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Thema: ironie / satire
perfekt
Manche Menschen wollen immer nur "andere" verbessern. Das müssen perfekte Menschen sein, die das tun und sagen, was richtig ist. Meinen Respekt. Ich hätte nicht gedacht, dass es solche Menschen gibt. Ich würde gerne zu ihnen aufschauen, aber mir tut das Genick weh, mein Rückgrat macht da nicht mit.
Engelbert 11.06.2004, 11.05 | (6/2) Kommentare (RSS) | PL
fronleichnam, eine heiße betrachtung
Ich sitze hier vor dem PC und "schwitze wie die Sau". Ich weiß gar nicht, ob Säue schwitzen, aber wenn das so sein sollte, dann tun sie mir leid.
Draußen waren wir gerade ... im öffentlichen Heißluftgrill. Fehlt nur noch, dass wir auf eine Stange gesteckt werden und jemand dran dreht.
Aber es wird besser, Beate bringt gerade den Lüfter aus dem Keller.
Doch "du bist nicht allein, dadadadamdam" ... es haben noch mehr geschwitzt, denn es ist Fronleichnam und da läuft immer der Kirchenchor und andere Gezwungene von der Kirche zum Supermarktparkplatz.

Dort liegen geköpfte junge Birken, Rasenschnitt und viele Reste von ehemals lebenden Blumen sorgsam nebeinander.
Derweil beten Marien um kühleres Wetter ...

... weil sie wissen, was da kommt.
Transpirierende Menschen nämlich. Nach der langweiligen, aber wohltuend kühlen Kirche kommt nun der noch langweiligere und dazu heiße Spaziergang.
Aber zuerst kommt mal die Polizei, damit niemand den Pfarrer klaut.

Und dann kommen
Fahnenschwenker
ans Schwenken Denkende
Bürgermeister, die gewählt werden wollen
gegen ihren Willen mitlaufende Kommunionskinder
vereinzelt Gläubige
viele Gelangweilte
so manche "das hab ich schon immer so gemacht"-Mitläufer(innen)
keine Fotografen
des Weges

Die Menge singt ... manche sinken auch ... hitzegeschmolzen ein wenig in sich zusammen. Andere murmeln "Nwosu", denn sie üben, den Namen ihres neuen Pfarrers richtig auszusprechen. Vielleicht sagen sie auch nicht den Namen, sondern fragen sich unentwegt "wozu".
Der alte Pfarrer wurde ja gekanzelt, weil er nicht inbrünstig und laut genug das Wort Gottes verkündet hat. Es sitzt doch so mancher Heuchler auf Kirchenbänken.
Der Unterschied zwischen dem Pfarrer und den Nichtpfarrern. Der Pfarrer muss seinen Sonnenschirm nicht selbst tragen.

An was der Pfarrer denkt, ist nicht überliefert, doch hinter ihm träumen die Männer vom Schweinsbraten, den es nicht geben wird, denn die Frau läuft ja mit. Die Frauen träumen vom Kaffekränzchen mit der verschwitzten Nachbarin nebenan.
Kein Auge für die vielen schönen Blümchen und weißgelben Fähnchen (welches Land ist das eigentlich, ist das auch schon in der EU ?).

Und auch keine Lust, sich die Bilder im Freiluftmuseum anzuschauen. Sind ja eh diesselben wie im letzten Jahr.

Vereinzelt werden Stimmen laut "letschdes Joohr war awwer mee" ... tja, die Menschen haben immer weniger Lust, aufwändig zu dekorieren. Und wenn, dann werden einfach die Kübelpflanzen von der Terrasse auf die Straße gestellt, Fähnchen rein, fertig.
Es ist eine glückliche Fügung, dass nicht Fronleichnam und der Sperrmülltermin zusammenfallen. Dann wären die Pflänzchen schnell in den zahlreichen Kleinbussen verschwunden.
Obwohl, es gibt auch originelle Dekorationen.

Da hat jemand schon gestern Abend vorgefeiert.
Geblasen wurde auch ... wenn schon da oben keiner einen Wind bläst, dann macht man das eben selbst. Aber anständig angezogen (nicht wie der Fotograf) mit Krawatte.

Die Parteienwerbung für die Kommunalwahlen musste schnell umgedreht werden.

