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vier im zimmer

Wir haben heute unsere Nachbarin im Krankenhaus besucht (Beate kümmert sich solange ums Peterchen, die Katze) ... das Zimmer ist für drei Mann schon eng und sie liegen zu viert drin. Eigentlich unzumutbar. Einen Rollator wollte die Nachbarin haben, damit sie beweglich bleibt und ab und zu den Gang entlang laufen kann ... sie hat keinen bekommen. "Wenn wir Glück haben, ist ab und zu einer da" meint die Schwester ... auch unverständlich, dass solche so wichtigen Hilfsmittel nicht existieren.

Engelbert 11.01.2017, 21.38

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Kommentare zu diesem Beitrag

15. von KarinSc

Wo sind wir hingekommen? Für ein anständiges Krankenzimmer und einen Rollator ist kein Geld da, aber für einen Protzbau im HH.
Ich liebe klassiche Musik und ich war schon im Ausland. In England z.B. war ich bei Konzerten in Häusern, die 200 - 400 Jahre alt waren und immer noch genutzt und in Stand gehalten werden. Zudem sehen die alten Gemäuer besser aus und man fühlt sich gut darin.

vom 12.01.2017, 22.22
14. von Gabi K

nach 36 Jahren in dieser Tretmühle bin ich froh, dass ich das nicht mehr aushalten muss.
Habe 36 Jahre in der Krankenpflege gearbeitet und Zustände wie diese und der immer größer werdende Verwaltungs- und Dokumentierwahn hat sicher einen großen Anteil an meinem Zusammenbruch vor etwa 2 Jahren.
Ich kann es nicht verstehen, das immer mehr Zettel nötig sind und die Pflege am Menschen wegrationalisiert wird. Es ist unmenschlich für Patienten und Pflegepersonal (mal ganz abgesehen von der armen Reinigungskraft), wenn in einen ohnenhin engen Dreierzimmer vier Leute liegen. Da gibt es weder den hochgepriesenen Datenschutz noch auch nur das kleinste bißchen Privatsphäre. Und Ruhe im Krankenhaus ist inzwischen ein Widerspruch in sich.
Hilfsmittel wie Rollatoren müssen angeschafft, Instand gehalten und aufbewahrt werden. Und es muss auch jemand darauf achten, dass es nicht "versehentlich" weniger werden. Das ist zu viel Aufwand, da verzichtet man lieber darauf, ausreichend Material für ein Haus anzuschaffen. Kann sich ja jeder selber kümmern, egal ob er schon hochbetagt ist und vielleicht niemanden hat, der zur Hand geht.

Ja, unser System, besonders unser Wertesystem, ist sehr durcheinander.
Andererseits, auch da muss ich zustimmen, haben wir wenigstens alle Zugang zu guter Medizin. Das ist leider noch nicht überall auf der Welt selbstverständlich.

vom 12.01.2017, 18.50
13. von MaLu

Liebe @ 11. von Rona:
Ganz so ist das nicht mit deinem Vergleich, ich zahle Krankenversicherung und außerdem täglich 10 Euro aus eigener Tasche dazu.

Es geht auch anders, als das Engelbert beschreibt. In unserem örtlichen KKH muss niemand in einem 2-Bett Zimmer zu dritt liegen, Hilfsmittel wie z.B. Rollstuhl stehen bei Bedarf zur Verfügung, Personal ist immer da für die Patienten(ohne herumzujammern)und trotzdem schreibt das KKH seit vielen Jahren schwarze Zahlen.

vom 12.01.2017, 18.07
12. von Christie

Marianne bringt es auf den Punkt: mit unserem ganzen System stimmt etwas nicht mehr. Alte Menschen die jahrzehntelang gearbeitet, Steuern und Sozialabgaben einbezahlt haben, müssen wenn sie nicht über entsprechende Geldmittel verfügen als Pflegefälle in solchen Verhältnissen wie von Engelbert beschrieben dahin vegetieren. Damit nimmt man ihnen jede Würde.

