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wenn dein opa ein vergewaltiger wäre ...

... und du immer wieder zu hören bekommst "dein Opa war ein Vergewaltiger", dann wirst du irgendwann sagen "was kann ich denn ich dafür, dass er das getan hat". Und dann kommt die Antwort "du bist aber schuldig, weil du der Enkel bist" ...
 

Engelbert 15.01.2009, 18.52

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Kommentare zu diesem Beitrag

32. von Opaline

zu deiner Antwort @6
Natürlich ist es deine Aufgabe, dein Leben zu leben. Aber du bist nicht vom Himmel gefallen und auf einer einsamen Insel gelandet. Du lebst dein Leben in einer Gesellschaft und du gehörst zu dieser Gesellschaft.
Du hast eine Vergangenheit, eine persönliche und eine familiär. Und diese Vergangenheit gehört zu dir, ob du willst oder nicht. Und wenn dein Großvater ein Vergewaltiger war, dann gehört auch das zu deinem Erbe.
Du kannst ein Erbe nur ganz oder gar nicht annehmen. Du kannst nicht sagen, das Haus meines Großvaters erbe ich gerne, aber die Hypothek, die mein Großvater darauf aufgenommen hat, die zahle ich nicht.

vom 17.01.2009, 11.27
31. von Wolff

Es geht in dem konkreten Fall doch gar nicht um Schuld! Sondern darum, dass man vielleicht etwas sensibler mit den Hinterlassenschaften der Geschichte umgeht. So zu tun, als ginge einen das alles gar nichts an und als wäre nichts geschehen, ist nicht nur ignorant, sondern auch respektlos. So nach dem Motto, was kümmert mich fremdes Elend. Und solange Überlebende oder deren unmittelbare Angehöhrige noch am Leben sind, dürfte es ein Hohn sein, wenn heutzutage mit dem gleichen Sloagan für Kaffee oder Handydesigns oder irgendeinen anderen kommerziellen Nonsens geworben wird, mit dem seinerzeut Menschen (neben Juden auch Sinti, Diebe, Schwule, Behinderte, Politische, zu Unrecht Denunzierte usw.) in den Tod geschickt wurden. Ist das tatsächlich so schwierig zu verstehen? Wie würdet Ihr denn empfinden, wenn Ihr unmittelbar betroffen wäret? Wenn Eure Eltern, Großeltern vergast worden wären oder Eure Mütter oder Töchter vergewaltigt? Könntet Ihr das so einfach schlucken?

vom 16.01.2009, 19.33
30. von yewa

@steffi
"Die Buddhisten glauben ja an mehrere Leben und das man sozusagen für die Sünden in vorigen Leben "bestraft" wird, wie soll ein Mensch dabei noch froh werden."

Das ist etwas komplizierter, als Du es schreibst. Und mit dem richtigen Wissen über Karma kann man wunderbar froh werden. Ich erkläre es Dir gern näher, jedoch nicht in anderer Leute Kommentarfunktion.

vom 16.01.2009, 14.59
29. von Schwarzmaler

@23@22 hallo nara-alexandra

ich würde es etwas anders formulieren - nicht "wir tragen keine schuld aber verantwortung" sondern "wir tragen eine kollektive schuld, keine persönliche schuld" - das zumindest ist mein gefühl, wie wir deutschen im ausland gesehen werden, in der konsequenz stimme ich dir zu - diese schuld überträgt uns verantwortung. ich ziehe das wort schuld vor, weil es einen tiefergehenden eindruck hinterlässt, verantwortung wird zu oft zu leicht verwendet, und sei es angela merkel, die sich zusammen mit knut vor einem eisberg in grönland zur verantwortung für die rettung des klimas bekennt :). und ich möchte dir widersprechen, wenn du sagst, dies sei unabhängig davon wer unser direkter vorfahr war und welche nation welche fehler gemacht hat. ich sehe das nicht so, und ich weiß aus erfahrung, daß unsere nachbarn dies ebenso anders sehen.

