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offen über krebs reden ?

Es gibt immer noch Menschen, die sich nicht trauen, offen über ihren Krebs zu reden. Ja warum denn nicht ? Wird nix besser durch Schweigen und nur durch Reden gibts Austausch und Anregungen.

Die, die nichts davon wissen wollen oder dumme Sprüche machen, kann man vergessen ... man sollte sich mit Menschen umgeben, die bereit sind, mit dem, was grad passiert, zu leben ... denn es ist nunmal so wie es ist und Schönwetter war manchmal gestern. Schönwetterfreunde waren dann eben auch gestern.

Man nehme und suche die, die bereit sind, mit und ohne Schirm neben einem herzulaufen.

Engelbert 22.12.2015, 23.54

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Kommentare zu diesem Beitrag

35. von Strandsteine

Hallo Engelbert,
Du hast recht mit Deinen Worten, offen über Krebs zu reden. Aber leider gibt es in unserer Gesellschaft einige Tabus, die mit allem Elan gepflegt werden. Dazu gehört für mich neben Krebs auch HIV, MS und Depressionen. Über andere lebensbedrohende Krankheiten, wie u.a. mit dem weiten Bereich des Herzens und die verschiedenartigen Schlaganfälle wird viel offener gesprochen.
Bei der Krebserkrankung meines Mannes haben wir sofort mit den Menschen um uns herum offen gesprochen. Leider waren davon nicht alle angetan,
... darüber sollte man nicht so offen reden... war die Aussage.
Nach der Mitgründung einer Selbsthilfegruppe habe ich die Erfahrung gemacht, das die Betroffenen und Angehörige über einen Austausch begeistert sind.
Bei meiner Krebserkrankung habe ich auch gleich nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses alle um mich herum eingeweiht. Die Reaktion viel sehr unterschiedlich aus.
Das Benehmen einiger Personen haben mich sehr gelehrt, das bestimmtes Verhalten, wie jede Woche in die Kirche gehen, oder jeden Tag zum Friedhof rennen, nichts mit Hilfsbereitschaft und christliches Verhalten zu tun haben.
Diese oberflächige Schau ist bei diesen Leuten nur für das Arbeitsleben oder für das von der Gemeinschaft gesehen werden.
Reden kann man nicht mit denen, außer man hörte ihnen zu.
Und dazu war ich in dem vergangenem Jahr 2015 nicht mehr bereit. Habe oft deutlich meine Ansicht dargelegt. Da mein Mann angst bekam, das wir evtl. durch meine rigorosen Ansichten die Wohnung verlieren würden, war ich da etwas schweigsamer. Ist mir aber wirklich nicht leicht gefallen.
Um mir nicht wieder auf meine Worte während der Chemo:
..ob ich es dieses Jahr alles so schaffe...
die Antwort anzuhören:
...ja wenn sie nicht wollen...
habe ich einfach die Arbeit liegen lassen...
Am meisten hat es mich berührt,
das unverhofft Menschen da waren, von denen ich ein miterleben wollen nicht erwartet hatte.
Ja gerade das offene Reden über die Krankheit Krebs hat bei mir wirklich die Spreu von dem Weizen getrennt.
Meine Achtung ist für einige nahe Mitmenschen arg gesunken.
Eine Zeitlang hat mich meine schlecht Menschenkenntnis doch bedrückt.

Allen Neuerkrankten oder diejenigen, die sich bis jetzt noch nicht getraut haben, offen über ihre Krankheit zu reden, möchte ich dazu ermuntern. Es kann sehr erhellend sein.

Den Mut, sich nicht in eine dunkle, verschwiegene Ecke drängen zu lassen wünschen Euch die Steine

vom 01.01.2016, 17.16
34. von Rena

Ich habe kein Problem, über meinen Krebs zu reden (gelte allerdings als "geheilt", weil über 5 Jahre her). Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass manche Mitmenschen meinen, Krebs ist ansteckend. Zumindest, wenn man ihre Reaktion beobachtet

vom 24.12.2015, 18.29
33. von gudi

... hatte gerade nochmals die Berichte, gelesen, mit grossem Interesse.
Ich schaute und schaue, den Menschen in die Augen. Erst dann entscheide ich mich,...was ich zu wem, sage.