Kann man ja nicht einfach so offen daneben stehen lassen, dass eine christliche Partei Werbung macht. Wahrscheinlich andere Konfession.
Dies

ist aber keine Parteiwerbung, auch wenn Angela drauf steht.
Was wohl der da oben zu Prozessionen, die mit den Beinen, aber nicht mit dem Geiste gemacht werden, sagt ?

Man weiß es nicht. Er sagt ja nix. Oder sollten wir mal auf die Mitteilungstafel der Pfarrgemeinde schauen ?

Dort gibt es Humor, sogar guten:

und Linktipps, aber nicht zum Anklicken

Diese Dame aber ist froh ... endlich passiert innerhalb ihres reduzierten Rollradius etwas. Wann haben die Kinder schon Zeit, um diesen Radius zu erweitern ... und so hat sie sich den besten Platz errollt und schaut sichtlich zufrieden der Prozession zu.

Das gläubigste und glücklichste aller Lebewesen habe ich auch entdeckt.

Sie rollt sichtlich vergnügt hin und her, schaut an diesem Feiertag nicht zum Nebenmann, sondern nach oben, wo die, die gefeiert werden, ja alle zu finden sind.
Und ... ja ... ich glaube, es wird heute noch ein Gewitter geben.
Engelbert 10.06.2004, 12.28 | (43/3) Kommentare (RSS) | PL
bloggen ohne internet
"Blogeintragsauftrags GmbH, guten Tag"
"ja, äähhm, ich hätte gerne gebloggt"
"was sollen wir schreiben"
"schreiben sie einfach "heute habe ich Spinat und Eier gegessen"
"Rühreier oder Spiegeleier?"
"Spiegel"
"mit Kartoffeln oder ohne?"
"mit"
"noch etwas"
"ach, ich weiß net ... machense mal ne Floskel rein, dass ich mich freu, dass ihr alle so zahlreich blablabla"
"machen wir gerne ... wars das ?"
"ja"
"okay, dann ..."
"halt"
"ja ?"
"machense nochn Spinatbild rein"
"gerne, schwarzweiß oder grün"
"grün natürlich"
"kostet aber extra"
"wieviel denn?"
"4,90 €, sie wissen ja, 10 Bilder sind frei im Monat in ihrem Premieumaccount für 99 Euro, jedes weitere kostet 4,90"
"ok, machense mal ... aber suchense ein schönes Bild raus"
"wir können auch gerne excluxiv für sie den Spinat fotografieren"
"kostet das auch 4 Euro 90?"
"nein, das wird nach Aufwand bezahlt, pro Stunde 79 €"
"ach, nee, lassense mal, nehme sie einfach so ein Bild"
"machen wir ... haben sie weitere Wünsche ?"
"ja, könnense bitte mal eine allgemeine Kommentarrunde drehen, so in allen Logs in meiner Linkliste, überall mal hallo und "knuddel" reinschreiben?"
"machen wir gerne, kostet aber auch extra"
"watt ... das auch ... iss das nich im Preis drin ?"
"einmal pro Woche schon, aber sie haben diese Woche schon knuddeln lassen"
"hach herrje, dann lassens halt das Knuddeln sein"
"aber gerne"
"danke"
"können wir sonst noch etwas für sie tun ?"
"ja, schreibense noch rein, dass ich morgen einen Termin beim Zahnarzt habe"
"gerne ... wie immer in dem mit ihnen vereinbarten Schreibstil ?"
"ja"
"weitere Wünsche"
"ja, Currywurst und Pommes ... Scherz beiseite, das war alles"
"die Firma Blogeintragsauftrags GmbH dankt ihnen herzlich und wünscht ihnen auch weiterhin viel Freude am Bloggen"
"danke danke, ich geh jetzt in die Kneipe"
"sollen wir das auch schreiben ?"
"nein, lassen sie das mal besser"
"gut"
"danke"
"wir haben zu danken"
"ich geh dann"
"ja"
"auf wiederhören"
"auf wiederhören, wir wünschen ihnen auch Zukunft viel Freude mit ihrem Premiumaccount [Jingle: bloggen ohne Internet, einfach und preiswert. Lassen sie ihre täglichen wertvollen Gedanken aufschreiben und werden sie Teil einer Komjuniti. Einmal gebloggt, immer gebloggt - [Jingle]"
Engelbert 08.06.2004, 01.16 | (6/0) Kommentare (RSS) | PL
die steinigung
Auf dem berühmten Marktplatz stand er. Die Steine lagen auch bereit. Die Werfer(innen) waren auch schon da. Schließlich wurden genug Flugblätter verteilt. 14.00 Uhr beginnt die Veranstaltung.
