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der krieg stirbt aus

Zumindest der in unseren Landen ... der von dem so viel erzählt wurde ... es gibt kaum noch Männer, die vom Krieg erzählen können ... selbst wer schon 80 ist, war damals noch nicht erwachsen ... die Geschichten werden weniger und die Worte, die nicht schon niedergeschrieben ist, versinken in den Gräbern. Auf der einen Seite gottseidank, dass es mittlerweile eine so lange friedliche Zeit bei uns gibt, auf der anderen Seite schade, dass das, was Krieg bedeutet, in vielen jungen Köpfen gar nicht mehr exisitiert ... die spielen ihn nur noch am PC ohne eine Ahnung zu haben, wie sich das im wirklichen Leben anfühlt.
 

Engelbert 10.01.2011, 10.20

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Kommentare zu diesem Beitrag

17. von Marie

@Lina
Ein sehr bewegender Brief. Danke, dass Du ihn mit uns teilst.


vom 11.01.2011, 19.32
16. von Lina

Ein Brief von meinen Papa an meine Mama aus dem Krieg. Sie wollte ihn immer veröffentlichen, ist aber leider vorher zu Papa gegangen der vor über 30 Jahren gestorben ist.

Das Kreuz am Weg
Gedanken in einer stillen Stunde in Russland. Lurawek - Ukraine im Mai 1944

Am Waldrand da steht ein Kreuz
am Wege zieht vorbei gar oft ein froher Wandersmann und manches Allerlei.
Der Fuhrknecht mit der Peitsche knallt, die Pferde trappen stolz, die Nachtigall singt froh im nahen Unterholz.

Und Blumen blühen am Kreuzstamm rankt das Moos zu dir empor, O Herr der Welt wo alles Leben spross. Tauperlen küssen deine Hand im frühen Morgengrauen, die Natur dankt ihres Schöpfers Hand das Sonnenlicht zu schauen.

Doch selten fällt der Menschen Blick noch dankbar dir vom Weg, der lachend hier vorüberzieht und glücklich weiter geht. Es ist die Natur so schön, die Menschen reich und stolz, was kümmert sie das Kreuz am Weg aus Ebenholz.

Doch einmal auch der Mai vergeht, des Lebens Sonnenschein. Gewitterwolken ziehn dahin und Blitze zucken drein. Der Menschen Reichtum tränkt den Hass der Völker auf sich auf. Der Krieg entflammt die ganze Welt, in Ost und Westen auf.

Der Glocken Klang von Ferne her verkündet auf zum Sturm. Tief bekreuzigt hasten Menschen hin zum alten Glockenturm. Männer sammeln sich zu Scharen, ziehen fort ins Feindesland. Frauen, Mädchen wandern betend hin zum Kreuz am Wegesrand.

Herr behüte unsre Teuren, bring sie wieder heil zurück. Lass im Kampfe sie nicht fallen, leite gütig ihr Geschick. Mütter, Kinder, Mädchen warten ihrer Liebsten Wiederkehr. Und immer wenn die Not am größten, hilf am Kreuz du o Herr.

Und wieder kam ein Bot' ins Haus, der Weg, er fiel ihm schwe, vom Feindesland die Nachricht kam "der Liebste kommt nicht mehr". Die Kinderschar, der Mutter Gram, zerbricht ihm fast das Herz. O Herr am Kreuz am Waldesrand hilf lindern ihren Schmerz.

Das Kreuz am Wrg steht immer noch aus Ebenholz, es trotzt des Lebens Stürme und auch der Menschen Stolz. Es wird so schnell vergessen dein heiliges Gebot, doch jeder sucht dich wieder wenn Menschen sind in Not. J.G.

Alle Brüder von Papa sind im Krieg gefallen. Meine Mama würde sich sicher freuen wenn viele Menschen diesen Brief lesen würden.