Allen Kranken, wünsche ich, gute Besserung und Kraft für jeden Tag.



vom 24.12.2015, 05.20
32. von DieLoewin

ich denk, es hat nicht automatisch was mit "trauen" zu tun. Ich kenn die Situation, dass Belastendes erfahren manche Menschen extrem betroffen macht (wenn man nicht helfen kann)u dann d.Erzählende trösten muss, statt Entlastung findet. Und das sind oft durchaus sehr liebe Menschen. Also durchaus abwägen, ob reden od schweigen einem gerade gut tut, denk ich - u beides respektieren,und die/den Betroffene/n nicht ob seiner Umgangsweise mit d Krankheit "einordnen" od "belehren" wollen, das tät ich mir wünschen (ist nicht nur bei Krebs so)

vom 23.12.2015, 22.44
31. von Karin v.N.

Offen drüber reden ist das Beste, wenn der Betroffene das möchte. Finde ich auch gut. Aber es gibt immer wieder Situationen für mich in meinem Leben da weiß ich mich nicht zu verhalten und bin total unsicher. Will auf der einen Seite nicht auf die Nerven gehen, denke dann wieder "Mensch jetzt hast du dich nicht mehr gemeldet, ob das richtig war?" Bei einem lieben Freund der zuletzt im Hospiz lag hatte ich große Proleme drüber zu reden weil bei mir dann auch immer die Tränen kamen. Das ist dann ja nun wahrlich keine Hilfe. So muss man glaube ich gut darauf achten, was wirklich "gebraucht" wird...und kann dann einfacher reagieren. Schönwetter-Freunde sind manchmal vielleicht gar keine solchen, sondern nur Unsichere.

vom 23.12.2015, 21.27
30. von Marga

Hab damals sehr oft über meinen Krebs geredet, und ich habe gemerkt, dass mir das sehr gut tut und es immer leichter wird. Dabei stellt man dann auch schnell fest, wer wirklich Freund ist und wer nicht! Mir hat auch meine erste Reha sehr gut getan, die Klinik hatte mir mein Arzt ermöglicht. Auch die therapeutischen Gespräche haben mir sehr gut getan!

vom 23.12.2015, 19.35
29. von MaLu

Ich melde mich nochmal.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Menschen nicht trauen über ihren Krebs zu reden, weil sie den als Makel empfinden.
Aber ich weis, dass es Menschen gibt, die aus den verschiedensten Gründen nicht über ihre Erkrankung sprechen wollen, oder nur mit bestimmten Leuten. Ich denke da an die Oma meines Ex. Sie kam ins Krankenhaus und es wurde Bauchspeicheldrüßenkrebs im Endstatium festgestellt. Ich war damals schon geschieden. Schnell wurde in der Familie entschieden, dass man mit der Oma da nicht drüber spricht um sie zu schonen, auch mir wurde untersagt mit ihr darüber zu reden. Aber mein Eindruck war, dass man die eigenen Ängste verdrängen wollte, man nicht die Kraft hatte die Erkrankung zu thematisieren. Sterbende haben Antennen für Stimmungen im Umfeld und so hat auch die Oma nicht darüber gesprochen. Nicht lange nach der Diagnose ergab es sich, dass ich zum ersten Mal alleine Zeit mit ihr verbrachte. Während sie frühstückte, meinte sie, du musst mir versprechen, wenn ich sterbe macht ihr kein großes Brimborium darum. Reflexarig sagte ich erst: Sag sowas nicht, du wirst noch nicht sterben. Als sie sich widerholte, ging ich auf sie ein und sagte, wir werden das so machen wie bei Papa (ihrem Mann) eine Trauerfeier, anschließend gemeinsam Kaffee trinken und später eine Urnenbestattung im kleinsten Kreise. Ich werde das deiner Tochter sagen. Sie überlegte kurz meinte ist noch Kaffe in der Tasse, gib mir doch bitte einen Schluck. Von da an wurde nicht mehr über ihre Erkrankung gesprochen. Sie wollte ihre Kinder nicht belasten, das muss man auch akzeptieren.
Ich würde auch vieles nur mit mir ausmachen und mir auch nur bestimmte Menschen suchen mit denen ich über eine solche Krankheit rede. Jeder Mensch ist eben anders.

