ALLes allTAEGLICH

Ausgewählter Beitrag

im deutschen rundfunk

Ach Gott ... da hat ne Moderatorin im Rahmen einer humorvoll moderierten Sendung die Worte "Arbeit macht frei" gesagt und nun wurde sie gekündigt und wegen Volksverhetzung angeklagt ... ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Worte in dem Kontext gemeint hatte, wie sie mal irgendwann mißbraucht worden sind ... ich denke, das war eher als flapsige Bemerkung gedacht und nicht als rechte Parole. Die Reaktion schießt bei aller Vergangenheit, die diese Worte haben, übers Ziel hinaus ...
 

Engelbert 09.08.2012, 20.26

Kommentare hinzufügen











Kommentare zu diesem Beitrag

48. von Moni

Also das geht so langsam wirklich zu weit... Als ob man so einen Satz nicht auch in einem anderen Zusammenhang benutzen kann. Furchtbar und mir macht es auch ein wenig Angst muss ich sagen... wo soll das Enden?

vom 14.08.2012, 12.30
47. von beatenr

...Man sollte mal eine Liste der belasteten Wendungen aufstellen, damit man besser aufpassen kann, wann man selbst oder andere sie verwenden.

Also
Arbeit macht frei
Jedem das Seine
Ruhm und Ehre
4
5
6
7
8
...xxx

Leider besteht die Gefahr, daß man gerade dadurch diese Sätze unfreiwllig wiederholt ("Denken Sie jetzt NICHT an einen Eisbären")

Was tun? Totschweigen?

"Ruhm und Ehre" hab ich mal unwissend verwendet bei einem Gewinnspiel, bei dem es keine Preise gab außer eben "R+E". Ein alter Teilnehmer machte mich fürsorglich auf meinen Fehler aufmerksam. Er schimpfte nicht. Ich denke, nur so kann man damit umgehen: Geschichte erklären. Auch eine Moderatorin kann Fehler machen. Die Kommentare vom Marie (45 + 46) sprechen mir aus dem Herzen.

vom 13.08.2012, 12.05
46. von Marie

PS:

Und ich finde es typisch,dass irgendeine unbedachte Äußerung geahndet wird,statt sich den echten Neonazis und deren entsetzlichem Treiben zu stellen.
Aber nein,da wird in den Bild der Mittelschicht(alias Stern,Focus und Co)lieber reißerisch berichtet und sich hernach tatenlos zurückgeleht.

vom 11.08.2012, 09.51
45. von Marie

Ich finde die Reaktion bigott und extrem.Wenn ich daran denke,wie oft mir ein gedankenlos dahingesagtes "Jedem das seine" begegnet und es würden solche Abstrafungen erfolgen,weil dieser Spruch im KZ Buchenau hing.

Diese Redewendungen sind an ihre Zeit und ihre Zeitzeugen gebunden und es bringt keinem ermordeten Juden,Andersdenkenden,Künstler usw aus dieser Zeit ins Leben zurück,noch beweirkt Vermeidung Vergangenheitsbewältigung.Sonst hätten wir unendlcihe Vermeiduntgslisten aus der Germanenzeit bis heute und die Leute dürften an anderer Stelle nicht aufjaulen,dass die deutsche Sprache von Anglizismen ersetzt wird-denn das scheint dann die beste kreative Lösung vor solch einer Wortlynchjustiz.



Heißt es nicht Im Zweifel für den Angeklagten?


vom 11.08.2012, 09.47
44. von gerhard aus bayern

@amylaya
ist schon ok.

vom 11.08.2012, 09.30
43. von Matthias

Mein erster Gedanke (weil ich ja ein gebildeter Mensch bin): Wie blöd kann man denn sein, sowas im Radio zu sagen.
Spätestens beim Kommentar Nr. 28 v. Bildermäusel musste ich mich fragen, wie oft ich ungebildeter Idiot wohl schon gedanken- und ahnunhslos "jedem das seine" gesagt habe.
Deshalb überlege ich mir jetzt sehr gut ob ich es mir erlauben darf vorwurfsvoll "auf andere zu zeigen".
Grüße,
Matthias

vom 10.08.2012, 23.07
42. von amylaya

@gerhard aus bayern

Ich bitte dich um Vergebung bezüglich meines Kommentares.Den 1.Absatz streiche bitte.
Es tut mir sehr Leid,dass ich deine Aussage(sinnlose Kommentare) so falsch
interpretiert hatte.

@ Engelbert
Danke für die Richtigstellung.

