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gedenksteine

Gedenksteine ... ich bin, ehrlich gesagt, froh, dass es hier keine gibt ... dieses "verordnete" Erinnern mag ich gar nicht ... dieses "Laufen über die Schuld" ... dieses ständige vor Augen führen, was manche Menschen vor 80 Jahren getan haben ... ich bemühe mich, mich hier und heute anständig zu verhalten ... was damals war, war damals und wenn mir danach ist, gibt es genügend Möglichkeiten, über diese Zeit zu lesen ... aber freiwillig, nicht aufgezwungen.

Engelbert 15.05.2018, 11.19

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Kommentare zu diesem Beitrag

45. von Jo

Lieber Engelbert, für mich ist nun erstmal alles in Ordnung und ich melde mich gern bei nächster Gelegenheit.
Liebe Grüße!

vom 17.05.2018, 22.59
44. von Engelbert

So meinst du das ... ich bin nicht neutral, was das Thema betrifft, aber unparteiisch, was die Diskussion zwischen Monika und Jo betrifft ... ich schlage mich da nicht auf eine Seite ... so habe ich das gemeint ...

vom 17.05.2018, 13.14
43. von gerhard aus bayern

mein letzter kommentar dazu.
ich habe doch geschrieben ich finde verschiedene meinungen gut. du hast geschrieben du bist froh dass es hier keine stolpersteine gibt. neutral wäre gewesen wenn du nur fragst was haltet ihr von stolpersteinen.

vom 17.05.2018, 13.04
42. von Engelbert

Wie wäre es mit Toleranz, Gerhard ? Eine eigene Meinung haben, aber andere Meinungen auch gelten lassen ... mir ist das Thema nicht egal, sonst hätte ich nichts geschrieben ...

vom 17.05.2018, 12.45
41. von gerhard aus bayern

@engelbert:
ich finde es gut wenn hier verschiedene meinungen stehen. aber ich glaube unparteiisch ist man nur wenns einem selber egal ist.

vom 17.05.2018, 12.30
40. von gerhard aus bayern

@engelbert
es ist doch ok wenn du anderer meinung bist. aber wenn man eine meinung hat ist man nicht neutral.

vom 17.05.2018, 12.20
39. von Engelbert

@ Gerhard: man kann doch beide Meinungen, auch wenn sie unterschiedlich sind, stehen lassen ... Du nicht ? Ich habe meine Meinung, aber ich muss doch andere nicht von meiner Meinung überzeugen ... soviel Toleranz muss sein.

vom 17.05.2018, 12.12
38. von gerhard aus bayern

@engelbert
für mich gibt es bei diesem thema kein unparteiisch!

vom 17.05.2018, 12.06
37. von Tirilli

Da sieht man wieder einmal, wie unterschiedlich Menschen wahrnehmen. Bzw. aus welchen unterschiedlichen Blickwinkeln. Ich für meinen Teil freue mich sogar, einem Stolperstein zu begegnen. Es gibt mir Gelegenheit, gedanklich bewusst diesem Opfer etwas zurückzugeben, was ihm total genommen wurde. Nämlich die Würde. Ich "sage" ihm dann gedanklich in etwa: "Mein Mitgefühl! Mein Respekt vor deinem großen Leid! Ich nehme dein tragisches Schicksal wahr und wertschätze hiermit dein Andenken und verspreche, daran mitwirken, dass so etwas nie wieder passiert."
Liebe Grüße,
Tirilli

vom 17.05.2018, 00.25
36. von Engelbert

... und glaube mir, ich bin absolut unparteiisch ...

vom 17.05.2018, 00.19
35. von Engelbert

Mail mich bitte mal an, Jo ...

vom 17.05.2018, 00.03
34. von Jo

@Elisa,
Deinen Beitrag finde ich gut, möchte allerdings drei kurze Anmerkungen machen:
1. zum Fehlbegriff "Flüchtling": nicht jeder Migrant ist ein Flüchtling. Flüchtling ist man nur in dem Moment, in dem man aus einem Land, in dem man verfolgt wird oder in dem Krieg herrscht, flieht, aber nicht mehr, wenn man dann noch durch mehrere sichere Länder durch Europa reist.
Deshalb gibt es in Deutschland überhaupt keine Flüchtlinge, außer wenn sie durch Flugzeuge eingereist sind.
2. nicht jede Ablehnung  Migranten aufzunehmen hat mit Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit zu tun.
3. Nicht alle Ängste sind unberechtigt.