vom 16.01.2009, 13.30
28. von Schwarzmaler

@20. Beschimpft oder mies behandelt wurde ich im Ausland zum Glück noch nicht, das ist sicher nicht mein Verständnis von Schuld. Und da würde ich mich auch zu wehren wissen. Man kann es Verantwortung nennen, ich würde es sogar Schuld nennen, was wir als Erbe mit uns tragen, nicht in dem Sinn, daß wir bestraft werden müssen für die Untaten einer Generation, aber daß wir uns bewußt sind, daß wir mit anderen Augen gesehen werden, daß wir etwas vorsichtiger auftreten müssen als unbelastete Nationen.

vom 16.01.2009, 13.22
27. von Schwarzmaler

@19. Stimmt ja auch, der Opa war auch genialer Musiker, Philosoph, Dichter, Theologe, Politiker, Aufklärer, Astronom, Physiker, ... Es ist kompliziert, das eine zu tun ohne das andere zu lassen. Wir haben nun einmal Bach und Himmler in der Traditionslinie.

vom 16.01.2009, 13.13
26. von Juttinchen

So ein Schmarrn.
So etwas nennt man Sippenhaft oder -schuld. Haben die Menschen keine anderen Sorgen??????

Jeder kehre vor seiner eigenen Tür.

vom 16.01.2009, 12.36
25. von silvia

..und Du als Enkel warst sein Opfer und/oder er war Dein Papa ...
Bist Du dann auch schuldig?

vom 16.01.2009, 12.35
24. von Nicole

Es ist eigentlich ganz einfach: Persönliche Schuld ist nicht vererbbar...
Was ich damit meine, ist folgendes....
Das Geschehen in der Vergangenheit ist nicht ungeschen zu machen, es kann jedoch unsere Haltung zu dem Geschehenen prägen - so oder so.
Eines sollte es jedoch auf keinen Fall bewirken, wir sollten darüber nicht zu kleinlichen, zaudernden und ängstlichen Menschen werden. Hierzu finde ich übrigens folgenden Ausschnitt aus einem Zitat von Khalil Gibran (Von den Kindern) sehr passend:
"Euere Kinder sind nicht euere Kinder, sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und auch wenn sie bei euch sind, gehören sie euch nicht.
Ihr könnt ihnen euere Liebe geben, aber nicht euere Gedanken, weil sie ihre eigenen Gedanken haben.
Ihr könnt ihren Körpern eine Behausung geben, aber nicht ihren Seelen, weil ihre Seelen im Haus von Morgen wohnen, welches ihr nicht betreten könnt, noch nicht einmal in euren Träumen.
Ihr könnt versuchen, wie sie zu sein, aber versucht nicht sie euch anzugleichen- das Leben geht nicht rückwärts, noch verweilt es beim Gestern"

vom 16.01.2009, 09.53
23. von nara-alexandra

nochmal ich... vielleicht sollte man hier nochmal klar differenzieren: wir tragen keine SCHULD was passiert ist, aber wir tragen die VERANTWORTUNG für unser handeln,dass sich die geschichte nicht wiederholt... aber das ist unabhängig davon wer unser direkter vorfahr war und welche nation welche fehler gemacht hat.

vom 16.01.2009, 09.49
22. von alexandra-nara

@schwarzmaler
ich muss hier ein veto einlegen....

keiner hat schuld für das ausserhalb seiner person passiert ist.
ein 6 jähriges mädchen aus amerika kann nichts für hiroshima, ein frommer pfarrer nichts für die inquisition!!

wir tragen nur schuld für unser handeln.

ein zusammenhang besteht darin etwas aus fehlern zu lernen,nicht nur aus den eigenen ,sondern auch aus denen der geschichte....
wir sollten gelernt haben,dass faschismus,vergewaltigung,umweltzerstörung-sprich jeglicher respektloser umgang mit anderen lebewesen.moralisch nicht tragbar ist (auch wenn es sich mit unserem darwinistischen lebensinstinkt mitunter leider nicht deckt-aber das wäre eine andere diskussion)
das können wir auch ohne persönliche erfahrung aus der geschichte lernen...