@ Friedrich:
Die lapidare Standartfrage "Wie geht es dir?" kann aber auch ein Türöffner sein. Es kommt auch hier darauf an wie man fragt. Ich hatte nur dadurch, dass ich diese Frage gestellt habe schon einige gute Gespräche. Mir wurde auch schon gesagt, bei anderen hätte ich gesagt gut und wäre weiter, bei ihnen hab ich gespürt, sie wollen wirklich wissen wie es mir geht.

vom 23.12.2015, 18.28
28. von GiselaL.

Heute früh erfuhr ich vom Tod einer lieben Bekannten. Ich war sehr betroffen, als mir gesagt wurde, sie hatte schon lange Krebs, hat aber darüber nicht gesprochen.

vom 23.12.2015, 18.20
27. von Chispeante

@Hildegard: Haha! Das trifft auch voll zu - ich liebe Chips!

vom 23.12.2015, 18.11
26. von IngridG

habe von Anfang an über meine Krebserkrankung gesprochen. Aber im meinem restlichen familiären Umfeld wenig Interesse gefunden, darüber zu reden. Diese Abwehr ist bei manchen Menschen schon fast zwanghaft.GottseiDank komme ich trotz schlechter Phasen zurecht. Das habe ich gelernt. Vielen Dank, Friedrich, für Deinen wohltuenden Kommentar, kann mich dem nur anschliessen.

vom 23.12.2015, 17.49
25. von Gerti Gewaechshaus

Hatte am 03.08.2015 eine Blasenkrebs Operation. Am14.12.2015 war ich zur Untersuchung im CT. Der Urologe war begeistert von dem Befund. Die nächste Untersuchung erst nach 6 Monaten. Ich bin glücklich. Auch mit 83 Jahren :-) :-) :-) :-) :-)

vom 23.12.2015, 17.40
24. von Inge

Ja, es ist dieser Krebs, aber so genau weiß ich nicht wie er heißt, denn der Doc nennt ihn Knochenmarkkrebs. Weißt du, aber erst einmal muss man auch Depris überwinden, die Seitenwege sind voll Geröll und schwierig. Ja, ja, der Schirm...

vom 23.12.2015, 17.33
23. von Karinsche

ich meine, was gibt es da noch zu überlegen?... Krebs ist doch ein Teil des Lebens geworden... Kopf in den Sand stecken als Angehöriger / Freund, Bekannter..bringt nix... offen reden .. trösten, wenn es benötigt wird, Mut machen, wenn es gebraucht wird..in den Arm nehmen..ich hatte letztes Jahr 3 Krebsfreundschaften, die es herrlich fanden, bei mir zu Hause ohne Perücke laufen zu können oder trotz Brustamputation einen Bikini ohne *Einlagen* tragen zu können... und ja, der Krebs wurde tw sogar von uns verulkt.... denn Lachen kann auch heilen ... wenn auch nur kurzfristig ...

vom 23.12.2015, 17.24
22. von Hildegard

auweia, und ich habe die ganze Zeit "Chipstante" gelesen.

vom 23.12.2015, 16.14
21. von Chispeante

@Engelbert: Die, die nicht mehr da sind, weil sie sich daraufhin bewusst zurückziehen gibt es natürlich auch (hab ich nur indirekt miterlebt).


Wer bei mir wegfiel waren die, die quasi ausschließlich spontan was ausmachen, das mache ich nur noch sehr selten.

Ich meinte die, die mir auf vielfältige Weise schönes Wetter machen, ohne dass sie mit bestimmten Themen von mir zu tun haben.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich von vorneherein einschätze, was ich von der Person erwarte und mehr darauf achte, was ich einzelnes kriege als darauf, ob die Person ganz viele verschiedene Dinge gleichzeitig (geben) kann.

Seien es langjährige Herzensfreunde, die wenig Zeit haben oder weiter weg wohnen, seien es kreative Fachproblemlöser mit mittelviel Empathie, seien es tatkräftige oder unternehmungslustige Anpacker die nur mittelgute Zuhörer sind. Jeder hat seine Stärken.

Umgekehrt wissen sie bei mir auch, was sie von mir erwarten bzw. nicht (mehr) erwarten können.