vom 16.05.2018, 22.02
33. von Elisa

Lieber Engelbert,
sicher haben du und auch andere Nachfahren von Menschen, die zur Zeit des 2. Weltkriegs gelebt haben keine Schuld - auch ich nicht.
Ich habe mich schon in der Schule geärgert, dass ich in Geschichte so viel über Kriege, Schlachten und Tote lernen musste.
Ich fragte mich damals: Was hat das mit mir zu tun?
Viele Jahre später erkannte ich, dass es mit mir direkt nichts zu tun hat.
Dass ich aber mit Hilfe anderer verhindern muss, dass Derartiges wie im 2. Weltkrieg nochmals passierte.
Diese Verantwortung trage ich schon - allen Menschen gegenüber, auch mir selbst gegenüber.

Ich sehe, dass Rassismus anderen Menschen gegenüber "modern" wird, vor allem bei vielen Jüngeren - in Deutschland wie in Österreich, ganz besonders aber in ehemaligen Ostblockstaaten. Wollten ja einige Länder nicht einmal einen einzigen Flüchtling aufnehmen - siehe Ungarn oder Polen.
Es gibt neonationalsozialistische Burschenschaften und Menschen, die nicht weiter nachdenken und andere Menschen - egal welcher Herkunft - angreifen.
Meist sitzt diesen Menschen die Angst im Nacken - dass andere ihnen den Job, das Haus, die PartnerInnen - eben Alles wegnehmen könnten. Somit setzen sie sich zur Wehr in dem sie andere abwehren oder eben attackieren.
Das ist eine sehr traurige Entwicklung - anstatt ein Miteinander gibt es oft ein Gegeneinander bzw. eine "Ich-AG".

Und es gibt immer noch Leugner, die sagen: "Das ist so gar nicht wahr - das ist nur eine Propaganda der Amerikaner - in den KZs wurde niemand getötet."
Ich kannte eine Frau, die sagte: "Der Hitler war ein guter Mensch." - Die ganze Familie hat diese Einstellung übernommen, auch ihre Kinder.
Sie und ihr Mann flüchteten vor der russ. Besatzung nach Kärnten, da dort die englische Besatzung war und ehemalige Nazis nicht töteten. Viele sind damals nach Kärnten geflüchtet und deshalb gibt es in Kärnten so viele Wähler, die blau wählen. Das sind die Nachfahren der ehemaligen Nationalsozialisten. Deshalb gab es einen Haider - weil seine Vorfahren ihm die nationalsozialistische Ideologie näherbrachten.
Ich denke, dass es in Gebieten Deutschlands und in anderen Ländern ähnlich war.
Nun kommen diese Nachfahren zum Zug - es gibt mittlerweile genug rechtspopulistische Regierungen.

Deshalb sollten Menschen, die nicht so denken, gegensteuern.
Und deshalb ist es gut, dass es Gedenksteine gibt.
Dies muss es nicht auf Seelenfarben, denn Seelenfarben ist dein Werk und du kannst bestimmen was es zu lesen und zu sehen und zu hören gibt.

Ich hoffe, ich bin nich zu sehr ins Detail gegangen, aber ich finde diese Thematik sehr wichtig. Es ist auch wichtig zu wissen, woher plötzlich nationalsozialistisches Gedankengut herkommt - nämlich aus der Vergangenheit. Deshalb ist es leider nicht möglich, die Vergangenheit komplett ruhen lassen zu können.
Mir wäre es anders auch lieber.

Alles Liebe,
Elisa




vom 16.05.2018, 14.43
32. von christine b

bin ganz der meinung von lamarmotte, kommentar 26.
vor allem für junge menschen ist das sehr wichtig!

vom 16.05.2018, 09.09
31. von Maria

Also die
"Gnade der späten Geburt"
???