Allen ein schönes WE

vom 10.08.2012, 22.43
41. von Tirilli

Mich erschüttert in erster Hinsicht, wie oberflächlich diese Journalistin ganz offensichtlich die Berichte über die Nazizeit innerlich abgehakt zu haben scheint. Trotz immer wiederkehrender Berichte (uns meist sachon zu oft) finden sich in der übernächsten Generation nach dem Krieg immens viele, die die grausamen Lehren der Geschichte als langweiligen Schulstoff abtun und nicht in ihr Weltbild integrieren. Diese oberflächliche Wahrnehmung macht anfällig für neue Rattenfänger, sie ist gefährlich! Flapsige Witzchen über menschliche Tragödien MÜSSEN ein Tabu bleiben, sonst wird die Gesellschaft ganz allmählich unmenschlichen Bemerkungen gegenüber wieder so abgestumpft wie damals, Faschismusbereitschaft kann schneller wieder da sein als man denkt! Unwidersprochenen Wortwaffen folgen immer Taten, auch das lernen wir aus der Geschichte, besonders aus der Zwischenkriegszeit.
Ich bin, als Bewohnerin des südlichsten österreichischen Bundeslands Kärnten, Zeitzeuge für dieses Phänomens, allerdings in viel kleinerem Rahmen, es ist ja schließlich nichts vergleichbar mit dem gründlich systematisierten Massenmord unter diesem bösartig zynischen Schild "Arbeit macht frei".

Nun, das ist jetzt schon etwas lang, trotzdem aber noch ein kurzer Abriss über das Geschehen bei uns:
Zuerst war der leider für viele charismatische Jörg Haider Landeshauptmann. Er machte hundsgemeine Aussagen salonfähig, schon war man dran gewöhnt und einige andere schossen im gleichen Ton um sich und nach nur wenigen Jahren war die verbale Gemeinheit Alltag und wie dieser meist unbeachtet. Die politischen Nachfolger pflogen seinen Stil, nur waren (sind) sie kleine Lichter ohne Bildung und ohne humanistische Bildung. Dafür ordenlich am rechten Rand und zwar ganz außen. Die Leute im Volk sagten bald immer öfter: "recht ham´s, der da ghört interniert und der da auch." Inzwischen wurden besagte kleinen politischen Lichter immer machtgeiler und größenwahnsinniger, warfen mit Steuergeld nach eigenem Ermessen um sich und landeten schließlich... in der Korruption. Es kam jetzt auf, Skandale noch und noch! 2 Rücktritte haben wir endlich, einer davon wurde schon zweimal (nicht rechtskräftig) verurteilt, zuerst sogar zu unbedingter Gefängnisstrafe und klebte bis jetzt als Parteichef am Sessel, in Deutschland undenkbar!
Weil ihr Deutsche so streng an der Korrektheit in Wort und Tat festhaltet! Auch im oben beschriebenen Fall, der gehört in Bezug auf Gewöhnung dazu und damit schließt sich der Kreis! Und mein überlanger Sermon auch ;-)
Liebe Grüße,
Tirilli

vom 10.08.2012, 21.23
40. von pirat

Ich,Jg. 1939,fühle mich "nichtschuldig" an den grausamen Naziverbrechen.
Weil ich, nach Ansicht der Kommentatorinnen, keine Allgemeinbildung habe,ist mir dieser Spruch auch nicht geläufig...

vom 10.08.2012, 21.00
39. von Barbara

@Kassiopeia: Danke, mit deinem Post Nr.37 sprichst du mir aus dem Herzen.
Ich befürchte allerdings, dass nicht jede/r Moderator/in heutzutage auch eine journalistische Ausbildung durchlaufen hat und man eine gewisse Allgemeinbildung deshalb leider nicht unbedingt voraussetzen kann.Deshalb muss man wahrscheinlich auch weiterhin auf derartig unüberlegte Aussagen gefasst sein.


vom 10.08.2012, 18.52
38. von Anne/LE

Entschuldigung für die Fehler, war sehr emotional eben.

vom 10.08.2012, 18.13
37. von Anne/LE

Ich habe schon einige Konzentrationslager "besichtigt", 1996 auch Auschwitz und 2007, 35 Jahre nach der obligatorischen Buchenwaldfahrt innerhalb der Jugendstunden in Vorbereitung der Jugendweihe.
Ich habe in den letzten 23 Jahren, davor war mir manche Literatur nicht zugänglich, sehr viel zur "NS-Zeit" gelesen.
Mir ist babei aufgegangen, dass beide deutsche Staaten (Menschen) diese Zeit sehr unterschiedlich aufgearbeit oder eben nicht aufgearbeitet haben. Mit 14, als ich in Buchenwald beuchte, war mein Hintergrund im Sinne des sozialistischen Bildungssystems geprägt.
Ich will, damit sagen, dass der Umgang mit diesem Thema einen gewissen Abstand gebietet. Es ist leichter zu verurteilen als zu hinterfragen.