Ist schwer zu erklären, ich unterscheide halt nicht einfach zwischen entweder "Bekannte", "Schönwetterfreunde" oder "echte Freunde".
Aber ich wohne in der Stadt (seit Jahren in der gleichen) und habe zu jedem Hobby/Interesse reihenweise organisierte Aktivitäten vor der Haustür, da ist es viel leichter Gleichgesinnte zu treffen und Kontakte aufrecht zu erhalten, auch über Jahre.

Habe jetzt zu Weihnachten eine ganze Latte an Emails geschrieben, wo ich mich nochmal für konkrete Hilfe unterm Jahr bedankt habe. Unabhängig davon ob es eine einmalige Blüte war oder der Samen für längeren, mehrdimensionalen Kontakt.
Als Dank für meine spontane, tatkräftige Hilfe im Herbst war ich vergangenes Wochenende sogar im Ausland eingeladen.

Vielleicht passt gerade bei Freundschaften mein Benutzername ganz gut, chispeante [tschispe-ante] ist ein spanisches Eigenschaftswort und bedeutet "funkelnd", "funkensprühend", la chispa = der Funke.

vom 23.12.2015, 16.05
20. von ulrike berger

Das kommt wirklich auf den Menschen an. Ich bin sehr offen mit meiner Kebserkrankung umgegangen. Ich selber kann es nicht leiden, wenn man so drumrumredet, einmal klar ausgesprochen sind die Menschen oft entsetzt, aber ich finde, die die damit nicht umgehen können, bleiben dann eh weg und die anderen verstehen, wenn es nicht so gute Tage sind. Sehr wohltuend empfand ich es während der Chemotermine, das im NCT gar nicht viel über Krebs gesprochen wurde, ich habe da eine junge, sehr weltoffene Türkin getroffen, sie war zu den selben Terminen da wie ich und sagte gleich, ich will nicht über die Krankheit reden. Sprich was anderes mit mir. Und das fand ich toll, wir hatten viele Themen und manchmal saßen wir auch einfach nebeneinander und schwiegen. Auch das kann gut tun. am schönsten fand ich den tag, als meine Tochter am Tag nach der Chemo morgens mit Strickzeug und buch hier ankam und sagte, heute hab ich urlaub, da kümmere ich mich ein wenig um Dich. Wir haben nicht viel gemacht, sie war einfach da und fühlte mit mir. Und ich habe viele Menschen getroffen mit denen ich offen reden konnte. Leute, die einem runterziehen, habe ich in dieser zeit gemieden.

vom 23.12.2015, 15.24
19. von widder49

Mein Vater hatte sich gut 20 Jahre mit seinem Blutkrebs arrangiert und wollte nicht darüber reden. "Was hab ich denn? DAS habe ich doch schon ewig..."
Und meine Tante, ebenfalls Krebs, will nicht ständig über Krankheiten reden. "Es gibt so viele schöne Dinge im Leben, auch im Alter. Da habe ich keine Lust, an das erinnert zu werden, was ich hatte oder habe. Auch hab ich keine Lust, mir stundenlang anzuhören, welche Krankheiten Freunde und Bekannte haben. Das zieht mich runter."

Verschweigen? Nein. Und im richtigen Moment auch drüber reden. Aber nicht immer und immer wieder.
LG

vom 23.12.2015, 14.42
18. von Engelbert

@ Chispeante: Schönwetterfreunde sind welche, die bei Krebs nicht mehr da sind ... echte Freunde können einen Schirm über Dich halten und aus Regenwetter schönes Wetter machen ...

vom 23.12.2015, 13.38
17. von Ulla M.

Es ist so, dass die meisten Menschen, die einen fragen: Wie geht es dir, gar nicht bereit sind, sich die Zeit zu nehmen, wirklich zu hören, wie es einem geht. Was ich auch komisch finde, wenn mir z.B. Leute Weihnachtskarten schreiben, die genau wissen, wie krank ich seit Februar bin, und auf der Karte steht dann, bleib im neuen Jahr so gesund wie bisher.- Na danke. Zum Glück ist es bei mir noch kein Krebs, aber meine Ärztin in der Onkologie hat mich gut im Blick hat sie mir letztens gesagt.
Früher haben ja nicht mal die Ärzte den Betroffenen gesagt, dass sie Krebs haben, und auch heute noch hat dieses Wort was beängstigendes. Ich glaub, es muss wirklich jemand sehr vertraut sein, um offen über alles zu reden.
Ich wünsch euch allen, den Gesunden und Kranken ein frohes Weihnachtsfest und Menschen, die einfach für euch da sind und zuhören.

