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sonntag morgen nicht in der kirche

Keine andere Glaubensgemeinschaft ist so komplett in der Kirche zu finden als die Pfingstgemeinde der Russlanddeutschen bei uns hier im Ort. Diese Gemeinde hat sogar zwei eigene Kirchen in unserer Verbandsgemeinde.

Zwar ist das bei denen nicht nur Kirche, sondern auch ein Treffen allgemein. Zwischen Gott und Rechtsberatung. Am Sonntag Morgen.

Jeden Sonntag in der Kirche ... ich würde das als Belastung empfinden. Als Eingriff in die Freiheit meines Wochenendes. Vielleicht will ich gemütlich frühstücken und das ohne die mehr oder weniger frohe Botschaft. Vielleicht will ich fort fahren. Oder am PC sitzen. Vielleicht würde ich ja auch mal in die Kirche wollen, aber eben nicht immer, sondern ab und zu und nur dann, wenn die Kirche in irgendeiner Form interessant wäre.

Hat alles seine Vor- und Nachteile. Bei den Russlanddeutschen bleibt niemand ohne Hilfe, da werden Tipps gegeben und werden Dinge gemeinsam in die Hand genommen. Während bei uns Deutschlanddeutschen die Zäune höher werden.

Hätte ich die Wahl: funktionierende Gemeinschaft, aber Institution Kirche oder weder das Eine noch das Andere ... so entschiede ich mich für die Freiheit, auch wenn sie manche Nachteile hat.

Es geht hier übrigens um die Institution Kirche und nicht um den Glauben an sich. Der ist ja nicht orts- und zeitgebunden.
 

Engelbert 05.08.2007, 09.45

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Kommentare zu diesem Beitrag

11. von conny

Hallo an alle Kommentatoren, ich habe heute mal erst alle Kommentare gelesen und war ganz gerührt, dass die Schreiber nicht diese Menschen, die regelmässig in den Gottesdienst gehen als verschroben, komisch,weltfremd oder sonst wie tituliert haben, sondern sehr viel Verständnis für diese Lebensart aufgebracht haben.
Ich selbst gehöre einer Freikirche an. Ich bin selbst jahrelang regelmässig mit Mann und Kindern hingegangen, einmal um den Gottesdienst zu erleben, aber auch meine Freunde zu treffen , mit ihnen nach dem Gottesdienst bei einer Tasse Kaffe zu reden uns einfach auszutauschen.
Zur Zeit gehe ich wegen beruflicher Überbelastung seltener hin, aber der Kontakt bleibt bestehen. Die Freunde dort rufen an, schicken Karten, fragen ob sie helfen können, im "normalen" Leben treffe ich solche Menschen nur noch selten und ich haben großen Respekt mit wie viel Liebe man dort umgeben wird, deshalb vielen Dank allen Schreibern für Euren Respekt! liebe Grüße, Conny

vom 06.08.2007, 22.41
10. von Edith T.

"Die Rußlanddeutschen hinken der Zeit etwas hinterher" - ?

Vielleicht haben sie sich ganz einfach etwas bewahrt - Tradition, Gemeinschaftsgefühl - was vielen von uns verloren gegangen ist!?





vom 06.08.2007, 08.51
9. von Dirk Frieborg

Die "Rußlanddeutschen" hinken der Zeit etwas hinterher.

Bei uns war es vor 100 Jahren auch so, und zwar ohne Diskussion und Hinterfragen: Sonntags war Kirchgang, mit Mann und Maus und Kind und Kegel.

Den Gedanken an *Freizeit* hatte man damals eh nicht. 6-Tage-Woche mit 10 bis 12 Stunden; der Sonntagmorgen war dem Herrn gewidmet.

Danach hatten die Gesangbücher vielleicht auchmal 'ne Stunde lang Henkel (sprich: Nachkirchkneipe, Frühschoppen), derweil die Mutter den Braten fertigmachte (der wohl schon vor dem Kirchgang in die Röhre geschoben wurde).

Danach gab es eine halbe Stunde mit Zigarre im Rauchzimmer, anschließend den Familienspaziergang, um rechtzeitig zum Kaffee wieder daheim zu sein. Von den Dienstboten wurde ja alles vorbereitet.

Es folgte für die Herren noch eine Sitzung im Rauchzimmer oder der Bibliothek, die Damen tranken vielleicht einen Tee oder Likör, strickten oder spielten Karten – danach wurde das Abendessen aufgetischt.