Und wenn ich mir die deutsche, gewählte Politik ansehe, die nicht in der Lage ist, die NPD zu verbieten, allem Anschein nach noch tiefe Verstrickungen ins braune Fahrwasser hegt...Gute Nacht.
Ich kann Patty nur beipflichten. Solange im sächsischen Landtag die NPD mit "Thor Steinar" Klamotten für medienweite Beachtung und einen steuerzahlerfinazierten Polizeieinatz sorgen kann, läuft hier in diesem Land ganz was anderes schief als ein "Arbeit macht frei"...
und es ist ja in der Tat eben nicht so, dass Arbeit für Billiglohn von Existenzängsten befreit.
Das ist einer der Nährboden für die braune Suppe und wenn die Wahlkampf machen können...Frage...woher kommt denn das Geld?

Die Täter von damals sind inzwischen fast alle verstorben und ich halte es auch für wenig sinnvoll, ermittelte Greise von damals vor Gericht zu zerren.
Warum hadern wir so mit unserer Geschichte, die uns ein Österreicher vor zwei Generationen beschert hat?
In LE gibt es jetzt Diskussionen,pro und contra des Badewannenrennens am Fuße des Völkerschlachtdenkmals und zum Freiheitsdenkmal 89 noch mehr.
Das deutsche Volk lässt sich gegenwärtig sehr einlullen,allerdings bieten sich auch kaum alernative Möglichkeiten. Als Geldbeber nicht vorhandenen Geldes ist Deutschland auch mit mörderischer Vergangenheit voll akzeptiert.

Das war ausschweifend, lag mir auf dem Kommentarherzen.

Anne/LE


vom 10.08.2012, 18.10
36. von Kassiopeia

Meine Heimat liegt in der ehemaligen DDR und bei uns wusste man schon als Schulkind, wo dieser Spruch zu finden ist. Meine erste Reaktion, als ich von dieser Sache hörte, war die, dass ich dachte, es kann doch nicht wahr sein, dass sie das im Radio gesagt hat. Es ist vollkommen unmöglich und deplaciert. Das finde ich nach wie vor und die Reaktion der Redaktion ist vollkommen nachvollziehbar. Es geht nicht, dass diese Frau weiterhin die lockere Moderatorin spielt und so tut, als wäre nichts geschehen. Auf der anderen Seite finde ich allerdings, dass eine Frau in dem Alter (39) und noch dazu als Journalistin eine entsprechende Bildung haben müsste, so dass sie Herkunft und Sinn des Spruches einfach wissen müsste.
Man könnte daraus auch darauf schließen, dass es in unserem Bildungswesen große Lücken diesbezüglich gibt. Zumindest haben hier einige Kommentatoren zugegeben, den Spruch "Arbeit macht frei" noch nie gehört zu haben. Das ist schlimm, finde ich und durchaus eine Angelegenheit der Allgemeinbildung.

vom 10.08.2012, 17.54
35. von SabineLi

Ich weiß schon, dass man hier als Kommentatorin mit anderer Meinung nicht gerne gesehen ist.
Aber ich habe nur 1/2 Minute geoogelt und das hier gefunden.
Hier klicken
Somit sind mir heute schon 2 Begegnet, die schreiben, wovon sie keine Ahnung haben.


vom 10.08.2012, 16.51
Antwort von Engelbert:

Mal abgesehen davon, dass Du seit langen Monaten mal wieder hier bist und das gerade um in dieser Diskussion jemand zu sagen, dass er keine Ahnung hat (auf solche gelegentlichen Zeigefingerbesuche kann ich verzichten), gibts ein "ist hier nicht gern gesehen, wer eine andere Meinung hat" nicht. Wer das behauptet, will so denken, es stimmt aber nicht.

Ich hab Dir weiter unten geantwortet, dass der Bau der Autobahnen zu Propagandazwecken besonders herausgestellt wurde ... dein "hat keine Ahnung" geht also ins Leere ... weil durchaus ein Zusammenhang zwischen Hitler und Autobahn zu sehen ist ...


34. von Maxxie

@MartinaK
An diese Theorie glaube ich ganz sicher nicht!
Trotzdem würde ich nicht fröhlich-unbekümmert durch die Gegend laufen, wenn mein Vater (z. B.) die Nachbarn abgeschlachtet hätte – auch wenn ich absolut nichts damit zu tun hätte.
Aber klar, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich bin absolut gegen die immer wieder aufkommende "Kollektivschuld" und dagegen, dass wir z. B. *alles* Handeln der Israelis kritiklos hinnehmen müssen (siehe Grass-Diskussion).
Aber mich macht so eine Ignoranz dieses Zitats als zynisches Symbol der Nazigräuel leicht fassungslos ...

vom 10.08.2012, 15.41
Antwort von Engelbert:

Hmm .. wenn mein Vater die Nachbarn umgebracht hätte, dann würde ich mir schon schwer tun, deren Kindern gegenüber zu treten ... aber die 30er Jahre sind für mich viel weiter weg und viel weniger persönlich. Fühlst Du das so, als hätte "Deine Familie" da etwas getan ?

