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machs gut, johannes paul


Der Papst ist tot ... und es macht micht ein bißchen hilflos. Weil das in mir mehr auslöst, als ich vorher vermutete. Nicht, weil er ein Verlust für die Kirche ist, mit dieser Institution hab ich nix am Hut. Und auch nicht, weil ich ihn persönlich mochte, dafür war er mir doch zu fremd. Unsympathisch war er mir aber auch nicht.

Es ist dieses Miterleben seiner letzten Tage. Dieses "Dabeisein". Und so passiert es durch die Medien, dass der Papst in mir etwas berührt. Mehr, als das mancher meiner Nachbarn tun würde. Weil ich Letzteren seltener sehe und er sich mir nicht so offen zeigt.

Dass das Werk des Papstes nun ein Meilenstein in der Kirchengeschichte war, kann ich nicht empfinden. Die Kirche ist immer Meilensteine von der Gegenwart entfernt. Ich hab auch nix anderes erwartet, als dass der Vatikan selbst ausgetretene Pfade weiter bewandert. Wenn der nächste Papst ein Reformpapst ist, der gleichgeschlechtliche Ehen gutheißt, dann falle ich vor Überraschung von der Couch.

Doch zurück zum Tod und dessen Berührung ... von einem Tod berührt werden oder nicht hat mit Miterleben zu tun. Mit Präsenz. Würde Lieschen Müller jeden Abend im Fernsehen gezeigt, wie sie leidet und kämpft, ginge mir dies genauso nah.

Dass ich das miterleben "durfte", kreide ich den Medien nicht an. Die berichten, was passiert. Und der Papst ließ es passieren. Er wollte an die Öffentlichkeit, es hat ihn niemand gezwungen, sich ans Fenster fahren zu lassen.

Leider konzentriert sich die Presse nur auf "prominente" Menschen. Andererseits könnte sie sich gar nicht auf alle konzentrieren.

So nehme ich es einfach hin, wie es ist und sehe mit einer gewissen Spannung dem neuen Papst entgegen. Dem alten Papst wünsche ich da oben ein erfülltes Leben danach.

Vielleicht wartet er ja mit Harald auf den Fürsten. Mal im Ernst, diese Dreierrunde, die auf Erden nie stattfinden konnte, hätte was. Die Presse beißt sich in die Mikrofone, weil sie da oben dann nicht dabei sein kann.

Lebbe geht weiter ... auch wenn mich die Tatsache, dass Kirchen nun geöffnet wurden, damit man für den Papst beten kann, ärgert. Kirchen haben offen zu sein für jeden und immer. Nicht nur, wenn der Papst stirbt.
 

Engelbert 03.04.2005, 00.50

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Kommentare zu diesem Beitrag

14. von Brigitte

ich hab hier nicht alles gelesen deshalb entschuldigt, wenn der Kommentar nicht zu jedem einzelnen passt. ich denke WER die Kirche sucht , für den sind Türen und Tore IMMER offen. KIRCHE ist nicht nur das Gebäude. was den Papst betrifft hoffe ich für die Menschheit dass es wieder einen wie ihn gibt.. seine Konsequenz war beeindruckend... lieber Engelbert ich mag Ironie und deine besonders, man sollte jedoch damit nicht scherzen (Fürst , Harald ...) ist eben ein sehr heikles Thema... Wünsche euch einen friedlichen Abend

vom 05.04.2005, 17.52
13. von Nicole

Tsts, wenn die Tueren zu den Kirchen immer offen stehen, koennen sich die Pastoren doch gar nicht mehr hinter den Tueren verstecken....*duck*


vom 05.04.2005, 06.37
12. von Thinkabout

Vor allem Dein letzter Satz, lieber Engelbert, ist mir aus der Seele gesprochen. Es sollten aus allen Kirchen dieser Welt sämtliche Schlösser entfernt werden!
Thinkabout

vom 04.04.2005, 10.53
11. von Elise-Christina

Papst Johannes Paul II. war ein Mensch! Vielleicht konnte er deshalb nicht alle Erwartungen erfüllen.
Er scheute sich nicht, seine Stärken und seine Schwächen den Menschen vorzuleben. Letzteres hat kranke und behinderte Menschen im Glauben an sich selbst bestärkt.
Nun liefern sich Lobeshymnen und harsche Kritik einen erbitterten Kampf.
Wie auch immer - sein Tod berührt!