Das Eine schließt das Andere nicht aus.

Die sog. Stolpersteine
möchte ich nicht wegdenken wollen.

stolpern - innehalten -
(mit) dafür sorgen, dass keiner mehr
"Stolpersteine" setzen muss

vom 16.05.2018, 08.38
30. von Laura

Hier in der Umgebung, besonders in der Stadt, gibt es viele Stolpersteine. Manchmal sehe ich sie, manchmal nicht. Ich finde sie gut - in Erinnerung an die Menschen.
Aber nicht als Mahnmal oder gar Erinnerung an "die Schuld". Fuer mich gibt es keine Schuld als Erbe. Ich finde auch nicht, dass wir juedische Mitbuerger besonders behandeln sollten ... Ich moechte jeden Menschen mit Respekt behandeln und das ist mir wichtig. Wenn ich das tue, dann trage ich definitiv zu der Verantwortung bei, dass sich solch schreckliche Dinge nicht wiederholen. Ich kann im Kleinen schauen, dass ich fuer Menschen einstehe und das tue ich auch.
Wenn ich allerdings daran denke, was derzeit im Nahen Osten passiert, dann frage ich mich, wie ein Volk, das so Schlimmes erleben musste, nicht eine Einigung zum Frieden finden kann und endlich die Siedlungspolitik in der Art, wie sie seit Jahren laeuft, einstellt. Wir hier sollen ein Erbe tragen, aber die dort handeln in meinen Augen nicht danach ... leider beide Seiten ... das macht mich traurig.

vom 16.05.2018, 00.22
29. von Lina

@ Engelbert
ich bin da mit deiner Meinung ganz bei dir.

vom 15.05.2018, 23.55
28. von anni1956, köln

Ich finde die Stolpersteine eine sehr gute Sache, es erinnert an den einzelnen Menschen, mit dem sich jeder identifizieren kann. Der Künstler Demnig hat in meiner Heimatstadt Köln damit begonnen und in meinem Viertel Bickendorf/Ehrenfeld sind eine Menge davon.Ich finde es wichtig,nicht zu vergessen.Und das hat weniger mit Schuld als mit Mahnung zu tun.

vom 15.05.2018, 23.33
27. von Jo

@Monika

Stimmst du Engelberts Beitrag 13 oder 22 zu und inwiefern genau?

@
Engelbert
Natürlich sind auch andere Voelker anfällig fuer Hass und Gewalt und müssen ebenso aufpassen, aber es ist doch wohl ein Unterschied ob man nur "Ressentiments" hat, ob man andere versklavt oder ob man Millionen systematisch vernichtet.

Eine Verantwortung zu fuehlen, als Deutscher besonders aufzupassen, dass sich etwas nicht wiederholt, heisst aber nicht, dass man als Deutscher besonders prädestiniert wäre oder anfälliger als andere.
Das meinte ich eben mit geerbten Schulden:
Auch wenn man selber nichts dafür kann, muss man sie dennoch abtragen, ein Stueck weit wieder gut zu machen versuchen.

Wir haben eine besondere Verantwortung dafür, dass sich Juden bei uns wohl fuehlen und müssen antisemitischen Handlungen energisch entgegen treten, egal von wem sie kommen.

vom 15.05.2018, 23.06
26. von lamarmotte

Gedenksteine (die es hier nicht gibt) sind für mich kein "Laufen über Schuld", sondern eine Mahnung, dass wir alle uns Gedanken darüber machen sollten,wie wir unseren bescheidenen Beitrag dazu leisten können, dass die Geschichte dieser schrecklichen Jahre sich nicht wiederholt.

vom 15.05.2018, 23.02
25. von ixi

Die Stolpersteine finde ich wichtig.
Darüber will und werde ich jetzt nicht diskutieren.
Wir hatten schonmal soweit ich mich erinnere das Thema 2. WELTKRIEG und Erinnerungsfilme.
Was damals geschah darf nicht vergessen werden.

