist ? Oder ist es einfach nur Lebenserfahrung.

Ich kann es eher nicht, meine Stärke liegt nicht im Nachfühlen, sondern eher im zwischen den Zeilen lesen. Mehr Kopf als Bauch. Auch wenn man mir das optisch nicht ansieht *gg*.
 

Engelbert 24.11.2006, 11.15

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Kommentare zu diesem Beitrag

11. von Karin

Wenn man sich zumindest in Teilen irgendwo wiedererkennen kann, dann fällt es einem sicherlich schonmal leichter, sich in einen anderen hineinzuversetzen.
Aber wenn das nicht der Fall ist und man auch niemandem in seinem näheren Umfeld (mit dem man in einem engeren, auch emotionalen Kontakt steht, also nicht der Nachbar, mit dem man sich über dem Gartenzaun unterhält, oder wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, etc.) hat, der ähnliches erlebt hat, wird es schon schwieriger, sich in diesen anderen hineinzuversetzen.

Zunächst einmal hängt das grundsätzlich davon ab, wie man so daran herangeht - ob mit dem Kopf oder mit dem Bauch oder mit einer Kombination aus beidem und in welchem Ausmaß.

Doch ich denke auch, dass man dieses Hineinversetzen (ausgehend von diesen Neigungen) auch mit der Zeit lernen kann - durch Erfahrung, durch den Umgang mit Menschen, vor Allem durch Offenheit, auf die innere Stimme hören lernen. Denn unsere Intuition "sieht" unterbewusst oft mehr, als oberflächlich betrachtet erkennbar ist. Es gibt Anzeichen, wie sich ein Mensch verhält, Mimik, Gestik... wenn man dem Menschen nicht gegenübersitzt, dann halt seine Worte, Wortwahl, auch, das was zwischen den Zeilen steht (wobei das auch manchmal falsch interpretiert werden kann und je nach dem Erfahrungshorizont des Lesers etwas völlig anderes gelesen werden kann).

Interessant finde ich Deine Differenzierung: Zwischen den Zeilen lesen (=Kopf) // Nachfühlen (=Emotionen), zumal das oft fälschlicherweise in einen Topf geworfen / verwechselt wird.

Zwischen den Zeilen lesen... das fällt mir persönlich ziemlich leicht und geschieht meist schon "automatisch" beim Lesen.
Mit dem Nachfühlen... damit ist es nicht mehr ganz so leicht. Ich versuche dann immer zuerst Anhaltspunkte zu finden, was ich am besten nachvollziehen kann, etwa weil ich ähnliches selbst erlebt oder empfunden habe, oder suche - wenn das nicht gegeben ist - nach Dingen, die ich irgendwoher schon kenne. Horche dann erstmal in mich hinein, wie ich emotional dazu stehe und wie ich mich eventuell in der Situation fühlen WÜRDE.

Ich gebe zu, in manchen extremen Grenzfällen ist mir auch das nicht möglich - nicht, weil sich da irgendwas in mir blockiert. Sondern ganz einfach, weil es meine Vorstellungskraft übersteigt. Es geht über meine Phantasie, weil ich das jeweilige einfach nicht kenne und nicht so gestrickt bin wie solche Leute.

Dennoch hilft mir schon allein die bewusste Auseinandersetzung, der Versuch, mich hineinzuversetzen, vieles letztlich besser zu verstehen.

vom 24.11.2006, 21.41
10. von Vodia

manche hören auch zwischen den Zeilen das Gras wachsen :-)

Mit der Äußerung: "ich weiß, wie du dich fühlst" bin ich sehr vorsichtig, denn selbst wenn die Umstände 1:1 genau gleich wären (was sie in den seltensten Fällen sind) so empfindet doch jeder Mensch anders.
Meist durchlaufe ich, wenn ich erfahre von schlimmen Ereignissen wie z.B. diese Diagnose, die du jetzt vor Augen hast, mehrere Phasen:
1. bin ich einfach sprachlos, weil geschockt.
2. tue/sage ich dann das, was ich gesagt/getan bekommen möchte wenn ich in dieser Situation wäre. (im Fall einer solchen Hiobsbotschaft würde ich es nicht wollen, dass mich jemand bemitleidet, sondern, dass man mich weiter möglichst normal behandelt und mir nicht gestattet in Verzweiflung und Selbstmitleid zu verfallen.)