Nebenbei: man kann ganz anderer Meinung sein und wohltuend sachlich dabei bleiben ... meine Anerkennung an Dich und noch ein paar andere Kommentare hier.

33. von Gitta-M

Eine deutsche Journalistin sollte so viel Allgemeinbildung besitzen, dass sie weiß, dass man mit diesem Spruch keine Witze macht. Ich finde das abgrundtief geschmacklos. Eine bessere Reaktion darauf wären allerdings ein paar Sozialstunden im ehemaligen KZ Dachau gewesen.

vom 10.08.2012, 14.20
32. von patty

und das Schlimme Rechte dürfen von der Polizei beschützt staatsrechtlich demokratisch in Zweibrücken und Homburg marschieren und ihre Volksverhetzenden Parolen skandieren und als Banner umhertragen voller Stolz, sie dürfen verbotene Symbole und Gesten zeigen... sie bekommen es erlaubt. Sie sind nicht prominent oder in der Öffentlichkeit. Die Moderatorin hat sich verbal daneben benommen, wohl unbewusst, aber die ist bestimmt keine verkappte oder offene Nazin. Denn dann würde sie wohl so leben. Wieviele unterschwellige rechte seriös gutbürgerliche Vorzeigemenschen gibt es denn die insgeheim rechtes Gut verinnerlichen aber nach Aussen den Feinen machen, davon gibts genug. Der Olympionikin tat es auch nicht gut mit Rechts in Verbindung gebracht zu werden. Es gibt ehemals Rechte die Ihr Tun einsahen und sich distanzieren, sollte man diesen die Absolution verwehren wenn sie aufrichtig bereuen? Dürfen wir urteilen, verurteilen? Menschen begehn Fehler, davon in der Tat sehr böse unaussprechlich eklatante Taten, die unentschuldbar sind. Worte können böse Waffen werden... Es war mehr als Unrecht was damals geschah, es hätte nie sein dürfen.. Sieht man sich in den heutigen Nachrichten um - überall in der Welt noch immer Gräueltaten von Regimen... Uns wirft man es immer und immer wieder vor auch den Nachfolgegenerationen... Wir haben eigentlich daraus gelernt obwohl auch Unbelehrbare gibt. Rassismus in aller möglichen Form gibts in unsrem Lande auch gegen Mitbürger. Auch in andern Ländern. Mich stimmt es traurig, wenn ich in den Medien mitbekomme wie im 21. JAhrhundert auf diesem Erdenball dies nicht aufhört. Und dass es aktuell Kriege mit allen unsäglich unausprechlichen Gewalttaten gegen Menschen gibt.

vom 10.08.2012, 14.08
31. von MartinaK

@ Maxxie
Ich finde nicht, dass ich mit den Taten oder Nichttaten meiner Eltern, Vorfahren, Verwandten etc. zu tun habe. Wie denn? Oder glaubst Du auch an die Theorie, dass man sich Familie, Ort und Zeit der Geburt ausgesucht hat?
Ich hätte vielleicht etwas mit dem Handeln meiner Kinder zu tun, so ich denn welche hätte, denn auf deren Entwicklung hätte ich durch meine Erziehung Einfluss gehabt. Aber auf das Verhalten meiner Landsleute vor meiner Geburt??? Dafür kann ich nun wirklich nichts.
Ich kann mich nur für mein Fehlverhalten schämen, aber nicht für das anderer. Wenn beispielsweise mein Nachbar seine Kinder schlagen würde, müsste ich mich dafür auch nicht schämen (er tut es, ich nicht)- ich müsste es nur dann, wenn ich nichts dagegen unternehmen würde.

Es steht zweifelsfrei fest, dass das Unrecht jener dunklen Zeit nie in Vergessenheit geraten darf und auch die benutzte Un-Sprache und Sprachauswüchse sollte nicht in Vergessenheit geraten.

vom 10.08.2012, 13.59
30. von Vreni AG

Eine Abmahnung hätte gereicht.
Obwohl mein Onkel zur Zeit des Hitler-Regimes vergast worden ist, käme ich nie auf den Gedanken jemand heute lebenden dafür verantwortlich zu machen.

vom 10.08.2012, 13.55
29. von patty

Politiker dürfen solche verbalen Entgleisungen unentschuldigt ;-( Wenn ein Clement von Parasiten spricht und ein Müntefering sagt wer nicht arbeite solle auch nicht essen... das sind nur 2 unsägliche Zitate wos hies ach net so gemeint. Die durften ihren Job behalten... zum Wohle wessen?

