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Ausgewählter Beitrag

nee, anne ...



... hier wird sich nicht verkrochen.

Es ist doch nur heiliger Abend.

Es ist doch nur die Illusion, dass hinter anderen Haustüren die liebenden, singenden Familien wohnen.

Es ist doch nur die Erinnerung an schönere Weihnachtsfeste.

Es ist doch nur Samstag.

Schau mal, ich sitze schon den ganzen Tag am PC und komme nicht vorwärts. Immer wieder gibts Anfragen, ob denn die Grußkarte angekommen wäre und der Link ginge nicht.

Unser Weihnachten bestand aus einem gemeinsamen Abendessen. Ofenschnitzel, die nicht gar werden wollten. Pommes Frites, die wir weggeschmissen haben.

Dabei habe ich mich so auf die Pommes gefreut. Zum ersten Mal seit Jahren Pommes von der heimischen Friteuse. Bei Penny gabs gestern eine billig, also habe ich zugeschlagen. Statt McD nun eigene Pommes Frites.

Und weißt Du, als die Pommes fertig waren, schwamm da so ein Stück Plastik im Fett. Ein Stück Verpackung, ein Stück Schutz der neuen Friteuse, das ich vergessen hatte, abzuknibbeln.

Somit werden Fett und Pommes entsorgt.
Somit wurden ein paar schnelle Miniknödel gegessen.
Die auch gut waren, aber eben keine Pommes.

Immerhin im Kerzenlicht.
Ja, doch, war richtig schön :).

Aber der endlose Traum eines besonderen Abends, dieses hochstilisierte weihnachtliche Wunderdinges ... das ist nicht überall so. Und schon gar nicht stundenlang. Ok, das mag es geben, und für solche Familien ist das auch wunderbar. Aber es gibt so viele normale Abende in den Straßen.

Ich zerbreche mir den Kopf, was ich morgen im KB nun machen soll. Galerie oder doch keine.

Beate bringt mir gerade eine Tassee Kaffee. In einer Stunde machen wir den Fernseher an für eine halbe Stunde.

Es ist ein Tag, der gar nicht so unterschiedlich zu anderen Tagen ist. Er trägt nur den Namen "heilig, Friede, Gesang, Familie". Aber er kann nicht mehr Familie bieten als am Tag vorher vorhanden ist. Das Leben ist so.

Es gibt Menschen, die besaufen sich, damit der Abend schnell vorbei geht.

Gestern ist in der Klinik, in der die Astrid arbeitet, ein kleines Kind gestorben.

Wir leben.
 

Engelbert 24.12.2005, 18.10

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von ANne

Ihr lieben, ich bin so perplex...
Danke für das Aufrichten, Mutmachen, trösten -ja, es gibt auch woanders die Tränen, die niemand sieht und sehen soll...
Vor einem Jahr hatten wir telefoniert am Heilig Abend, erinnerst du dich, Engelbert? Und was habe ich alles erreicht in diesem Jahr? Ich danke dir und den Freunden aus dem Internet für die Unterstützung und den Zuspruch.
Und jetzt setze ich noch Fotos ein von unserem Besuch, der heute gegen 22 Uhr noch eingetrudelt ist. Schaut mal rein - es kann aber ein paar Minuten dauern.
Danke Engelchen, für deine Mail... es geht mir wieder besser.
Es tut so gut, euch zu kennen. ANne

vom 25.12.2005, 00.38
3. von Inge aus Hamburg

Liebe Anne,

eigentlich hätte ich mich auch gern verkochen heute am Heiligen Abend. War aber gar nicht so schlimm. Es war nett bei meiner Schwiegermutter. Wir haben uns freundliche unterhalten, Kartoffelsalat gegessen mit Würstchen, Kaffee getrunken und noch einen Kasten mit Marzipan bekommen mit einem versteckten Fuffi drin. Ich bin auch wieder mit Panik und Vorurteilen hingegangen. War gar nicht nötig, war einfach freundlich und nett. Liebe ((Anne)), ich wünsche Dir ein schönes Weihnachtsfest trotz Deiner persönlichen Sorgen und Nöte. Ich freu mich jedenfalls, dass es alle hier gibt und ich dadurch auch aus schwachen Stunden herausgerissen werde. Ich würde Dir gern eine Mütze voll Mut abgeben liebe Anne, nehme wenigstens eine Handvoll an.

Frohe Weihnachten wünscht Dir
Inge aus HH

vom 24.12.2005, 23.28
2. von Frollein Hasenpuep

Das war dieses Jahr das erste Weihnachten ohne meine Mama. Nein nein, sie lebt noch... ;o) Nur bei ihrem Freund, von dem sie sich eigentlich seit 4 Jahren (!) trennt. Naja, wir hatten keine Lust auf den, weil ein gemeinsames Weihnachten mit ihm bereits zweimal aus dem Ruder gelaufen ist und das letzte Mal mit einem 2-jährigen gegenseitigen Schweigen geendet hatte. Wir haben uns zwar im Sommer wieder vertragen, aber Weihnachten möchte ich mit dem nicht mehr feiern. Meine Mama war hin und hergerissen... Naja, aber das "Kind" ist ja nun auch schon 40, da kann man es mal an Weihnachten mit dem Gatten alleine zu Hause lassen. Meine Ente à l'Orange ist leider ein wenig sehr knusprig und auch ansatzweise schwarz geworden - dass Honig unter dem Grill aber auch so schnell anbrennt, menno! Diese Miniknödel von Pfanni hatten wir auch das erste Mal. Naja, so begeistert waren wir nicht. Davon mal abgesehen, war es aber (bisher... ;o)) ein gemütliches, friedliches und harmonisches Weihnachtsfest. Jetzt musste ich aber unbedingt mal an den PC, mein Weihnachtsgeschenk ausprobieren. Verliebt in Berlin als PC-Spiel *schäm* Es wollte erst nicht laufen, aber nach viel Fluchen, im Internet suchen und neuen Treibern hat es dann doch geklappt. Jetzt komme ich allerdings nicht mehr weiter und bin zu müde zum Denken - kann aber auch an den 3 Gläschen Prosecco liegen, hihi... Wie auch immer, ich wünsche noch eine frohe Weihnachtsnacht. Liebe Grüße aus Berlin
Manuela

vom 24.12.2005, 22.26
1. von Zitante Christa

Lieber Engelbert, liebe Beate, auch bei mir ein "ganz normaler Samstag". Es gab Heringsstipp mit Pellkartoffeln. Entweder hab ich zuviel gegessen, oder ich habe mir eine Darmgrippe geholt. Es rumpelt und pumpelt im Bauch, und irgendwie kodderig ist mir auch. Mit Mitternachtsmesse wird das wohl nichts. Und hoffentlich bin ich morgen wieder fit, dann sind wir zu fünft. Nichts Großartiges, auch nur ein normales Sonntagsmenü. Aber einer wird fehlen am Tisch...
Ich glaube, ich mach' den PC jetzt aus und geh in's Bett. Neee, is nich so prickelnd, dieses Jahr.
Ich wünsch Euch einen schönen Abend, laßt Sorgen und Ärger mal abfallen, geht nicht mehr ans Telefon, seid einfach nur für Euch da. Morgen sieht die Welt wieder anders aus.
Gute Nacht, ihr Beiden,
fühlt Euch wohl ;-))
Liebe Grüße,
Christa


vom 24.12.2005, 19.36
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