Ulla

vom 23.12.2015, 13.15
16. von Chispeante

Ob ich theoretisch über meinen eigenen Krebs reden würde?
Ich bin da egoistisch. Über welche von meinen Themen ich mit jemand rede, kommt darauf an, was es mir bringt.

Jede Person hat andere Stärken und die nutze ich. So bekomme ich zum selben Thema eine knackige, kluge Zusammenfassung, viele allgemeine, inhaltsunabhängige Mutmachsprüche, eine fachliche Detailanalyse, ein chronologisches Durchkauen, eine spirtuelle Perspektive und eine Kalauerkaskade, bei der ich selbst egal wie schlimm auch darüber lachen muss.

Ne, also ich hab doch noch andere Probleme als meine Probleme, die Themen teile ich gut auf die Personen auf.

Ich muß zugeben, das habe ich erst dieses Jahr so richtig gelernt. Weil ich hatte ein Thema und irgendwann konnte ich es selbst nicht mehr hören, wie eine kaputte Schallplatte, da wechsle ich lieber ab.

Grad Krebs ist ein Thema, wo viele sich schwertun, das nicht ihre Stärke ist.

Ich weiß noch eine Frau mit Krebs (Endstadium), wo ich zu Besuch war, eine beeindruckende Frau, die hat sich bei mir bedankt, dass ich mich einfach fröhlich angeregt mit ihr unterhalten habe, statt wie alle anderen höchst betroffen um sie herumzuschleichen.

Ich kenne Krebs bisher nur aus der direkten Familie. Natürlich ändert Krebs viel, die Prioritäten sind andere, aber man hat doch trotzdem noch einen Alltag und Hobbies und Lieblingsinteressen von früher, wo man froh ist, sich auch darüber unterhalten zu können, weil diese Lieblingsthemen Kraft geben.

Gerade wenn es mir nicht gut geht, bin ich froh, zu Stammtischen gehen zu können, mich über abgefahrene Spezialthemen auszutauschen, die meine Freunde nicht interessieren, und einen gut gelaunten Abend verbringen zu können, ohne dass mich jemand fragt, wie es mir geht.

Wieso also die Schönwetterfreunde verdammen? Gerade bei schlechtem Wetter kann man doch ein bißchen Sonnenschein gebrauchen!

Ok, muß vielleicht dazu sagen, dass die Leute, die ich kenne/treffe normalerweise insgesamt nette, respektvolle Leute sind, die Menschen und das Leben mögen.

Vielleicht bin ich auch eine mobilere Generation. Ich habe öfter im Ausland gelebt, habe die Erfahrung gemacht, das man intensive, hilfreiche, berührende Begegnungen machen kann, die nicht dadurch geschmälert werden, dass sie (ortsbedingt) nur ein paar Monate dauern.

PS: Das einzige was ALLEN (inkl. Familie) schwergefallen ist zu raffen war, als ich viel weniger Energie hatte. Ich sah ja aus wie immer, sie kannten mich als Energiebündel.
Aber da liegt es an mir es zu kommunizieren. Gerade heute am Telefon habe ich zur Family ganz klar gesagt: Bei dem geplanten Programm kommen wir auf 8-9h, das ist (mir) zu heftig, verschieben wir doch die Bausteine so und so.

@Irina: ... gemeinsam geweint, nie vergessen
@Friedrich: ... Gedanken, die durchs Herz gehen
- Danke für die schönen Sprüche!

vom 23.12.2015, 12.43
15. von Laura

@Friedrich: ich frage oft, wie genau moechtest du denn wissen, wie es mir geht. Hast du einen Moment mir zuzuhoeren oder wollen wir uns nicht mal auf einen Tee treffen.
So hat mein Gegenueber die Wahl zu sagen, es passt oder es passt nicht.

mir fiel noch ein, dass meine Schwiegermutter ueberhaupt nciht ueber die Krankheit reden wollte (das tut sie insgesamt sehr selten). Sie sagte, sie wieder gesund, nachdem die OP und Bestrahlung war und will nix mehr davon hoeren oder lesen. Das konnten wir gut respektieren.

vom 23.12.2015, 11.34
14. von Friedrich

Ja, das stimmt alles ...