vom 10.08.2012, 13.54
28. von Bildermäusel

Ich finde den Ausspruch nicht gut und die Reaktion darauf ebenfalls nicht.
Ich bin in der DDR aufgewachsen und wir haben einen Schulausflug nach Buchenwald gemacht. Da ist aber "Jedem das seine" zu lesen - auch sehr makaber.
Die Eindrück dort werde ich mein Leben nicht vergessen. Die Berge Knochen, Gebisse und Brillen . . . einfach schrecklich!

vom 10.08.2012, 13.30
27. von Maxxie

Es war aber nun mal „das deutsche Volk“, das Hitler und seine Machenschaften mehrheitlich (!) unterstützt und ermöglicht hat. Und auch wenn die Täter heute praktisch ausgestorben sind, kann man das als Deutscher nicht einfach damit abtun: „nichts gewusst“, „nichts damit zu tun“, „es gibt so viel auf der Welt ...“

Wenn meine Eltern oder Großeltern in jener Zeit mitbeteiligt waren (und sei es nur als Mitläufer), habe ich mehr damit zu tun, als wenn in China (oder den USA!) Todesurteile vollstreckt werden.

Das Dachau-Tor mit diesem unseligen Spruch wird einem doch in den Medien immer wieder vor Augen gehalten bei Jahresdaten usw., ob man will oder nicht.
Und dieses (in dem Zusammenhang) wirklich zynische Zitat steht symbolisch für die KZ-Gräuel – das sollten nicht nur Moderatorinnen wissen ...
Ich fände es auch nicht schlecht, wenn das in den Schulen zumindest mal erwähnt würde.

PS: Wenn – ohne mein Zutun – Ähnliches *heute* in Deutschland passieren würde – kann ich mich dann einfach hinstellen und sagen: Ich bin weit davon entfernt, mich für diese Taten anderer zu schämen, weil ich ... für meine eigenen Handlungen verantwortlich bin ...?

vom 10.08.2012, 12.56
Antwort von Engelbert:

Ich bin aber doch nicht "das deutsche Volk" und erst recht nicht das deutsche Volk der 30er Jahre ... ich bin 1959 geboren und habe nicht die Missetaten meiner Ahnen geerbt. Da müssten die Amerikaner auch in Sack und Asche rumlaufen, weil sie die Indianer fast ausgerottet haben ... aber dort sehen ich viel Nationalstolz. Wenn mein Vater ein Mörder wäre, bin ich deswegen noch lang keiner und muss mich auch nicht für ihn schämen ... "er" hätte doch dann gemordet und nicht ich. Wichtiger als das "wissen müssen was damals war" ist das "sich im im Hier und Jetzt menschenfreundlich verhalten".

Der Schriftzug ist mir sicher schon mal begegnet, aber ich habe ihn deswegen nicht verinnerlicht, weil ich heute und die Vergangenheit insgesamt und nicht im Detail verfolge. Es reicht, zu wissen, dass es falsch war und das ganz schlimme Sachen passiert sind.


26. von Moni

Bis dato habe ich - muss ich zu meiner Schande gestehen - überhaupt nicht gewusst, dass dieser Spruch aus der Hitlerzeit stammt. Und wenn ich mich für alles schämen müsste, was Deutsche (und z. B. Christen) je getan haben, hätte ich viel zu tun.

vom 10.08.2012, 12.03
Antwort von Engelbert:

Ich finde es sehr mutig, das zuzugeben ... ich wusste es auch nicht. Und wir haben sogar recht ... der Spruch war 60 Jahre vor der Hitlerzeit ein Romantitel und 1922 gab es schon Briefmarken mit diesen Worten. In der Hitlerzeit wurde der Spruch dann als Toraufschrift der Konzentrationslager mißbraucht ... aber nicht jeder (und von den jüngeren schon gar nicht) muss das wissen.

Das nicht zu wissen, bedeutet ja nicht, dass man das gut findet, was damals passiert ist. Tue ich ja auch ganz und gar nicht ... aber ich bin weit davon entfernt, mich für Taten anderer zu schämen. Es gab und gibt so unendlich vieles auf der Welt, für das man sich schämen müsste ... ich selbst bin hauptsächlich für meine eigenen Handlungen verantwortlich.