Diese Zustände sind auch in unseren Spitälern nicht anders. Es werden Unsummen für fragwürdige Zwecke ausgegeben, die nur tief in die Steuertöpfe hinein langen aber nie einen Cent dazu legen. Das geht nicht lange gut wie man an dem Beispiel von Engelberts Nachbarn sieht.
Ich glaube nicht, dass diese Leute sich zu viel erwarten und sich ein Rundum-Verwöhnprogramm wie in einem Luxushotel wünschen. Aber mit Recht wünschen sie sich ein menschenwürdiges Dasein auch wenn sie ihre letzten Lebensjahre in einem Spital als Pflegefälle erleben müssen.

Niemand denkt daran, das Pflegepersonal für diese Zustände verantwortlich zu machen. Man weiß was diese Leute leisten und dankt es ihnen. Außerdem ist das Pflegepersonal von diesen Zuständen ebenfalls betroffen weil man auch bei ihnen einspart.


vom 12.01.2017, 17.01
11. von Rona


Danke, Löwin.

Ich denke mir, dass unsere Ansprüche höher werden. Wir erwarten uns einfach mehr.

Das, was das Pflegepersonal leistet, ist enorm.
Ganz ehrlich - wer von uns könnte sich diese Arbeit vorstellen?
Im Schichtdienst - um diesen Gehalt mit der enormen Verantwortung.

Um einen Vergleich zu verwenden:
Ob ein Pflegeheim oder Krankenhaus: es ist wie ein Hotel (2 Sterne??? ;)) mit Vollpension - incl. der Pflege.
Wir zahlen keinen Beitrag dafür.

In letzter Zeit hatte ich öfter Kontakt zu Mitarbeitern in einem Pflegeheim.
Ich wurde bescheiden.
Und versuche dazu beizutragen, ihnen ihre Arbeit zu erleichtern.
Denn Wertschätzung erhalten sie wenig.

vom 12.01.2017, 12.33
10. von Lieserl

Das mit dem Rollator kenen ich von meiner SchwieMu. Zuerst haben die Schwestern auch gemault, weil dann "noch ein Trumm im Weg steht", aber im Endeffekt waren sie dann doch froh drum, denn dadurch konnte sie wenigstens allein auf Toilette.
Hat die Nachbarin einen Rollator zu Hause? Dann würde ich ihr den einfach bringen, egal was das Personal dazu sagt. Aber unbedingt den Namen, Anschrift und Zimmernummer GROSS drauf schreiben.

vom 12.01.2017, 12.08
9. von marianne

In unserm ganzen System stimmt etwas nicht mehr. Es wird an allen möglichen Ecken und Enden gespart, damit die Institutionen, die unsere Krankenhäuser heute betreiben, an der Börse spekulieren können und die Obersten sich die Tasche vollmachen können.
Es wird immer noch Personal abgebaut, der Koch der Krankenhausküche muss zusehen, wie er mit dem kleinen Budget, was ihm noch zugestanden wird, etwas ordentliches auf die Teller bringt.
Das Reinigungspersonal hat so wenig Zeit, dass ein vernünftiges Saubermachen nicht mehr möglich ist. Kein Wunder, dass sich die Krankenhauskeime ausbreiten können. Leider kommen auch die Hygienefachkräfte nicht dagegen an.
Wie auch, wenn Geld die Welt regiert.


vom 12.01.2017, 11.21
8. von DieLoewin

@ Rona (6) stimme Dir zu
und zur Feststellung von @ MOnika, ja, auch in der Zeit, wo ich noch viel im Krankenhaus unterrichtet hab (Kommunikation, Motivation, Rhetorik, Konfliktmanagement, Teamarbeit usw) haben viele Pflegedienst-MA geklagt, dass sie so viel Verwaltungsarbeit erledigen müssen, dass die Pflege zu kurz kommt (nicht freiwillig od von ihnen gewollt) - deshalb denk ich, man soll es immer wieder ansprechen, wenn's geht ohne "Anklage" - denn meist landet es bei denen, die sich ohnehin fast verausgaben. Und Überbelegung ist leider gerade bei viel Bedarf, oft der einzige Ausweg, um nicht abweisen zu müssen. Aber zumindest bei uns (Ö) geht es meist in kurzer Zeit zu regulieren.
Mein Mitgefühl allen Betroffenen und mein Dank allen Helfern.