3. versuche ich dann herauszufinden/hören/lesen wie derjenige mit der Situation umgeht und ihn fragen, wie ich ihm dabei helfen könnte. Was ER für nützlich und wünschenswert findet. (dies ist eine solche Frage!)

Da ich eine Macherin (manche nennen mich sogar Reisserin) bin, ist es mir am wohlsten, wenn ich konkret was tun kann. Egal was - nur danebenstehn, zugucken und "mitleid"en kann ich nicht.

Was ich bis jetzt "getan" habe war: mich mir alles was ich erreichen konnte zusammengesucht um zu verstehen was Du da hast. Und im Momnet wüßte ich nicht was ich tun könnte, außser dir dringend zuu raten alle Ratschläge und Anordnungen Deiner Ärtzte zu befolgen und nötigenfalls "seelenfarben" zurückzustellen!

Wünsche Dir ganz viel Mut, Kampfgeist und Optimismus!
Vodia

vom 24.11.2006, 20.34
9. von Thinkabout

Wenn Du mich fragst, schreibst Du sehr wohl auch mit dem Bauch. Der Kopf will einfach etwas gar oft noch ein bisschen korrigieren, die Richtung verändern vielleicht sogar?

vom 24.11.2006, 16.33
8. von Eva

Wenn man sich zu viel in andere hineinversetzt, dann ist man nicht mehr bei sich selbst ... bleibt man bei sich selbst, dann ist man egoistisch ... und bleibt man neutral, dann ist man gefühllos ... ich denke die goldenen Mitte wäre das Richtige ...
Männer können sich schon auch in andere Menschen hineinversetzen, aber ist das nicht zu unbequem ... sorry, aber ich habe da diese Woche ein paar sehr seltsame Erfahrungen machen müssen ...

Engelbert, ich denke das Wichtigste ist, dass Du selbst mit Dir zufrieden bist und ohne Stress leben kannst ... dann löst sich vielleicht einiges von selbst auf.
Hast Du eigentlich schon einmal an Urlaub, oder eine Kur gedacht .... wir können auch ein paar Wochen ohne Dich hier überleben und man schätzt Dich wieder mehr, wenn Du Dich ein wenig rar gemacht hast.
Mitfühlende Grüße von Eva :)

vom 24.11.2006, 13.09
7. von Inge aus HH

Hallo Engel,

wenn man das immer selbst nur wüßte.

Es ist wohl wie mit der Kocherei. Kochen kann man lernen, auch die Feinheiten. Aber man sollte nichts dabei übertreiben.

Mit Gewürzen muss man vorsichtig umgehen, sonst schmeckt das Essen nicht.

Die Teller müssen sauber sein, sonst verdirbt man sich den Appetit.

Man sollte nie zuviel essen, das drückt auf den Magen.

Dem anderen eine Scheibe Brot abgeben, das sollte man gern tun.

Ein Haar sollte man vorsichtig und ohne viel Worte vom Teller entfernen.

Und zu vornehm sollte man auch nicht sein, damit man dem anderen nicht den Appetit verdirbt, weil man etsche-petetsche den kleinen Finger nach oben streckt.

Unterm Strich glaube ich, dass man mit allen Menschen versuchen sollte sie so zu behandeln wie man selbst behandelt werden möchte und darin liegt das eigentliche Geheimnis. Und jeder sollte zuerst die Menschlichkeit über alles stellen, bevor etwas anderes kommt.