Ich bin jetzt etwas wehmütig.

vom 11.01.2011, 10.07
15. von Lina

Mein Papa musste als junger Mann (1913 geboren) in den Krieg. Da hat er als er immer sehr viel erzählt. Ich hatte immer Angst, aber es wahr für ihn wohl eine Art Therapie das alles aufzuarbeiten. Da war der Krieg schon lange aus, hatten ihn die Russen noch immer in Sibirien in Gefangenschaft.
Er sagte oft "Da steht dir einer gegenüber, er könnte vielleicht dein Freund sein, aber hast du nicht schneller geschossen, würde der Schuss auf einen selbst gefallen sein." Das hat ihm sehr belastet.
Aber er hatte auch schon zur damaligen Zeit einen Fotoapparat. Und jetzt wird so mancher staunen, er war auch im Krieg mit dabei. Zwei Fotoalbume hatte er gemacht - eine Dokumentation von der grausamen Geschichte war darinnen nachfollziehbar. Traurige Wahrheit.

vom 11.01.2011, 08.23
14. von Marie

Wer weiß, wie sich Krieg im wirklichen Leben anfühlt, tut mir ohne Ende Leid. Krieg ist etwas schreckliches und hinterlässt auf Körper und vor allem auf der Seele schreckliche Narben.
Was Krieg bedeutet, kann man auch ohne eigene Erfahrungen herausfinden: Geschichtsbücher, Tagebücher von Überlebneden, Filmdokumentationen usw.

Kinder und Jugendliche wissen sehr wohl den Unterschied zwischen echten und virtuellen Krieg. Hat sich damals, zur Zeit der Kämpfe mit den Indianern, eigentlich jemand über die sogenannten Indianerspiele der Kinder aufgeregt? Sicher, die waren nicht so blutig und echt, wie die heutigen Computerspiele, aber dennoch haben sie eins gemeinsam: Es sind und bleiben Spiele.

Es wäre unendlich schön, wenn kein Mensch auf der Welt je wieder erfahren muss, wie sich Krieg anfühlt.

vom 11.01.2011, 06.55
13. von Britta

Jeder Krieg hinterlässt traumatisierte Menschen - nicht "nur" Soldaten, die an der Front waren und jahrelang oder sogar nie über ihre schrecklichen Erlebnisse sprechen konnten. Die Zivilbevölkerung hat bei den Bomenangriffen genauso Schreckliches mit ihren Kindern erlebt. Das zeigen eindrucksvoll die vielen Dokumentationen mit jetzt noch lebenden Zeitzeugen (damals Kinder und Jugendliche), die heute noch teilweise nur mit stockender Stimme oder unter Tränen darüber berichten können - was sie bei den Bombenangriffen,als Flüchtling oder Überlebende des Holocausts erlebt haben und in den Nachkriegsjahren gehungert und gefroren haben. In deren Erinnerung ist der Krieg, wie Engelbert es etwas provokant ausdrückt nicht "ausgestorben".


vom 11.01.2011, 01.12
12. von patty

Mein Papa (75) erzählt oft wie es als kleiner Junge für ihn war, meien Mama ist ein Nachkriegsaufbaukind.
meine beiden Grossväter waren in Gefangenschaft, viel erzählt haben sie nicht, damals war ich zu klein. Im Reservistenheim in Hassel ( mein Exmann war Zeitsoldat bei den Fallschirmjägern dem 263. ) war immer ein älterer Herr, der Fahrer bei Rommel war, er hat viel erzählt, zum Nachdenken angeregt wie unsinnig Krieg ist und wie perfide die Politik, die es verursacht. Ich bin froh, dass mein Exmann als Reservist dieser Einheit nicht nach Afgahnistan muss, denn leider ist der Krieg nicht ausgestorben, er kommt zwar "nur" in unsre Wohnzimmer via TV, Gazette und WWW, aber er ist präsent auch für unsre Jungs der Saarlandbrigarde in Lebach. Zweibrücken usw...
Andre wertens CNNlike auf und mancher denkt hach gottseidank woanders... Krieg wird nie aussterben, da es immer RAffgier geben wird, Unterdrückung, Machtgelüste ;-(((( Auch wenn die Wehrpflicht abgeschafft ist, die jungen Männer von heute werden irgendwann in diesen Sog gezogen. Eine Freundin von mir st mit einem US Amerikaner verheiratet, selber schuld könnt man meinen, was heiratte die einen GI, könnte die net einen Deutschen? In Ihrer Haut mag ich nicht sein, wenn sie aus Sorge um Ihren Schatz 1000 Tode stirbt... ;-(( Nein der Krieg stirbt nicht, auch wenn ich auf eine friedliche Welt hoffe ohne, auch wenns bei uns in den Gefilden lange ruhig ist aber es fängt im Kleinen schon an, das spürt meine Kleine schon grad akut in der Schule, Krieg ist das noch nicht, aber es zeigt, das manche Menschen...
Für Euch Alle eine friedliche Zeit und Frieden...