vom 15.05.2018, 22.35
24. von MOnika Sauerland

22.Engelbert So sehe ich das auch mit der Verantwortung.
@ ReginaE Bei uns gab es im sogenannten Strohdorf (sogenannt weil die kleinen Fachwerkhäuser unter den Pfannen zur Isolierung noch Stroh hatten)eine Synagoge. Diese kleinen Häuser haben es verhindert das sie in der Nacht (wo sehr viele Synagogen angezündet wurden) auch den Flammen zum Opfer fiel. Man (Nazis + Judenhasser)wollte nicht das diese Häuser Feuer fingen.


vom 15.05.2018, 22.25
23. von ReginaE

Offenbar ist es ein immerwährendes Thema und jeder sieht es eben anders, aus seinem erlebten Leben bzw. aus den Erzählungen.
Meine Mutter ist z.B. Zeitzeugin. Sie war damals sehr jung und ist in die unsägliche Zeit rein gewachsen. Ihre Klavierlehrerin war Jüdin. Diese verpackte ihre Wohnungsgegenstände und reiste weg.

Stolpersteine empfinde ich nicht als "Laufen über Schuld". Es sind gemarkte Steine der Vergangenheit mit Namen der Getöteten. Mehr ist es erst mal nicht. Was man daraus macht und machen kann oder machen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Jedenfalls finde ich es sehr interessant, wenn ich durch die Städte gehe und solche Erinnerungssteine finde.
Hier in der Gegend gibt es ein Dorf in dem überwiegend jüdische Menschen wohnten. Sie waren überwiegend Viehhändler und die Häuser standen somit dicht nebeneinander. Es gab eine Synagoge, die nicht zerstört wurde. Heute ist sie eine Kirche einer Freikirche. Dann gibt es noch eine ältere Synagoge.

Interessant wäre, wie kamen die späteren Besitzer zu ihrem Eigentum??
Gegenwärtig wird ein Haus nach dem anderen verkauft, u.a. an Türken, die umfassend renovieren.

Wie du schreibst, freiwillig lesen ist bedeutend interessanter. Deshalb heißt es "Stolpersteine", man soll sich Gedanken darüber machen.

vom 15.05.2018, 21.42
22. von Engelbert

"Siehst du denn keine besondere Verantwortung der Deutschen gegenueber der Aufgabe, dazu beizutragen, dass sich so etwas wie im 3.Reich nicht wiederholt?" ... nein ... denn das würde ja bedeuten, dass die Deutschen zum Rassenhass prädestiniert sind und da besonders aufpassen müssen. Dabei sind Ressentiments gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen kein nur deutsches Phänomen, sondern weltweit zu finden. Wir haben genau die gleiche Verantwortung wie alle anderen Völker dieser Welt. Kleines Beispiel: die Amerikaner, die Menschen nur wegen der Hautfarbe versklavt haben und auch heute noch vielerorts eine Zweiklassengesellschaft haben, wo sie doch daraus gelernt haben sollten.

vom 15.05.2018, 21.22
21. von Doro/Pfalz

Mein Vater war 7 Jahre alt als er sah wie 1938 die Synagoge in seinem kleinen Dorf in Ostwestfalen brannte und die jüdischen Geschäfte zerstört wurden. 1942 gab es keine jüdischen Mitbürger mehr im Dorf in dem vor dem Krieg viele jüdische Familien gelebt hatten. Was tatsächlich mit dem Nachbarn und seiner Familie, dem Schulkameraden passiert war, konnten die meisten Menschen damals wohl nur ahnen. Bald wird es auch dort keine Zeitzeugen mehr geben, aber die Erinnerung: Insgesamt 15 sog. „Stolpersteine“ in den Gehwegen erinnern an die Opfer der NS-Diktatur und das ist gut so. Mit Schuld hat das für mich überhaupt nichts zu tun. Schlimm finde ich es, vor vor den aktuellen Geschehnissen die Augen zu verschließen. Leider ist Antisemitismus in Deutschland nicht nur ein Thema der Vergangenheit. Hier sind schon viele sehr gute Meinungen zum Thema geäußert worden und darüber bin ich sehr froh.

vom 15.05.2018, 21.11
20. von Jo

sorry nochmal, Engelbert, beim letzten Beitrag hab ich zu früh abgeschickt.
Nun also nochmal richtig:

P.S.
Die Diskussion hapert ein bisschen daran, dass die Begriffe verwechselt werden:

Schuld im Sinne von Schuldgefühlen, Schamgefühlen auf der einen Seite

und Schulden im Sinne von jemandem oder einer Sache etwas schulden im Sinne von Aufgabe übernehmen, Verantwortung dafür tragen
auf der anderen Seite.