... und so wünsche ich es jedem, der z. B selber davon betroffen ist.

Mir ist grad diese lapidare Standardfrage "Wie geht es Dir?" eingefallen. Sicher eine der häufigsten Fragen, neben der nach dem Wetter.

Was will der Fragesteller dann hören???

Mein Gefühl ist, dass dann praktisch keiner hören will: Du, mir geht's grad sehr schlecht. Oder: Du, ich hab Krebs.

Denn dafür hat derjenige grad keine Zeit oder ...

Was ich damit meine???

Ich schätze, dass es wirklich nur sehr wenige gibt, die sich wirklich intensiv mit dem anderen und seinen Problemen beschäftigen will oder kann. Man hat ja seine eigenen, mit denen man selber erst mal klarkommen muss. Da braucht es nicht die der anderen ...

Ich wünsche mir mehr Empathie in der Welt, aber vor allem im eigenen Umfeld. Menschen, die spüren, dass es einem nicht gut geht und die in der Lage sind, das gefühlvoll anzusprechen. So dass ich mich öffnen kann und weiß: ich kann mich fallen lassen. Es gibt ein Netz, das mich auffängt.

Ich wünsche mir, dass mehr Zeit füreinander da ist, als für mein neues Handy, mein tolles Auto oder was auch immer.

Ganz besonders wünsche ich mir, dass ich dazu selber in der Lage bin und es nicht zunächst von anderen erwarte.

Das sind grad die Gedanken, die mir grad durchs Herz gegangen sind.

Herzliche Grüße, Friedrich

vom 23.12.2015, 10.43
13. von christine b

ja finde ich auch, man sollte unbedingt darüber sprechen, sich mit anderen austauschen, sicher gibt es viele gute tipps und drüber sprechen tut gut. todschweigen ist bestimmt das schlechteste- auch für die seele.
bei den freunden trennt sich in so einer situation, wo man krebs bekommt, wahrschenlich auch die spreu vom weizen.
schönwetterfreunde ist ein guter ausdruck dafür.

vom 23.12.2015, 10.27
12. von Killekalle

Ich war mit meiner Krebserkrankung sehr offen und unterhalte mich auch mit den chronisch -und neu Erkrankten im Bekanntenkreis sehr offen. Ich bemerke dann das Bedürfnis der Erkrankten zu erzählen, was auch zur Traumabewältigung führen kann.

vom 23.12.2015, 09.38
11. von owl

Im Vorübergehen ...

(Anmerkung Engelbert: der Kommentar kann leider wegen dem Copyright hier nicht stehen bleiben)

vom 23.12.2015, 08.17
10. von Annemone

Richtig. Dem ist nichts hinzuzufügen.

vom 23.12.2015, 08.15
9. von Viola

Naja, so einfach wird das wohl nicht sein bei dem Einen oder Anderen...redet man zu viel drüber dann manifestiert man vielleicht die Krankheit und verliert die schönen Dinge aus den Augen. andere reden gar nicht davon und auch das ist in Ordnung - nicht jeder der erkrankt ist, ist durchgängig "leidend" sondern es geht ihm gut und so geht man dem Alltag nach, arbeiten, leben, lieben....und "integriert" die Krankheit so in den Alltag, dass nur die engsten Lieben was mitbekommen oder der regelmäßige Kontrollbesuch beim Arzt und Medikamenteneinnahme an die Krankheit nach außen erinnert. Warum schlafende Hunde wecken, warum sich durch Erfahrung Anderer, die das Gleiche anders empfinden und einen anderen Verlauf erleben, Angst machen lassen?
Nee, nee, jeder nach seiner Fasson, mir würde es nicht liegen, mit beliebigen Leuten Alles durchzukauen...

vom 23.12.2015, 08.03
8. von Laura

@Irina: Danke fuer diesen Spruch.

