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hochbegabung


Was ich nicht verstehe, ist, dass Jacquelines Eintrag über Hochbegabung solche Wellen schlägt.

Jac hat die "Diagnose" Hochbegabung. Das Wort Diagnose klingt fast schon nach Krankheit, dabei ist das in meinen Augen etwas Positives, hochbegabt zu sein. Ich sage damit nicht, dass es einfach ist, so begabt zu sein, aber diese Begabung schafft Möglichkeiten, die andere Menschen nicht haben.

Hätte mich früher jemand gefragt, ob ich hochbegabt bin, hätte ich mit nein geantwortet.

Hätte man mich vor einer Woche gefragt, ob ich hochbegabt bin, hätte ich gesagt "in manchen Dingen bin ich genial". Denn ich wusste nicht ... und bin mittlerweile schlauer, denn Hochbegabung ist kein schwammiger Begriff, sondern eine genau definierte Sache, die man mit Tests nachweist. Wusste ich bisher nicht, dass es da so genaue Kriterien gibt. Wie sollte ich auch, ich bin ja nicht hochbegabt ;).

Nee, mal im Ernst, warum schlägt dieses Thema solche Wellen. Nicht jeder definiert Hochbegabung so eng. Manche finden sich hochbegabt, weil sie den besten Käsekuchen machen. Manche wären es gerne, manche sind es, manche möchten es nie sein.

Unterm Strich sind es alles Menschen. Und jeder hat "sein Päckelchen" zu tragen, und jeder hat seine eigenen Steine im Weg liegen. Bei Hochbegabte sinds vielleicht andere Steine, aber drüber muss man.

Ich glaube, ich verstehe ... die Diskussion berührt die Menschen an einem bestimmten Punkt. Denn vielen geht es so, dass sie Fähigkeiten und Begabungen (ohne "Hoch") erst als Erwachsener entdecken und dass Ihnen das durch Jaquelines Eintrag wieder in Erinnerung gerufen wird. Viele bedauern, dass Elternhaus/Schule ihre Stärken nicht schon früher erkannt haben. Mit der Möglichkeit, ganz andere Wege zu gehen als es so passiert ist. Und es tut halt weh, daran erinnert zu werden, was man nicht geschafft hat, aber hätte erreichen können.

Ich weiß nicht, ob ich studiert hätte, wahrscheinlich hätte das mit meiner Lernfaulheit (oder Unvermögen, was die Konzentrationsfähigkeit betrifft) nicht funktioniert. In der vierten (oder war's die 5.) Klasse hat ein Lehrer mich zu sich genommen und gesagt, ich solle doch aufs Gymnasium gehen.

Wenn ich heute nochmal entscheiden dürfte, würde ich das machen. Doch damals hatte ich einfach nur Angst. Ich hatte kaum Kontakt zu anderen, bis auf einen, an den ich mich klammerte. Und auf dem Gymnasium hätte ich niemanden gekannt. Ich hatte mich einfach nicht getraut und meine Mutter konnte mir nicht die Sicherheit vermitteln, dass ich das schaffen könnte (oder es zumindest versuchen sollte).

Und so ging das Leben eben andere Wege. Ich trauere meinen verpassten Chancen nicht nach, es war nun einmal so, wie es war. Das Beste draus machen und aus den Trümmern ein neues Boot bauen.

PS: mein Gott, wenn Ihr wüsstet, wie oft ich hochgebagt statt hochbegabt geschrieben habe. Es lebe die "Backspace"-Taste ;)).
 

Engelbert 29.01.2004, 18.17

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Daniela

Hallo Engelbert!

Natürlich gibt es Tests, die Hochbegabung feststellen - oder eben den IQ, anhand dessen man dann ablesen kann, wo jemand steht.
Ich denke aber, dass man sich an solchen Tests höchstens orientieren kann - oder kann mir jemand erklären, wie sich jemand mit dem Wert 129 von jemand mit einem Punkt mehr unterscheidet? Kann man sagen, dass der eine hochbegabt sei und der andere nicht? Wer mutet sich sowas zu, wer maßt sich sowas an?
Wie gesagt, Tests können eine Richtung angeben, aber niemal ein Urteil fällen. Einen Menschen kann man nicht durch eine Zahl beschreiben, so sehr das manche auch versuchen.
(Was allerdings jetzt nicht heißen soll, dass es manchen Menschen nicht weiter helfen kann)

Daniela

vom 29.01.2004, 22.50
2. von Elke

So ungefähr kann ich mir vorstellen, warum es Wellen gibt (habe allerdings nicht die entsprechenden Kommentare gelesen): Das Gefälle zwischen Bildung und Nicht-Bildung empfinden viele Menschen als enorm hoch und trauen sich nicht, sich der Rubrik "Bildung" zuzuordnen, obwohl es gerechtfertigt wäre. Das Gefälle zur Hochbildung ist nochmal so stark.
Auf einer Fete bist Du sympathisch, wenn Du Mathe blöd findest und entsprechende Sprüche klopfst. Sagst Du, daß Du keine Schwierigkeiten in Mathe hast und heute noch mit Dreisatz rechnest, bist Du ... naja "eigenartig".
Ich finde das bedauerlich und wünschte, es gäbe mehr Förderung für Bildung UND Hochbildung.
Gruß Elke

vom 29.01.2004, 18.50
1. von Lale

Hallo Engelbert!
Mein Kommentar bezieht sich auf eine Aussage von dir, die weiter unten im Blog zu lesen ist. Da du jedoch das Thema "Hochbegabung" nochmals ansprichst äußere ich mich hier dazu. Du hast geschrieben, dass die Fähigkeit Sprachen zu lernen nichts mit Intelligenz zu tun habe sondern bloß eine Begabung sei. Was du damit ausdrücken willst ist mir völlig unklar, denn Intelligenz ist ja nichts Anderes als eine ausgeprägte Begabung in einem bestimmten Bereich. Zudem finde ich das auch etwas überheblich; du kannst dir doch nicht anmaßen zu beurteilen, wie schwierig es ist sich dem Fremdsprachenerwerb zu widmen, wenn du - wie du selbst erwähnst- nicht mal Englisch richtig erlernt hast. Deine Meinung dazu ärgert mich auch deshalb, weil Sprachenberufe, vor allem jene des Übersetzers/Dolmetschers bei uns nicht nur unterbezahlt sind sondern auch (völlig unverständlich)wenig Wertschätzung erfahren. Betrachte einmal die Tätigkeit eines Simultandolmetschers und du wirst erstaunt sein über die Energie, das Sprachgefühl, das enorme Fachwissen und die Fähigkeit des antizipierenden Übertragens in die Zielsprache, die dieser Job erfordert.

vom 29.01.2004, 18.47
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