Ich sehe mich nicht als Traeger einer Erbsünde sondern als Erbe einer Aufgabe, mitzuhelfen, dass sich bestimmte Dinge nicht wiederholen.

vom 15.05.2018, 21.11
19. von Jo

P.S.
Die Diskussion hapert ein bisschen daran, dass die Begriffe Schuld im Sinne von Schuldgefühlen, Schamgefühlen und Schulden im Sinne von jemandem oder einer Sache, Aufgabe etwas schulden im Sinne von Aufgabe übernehmen, Verantwortung dafür tragen.

Ich sehe mich nicht als Traeger einer Erbsünde sondern als Erbe einer Aufgabe, mitzuhelfen, dass sich bestimmte Dinge nicht wiederholen.

vom 15.05.2018, 21.06
18. von Jo

@Monika

"Ich finde Gedenksteine haben nichts mit Schuld vererben zu tun"

Das habe ich auch nicht behauptet. Ich bezog mich auf Engelberts Ausführungen.

Falls Engelbert allerdings die übertriebene "Willkommenskultur" die möglicherweise auf einem Schuldkomplex beruhte und dem Drang, der Welt endlich zu zeigen, dass wir Deutschen uns gebessert haben, so könnte ich es eher verstehen, zumal ja auch noch besonders viele (nicht alle!)Menschen willkommen geheissen wurden, die selber antisemitisch und intolerant gegenüber Homosexualität sind.

Das wäre also Wiedergutmachung am falschen Fleck gewesen. Und dann schreitet die Polizei nicht mal ein, wenn sie bei uns demonstrieren und judenfeindliche Parolen grölen....

vom 15.05.2018, 21.00
17. von MOnika Sauerland

Ich finde Gedenksteine haben nichts mit Schuld vererben zu tun. Sie decken die Folgen unserer unheilvollen Vergangenheit auf.
Der Gedenkstein bei uns für die Zwangsarbeiterinnen aus Russland gibt den Frauen die so viel Leid und Erniedrigung erleiden mussten einen Namen und die Ausstellung zum 75. Jahrestag der Möhnekatastrophe ihre Würde zurück.Die jüngste war 14 Jahre.

vom 15.05.2018, 20.21
16. von Tanja

Mit deiner Meinung kann ich gut leben. Ich persönlich finde es gut, dass es sie gibt. Ohne sie wäre ich naiverweise tatsächlich nicht drauf gekommen, dass es in meiner Heimatstadt auch viele jüdische Mitbürger gab und dass sich Geschichte nicht nur anderswo ereignet hat sondern direkt da, wo ich lebe. Wenn ich jetzt an ihnen vorbeilaufe, nehme ich sie als kleine Erinnerung daran, dass ich Ideologien gegenüber lieber wachsam sein sollte, und wehrhaft, wenn es sein muss.

vom 15.05.2018, 20.07
15. von ReginaE

Jeder ist sich selbst der nächste. Und würde wetten und gewinnen, wenn die Zeiten für die Menschen übel sind, dass sie nichts mehr haben, würden sie selbst ihre Großmutter verkaufen. Das ist ein ziemlich schwerwiegendes Thema.

Mit Gedenksteinen dachte ich zuerst an Mahnmal wie an die Gefallenen von Kriegen.
Stolpersteine finde ich gänzlich anders und überaus interessant, wenn man sich heute diese Häuser anschaut. Sicher gibt es da Besitzer, die aufgrund solcher Deportationen mit Hilfe städtischer Oberen zu Grund und Boden gekommen sind.
Neulich las ich solch eine Geschichte über eine junge Frau, die wohl etwas verträumt im Leben war, ihr wurden die Menschenrechte genommen, man sperrte sie ein und ihr Haus wurde einem Freund des Schultes vermacht!!