25. von Maxxie

Nachtrag:
Gerade in einer "humorvoll moderierten Sendung" tut so ein Zitat besonders weh.
Anklage wegen Volksverhetzung ist vielleicht eine Nummer zu stark, aber Konsequenzen sollte es schon haben.

vom 10.08.2012, 11.26
24. von Maxxie

Moderatorinnen sollten (!) so viel Geschichtskenntnis haben, dass solche Sprüche (die nun mal für grausam ermordete Millionen von Toten stehen), nicht einfach flapsig dahergedet werden. Wie schon gesagt wurde: Sie haben durch ihre Funktion in der Öffentlichkeit auch eine Verantwortung.
"Ist doch alles nicht so dramatisch" halte ich in so einem Fall für falsch. Wir sollten eben *nicht* immer wegsehen/weghören bei diesem Thema, sonst bürgern sich solche Sprüche bald wieder als alltäglich in den Sprachgebrauch ein – siehe reichte Szene ...


vom 10.08.2012, 11.24
23. von Mariechen

Ne ... das geht ja nu gar nicht ... daß gerade DIESE Worte von einer Moderatorin so flapsig dahergesagt werden ... ! ! !

@Doris
Nein ... Schuldgefühle hab ich auch keine ... aber ich empfinde eine tiefe Scham ...

vom 10.08.2012, 10.54
Antwort von Engelbert:

Du hast jetzt diesen Kommentar jetzt schon sieben Mal mit gleichen Worten abgeschickt ... einmal reicht !

PS: auch durch "aktualisieren" wird der Kommentar erneut abgeschickt ... darum erst auf Startseite klicken und dann auf die Kommentare.


22. von minibar

Also so weit sollten wir doch inzwischen sein, auch mit solchen Zitaten umgehen zu können.
Volksverhetzung, das ist die Anklage?
Neee, ne? Das kann doch wohl nicht wahr sein!
Wir sind doch nicht in Rußland!
Ich denke an die drei jungen Damen...

Jaaa genau, Konrad Adenauer hat die erste Autobahn bauen lassen, vor genau 80 Jahren wurde sie eröffnet.
Die Nazis haben sie dann zur "normalen" Straße runtergestuft, damit sie als Erfinder dastehen konnten...

vom 10.08.2012, 10.41
21. von Wildgans

und ich stimme den Kommentaren Nr. 2 und Nr. 20 zu, mache mich nun auf die Suche nach neuen Informationen dazu. Als kundige Radiohörerin hörte ich noch nichts davon.
Gruß von Sonja

vom 10.08.2012, 10.40
20. von Christiana

ich stimme vollkommen Kommentar 2 von Anne/LE zu

vom 10.08.2012, 09.08
19. von doris

Also das regt mich jetzt ziemlich auf - nicht, dass diese Moderatorin diese Worte gebraucht hat, sondern die Reaktion, die damit ausgelöst wurde. Die Frau tut mir echt leid.

Aus eigener Erfahrung kann ich nicht aus der Nazi-Zeit berichten und muss mich auf das verlassen, was Zeitzeugen erzählen. Ich gehe auch davon aus, dass das sicher eine ganz schlimme Zeit war und so etwas sich nicht wiederholen darf. Aber ich weigere mich, mir Schuldgefühle einreden zu lassen für Geschehnisse, die lange Zeit vor meiner Existenz in diesem Land passierten.

Wir sollten unsere Energie in wichtigere Dinge investieren, als jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und auf möglicherweise "rechten" Inhalt zu prüfen (müssen), zumal nach so langer Zeit.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich sympathisiere nicht mit "rechts", aber ich meine, wir sollten die Kirche im Dorf lassen.

vom 10.08.2012, 08.43
18. von MartinaK

Es gibt leider Worte und Sätze, die unabänderlich mit der damaligen Zeit in Verbindung stehen. Die sollte jemand mit Außenwirkung (Politiker, Journalisten u.ä. ) nicht verwenden.
Beim ersten Verstoß hätte es m. E. allerdings eine Abmahnung auch getan.

So und jetzt bitte ich um Nachhilfe: meines Wissens wurden die ersten Autobahnen und z.B. die B327 die so genannte Hunsrückhöhenstraße zu Kriegszwecken gebaut. Wo wird das Gegenteil bewiesen?

vom 10.08.2012, 08.01
17. von Doro

Den letzten Satz von Konstantin (und auch die Aussagen von Gerd) unterschreibe ich sofort: Journalisten haben eine Verantwortung und wer in der Öffentlichkeit steht und sich dort äußert, hat mit den Konsequenzen zu leben, wenn er sich "verplappert" - wie ich in diesem Fall vermute.

Interessant, was bei Wikipedia zu finden ist:

"Die Aussage 'Arbeit macht frei' wird gelegentlich ohne historischen Kontext verwendet. Der Gebrauch, verbunden mit mangelnder Kenntnis über die Geschichte dieser Parole, führt regelmäßig zu einem Eklat. Strafrechtliche Konsequenzen sind für ein Versehen nicht zu befürchten."