Am nächsten Tag steht in der Zeitung "Verletzte bei Steinigung auf dem Marktplatz. Großeinsatz für die städtischen Notarztwagen gestern Nachmittag. Weil die Steinewerfer nicht nur auf das Ziel, sondern auch sich selbst bewarfen. 6 Verletzte, zwei liegen auf der Intentiv-Station".
Der Initiator ließ daraufhin schnell alle Flugblätter einstampfen und erklärte darauf die Steinigung als nicht stattgefunden.
Die Steine wurden in die städtischen Blumenbeete als Dekoration gelegt.
In einem Interview erklärte er, dass er demnächst Steine verteilen werde und hoffe, dass sich die Menschen dann mit Flugblättern bewerfen. Das Interview wurde wegen mangelnder Ernsthaftigkeit nicht weitergeführt.
Auch in Krankenhaus wurde interviewt. Frau Müller-Meier erklärte, sie habe auf Frau Schulze-Schneider geworfen, weil die doch tatsächlich geworfen habe. Daraufhin hätte Frau MM auf den Flugblattverteiler geworfen, aber die Frau SS getroffen. Was muss die auch in der Wurfbahn stehen.
Krampfhaft hätte sie ihren Stein festgehalten, die Sanitäter hätten schon die Hand amputieren müssen. Nun läge das gute Teil auf dem Nachtschränkchen. Noch habe sie keine Verwendung dafür, aber der Oberarzt wäre ja noch nicht dagewesen.
Engelbert 27.05.2004, 13.23 | (5/1) Kommentare (RSS) | PL
tante ernas geburtstag
Tante Erna, 65 Jahre rüstig ... und sie backt immer noch nicht den Geburtstagskuchen selbst. Ja, so ist sie, hat Führerschein und kauft Kuchen. Vielleicht hat sie Ersteren deswegen.
Geburtstag hat sie auch. Sagen wir mal 26. Mai. Da kommt dann immer die ganze Verwandtschaft. Die, die sie mag und die, die sich nicht ausgesucht hat. Aber sie kommen alle und es ist gut so.
Schließlich kommen sie mit kleinen Geschenken und guten Worten. Den einen oder anderen Kuss gibts auch noch. Und Erna liebt es, geküsst zu werden.
Und dann dieser Gesang. Es ist ein Ritual, dass sich die ganze Gesellschaft in der guten Stube versammelt. Und dann klopft es. Jeder weiß, dass es Erna ist. Dann wird es sofort mucksmäuschenstill im Raum. Erna öffnet die Tür und wie auf ein Kommando singen sie alle "Erna kommt, Erna kommt wieder mal, Erna kommt, heut' ist der Tag an dem Erna kommt und wenn sie sagt sie kommt, kommt sie prompt"
Das ist für Erna immer der Höhepunkt.
Doch der Chor wird schwächer. Nicht, weil die Stimmen langsam versagen, es sind einfach weniger Sänger.
Weil und das scheint auch ein Ritual zu sein, immer mindestens zwei Gäste miteinander Streit bekommen. Mindestens zweimal an diesen Abend muss sie die Haustüre schließen. Wütende Menschen machen eben die Türe nicht hinter sich zu. Wütende Menschen blärren nochmal vom Auto zurück "solange der Onkel Theo zu deinem Geburtstag kommt, komme ich nicht mehr".
Erna schüttelt dann immer den Kopf, weil sie tatsächlich geglaubt hat, die Besucher wären wegen ihr gekommen. Denn dann wären sie ja noch da.
"Was solls" sagt sie, dann muss der Chor das nächste Mal eben lauter singen, um die Zwei auszugleichen".
Engelbert 27.05.2004, 13.10 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL
kritikbefreit
Dies ist ein Bild, an dem es nichts zu kritisieren gibt, denn
auf ihm ist ein Teil des Fotografens zu sehen.
Natürlich ist das Absicht, dass das so ist *gg*.
Dieses Bild trägt nämlich den Namen "Halbmond und zwei Stäbe".
Engelbert 12.05.2004, 20.57 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
singen und tanzen
die
welt ist voll
harmonie
die welt ist so
schön wie nie
und
wir
singen
singen
singen
und
wir
tanzen
tanzen
tanzen
und wir
kritisieren
nie
nie
nie wieder
oder besser