aber selbst dann tragen wir keine schuld für das handeln unserer ahnen wir sollten moralisch handeln als funktionierendes soziales system, aber auch wenn andere das gerne so sehen ( weil klischees das eigene ego etwas aufwerten oder andere klischees "deutschland -die super wirtschaftsnation" wieder etwas abwerten) schuld tragen wir nicht....

oder will jemand allen ernstes behaupten das baby in der wiege trägt die schuld aller vergangenen taten mit sich?...dann gäbe es keine unschuld, kein karma und wir könnten die sache mit der moral gleich lassen.. oder wir fangen an aufzurechnen wie unten schon erwähnt: opa böse ,mama lieb -dh ich bin zu 50% böse



vom 16.01.2009, 09.40
21. von Brigida

Das ist eben die Dummheit des Menschen....Auch wir "Deutschen" werden heute noch für schuldig befunden, die Verbrechen des 2.Weltkrieges begangen zu haben......z.B.
Dabei haben auch andere nix dazugelernt(
lg Brigida

vom 16.01.2009, 08.53
20. von Andrea

Man kann nichts dafür, wer seine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Onkel, Tanten, Cousinen etc. sind bzw. waren. Keine von uns hat sich seine Familie ausgesucht. Wie soll man da von Schuld sprechen ? Wer wagt es so einen Murcks zu sagen ? Ebenso wenig hat man doch Schuld daran, ob man in einer ärmlichen Hütte in Asien oder in einem reichen Haus in Russland geboren wird - ob reich oder arm, welche Nationalität, welche Haarfarbe etc. all das kann man sich ebenfalls nicht aussuchen und folglich kann man keine Schuld an diesen Umständen haben.
Schuldig, weil man ein Enkel ist ? Mmmhhh, hat der Enkel den Opa etwa dazu aufgefordert ? Nein, er war doch gar nicht auf der Welt.
Ich finde solche Kommentare vollkommen unqualifiziert. Der Opa trägt alleine die Schuld an der Tat und sonst niemand.
Es ist zudem nicht genetisch vererbbar, dass man selbst dann eine Disposition hätte, eine solch schreckliche Tat zu begehen - daher kann man sich sehr weit davon distanzieren.

Ich distanziere mich ebenfalls ganz stark von der Deutschen Vergangenheit. Verdammt, ich habe da nicht gelebt und keiner, wirklich keiner, kann sagen, ob man nicht eine von jenen gewesen wäre, die versucht hätten Hitler aufzuhalten, Verfolgten zu helfen etc. Ja, auch solche Menschen hat es in Deutschland gegeben, es waren nicht alles vollkommen überzeugte Nazis.
Mein Verwandter Albert Südekum ist das beste Beispiel (für Interessierte siehe wikipedia).
Die Deutsche Vergangenheit darf nicht vergessen werden, aber dennoch hat keiner das Recht mich z.B. im Ausland zu beschimpfen, nur weil man eine Deutsche ist (als Deutsche wurde ich in Amsterdam, Amerika und Frankreich schon mies behandelt und beschimpft, als ich mit meiner Begleitung Deutsch sprach).
Generell sollten keine Greultaten dieser Welt vergessen werden; nur an die Deutsche Vergangenheit zu denken, nein, das reicht nicht, damit wird man den Opfern der anderen Kriege und Verfolgungen nicht gerecht - auch an sie muss gedacht werden. Welches Volk hat eine "reine Vergangenheit" ? Kann man die Vergangenheit auf die heutige Bevölkerung eines Staates einfach generalisieren und sagen, so wie heute sind sie alle ? Das ist doch Blödsinn.
Jeder Mensch auf der Welt muss allein für sich genommen und an seinen eigenen Taten gemessen werden - wie sonst soll man Menschen gerecht werden?
Jeder Mensch ist nur für sich selbst und seine eigenen Handlungen verantwortlich.



vom 16.01.2009, 06.17
19. von Mariechen

Wäre der Opa ein berühmter Schauspieler..... würden wir uns dann auch so distanzieren ?.....

