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Ausgewählter Beitrag

foto, malerei und das rampenlicht

Es zeigt dir jemand ein phantastisches Foto von einem Sonnenuntergang am Meer.Du wirst begeistert sein. Du wirst dort sein wollen und sagen, wie schön doch die Erde sein kann.

Es zeigt dir jemand ein recht mittelmäßiges selbst gemaltes Bild von einem Sonnenuntergang am Meer. Du wirst (vielleicht) anerkennend nicken.

Für das Foto brauch man freie Zeit, Geld, Fotoapparat. Das Foto selbst ist in Sekunden erledigt. Im Bild steckt nur ein Bruchteil des Geldes, aber ein Vielfaches an Zeit. Was wirst du mehr schätzen, wo wirst du "oooh und aaah" sagen ? Zählt das Ergebnis oder die Mühe ? Das Ergebnis sieht man, die Mühe auch ? Oder nur dann, wenn man selbst auch malt ?

Wir Menschen, ich eingeschlossen, sind oft sehr visuell veranlagt. Angesprochen durch Farben und Licht. Großartige Dinge sind es, die bestaunt werden wollen. Man sieht den Künstler auf der Bühne, ohne an die Menschen zu denken, die drei Mal mehr Zeit aufwänden, diese Bühne zu bauen und all die Dinge tun, damit einer im Rampenlicht stehen kann.
 

Engelbert 12.09.2005, 12.50

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Kommentare zu diesem Beitrag

11. von birgit

*seufz*
wie recht du hast... aber wer so visuell veranlagt ist wie du und ich und viele andere, dem ist zeit und mühe und geld oft piepegal wenn nur das ergebniss das spiegelt was man empfunden hat bei einem bestimmten anblick.
schau dir meine bilder an, vielleicht empfindest du ähnliches wie ich ohne jemals diese orte selbst gesehen zu haben :-)
lieber gruss, birgit das dezemberkind

vom 13.09.2005, 10.24
10. von Tirilli

uuups, mein Trackback ist also falsch gelandet... blöd... ich doof.
Übrigens, was du meintest habe ich inzwischen verstanden. Genau das denke ich immer, wenn es um Sänger und Instrumentalbegleiter geht. Der Sänger wird gefeiert, der Begleiter, z.B. Pianist ist nur Steigbügelhalter. Hier ist sicher: Der Steigbügelhalter leistet unvergleichlich Aufwändigeres und muss sich in das Schicksal des Mauerblümchens abfinden.
Das ist mir als Instrumentalistin oft passiert. Einmal erwischte ich die 5 Sänger die ich begleitete dabei, dass sie sich selbst gleich ca. 150 Euro mehr an Gage genehmigten als mir. Ich aber hatte das ganze Werk harmonisiert (das heißt, Harmonien für Laute zu den reinen Chorstücken geschrieben, etwa 100 Partitureiten ... Dann solistische Stücke dazwischen gespielt und Vorspiele komponiert. Bei jedem Konzert die Laute mit ihren 24 Saiten gestimmt wärend sie im Gasthaus ihr vorbereitendes Gläschen Rotwein schluckten... Sie aber haben "nur" einfach gesungen. Für 1/3 Gage mehr. Ich sage dir, DA habe ich Krach geschlagen dass es nur so gedonnert hat. Schließlich waren wir gemeinsam eine fixe Gruppe. (5 Sänger und ich als Lautenistin mit Hier klicken ... naja, fast ein ganz normale Geschichte... wenn wir nicht befreundet gewesen wären.

vom 12.09.2005, 23.35
9. von Edith T.

Natürlich sollte man ehrlich sein, soweit wie es geht, ohne verletzend zu werden.
Aber ich finde, daß auch ein: er hat sich bemüht - anerkennenswert ist, vorausgesetzt es ist nicht bloß ein blöder Sspruch, sondern tatsächlich so! Es gibt mittlerweile viel zu viele Gelegenheiten, in denen sich eben
k e i n e r bemüht. In denen alles abgeschoben wird, einschließlich der Verantwortung. Die will sowieso fast keiner mehr tragen. Denn dann wird man auch zur Rechenschaft gezogen.
Dieser Satz . Dafür bin ich nicht zuständig...
verursacht regelmäßig eine aufsteigende Wut in mir!
Und ich finde auch, daß die, die im Hintergrund wirken, ebensolche Anerkennung verdienen wie die, die "auf der Bühne" stehen.
Ich habe letztens an einer Führung in unserem Theater teilgenommen. Die Menschen, die dort im Hintergrund arbeiten, verdienen meinen hohen Respekt!
Freundliche Grüße und eine gute Nacht!

vom 12.09.2005, 21.37
Antwort von Engelbert:

Ich unterscheide zwischen der Anerkennung der Mühe eines Menschen und dem Ergebnis. So ich ein Bild auch beschissen finde, kann ich doch sagen, dass sich jemand viel mehr Arbeit gemacht hat als ich mit einem Foto oder einer Grafikbearbeitung z.B..

Natürlich sag ich auch mal (zu mir) "mein Gott, hättste rechter was anderes in der Zeit gemacht", wenn mir was gar nicht gefällt. Das ist die eine Seite der Stimmung und Medaille ;).

8. von Tirilli

@Tina
Ein ganz toller Beitrag ist das, den du da geschrieben hast!
LG. Tirilli

vom 12.09.2005, 21.07
7. von Tirilli

Ich habe etwas dazu in meinem Blog mit "Trackback" geschrieben, aber irgendwie hat das nicht ganz geklappt.
Daher erlaube ich mir jetzt ganz kess, dies hier herzustellen: Hier klicken
Herzliche Grüße
Tirilli

vom 12.09.2005, 20.36
Antwort von Engelbert:

Du brauchst nicht nochmal extra auf ein Trackback hinzuweisen, denn dieser erscheint doch automatisch als Kommentar hier ;). Ähm ... ach so ... ich sehe gerade, der Trackback ist ob beim "kind zu essen"-Beitrag gelandet. Ah ja dann ;)).
 