Ach ja, soll ja derzeitig auch in Syrien ablaufen. Grundvermögen der Geflüchteten wird von Staatswegen konfisziert.

Da fällt mir ein, gleiches passierte meinem Vater nach seiner Flucht und dem Tod meines Großvaters. Die Stasi-Akte werde ich mir in diesem Jahr noch ansehen!

Wichtig wären Stolpersteine für Inhaftierte und Umgekommene während DDR-Zeiten. Diese Zeit ist ebenfalls noch weit offen.

vom 15.05.2018, 18.57
14. von Jo

Wo kommt das Zitat her?ich

Es geht m.M.nach am Thema vorbei.

Nachfahren erben immer auch die Schulden. Es sei denn, Sie schlagen das Erbe aus. Dann dürfen sie aber auch nicht das Gute (Guthaben) erben.

Wir hatten das Thema schon mal.

Siehst du denn keine besondere Verantwortung der Deutschen gegenueber der Aufgabe, dazu beizutragen, dass sich so etwas wie im 3.Reich nicht wiederholt?

vom 15.05.2018, 18.11
13. von Engelbert

@ Jo: ich habe keine Schuld geerbt ... Zitat: "In der Regel wird davon ausgegangen, dass nur eine einzelne Person für ihre Schuld einzustehen hat und ihr die Schuld anderer nicht zurechenbar ist. So werden die Vererbbarkeit von Schuld und das Einstehenmüssen einer Gruppe für die Schuld anderer (Kollektivschuld, Sippenhaft) häufig abgelehnt. Schuld ist demnach höchstpersönlich." Ich bin und fühle mich unschuldig ... verantwortlich bin ich natürlich, aber nicht für die Vergangenheit anderer, sondern für mein Verhalten und wenn das jeder im Sinne der Gebote und Gesetze tut, dann ist das mehr wert als das Stolpern ...

vom 15.05.2018, 17.47
12. von Lindenblatt

Ich finde die Stolpersteine wichtig. Hier in der Schweiz gibt es keine, aber als ich jetzt in Münster war, bin ich auch immer wieder "gestolpert". Wenn ich dann stehenbleibe - und das tu ich auch nicht immer -, ist es ein kurzer Augenblick der Besinnung und des Gedenkens an Menschen, die gequält und ermordet wurden aus dem einzigen Grund, dass sie Juden, Roma, Sinti, Kommunisten, behindert, lesbisch, schwul oder anderer Meinung als das Regime waren. Und man hat ihnen noch das allerletzte Recht verwehrt: würdig begraben zu werden und einen Grabstein mit ihrem Namen zu bekommen. Das können die Stolpersteine nicht wieder gut machen. Aber sie können zum Nachdenken anregen.
Ich bin selber Patin eines Stolpersteins in Bonn, meiner früheren Heimat.

vom 15.05.2018, 17.35
11. von Jo

Es geht nicht um Schuld-oder Minderwertigkeitsgefühle, sondern um Schuld im Sinne von Verantwortung und dass wir es den Juden und anderen damals Entrechteten und ihren Nachfahren und Angehoerigen schuldig sind, Sie nun besonders zu schützen und und dafür einzusetzen, dass etwas wie damals nicht noch mal passiert.

Das sind unsere Schulden, die wir geerbt haben und das ist auch richtig so.
Es geht nicht darum, sich staendig zu schaemen, sondern sich staendig dieser besonderen Verantwortung bewusst zu sein.



vom 15.05.2018, 17.18
10. von nora

Für mich ist es eine Erinnerung an einzelne Menschen; man hat ihnen alles genommen, zuletzt auch den Namen und das Leben. Damit gibt man ihnen den Namen zurück und damit die Erinnerung. Das hat für mich nichts mit Schuldzuweisung zu tun.