vom 16.01.2009, 01.14
18. von Steffi

Ich habe schon genug damit zu tun, die Dinge meines Lebens, für die ich verantwortlich bin, zu tragen, da kann und will ich nicht noch die Altlasten meiner Vorfahren (und wenn ja, bis in welches Glied?)mit mir herumschleppen!
Die Buddhisten glauben ja an mehrere Leben und das man sozusagen für die Sünden in vorigen Leben "bestraft" wird, wie soll ein Mensch dabei noch froh werden.
Aber das Zitat aus der Bibel: "Einer trage des anderen Last" finde ich positiv, wenn es so gemeint ist, wie ich es interpretiere: Nämlich geteiltes Leid ist halbes Leid.
Aber nun bin ich abgeschwiffen!
Eine gute Nacht aus Hamburg
Steffi

vom 16.01.2009, 01.08
17. von Farbklecks

Ah, Du warst schneller, sorry, aber die Kommentar Funktion hier erlaubt keine schnelle Reaktion...


vom 15.01.2009, 23.13
16. von Farbklecks

@ Schwarzmaler

Da ist wohl ein Schreibfehler passiert, "50 Milliarden Menschen", wir haben ja selber derzeit nur an die 6 Milliarden auf der Erde...

Da sind wohl die astronomischen Zahlen der Finanzkrise gedanklich mit reingerutscht.
;-)



vom 15.01.2009, 23.10
15. von Schwarzmaler

Kann ich hier nachträglich korrigieren? Es sind natürlich Millionen. So Zahlen kann sowieso niemand vernünftig erfassen, ich habe schon Schwierigkeiten, mir 1000 Tote im Gazakrieg vorzustellen. Eigentlich reichen mir die Todesanzeigen in der AZ, alles andere geht über den gesunden Menschenverstand.

vom 15.01.2009, 23.06
14. von Farbklecks

Wie wäre es denn mal konkreter?
Mein Großvater, mütterlicherseits, war in der sogenannten Reichsprogromnacht dabei als die jüdischen Geschäfte und Synagogen zerstört wurden.
Hier klicken

Einst war er Mitglied beim Stahlhelm, der wurde ja in die SA eingegliedert, damit gehörte er zum System, "Ich zieh die braune Uniform nicht an" hatte er gesagt damals, und tat es doch.

Sie mussten sich am Bahnhof treffen, in zivil, dann ging es in das 30 Kilometer entfernte Düsseldorf, was dann folgte ist wohl klar.
Es war organisiert von den Nazis, keine spontane Entladung von irgendwelchem Volkszorn.

Was weiß ich über die Gefühlslage meines Großvaters?
Kann ich ihn entschuldigen?

Meine Mutter erzählte mir dazu das ihr Vater ihr das heimlich anvertraut hatte, er war eine Nacht nicht zu Hause, und er hatte seiner Frau, meiner Großmutter nichts erzählt darüber,
Die hatte wohl geglaubt er habe sie mit einer anderen Frau betrogen.
Diesen Punkt halte ich für Unsinn, meine Großmutter wird sich wohl ihren Teil gedacht haben zumal die Nazis dieses organisierte Wüten ausschlachteten, so naiv kann sie nicht gewesen sein.
Er schämte sich, vielleicht hatte er sich diese absurde Ausrede selber eingeredet, um nicht mit seiner Frau drüber reden zu müssen.
Ich weiß es nicht.

Ich kann also sagen, mein Großvater hat Schuld auf sich geladen.

Vor etwa 10 Jahren starb eine jüdische Bekannte mit der meine Mutter intensiven Kontakt pflegte.
Diese Bekannte engagierte sich unter anderem auch in Sachen Naziverbrechen und betreute sogar Zeugen, ehemalige KZ Häftlinge, die bei einem Prozeß aussagten der in unserer Stadt abgehalten wurde.
Sie kannte diese Geschichte von unserem Großvater aber sie hat uns niemals irgendwelche Vorwürfe deswegen gemacht.