Ihren Job ist die gute Frau, eventuell doch los..aber mein Mitleid hält sich ehrlich gesagt in Grenzen.

"Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!"

vom 10.08.2012, 07.58
16. von Konstantin

"Ach Gott"?
Der hat zugelassen, dass Deutsche sich erhaben gefühlt haben über andere Nationalitäten und "Rassen", Völkermord betrieben haben und die, die sie dann vergast, erschossen, durch KZ-Ärzte zu Tode gequält haben, vorher noch mit dem erwähnten zynischen Spruch für sich arbeiten ließen.

Nein, Journalisten haben eine Verantwortung. Sie haben in dieser Beziehung sensibel zu sein und zu bleiben.

vom 10.08.2012, 07.04
15. von SabineLi

@SoniaZ:
Dass Du denkst, dass Hitler die Autobahnen bauen ließ, zeigt schon, dass Du keine Ahnung hast.
Das ist nämlich genauso falsch, als wenn Du sagst, die Kündigung sei übertrieben.

Gerhard hat vollkommen recht!!!

Und ich war in Dachau und es ist einfach nur schaurig, schlimm, grauenhaft,fürchterlich und ja,ich schäme mich auch manchmal Deutsche zusein.
Es gibt bei unserer Vergangenheit nur ein:
NIE WIEDER!
Und nicht ein, ach ja, ist ja nicht so schlimm.

vom 10.08.2012, 06.36
Antwort von Engelbert:

Hitler hat die Autobahn zwar nicht erfunden und es wurde unter seiner Regie auch nicht die erste Autobahn gebaut, aber in seiner Zeit wurde mit dem Ausbau der Reichsautobahnen begonnen und das wurde durch die Propaganda besonders herausgestellt. Die damals gebauten Autobahnen bildeten später den Grundstein des Bundesautobahnennetzes. Das mit dem "keine Ahnung" stimmt also nicht.

Es ist auch nicht "falsch" zu sagen, die Kündigung sei übertrieben, es ist einfach eine persönliche Einschätzung.


14. von gerhard aus bayern

der spruch von den autobahnen beleidigt millionen tote.


vom 10.08.2012, 06.31
Antwort von Engelbert:

Siehe meine Antwort an Sabine ...
13. von amylaya

@gerhard aus bayern
Schade,dass du auf so einem vermeintlich hohen Roß zu sitzen scheinst,dass du alle anderen Kommentare als nur deinen eigenen als sinnlos betrachten kannst.
Mir scheint,dass du in der Vergangenheit hängen geblieben bist.Solltest du Familienangehörige unter diesem Satz"Arbeit macht frei" verloren haben,ist das sicher sehr bedauerlich und du hast mein volles Mitgefühl.
Ich bin ein Mensch der alle Nationalitäten,Religionen,Lebensphilosophien usw. achtet und respektiert.
Dieser 39 jährigen Frau unterstelle ich einfach mal ihren normalen Wortschatz eingesetzt zu haben,ohne dem uns deutschen Bürger implementierten Schuldbewußtsein.
Ja, "Arbeit macht frei" im heutigen Sinn von Existenzängsten,sozialer Isolation usw.unterschreibe ich diesen Satz.
Die Kündigung dieser Moderatorin und das Einschalten der Staatsanwaltschaft empfinde ICH als lächerlich und blamabel.Manchmal schäme ich mich eine Deutsche zu sein,wie in diesem Fall.
Liebe ist die stärkste Kraft im Universum.


vom 10.08.2012, 01.37
Antwort von Engelbert:

Gerhard hat nicht gesagt, dass die anderen Kommentare sinnlos sind ... er hat gesagt, dass es sinnlos ist, das er selbst weitere Kommentare schreibt.
12. von SoniaZ

@gerhard aus bayern

Du benutzt hoffentlich auch keine Autobahnen!

Ich finde diese Kündigung auch total überzogen. Wer anderer Meinung ist, sollte für ein Verbot der NPD einstehen und dafür Sorge tragen, dass die Politik diese Forderung endlich umsetzt.

vom 10.08.2012, 01.14
11. von ursula aus der pfalz


@gerhard wen du schon kommentierst warum darf man auf deine Antwort nicht rück antworten ? duldest du keine Meinung neben deiner ? was kann die Frau dafür ?


vom 10.08.2012, 00.51
Antwort von Engelbert:

Ich finde es schon wichtig, dass eine Antwort hier auch stehen bleiben darf, ohne dass jemand Bezug auf sie nimmt ... normalerweise schreibt ja jeder seine Gedanken zum Eintrag und die sind, soweit sie nicht beleidigend oder verletzend sind, auch okay und müssen nicht diskutiert werden.
10. von gerhard aus bayern

@anja ..,. ich übertreibe nicht und finde weitere kommentare zum thema von mir sinnlos.