vom 10.01.2011, 19.58
11. von Monika (Sauerland)

Gottseidank,ich kann mich noch gut an meine aktive Zeit in unserer Friedeninitiative erinnern. Natodoppelbeschluß, Frauen in die Bundeswehr u.s.w.Ich kann mich auch noch gut daran erinnern das mein Vater (der sich 1938 freiwillig mit 18 gemeldet hat) sehr viel und oft vom Krieg erzählt hat.
Ich finde Frieden sehr wichtig. Fast so wichtig wie die Liebe.

vom 10.01.2011, 18.48
10. von Anneliese

Kommt es nocheinmal zu einem 3. Weltkrieg wird keinem die Erfahrungen der ersten beiden Weltkriege mehr etwas nützen.Denn dann kommen andere Waffensysteme zum Einsatz, und diese werden die wenigsten überleben.Es werden keine Soldaten dann mehr benötigt.Deutschland sorgt zwar dafür das der 2. Weltkrieg nicht in Vergessenheit gerät, doch das hinter Deutschland nicht daran nun wieder mit einem Land im Krieg zu sein.In den Altenheimen ist der Krieg oft noch sehr gegenwärtig vorallem an Silvester. Denn Demente Menschen erinnern sich oft noch sehr gut an die Vergangenheit und denken es ist Krieg statt Feuerwerk.

vom 10.01.2011, 17.26
9. von Ernst

Die Zeitzeugen werden weniger, um so wichtiger werden Dokumenten und Dokumentation um die Zeichen und Anzeichen der Zeit zu erkennen.
Als letztes Beispiel siehe Vorfall in Amerika der ein Produkt der (allgemeinen)Stimmung ist.
Vor dem ersten Weltkrieg war man krigslustig ohne sich der Folgen bewußt zu sein. Der zweite Weltkrieg war ein Folge der Nichtaufarbeitung der Geschehnisse.

Heute ist es möglich viele Materialen und Archive zur Verfügung zu haben, vieles harrt noch der Aufarbeitung und sollte präsent und präsentiert sein/werden umd daraus zu lernen.

Niemals vergessen, nie wieder Krieg.

PS: unter folgender Adresse ist ein Schauplatz zu finden der erst in letzter Zeit öffentlich gemacht wird, an dem aber nicht weniger Unrecht geschehen ist:

Hier klicken



vom 10.01.2011, 14.16
8. von rose

1) mein Vater (Jahrgang 1927) erzählt und erzählt und erzählt (russische Gefangenschaft) so wie viele Zeitgenossen in diesem Altenheim.
Krieg = TagesThema
2) Julia als Praktikantin in der Pflege kann dies bestätigen. Da sind es u.a. auch die Frauen, die Krieger-Witwen waren.
3) Wenn es um "Ballerspiele" am PC geht, fängt Julia vom Krieg zu erzählen an;

Das Thema ist (noch) in vielen Köpfen.


vom 10.01.2011, 13.48
7. von Maxxie

Leider bekommt ja ein kleiner Teil der jungen Leute inzwischen wieder hautnah mit, wie sich Krieg anfühlt, auch wenn er nicht im eigenen Land stattfindet ...
Übrigens gibt es eine Menge lesenswerter Literatur von Zeitzeugen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit, ich bin mehr zufällig darauf gestoßen und habe mittlerweile einige Bücher dazu verschlungen.
Natürlich sollten junge Menschen nicht wirklich erleben, wie sich Krieg anfühlt, aber sie sollten auf jeden Fall über die Zeit und die Hintergründe Bescheid wissen - und da hapert es in Schule und Elternhaus leider oft. (Bei mir selbst war es auch so.)

LG
Maxxie

vom 10.01.2011, 13.04
6. von Melitta

Hallo Engelbert,
seltsam, wie kommst du da drauf, dass es keine Zeitzeugen über den Krieg mehr gibt?
Mein Vater Jahrgang 1924 war im Jahre 1942 erst 18 Jahre alt.
Er wurde in den Krieg eingezogen, ob er wollte oder nicht.
Er war in Colorado in Gefangenschaft geraten und später nie wieder gut auf die Amy zu sprechen.
Oft war sein Ausspruch--
der braune Zwerg mit seinem Schnurrbart hat mir meine Jugend gestohlen.
Er erzählte sehr wenig über den Krieg und war selten bereit dazu, wenn man ihn fragte.
Liebe Grüße Melitta


vom 10.01.2011, 12.46
Antwort von Engelbert:

Wie kommst Du drauf, dass ich "keine" geschrieben habe ?
5. von Lily

Mein Vater will auch nicht über den Krieg reden. Er war über 2 Jahre in polnischer Kriegsgefangenschaft und kam von Polen nach seiner Flucht zu Fuß nach Hause.
Ich denke, es gibt eigentlich genug "Material" über Kriege, nur interessieren sich die jungen Menschen nicht dafür.
Als ich zur Schule ging - ich bin jetzt Anfang 50 - kamen der erste und zweite Weltkrieg im Geschichtsunterricht nicht vor...

vom 10.01.2011, 11.50
4. von Kassiopeia

Es ist ein großes Glück, finde ich, dass junge Menschen den Krieg nicht selbst erleben mussten/müssen. Frieden ist das höchste Gut unserer Gesellschaft. Aber dennoch sollten sie damit konfrontiert werden, wie es in Kriegszeiten für die Menschen war. Manchmal wird einfach abgewunken und gesagt, die Zeiten sind nicht vergleichbar, was natürlich einerseits auch stimmt, aber andererseits sollte nie vergessen werden, was der Krieg und auch die Nachkriegszeit für die Menschen bedeutete. Das hat mit ewigem Aufguss nichts zutun, sondern gehört einfach zu unserer Geschichte.

vom 10.01.2011, 11.47
3. von Anne

Damit nichts verloren geht, habe ich zu Weihnachten 2002 die Geschichte meiner Eltern bzw. meines Vaters aufgeschrieben und mit den einschlägigen Fotos versehen. Im Sommer 2002 war meine Mutter verstorben und mein Vater hat "gerne" zu diesem Zeitpunkt von der Kriegszeit erzählt - Abschuss als blutjunger Pilot - erste Hochzeit nach dem Krieg in Bochum 1945 u.s.w. Es war für ihn auch Trauerbewältigung. Mein Vater verstarb dann im Jahr 2007 und ich bin sehr froh, dass ich das alles dokumentiert habe, denn so können meine Söhne, die auch schon als Kinder so wie ich seinerzeit bei Kriegserzählungen e.t.c. manchmal ungläubig zugehört haben, das alles (authentisch) nachlesen.
Ich finde es ebenfalls sehr wichtig, dass junge Menschen mit dem Thema hautnah konfontriert werden!

vom 10.01.2011, 11.25
2. von Mai-Anne

hallo engelbert, wie kommst du denn auf dieses thema?
mein vater war im krieg und er muss viel schlimmes erlebt haben, denn er mochte nie davon erzählen. und -ehrlich gesagt- hat es mich eine lange zeit lang auch nicht wirklich interessiert.
jetzt, nachdem meine mutter als letzte zeugin dieser zeit verstorben ist, fanden wir alte fotos, feldpost, benachrichtigungen an die witwen usw. ich erfuhr, dass eine tante von der ich nicht einmal wusste, dass es sie gab, zu beginn des krieges meinen onkel geheiratet hat und dass der nach 2 1/2 jahren in russland gefallen ist. die beiden haben sich während ihrer ehe kaum gesehen. wie geht es einer jungen frau da? ich erlebte dieses thema plötzlich ganz anders, als wenn ich im fernsehen "nur" einen nachkriegsfilm anschaue. ich hab versucht, zu der tante kontakt aufzunehmen. sie ist vor 1 jahr verstorben. es sind keine kinder da. ich kann niemanden mehr fragen ....
ich merke, dass auch meine kinder und sogar meine enkelkinder sich für diese themen interessieren - jetzt wo wir sie in unserer familie ansprechen - und deshalb finde ich, dass eben nicht alles vorbei ist - so wie susi das sieht. und ich finde es wichtig, dass man auch den jungen menschen nahebringt, was krieg wirklich bedeutet.

vom 10.01.2011, 11.01
1. von Susi

Gott sei Dank sage ich da nur. Ich kann ehrlich gesagt diesen ewigen Aufguss und der Ruf, wie schlimm das deutsche Volk doch war, nicht mehr hören. Irgendwann ist alles vorbei. Und gut, dass die jungen Menschen keinen realen Bezug mehr dazu haben.

vom 10.01.2011, 10.47
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