Es ist ein Erbe das ich annehmen muss, denn es gehört zur Geschichte meiner Familie und ein Verschweigen ist der absolut falsche Weg und ich bin der Meinung, dass das was ich denke und tue wichtiger ist.
Nur wenn man der Fratze ins Gesicht schaut wird sie ihren Schrecken und ihre Macht über mich verlieren.

vom 15.01.2009, 23.05
13. von Schwarzmaler

Der Vergleich hinkt, und doch weiß jeder, was gemeint ist. Wir sind nun einmal Nachkommen derer, die Europa in Brand gesetzt und für den Tod von 50 Milliarden Menschen verantwortlich sind. Nicht zu vergessen die industrielle Vernichtung der Juden. Ich fühle mich diesem Erbe verpflichtet, und selbst wenn, wenn wir uns einreden, es ginge uns nichts mehr an, wir haben damit nichts zu tun - die Nachbarn mißtrauen den Deutschen noch immer, die Folgen sind oft diskret aber merkbar. Da werden im Musee d'Orcy alle möglichen Sprachen ausgeschildert, es fehlt - natürlich - Deutsch. Da wechselt auf dem jüdischen Friedhof um das Jahr 1943 die Sprache der Grabmale von deutsch nach englisch, da wird man beim Frühstück an einer Konferenz in St Louis auf die Strategie der Deutschen im Panzerkrieg an der Ostfront angesprochen. Wir werden unser Erbe nicht los, laßt uns lieber bewußt und verantwortlich damit umgehen.

vom 15.01.2009, 23.03
12. von Irène

... ja, leider würdest Du das wohl wirklich von vielen Menschen so hören. Denken wir doch nur mal daran, woher die "Feindschaft" zwischen Christen- und Judentum kommt. Für viele (ach so nächstenliebende) Christen haben doch "die Juden" Jesus ermordet, also sind die doch heute noch alle schuldig...
Die Erbsünde ist halt schon in der Bibel verankert: weil Eva Adam dazu verführt hat, in die verbotene Frucht zu beissen, gelten heute noch für viele "die Frauen" als schlecht und selber schuld, wenn ihnen böses angetan wird.
Und wenn Du als unschuldiger Enkel oft genug solche Anfeindungen hast über Dich ergehen lassen müssen - dann kann es vielleicht so weit kommen, dass Du Dich trotz aller Unschuld schlecht und schuldig fühlst. Es muss nur lang genug immer wieder auf der Vergangenheit Deiner Vorfahren, Deines Fleisches und Blutes, herumgeritten werden, irgendwann ist es dann soweit, dass auch Du, als absolut Unschuldiger und noch nicht einmal auf der Welt gewesener, als das Verbrechen geschah, mit dem Makel "Schuld" gekennzeichnet bist!
So kann ein Mensch, so kann aber ein ganzes Volk wegen der Verbrechen von früheren Generationen gekennzeichnet werden, wenn denn nicht endlich eingesehen wird, dass Verbrechen und Schuld nicht vererbbar sind!
Wahrscheinlich hat jedes von uns in seinen Vorfahren irgendwo einen Menschen, der mal unrecht getan oder sogar gemordet hat? Wenn wir bedenken, dass sämtliche Menschen von Mitteleuropa von maximal 7 Frauen abstammen.....
Ich wünschte mir wirklich etwas mehr Leben in der Gegenwart!
Liebe Grüsse aus der Schweiz Irène


vom 15.01.2009, 22.07
11. von alexandra-nara

noch etwas @bildermäusel.... dein kommentar lässt mich gerade nicht los..(die keinen opa hat....) das klingt wie ein "ich wars nicht" und irgendwie ,wie eine rechtfertigung....
was ich meine:kein mensch weiss, was ein anderer zeit seines lebens getrieben hat..unsere erinnerung an unsere ahnen ist immer sehr subjectiv und bruchstückhaft.. und bei den urahnen und ururahnen gibt es keine erinnerung, sondern nur mutmaßungen
man könnte hergehen und vermuten 20% meiner vorfahren waren wahrscheinlich bei den kreuzügen beteiligt und 30%waren friedliebende neanderthaler : also bin ich im durchschnitt ein guter mensch..
sowas ist natürlich blödsinn,denn auch wen ich daran glaube,dass man mit einer alten seele geboren werden kann, man wird immer mit einer kindlichen unschuld und einem ungeschriebenen buch geboren...