vom 03.04.2005, 13.30
10. von Brina

" Das Leid existiert in vielerlei Form. Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden. Das Verbundensein mit Ungeliebten ist Leiden und das Getrenntsein von Lieben ist Leiden. Ebenso ist die Nichterfüllung von Wünschen und Vorstellungen Leiden."
Der Buddhismus hat mich glauben an mich selbst gelehrt, und obwohl ich mit der Kirche allgemein und vor allem die vom Papst vertretenen Grundsätze der Katholischen Kirche nie verstanden und nachvollziehen konnte, hat wie beschrieben das Miterleben,das Mitsterben und das Miteinander der Menschen und der letzten Nacht auch mich nicht ganz unberührt gelassen.

Brina

vom 03.04.2005, 13.27
9. von Christa B.

Hallo Engelbert,

mir gefällt dein Kommentar auch gut, aber du solltest dich nicht wegen der nun geöffneten Kirchen ärgern - das ist reine Energieverschwendung - Kirchen sind wegen der vielen Kunstdiebstähle geschlossen und das ist doch verständlich, oder?

vom 03.04.2005, 10.43
8. von Viola

Mir ist es egal,ob es einen Papst gibt, ob der tot ist, oder dergleichen...oder nein, eigentlich ist es mir doch nicht egal. Es macht mich wütend, immer und immer wieder macht es mich wütend, wenn der Papst erwähnt wird. Er ist für mich kein Meilenstein, eher ein Wackerstein, der alles ausbremst.
Wieviele homosexuelle Katholiken gibt es, die gern Ihr Leben mit dem geliebten Partner teilen würden. Es wird ihnen verwehrt in ihrem eigenen Gotteshaus. Der Papst hat aber dennoch keinen Ton darüber verlauten lassen, dass die Kirche von homosexuellen keine Steuern mehr haben will, oder ?!!
Das einzige, was meine Wut ein wenig abschwächt, ist die Tatsache, dass dieser Mensch, der er ist, endlich von seinem Leid erlöst wurde.

Hatte ich erwähnt, dass mein bester Freund homosexuell ist?

vom 03.04.2005, 10.39
7. von Tirilli

Lieber Engelbert, ich dachte gestern kurz mal nach, auf welche Weise ich in meinem Blog auf den Tod des Papstes eingehen könnte. Da ich kirchenkritisch bin, habe ich mich dann doch nicht über diese schwieige Thema gewagt. Nun lese ich hier diese meisterhafte Zeilen... Es ist so sensibel und gekonnt alles gesagt was ich auch denke, aber gestern nicht zusammen brachte!
Mein höchstes Kompliment für diesen Beitrag!
Einen schönen Sonntag dir und Beate!
Tirilli

vom 03.04.2005, 10.30
6. von Franklin

Ich gehöre zu den "stillen" Lesern,täglich schaue ich was es Neues bei Dir gibt. Aber Dein Kommentar über den Papst, der ist so großartig. Der gehört auf die erste Seite irgendeiner führenden Zeitung.Dein treuer Leser F. Hauptmann.

vom 03.04.2005, 10.17
5. von birgit

ja ich freue mich für ihn dass er sein leben vollendet hat
zwischendurch hab ich mich gefragt ob er wie jesus mit gott gehadert hat
und die medien waren dabei und haben berichtet so ist das nunmal in unserer zeit
aber dankenswerter weise hat mein tv einen ausknopf und ich muss mir alle diese sondersendungen nicht ansehen
liebe grüsse an alle birgit

vom 03.04.2005, 09.43
4. von Andrea Redmann

"Ich bin froh! - Seid Ihr es auch?" oder "Ich bin froh! - Seid Ihr es auch!"