vom 12.01.2017, 10.32
7. von Iris aus Oldenburg

Irgendwas ist faul am System. Ich hatte vor Jahren 2mal Verletzungen am Knie + brauchte *Rennstäbchen* (Unterarmstützen). Ich bekam jedesmal welche mit, obwohl ich schon welche hatte, fast zwangsweise! Und als die Beine wieder gesund waren, wollte man, aus hygieischen Gründen, die Stützen nicht wiederhaben. Die hätte man doch prima sterilisieren können oder einer Institution zukommen lassen können, wo so etwas fehlt. Ich mag gar nicht überlegen, wieviel Geld die Krankenkassen unnötig für solche Hilfsmittel ausgibt.
Zum Krhs selber. Mein Mann lag frisch operiert im 3er-Zimmer. Der Patient im Nebenbett hatte min. 10 Personen Besuch, Kleinkinder, Onkel, Frau, Eltern etc. Sichtlich keine norddeutsche ruhige Verwandtschaft. Ich hab nichts gegen temperamentvolle Verwandschaft, aber im 3er-Zimmer..... Krönung war ein Bohnensalat zu Mittag. Mein Mann hatte am Tag vorher eine Darmkrebs-OP hinter sich. Schonkost? "Ach, das haben wir nicht gewusst." Gedankenlosigkeit ist noch der harmloseste Gedanke, den ich hatte *grrrr*. Das Ganze war 1986/87! Hat sich wohl nicht viel verändert.

vom 12.01.2017, 10.30
6. von Rona


Ja, es gibt Mißstände.
Und trotzdem bin ich froh über unser Gesundheitssystem. - und dankbar.

Die Nachbarin bekommt eine hoffentlich gute Behandlung, damit es ihr danach besser geht.
Im Krankenhaus ist es warm, sie hat ein Bett, das Essen ist gut und schmackhaft.

Das ist schon viel - denke ich.


vom 12.01.2017, 10.12
5. von Killekalle

Das mit dem Rollator habe ich auch so erlebt, als meine Schwiemu im Krankenhaus war. So war sie auf den Toilettenstuhl angewiesen. Ihren eigenen Rollator durften wir auch nicht mitbringen.

vom 12.01.2017, 09.37
4. von MOnika (Sauerland)

Das ist unser Gesundheitssystem in dem vieles im Argen liegt. Ich war auf einem 3-Bett Zimmer. 2 davon waren nach OP auf einen Rollstuhl angewiesen. Es gab einem mit dem man nicht das Zimmer verlassen durfte. Mit Besuchern mal aus dieser Enge raus. Nein das war nicht möglich. Die Zweite hätte dann nicht zur Toilette gekonnt. Die 3. Person war eine Bettlägerige die nichts selber konnte. Wenn es da keine Verwandte gegeben hätte..... Die Schwestern sagen heute das ihr Arbeitszeug von der Spritze zum Kugelschreiber gewechselt hat. Zeit am Patienten geht für Berichte schreiben drauf.

vom 12.01.2017, 09.18
3. von Petra H.

Kenne ich auch. Ich sollte 2014 als fünftest Bett (Gang-Bett) in ein Zimmer wo schon 4 lagen. Habe ich abgelehnt und wäre sofort nach hause gefahren. Ich bekam dann ein Einzelzimmer.

vom 12.01.2017, 09.00
2. von Steffi-HH

Bei uns liegen die Menschen bereits auf den Gängen, also für mich nichts ungewöhnliches mehr.
Aber gerade für ältere Menschen schrecklich.
Gute Besserung für Eure Nachbarin, möge sie die Zeit trotzdem überstehen.

vom 12.01.2017, 04.22
1. von Lina

Dabei kosten die gar nicht so viel.
Oft kommt mir es vor... bei kleinen Beträgen wird gespart... aber bei großen verliert so mancher den eigentlichen Wert und gibt dafür das Geld leichter aus.

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