vom 15.01.2009, 22.01
10. von alexandra -nara

" nein, ich bin nicht schuldig.... ich trage die verantwortung meines lebens, nicht dass meiner vorfahren.
wenn deine urururvorfahren unschuldige frauen als hexen verbrannt haben, zeichne ich dir auch kein schandmal auf,ebenso wenig wie ich dich loben würde,wenn deine ahnen eine besonders grosszügige leistung erbracht hätten... du bist du, das ist dein wert und ich bemesse den wert Deiner worte und taten , für die bist du verantwortlich ..ebenso wie ich für meine verantwortlich bin...das ist alles.. ich trage MEINE makel, nicht die meiner ahnen- und nur für diese trage ich schuld "

das wäre die lange antwort

die kurze wäre : was geht dich mein leben an?



vom 15.01.2009, 21.51
9. von Bildermäusel

Wie kommst Du heute auf dieses Thema? Hat das etwas mit unserem Telefonat zu tun?
*zwinker*
LG von Marion (die keinen Opa hat, der ...)

vom 15.01.2009, 21.23
8. von katinka

... mit deiner Interpretation hast du aber genau das verneint, was ich meine und was du selbst geschrieben hast.

vom 15.01.2009, 21.08
Antwort von Engelbert:

Du meinst jetzt mich oder einen anderen Kommentar ? Kann jetzt nicht ganz folgen, was genau Du meinst ...
7. von Kassiopeia

Es ist richtig und gut, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Der heutigen jugendlichen Generation und auch mir selbst ist - zum Glück - die Kriegszeit und Nachkriegszeit erspart geblieben. Um so wichtiger ist es natürlich, diesen Menschen die Kriegsgeschichte nahezubringen und vor allem verständlich zu machen, dass das, was wir heute haben, gar nicht sooo selbstverständlich ist. Dennoch bin auch ich der Meinung, dass man für etwas, woran wir absolut keine Schuld tragen, immer und immer wieder die Veranwortung übernehmem müssen und nur gesenkten Hauptes durch die Welt gehen sollen.

vom 15.01.2009, 20.41
Antwort von Engelbert:

Du bist der Meinung, dass wir gesenkten Hauptes durch die Welt gehen sollen ... oder fehlt in Deinem Kommentar ein Wort ?
6. von opaline

Es wird niemand sagen:" Du bist schuld."

Aber es ist deine Aufgabe, genauer hinzusehen als andere. Sensibler zu reagieren als andere. Eher als andere zu merken, wenn Grenzen überschritten werden.

Und es ist deine Aufgabe, die Verwandten der Opfer deines Großvaters mit Respekt zu behandeln

Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

vom 15.01.2009, 20.05
Antwort von Engelbert:

Nee ... es ist meine Aufgabe, "mein" Leben zu führen, nicht ein anderes aufzuarbeiten. Warum muss der Enkel eines Vergewaltiger sensibler sein als das Nachbarskind, dessen Opa niemanden etwas zu leide getan hat ? Böse Dinge werden doch nicht automatisch vererbt ... nicht, wenn die Umstände ganz andere sind.
5. von Trommlerin

Das wäre zwar schlimm, doch ich würde mich nicht dafür schuldig fühlen. Gegen Angriffe würde ich mich mit meinen EIGENEN Worten zur Wehr setzen und keine Phrasen nachplappern.

vom 15.01.2009, 20.03
4. von minibar

Ich habe eine sehr gute Freundin in Jerusalem. Ihre Familie hat viele Angehörige in den KZ verloren.
Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie mir übelnehmen würde, wenn ich sagen würde: Jedem das Seine.

Dieser Satz ist doch soooo viel älter.
Wie kann man sich anmaßen, diesen Satz zu verteufeln.
Ich verstehe das alles nicht.

Nun, in der Schule habe ich nichts über die Nazi-Zeit erfahren, die Lehrer konnten oder wollten nicht, die Geschichtsbücher gaben auch nichts her.

Durch meine Freundin bin ich näher an das Judentum gekommen.
Sie haben viele Gedenktage, von denen auch mir die meisten Sinn machen.