wir fangen
erst gar nicht
damit an
wir sind
immer nur lieb
denn
die welt
ist schön
das leben
so kurz
alles ist voll
harmonie
und wir
loben
loben
loben
und wir
bleiben alle
stehn
denn
wer nur gelobt wird
entwickelt sich
nicht weiter
aber
wer sagt denn
dass die menschen
füße haben
wer nimmt sich
das recht heraus
der alten frau
über die straße zu helfen
wo die doch gar nicht will
halt
stopp
ampel
rot
die welt ist voll
licht
die welt ist so
schön
und wir singen ...
Man beachte die Rubrik, in der diese Worte einsortiert sind. Nicht in Poesie, sondern in Satire.
Engelbert 12.05.2004, 18.18 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
verdammt seid ihr, ihr ...
... elenden Blümchenknippser.
Wer Blümchen knippst oder Blümchenfotos abfotografiert, sollte in sich gehen und Buße tun. Und sofort die Pfütze fotografieren. Natürlich die, in der sich die Blümchen spiegeln ;).
Engelbert 10.05.2004, 06.48 | (0/0) Kommentare | PL
wühlen
Sie stehen da ... einfach so tauchen sie vor dir auf. Man sieht sie und denkt zuerst "ach", dann "aha", danach "ah ja" und zum Schluss "au ja".
Sie haben Namen ... wie "Achtung", "Super" oder "nur 1 Euro", diese Namen stehen in roter Schrift auf großen Schildern. Magnetische Schilder, man fühlt direkt, wie der eigene Minuspol zu diesem Pluspol hingezogen wird.
Der Blick pendelt zwischen Schild und dem, was darunter unordentlich liegt.
Mein Gott, wie billig können doch Dinge sein, die ich nicht brauche. Lass uns wühlen. Wir geben ganz leicht unserem inneren Zwang nach und lassen unsere fleischigen Finger Kreis-, Streck- und HebundSenk-Bewegungen machen.
Wir greifen zu. Wir halten fest. Wir legen nebenhin. Wir lassen fallen. Wir wünschen uns einen Träger. Wir sagen laut "hey, das ist mein", wenn sich der Nachbar an unserem Stapel vergreifen will.
Wir werden für Sekunden vernünftig und legen ein paar der Dinge leise weinend wieder zurück. Aber nicht alles. Ganz vernünftig wollen wir ja nicht werden. Denn der Tag trägt seit Minuten das Motto "Schnäppchen statt Häppchen". Hilfreich für's Abnehmen, man isst ja selten beim Wühlen. Und der Geldbeutel nimmt auch ab.
Aber er würde ja viel mehr abnehmen, wenn man das alles zum normalen Preis kaufen müsste. Und so freut er sich zusammen mit dem Besitzer über ein paar neue Dinge, die sich nun zu Hause stapeln.
Wunderbar billige. Herrlich günstige ... Staubfänger. Man kann mit Fingern in den Staub schreiben "da hab' ich kaum was dazu bezahlt".
Ganz Clevere kennen sogar ein paar Dumme, denen sie das per Ebay teuer verkaufen. Denn nicht jeder begegnet dieser tollen Schnäppchenwühlkiste, die so aus dem Nebel aufgetaucht ist.
Später zu Hause pflegen wir unsere wundgewühlten Finger, nehmen uns vor, dass nächste Mal lieber abzuwarten und Tee zu trinken, denn der wird einfach nur gepinkelt und staubt nicht im Regal zu.
Wir nehmen uns vor, nie mehr so unvernünftig zu sein. Aber wir denken seufzend lächelnd an diesen einen Moment, als wir das Schild entdeckt haben.
Eigentlich ... könnten wir doch mal wieder in die Buchhandlung gehen. Bücher wühlen gehen. Schnäppchen machen. Bücher finden, die man nie lesen wird. Vielleicht gibt es ja auch ein Buch, das sich "die geistige Erektion beim Anblick einer Wühlkiste" nennt.
Engelbert 07.05.2004, 09.51 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL
frohe weihnachten
Fotografiert bei einem Spaziergang
Gestern
19. April 2004
17.39 Uhr
zwei Wochen nach Ostern
Frohe Weihnachten allerseits.
Engelbert 20.04.2004, 07.00 | (6/0) Kommentare (RSS) | PL
ALLes allTÄGLICH
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