Und nun euch allen ein schönes Wochenende, ich fahr nämlich gleich nach Salzhausen zum Seminar...




vom 24.11.2006, 12.47
6. von Bärenmami

Es ist ein vielschichtiger Komplex. Erstmal muß die Bereitschaft dasein, sich ganz auf einen anderen Menschen einzulassen. Dann ist es wichtig, sich selbst loslassen zu können. Man muß ich total von dem lösen,was in dem Fall für einen selber gut wäre. Das ist oft die allergrößte Schwierigkeit - und wer das nicht kann oder nicht bereit dazu ist, bleibt stecken in dem "ist mir auch so gegangen - hier ist das Medikament, das mir damals geholfen hat" - und das kann gefährlich sein.
Es geht weniger um "gleiche Gefühle haben" als um fühlen und spüren zu können, wo der andere gerade steht, wie es ihm geht. Da ist Intuition im Spiel, genauso wie Lebenserfahrung (von sich und anderen) bzw ich würde es eher als Herzenserfahrung bezeichnen, - aber es ist eben auch nicht jedem in gleichem Maße gegeben.
Der UNterschied zum "zwischen den Zeilen lesen" ist gar nicht so groß, wie Du meinst. Denn auch da ist es nicht offensichtlich, was gemeint ist..auch da "fühlst" /"liest" Du Dich hinein - obwohl Du meinst, daß es eher über den Kopf geht.
liebe Grüße
Barbara


vom 24.11.2006, 12.18
5. von Saranya

Empathie ist nicht angeboren. Sie wird erlernt oder eben nicht. In manchen Fällen kann sie auch nicht erlernt werden bzw. wird auch wieder verloren (Unfälle, etc.)

Und dann kommt noch die Lebenserfahrung hinzu. Es gibt zwei gute Bücher von Joachim Bauer zu diesem Thema, die diesen Dingen auf den Grund gehen und zeigen, was durch die bildgebende Medizin inzwischen schon nachgewiesen werden konnte:

- Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone UND

- Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern.

Lg, Saranya



vom 24.11.2006, 11.54
4. von Krebs

Es gibt Menschen, die können sich Zahlen, Namen merken. Andere haben ein gutes Gedächtnis für Gesichter.
Der Eine ist ein Büromensch, der Andere kommt mit praktischen Sachen besser zurecht.
Einer kann sich in Menschen rein versetzen, ein Anderer meint zwischen den Zeilen zu lesen. Jeder Mensch ist anders. So ist die Natur nun mal. Manches kann man lernen, manches sitzt in den Genen.
Trotzdem steht manchmal zwischen den Zeilen das Gleiche, was man sieht, wenn man sich in den Anderen glaubt rein zu versetzen.
In beiden Fällen sollte man das Gute, das Positive im Auge behalten!!!


vom 24.11.2006, 11.53
3. von Junifee

Das ist, glaube ich, keine Gabe sondern eigene Erfahrung. Dabei geht es nicht darum das Gleiche, sondern die Tiefe der Gefühle erlebt zu haben.

Seitdem ich weiß, wie sich wirkliche Angst, Panik, Verzweiflung, Glück und Erleichterung anfühlen, kann ich andere mit diesen Gefühlen viel besser verstehen - ich höre dann das Echo der Gefühle in meinem Inneren und weiß, wie es sich anfühlt.

Dafür lese ich nicht so gut zwischen den Zeilen... Bei mir mehr Bauch als Kopf... und das sieht man mir an! *mfg*

vom 24.11.2006, 11.43
2. von Susanne

Um sich in andere wirklich "hinein zu versetzen" braucht es meiner Meinung nach ein sehr hohes Mass an Neutralität.

War man selbst in ähnlicher Lage... kann man sicherlich gut "nachfühlen" was der andere empfindet.

Lieben Gruß
Susanne


vom 24.11.2006, 11.26
1. von Birgit

och, ich denke schon, daß man Empathie lernen kann und daß das kein Gen oder Gendefekt ist *g*. Meiner Meinung nach hat es durchaus etwas mit Interesse am anderen Menschen zu tun. Aber ich stimme Dir zu, es ist einfacher, wenn man in ähnlicher Lage war.

LG
Birgit

vom 24.11.2006, 11.23
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