vom 09.08.2012, 23.13
9. von anja

@gerhard aus Bayern...bleib mal auf dem Teppich . Übertreibst du nicht ein bischen???

vom 09.08.2012, 22.35
8. von gerhard aus bayern

@ursula
die arme frau sollte mal nach dachau fahren dann sieht sie für was arbeit macht frei steht.

vom 09.08.2012, 22.31
7. von ursula aus der pfalz

man kann's auch übertreiben ,die arme Frau sie wusste bestimmt nicht wie ihr geschah.



vom 09.08.2012, 22.26
6. von marianne

Total überzogen. Da muss mal wieder Jemand bluten, der gar nichts getan hat und die wirklich braune Brut lässt man in Ruhe weitemachen.
Engelbert Du hattest hier vor etlichen Jahren mal das Thema Sport, dass Sport Spass macht und das Sport den Kopf frei macht und den Körper kräftigt.
Ich schrieb in meinem Kommentar unter Anderem die Worte Kraft durch Freude. Das war auch total unüberlegt und ich hatte nichts Böses damit gemeint.
Da frug mich eine Dame per Email, ob ich ein Nazi bin, weil ich solche Worte wähle. Das hat mich total erschreckt. Ich kann versichern, dass ich genau das Gegenteil davon bin.

vom 09.08.2012, 22.25
5. von anni, köln, 1956

Hilfe, ich finde es furchtbar, das die arme Frau wegen so einer dummen Bemerkung ihre Arbeit verloren hat. Was sind das denn für Menschen (Ärzte), die sich nicht mit einer Entschuldigung zufrieden geben. Es gibt doch soviel schlimmere Dinge, da beschäftigt sich jetzt ein Bürokratenapperat mit einer dummen Bemerkung!Und ich bin nicht rechts und alt genug, um unsere Vergangenheit zu kennen und habe Juden in der Familie.

vom 09.08.2012, 22.23
4. von anja

Gerade wenn man deutscher ist muß man sehr aufpassen was man sagt.Die Dame hätte statt dessen sagen können:"Arbeit macht zufrieden " weil für sich selbst zu sorgen glücklich macht etc. aber diese Äußerung ist echt bescheuert.Deswegen aber gleich kündigen ?finde ich mehr als bescheuert,ist wohl so das der Zionismus die Menschen gleich dazu bringt eine Kündigung aus zu sprechen. Es sind eigentlich ganz simple Worte.."Arbeit macht frei" weil der Sinn dahinter stimmt:..tust du was in deinem Leben,arbeite,sorge für dich, befreit es dich von verrückten Gedanken etc. ..und macht dich durch das Tun zufrieden...So, nun könnt ihr mich wegen meiner Meinung verurteilen..!!! Aber trotzdem schönen Abend!!

vom 09.08.2012, 22.05
3. von Bsetzistein

Ich mein, man kann alles übertreiben - bestimmt hat sie das einfach so gesagt, ohne zu überlegen. Wahrscheinlich ist es eine jüngere Frau, die diese Worte in gar keinen Zusammenhang mit der Hitler-Zeit bringt. Ich bin alles andere als rechts - aber das finde ich jetzt doch übertrieben.

vom 09.08.2012, 21.57
2. von Anne/LE

Ich höre ständig "Sei froh, dass du Arbeit hast!"

Bei aller unrühmlicher Geschichte, hier macht man in der derzeitig schon aufgheizten Situation ein Lamm zum Bock.
Aber so ist dieses politisch medial verkommene Land, die Kleinen ganz schnell hängen und den Größen erst mal Ausreden lassen.


vom 09.08.2012, 21.56
1. von gerhard aus bayern

ich finde die frau gehört bestraft. mit so dummen sprüchen mascht man keinen spass.

vom 09.08.2012, 21.41
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3
2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     
Letzte Kommentare:
Lina:
Habe ich schon mal bei einer Quizsendung gese
...mehr

Lina:
Es ist jedesmal eine Überraschung über die
...mehr

Xenophora:
Ja, genau das habe ich eben gedacht. Was wohl
...mehr

Killekalle:
Klar. Wie Geschenke auspacken. Neugierde. Sta
...mehr

lieschen:
dort war ich mit meiner Mutter 1999 um diese
...mehr

maggi:
aber nicht alle ;-)Ich ging eine Zeit lang im
...mehr

rosiE:
ich bin der apfeltyp und auf der sicheren sei
...mehr

Elke M.:
Ganz herzlichen Glückwunsch auch von mir :-)
...mehr

ReginaE:
bei dem Wetter kann man so etwas brauchen :-)
...mehr

Engelbert:
@ Linerle: ARD - Klick doch mal oben auf die
...mehr