6. von Tina

"Man sieht den Künstler auf der Bühne, ohne an die Menschen zu denken, die drei Mal mehr Zeit aufwänden, diese Bühne zu bauen und all die Dinge tun, damit einer im Rampenlicht stehen kann."

Also mein Neffe ist Veranstaltungstechniker. Baut Bühnen auf, stellt die Scheinwerfer richtig ein, verlegt Kabel und kümmert sich um die Beschallung. Die Firma, für die er arbeitet überzeugt durch ein gutes, Preis-Leistungsverhältnis und wird deswegen gerne gebucht.Diese Firma bekommt ihre Anerkennung nicht von den jubelnden Fans, sondern von den Veranstaltern und der großen Nachfrage. Kaufmännisch gesehen ist das dem Geschäftsführer auch sicher lieber.:-)

Ich gehe übrigens auch nicht zu einem Konzert, um die Bühnenarbeit zu begutachten, sondern um den Künstler zu sehen. Ja, selbst handgesäumte Vorhänge würden meinen Blick nicht abschweifen lassen können!:-)

Ich geh auch nicht zu Aldi, um vor den großen einwandfrei funktionierenden Tiefkühltruhen in Ehrfurcht zu versinken, sondern um ein Schnäppchen beim Gemüse zu machen.Vielleicht bin ich ein nüchterner Mensch, bißchen zu realistisch.

Ich setze sogar einfach voraus, daß manche Dinge im Vorfeld so geregelt wurden, daß alles reibungslos funktioniert....sonst geh ich zu Tengelmann :-))

Letztendlich zählen bei mir oft Fakten. "Hat sich stets bemüht...." reicht eben nicht.

Jeder hat Talente und Stärken. Wenn einer nicht gut fotografiert soll er lieber töpfern. Oder sich um Kranke kümmern, wenn er sprachgewandt und hilfsbereit ist. Aber jemanden erzählen, er malt gut, nur weil er sich bemüht hat? Bringt ihn da die Wahrheit nicht weiter? Hindert ihn das falsche Kompliment nicht, seine wirklich tollen Talente zu erkennen? Wobei ich schon darauf achte, keinem den Mut zu nehmen, aber von getürkten Komplimenten halte ich auch nichts.


vom 12.09.2005, 18.54
Antwort von Engelbert:

Es geht mir nicht darum, etwas schön zu reden, das nicht schön ist. Sondern dass das Wissen, wie viel Aufwand etwas war, nicht verloren geht. Dass nicht nur die Oberfläche gesehen wird, sondern auch die Arbeit dahinter, quantitativ gesehen.
 
5. von Heidi

Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie zeitaufwändig ein Bild zu malen zuweilen sein kann, würde ich es einem Foto immer vorziehen. Allein schon deswegen, weil sich der Maler erst Gedanken machen muss, was für ein Motiv er wählt, Perspektive, Licht und Schatten berücksichtigen muss. Natürlich ist es auch eine Kunst ein schönes Foto zu schießen, denn als Fotograf muss man auch das richtige Auge und die Ausrüstung dafür haben. Aber mehr Mühe und Zeit braucht es auf jeden Fall für ein gemaltes Bild.
Lieber Gruß aus Franken

vom 12.09.2005, 16.57
4. von Inge aus Hamburg

Foto oder gemaltes Bild? Schwierig. Ein gemaltes Bild ist wertvoll. Aber ebenso wertvoll finde ich ein gutes Foto. Wenn ich 100 Prozent für beides zur Verfügung habe, dann teile ich auf = je 50 Prozent. Und das ist auch wieder so eine Sache. Wenn ich eine Zeichnung von einem Kind habe, ist es mir auch wieder wertvoller als vom Michelin-Kalender das Foto. Schwierig. Allgemein bleibe ich also bei meinen 50 : 50, damit fahre ich am reellsten.

vom 12.09.2005, 14.55
3. von Ocean

Hallo Engelbert :)

ein lieber Gruss aus der "Nachbarschaft" ;)

Vielleicht ist Malen die "subjektivere" Kunstform, und dies der Grund für die unterschiedlichen Reaktionen auf Photos bzw. Bilder ...?

Einen schönen Montag wünscht dir
Ocean


vom 12.09.2005, 13.33
Antwort von Engelbert:

Was ja für die Natur spricht, dass sie unwidersprüchlicher schön ist (gilt aber nur, wenn der Fotograf sie versteht, ihre Faszination einzufangen), während die Malerei doch bisweilen unter dem Pinselstrich zu leiden hat ;).
2. von Pat

Da ich selber male, würde ich das selbstgemalte Bild höher anerkennen als das Foto, auch wenn das Fotografieren eines Sonnenunterganges nicht immer einfach ist. Schön finde ich allerdings Beides.

vom 12.09.2005, 13.30
1. von Frau ... äh ... Mutti

"Man sieht den Künstler auf der Bühne, ohne an die Menschen zu denken, die drei Mal mehr Zeit aufwänden, diese Bühne zu bauen und all die Dinge tun, damit einer im Rampenlicht stehen kann."

*zustimmend nick* - andererseits hören die Menschen hinter der Bühne den Beifall und nehmen sich einfach einen Teil für ihre Leistung. Und sie wissen, dass ohne sie GAR NIX laufen würde :-)


vom 12.09.2005, 13.28
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