Sie ist aber dabei auch recht liberal.
Da sie in Deutschland aufwuchs, kennt sie sich zum Glück recht gut hier aus.
Außerdem haben sie zur Zeit echte Sorgen, ob Sohn und Schwiegersohn doch noch eingezogen werden.


vom 15.01.2009, 19.53
3. von elfi s.

Ich bin zum Glück in einer Zeit aufgewachsen, die das damals nicht miterleben musste. Ich kenne das alles nur aus Erzählungen meiner Eltern und Grosseltern.Es war ohne Frage eine schwere Zeit, aber langsam sollten auch die begreifen, die immer noch glauben sich für Dinge entschuldigen zu müssen, die mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegen. Schuld ist nicht vererbbar. Jeder selbst ist für das verantwortlich, was er tut oder auch lässt und nicht seine Nachfahren.früher wurden Frauen als Hexen verbrannt, kann man nicht auch dafür noch jemanden verantwortlich machen? Sorry, ich wollte nicht sarkastisch sein, aber langsam ist es auch genug.

vom 15.01.2009, 19.50
2. von katinka

Dann wirst DU sagen, lieber Engelbert:
NEIN!..ich bin nicht schuld, aber ich werde aus der Kenntnis herraus alles dafür tun, damit soetwas nie wieder passiert!


vom 15.01.2009, 19.39
Antwort von Engelbert:

Nein, werde ich nicht ... ich würde nicht ein Leben leben, um alles für meinen Opa wieder gut zu machen ... da bin ich nicht verantwortlich dafür ... das bin ich nur für "mein" Leben, das ein ganz anderes ist und solche Dinge wie damals erst gar nicht passieren lässt.
1. von Christel

...meinst Du das im Hinblick auf die Nazizeit? Weil es immer wieder Leute gibt, die meinen Deutschland müsse sich entschuldigen für ALLES was mal war? Das finde ich absolut schrecklich !!! Ich habe ein Erlebnis in meiner Jugend gehabt: da war ich 17 Jahre jung und war mit einer Jugendgruppe in der damaligen Tschechoslowakei. Dort besuchten wir auch den Ort Lidice- wo in diesen Jahren- die ich zuvor meinte- schreckliches passiert ist. Dort wurde wg. des Attentats auf Heydrich von den Deutschen !! ein ganzes Dorf niedergemetzelt. die Kinder wurden in deutsche Familien zur Pflege oder Adoption gegeben. Als wir die Erinnerungsstätte aufsuchten, hatte ich das Gefühl, dass die Frau- die uns dort herumführte (auch sie war als Kind aus diesen Gründen nach Deutschland gekommen) - uns anschaute und behandelte, als hätten wir das gestern gemacht !!!! ich habe mich schlecht gefühlt- ABER mir war da klar: ich bin nicht schuld an dem was damals geschehen ist. Es gibt keine Vererbung von Schuld - und keine Sippenhaft. -
Ich weiss nicht wie ich gedacht hätte, wenn ich 30 Jahre früher geboren wäre. Aber ich lebe nunmal im Hier und Jetzt und bin nicht Schuld an dem was Generationen vor mir gemacht wurde.
Das Schlimmste für mich war, dass wir auf diese Besichtigung nicht vorbereitet wurden - eigentlich machten wir Urlaub in Prag und Johannisbad. Es war ein Tagesausflug. Ich kannte diese Geschichte damals nicht. Unsere Lehrer hatten wohl so die Schnauze voll- von allem was im Krieg passierte - oder sie hatten Angst darüber zu sprechen, so dass dies!!! Thema uns nicht vermittelt wurde. Somit hab ich das erlebt und dort zustätzlich erst mit voller Wucht erfahren was da in Lidice passiert war. - mein Vater war in russischer Gefangenschaft- ich bin froh, dass ich heute mit meinen (wir haben mehrere) Kolleginnen die in Russland geboren sind- oder aus russischen Familien stammen- bestens zusammenarbeite...

ich hab Bauchweh - wenn ich dies schreibe.

vom 15.01.2009, 19.33
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