Nach dessen Einnahme gab es vielleicht noch eine gemeinsame Stunde am Kamin vor dem Zubettgehen, welches der Vorbereitung des Arbeitsbeginns am Montagmorgen um 06:00 Uhr diente...

Freizeit? Pah! Wozu auch!
Man kam ja eh nicht weit weg.
Eine Tagesreise im Pferdefuhrwerk waren vielleicht 25 Kilometer.

Also konnte man auch nach einer arbeitsreichen Woche den Sonntag dem Herrgott und der Familie widmen.

vom 05.08.2007, 23.50
8. von Maria

Glaube - JA

Kirche - NEIN!!

vom 05.08.2007, 19.33
7. von Rita

Wir wohnen ein bisschen weit weg, sonst würde ich euch ja gerne mal zu uns in der Gottesdienst einladen (bei Zürich). Und dann würdest du vielleicht verstehen warum 5 a 600 Leute Sonntag für Sonntag gerne und freiwillig in den Gottesdienst gehen. Mein Mann blieb heutemorgen daheim, weil er Ferien hat und einfach mal daheim bleiben wollte, und mein jüngster fast 15, den wir meinten ein Gefallen zu tun damit er auch daheim bleiben konnte sagte dann, ich möchte aber mit in den Gottedienst. Also alle 5 zwischen 22 und 14 gehen gerne! Ich auch! Frühstücken tun wir dann am Samstag gemütlich, und auch den Rest der Sonntag ist noch lang genug.

vom 05.08.2007, 18.42
6. von Schwarzmaler

Es ist wohl so - man vermisst stets das was man nicht hat.

vom 05.08.2007, 14.52
5. von arive

die tipps und hilfen sind für diese menschen überlebensnotwendig in unserer gemeinschaft. die meisten fühlen sich als aussenseiter und werden als solche behandelt.

was bedeutet ein frühstück zu späterer stunden, wenn man die gemeinschaft erleben kann. die gemeinschaft bedeutet geborgenheit, anerkennung und vieles mehr, die weg fahren und später frühstücken nicht bieten.

zu einer gut funktionierenden gemeinschaft gehört hingehen ohne etwas zu wollen, vielleicht brauchen andere hilfe - es ist ein nehmen und geben :-)


vom 05.08.2007, 14.33
4. von sabine

engelbert, es könnte doch auch einfach so sein, dass diese menschen sich auf den sonntagvormittag freuen - auf die kirche und auf die gemeinschaft mit den anderen, die gleiche erfahrungen haben und vermutlich die gleiche sprache sprechen.

ich kann das sehr gut verstehen. ... und freiheit, was ist das eigentlich?

vom 05.08.2007, 13.57
3. von Brigitte

Entweder man macht etwas gerne oder man lässt es besser. Alles was nicht freiwillig gemacht wird, ist Zwang und da bevorzuge ich auch meine Freiheit.

Außerdem kann man auch glauben, ohne sich diesem Zwang zu unterwerfen.

vom 05.08.2007, 12.24
2. von Xenophora

Ich finde diese Rituale, wenn man sie nicht als Zwang ansieht, wunderschön und wohltuend. Ich gehe meist am Samstagabend zur Messe, es tut gut, eine Stunde mal von nichts abgelenkt zu werden, nur zu lauschen, den Duft der Kerzen zu riechen, zu singen, die Kirchenfenster zu betrachten und sich zu besinnen, es ist ein wunderschöner Einstieg für mich in den Sonntag. So kann man gut die Woche Revue passieren lassen und sich auf die kommende vorbereiten. Manchmal gehe ich auch am Sonntagmorgen, aber selten. Die Liturgie in der katholischen Kirche ist etwas, was die Sinne anspricht.

vom 05.08.2007, 11.04
1. von Ulla M.

Ich denke, dass Leute, die jeden Sonntag morgen in die Kirche gehen und für die das eine Selbstverständlichkeit ist, ihren Tag so planen, dass sie all das, was du oben angegeben hast, auch erledigen. Z.B. kann man vor dem Kirchgang ja schon frühstücken, man kann anschließend weg fahren oder spazieren gehen.
Und Gottesdienste sind doch zu ganz verschiedenen Uhrzeiten, das kann man sich so einrichten.
Ich will noch bemerken, dass ich nicht in die Kirche gehe, nur um mal eine Kirche zu besichtigen, aber ich kenne sehr gläubige Menschen, für die ist der Kirchgang nicht nur am Sonntag eine Selbstverständlichkeit.

Lieben Gruß und schönen Sonntag.

Ulla

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