Ich bin ja auch ein sehr offener Mensch und rede ueber fast alles ohne Scheu, aber auch ich habe gemerkt, dass es Momente im Leben gibt, in denen ich nicht offen ueber alles reden mag. Vielleicht kommt's hinterher aber nicht mittendrin. Ich habe einfach nicht dir Kraft in dem Moment die Anegste und das Mitleid der anderen zu ertragen. Die hohlen Sprueche und guten Ratschlaege sind manchmal auch daneben und loesen nichts Gutes aus. Es gibt einfach zeiten, in denen ich mich doch lieber abkapsel und sehr froh bin um Menschen, die dies respektieren und annehmen koennen. Im Moment sind die Menschen, die mir am naechsten stehen, die am wenigstens Bescheid wissen, wie es bei uns aussieht. Einfach weil ich weiss, dass sie es mir nicht uebel nehmen und wenn ich sie doch brauchen sollte, trotzdem sofort da waeren.

Also ich wuerd sagen, es geht von der Person aus, die krank ist, wie man damit umgehen moechte.

vom 23.12.2015, 08.02
7. von Irina

Sehr passend finde ich Deine Einstellung. Mit einem Krebskranken umzugehen, der offiziell nicht dazu steht, finde ich sehr schwierig. Ich bin dann krampfhaft versucht, nur ja keinen Bezug zu diesem Thema herzustellen - ist anstrengender, als offen darüber zu sprechen !
Es kann jedem, jeden Tag eine solche Diagnose widerfahren - gerade dann ist wichtig, daß Freunde da sind, zum kämpfen, zum lachen und auch mal zum Weinen. In guten und in schlechten Tagen - das gilt nicht nur für die Ehe, sondern auch für Freundschaften.....
"Du kannst in deinem Leben mit vielen Menschen lachen. Mit wem Du gemeinsam geweint hast, das wirst Du nie vergessen !"

vom 23.12.2015, 07.51
6. von gerda

ja, genau; und durch´s Reden kommen d´Leut zsamm ! und so erfährt man vielleicht auch manch guten Rat od.Tip (man muß halt "aussieben" - net alles bare Münze nehmen) aber es ist sicher was Heilendes, Helfendes dabei und sein es ein seelischer Trost, mit jemanden ´reden´ zu können ... Allen alles Gute


vom 23.12.2015, 07.45
5. von Petra Mathias-Lingener

Besser kann man es fast nicht mehr ausdrücken!

vom 23.12.2015, 06.27
4. von Gudi

... Engelbert, genau so ist es.
Ich finde, unbedingt darüber reden.
Überhaupt, verändert sich das Leben durch so eine Krebskeankheit.
Ist man lange krank, dann sind die angeblichen Freunde weg.
Es gehen "Türen" auf... und mit den Menschen,kann man dann meißt, Seite an Seite gehen...die "Schirmstütze"

vom 23.12.2015, 05.30
3. von MaLu

offen über krebs reden ?

Ja, klar. Jeder der darüber reden möchte, darf das auch gerne bei mir tun. Und solche Floskeln, wie: "Ach das wird schon wieder" usw., sollte man tunlichst meiden. Jeder müsste doch wissen wie man mit dem Thema umgeht. Man sollte doch einfach mal darüber nachdenken, wie man selber in einem solchen Fall unterstützt werden will. Na ja und dann nur noch auf die Signale achten, die der betroffene Mensch aussendet und schon kann kaum noch etwas schief laufen. Es gibt natürlich auch Menschen, die nicht über ihre Erkrankung reden möchten, auch das muss man dann natürlich respektieren.

vom 23.12.2015, 04.55
2. von Farbklecks

Ich könnte mir genauso denken das es die Angst vor dem Tod sein könnte.
"Krebs", da schwingt das gleich mit, und wohl nur wenige können sich dem stellen.
Ich habe das während meiner Zivildienstzeit im Krankenhaus mehrfach erlebt.


vom 23.12.2015, 00.55
1. von marianne

Das habe ich auch noch nie verstanden, dass Jemand der Krebs hat, sich in Schweigen hüllt.
Ist es eine Krankheit, für die man sich schämen muss, weil man sie selbst verschuldet zu haben, glaubt?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir hilft, wenn ich über Erkrankungen reden kann.
Allemal besser, als alles in sich rein zu fressen.

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