Die "letzte" Botschaft die der Papst niedergeschrieben hat, aber wie hat er sie gemeint?

Jeder wird sie nun für sich so auffassen, wie er sie fühlt. Entweder als Aufforderung oder als Frage! Aber außer dem Papst selbst wird niemand wissen, wie sie gemeint ist und doch werden diese Worte in die Geschichte eingehen!

Ich bin froh, dass der Papst seinen irdischen Weg abschließen konnte und ich bin froh, wenn er froh ist und sein Lebenswerk auf Erden vollenden konnte.

Ich bin aber auch traurig, dass dieses "Ereignis" zum Medienkonkurrenzkampf wurde und damit mehr Mutmaßungen in die Welt gesetzt wurden als Fakten.

Die Moderatoren geisterten auf allen Kanälen konzeptlos, weil sie schneller sein mussten wie die Konkurrenz, durch die Sondersendungen.

Diese angebliche "Informatiosflut", die sich über Tage hinwegzog und hinwegziehen wird, hatte nur eine einzige Information: Papst Johannes Paul II hat sein irdisches Leben beendet.

Dieses "Schneller" der Medien heißt nicht, dass wir dadurch besser informiert werden. Dieses "Schneller" der Medien hat nur zur Folge, dass die allgemeine "Sensationsgeilheit" geschürt wird.

Zufällig habe ich einen kurzen Archiv-Film mit dem Papst gesehen, der mir mehr Informationen über den Papst gab, als alle Interviews zusammen. Dort nahm er ein Kind, dass durch den Raum gekrabbelt war, auf den Arm und drückte es ganz herzlich an sich.

Andrea Redmann









vom 03.04.2005, 09.32
3. von Willibald

Ich bin froh - Seid Ihr es auch. Einer seiner letzten Sätze. Ich bin froh, dass er es überstanden hat. Er war auch ein Vorbild für viele Millionen von behinderten Menschen, die ihre Krankheit aus Scham verstecken. Er hat gezeigt, dass sich niemand seines Gebrechens schämen muss.
Auf obiger Homeadresse gelangt ihr auf ein Kondolenzbuch in das ihr Euch alle eintragen könnt.

vom 03.04.2005, 08.28
2. von Carola (Fürth)

Dieses "Miterleben" ...das ist es wohl. Einzelschicksale, die man "miterlebt" ... und sei es auch "nur" im Internet ((Silvi)) machen immer betroffen. Egal ob jemand prominent ist oder nicht.
Der Papst war nun einmal sehr prominent und ich seh es genauso wie du, ich kreide es den Medien nicht an, dass sie über ihn berichtet haben. Ich habe vorhin, bei den TV Berichten nochmal darüber nachgedacht. Wir werden es nie wissen, doch vielleicht war es ja sogar von Gott geplant, dass er sich so langsam verabschieden durfte, damit sich die Menschen (besonders Polen) auf seinen Abschied vorbereiten konnten ...
Meinst wirklich, er wartet zusammen mit Harald auf den Fürsten ? Der Gedanke an die Dreierrunde bringt mich zum Schmunzeln :-)

@Ille
dein Spruch ist schön, ich mach mit !! :-)

vom 03.04.2005, 02.43
1. von ille

Lasst uns
Tag für Tag
zueinander
die Bedeutung erfahren
die nach dem Herzen greift
und uns sättigt.

Ich halte mich an meinem Spruch,
wer macht mit...?

Alles was von Herzen kommt macht satt und stimmt friedlich.

Möge unser Papst Johannes Paul seinen ewigen Frieden im Himmelreich finden, es war ein herzlicher Mensch, und diesen werde ich mir als Vorbild mir zu Herzen nehmen.


vom 03.04.2005, 02.17
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