vom 15.05.2018, 16.20
9. von sabine

Für mich sind die Stolpersteine Erinnerungssteine an die Menschen, die einmal dort gewohnt haben. Ja, auch Erinnerungen an das fürchterliche Schicksal, das sie erlitten haben. Irgendwie schön, daß wenigstens ihre Namen noch irgendwo auftauchen und sie somit nicht ganz in Vergessenheit geraten. Ich finde es müßte viel mehr von diesen Stolpersteinen geben.
Nein, ich habe keine Schuldgefühle, wenn ich vor solch einem Stein stehe, obwohl 80 Jahre iin meinen Augen keine lange Zeit ist und leider scheint die Menschheit auch nichts dazugelernt zu haben.

vom 15.05.2018, 15.10
8. von Rose_01

Für mich ist es auch kein "Laufen über die Schuld"
Für mich sind diese Gedenksteine die mir sagen.. der Mensch hat aus seiner Vergangenheit NICHTS gelernt.
Man sieht es an allen Ecken und Enden dieser Erde.

vom 15.05.2018, 14.12
7. von philomena

Es gibt sehr unterschiedliche Haltungen zu "Gedenksteinen", "Stolpersteinen", wie ich hier auch entdecke.
Mal nehme ich mir die Zeit um sie anzuschauen, mal gehe ich einfach vorbei, drüber hinweg. Ich weiß, was in der Zeit der zwei Weltkriege (auch auf anderen Kontinenten!) passiert ist und dass es keine "kollektive Schuld" gibt.

Bei mir hängt es viel mit meiner Stimmung zusammen, ob ich mich damit beschäftigen, erinnen möchte oder nicht.
Wichtiger ist für mich, dass die Gräuel und die Unmenschlichkeit täglich weiter passieren ...Jetzt, heute - und nur wenige stört das.

vom 15.05.2018, 14.08
6. von owl

Ich "stolper" gerne über diese Steine ... Stolpersteine heißen sie ... es gibt noch viel zu wenige!

Es ist für mich keine Laufen über die Schuld! Es ist für mich ein Gedenken an Menschen, die einzig und alleine wegen ihrer "Rasse" verfolgt wurden. Von einem System, dessen "Anführer" seinen eigenen "Rassestandards" nicht entsprochen hat!!! Von einem System, dem viele blind und taub gefolgt sind.
Leider leider leider gibt es heute wieder viele Parallelen! Die Menschheit hat nichts gelernt, gut, dass man über manche Dinge im täglichen Leben wenigstens stolpert!

vom 15.05.2018, 13.55
5. von gerhard aus bayern

ich finde es kann gar nicht genug gedenksteine geben.

vom 15.05.2018, 13.50
4. von MartinaK

Ich sehe es nicht als „Laufen über die Schuld“.
Es ist einerseits ein Gedenken der Menschen, die misshandelt und/oder getötet wurden, nur weil sie dem System missfielen.
Andererseits ist in meinen Augen diese Mahnung wichtig, denn es war damals der erste quasi industrielle Massenmord. Diese Gräueltaten dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
Ich glaube nicht, dass allzu viele freiwillig auf die Idee kämen, darüber nachzulesen, ohne die Denkanstöße.

vom 15.05.2018, 13.26
3. von Rona


Für mich ist es interessant, zu sehen, wo Menschen lebten, bevor sie in die KZ transportiert wurden.
Es macht mich auch traurig zu wissen, dass deren Häuser enteignet wurden - dass sie fast alles verloren.

Betroffen war ich bei Gedenksteinen von Kindern - Romas.
An dieser Stelle stand ein Zigeunerlager.
Ohne diese Steine hätte ich nie davon erfahren.

Mir würde etwas fehlen, wenn es diese Gedenksteine nicht mehr geben würde.

vom 15.05.2018, 12.53
2. von Engelbert

Nein, es waren Menschen, die das System aufgebaut haben ... und es waren nicht alles gleich ... man kann nicht alle Menschen über einen bösen Kamm scheren ... mir ist unbegreiflich, dass das nicht endlich zur Vergangenheit wird und wir im heute leben ohne ständiges mea culpa maxima ...

vom 15.05.2018, 12.45
1. von fatigué

..."was MANCHE Menschen vor 80 Jahren getan haben"!? Es war ein ganzes System!
So viel Ignoranz ist mir einfach unbegreiflich.

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