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eigentlich eltville ...

Beate musste ja heute beruflich nach Mainz und da habe ich Chauffeur gespielt, konnte ich doch das eine mit dem anderen verbinden. Das andere hätte sein sollen: nach Eltville fahren, mal gucken, ob ich eine Lokalität fürs Treffen finde.

Aber erst mal einen Blick in den Mainzer Hauptfriedhof werfen, schließlich fahre ich da grad dran vorbei und finde auch einen Parkplatz.

90 Minuten später ... jetzt erst mal frühstücken, schließlich ist es gleich 11 Uhr. Am besten irgendwo unterwegs auf dem Weg nach Eltville ... unterwegs komme ich an einem weiteren Friedhof vorbei, den ich mir bookmarke fürs Fotografieren.

2-3 Kilometer weiter begegnet mir ein Einkaufszentrum und dort kann ich wenig gemütlich aber ganz in Ruhe eine Kleinigkeit essen, was trinken und ein bißchen lesen.

90 Minuten später sitze ich immer noch und stelle fest, dass ich keine Lust habe, nach Eltville zu fahren und lieber den anderen Friedhof fotografieren will. Beim Laufen ans Auto sehe ich, dass das Diesel 93,9 Cent kostet. Ich falle fast in Ohnmacht und tanke (bei uns kostet es 10 Cent mehr).

Der andere Friedhof ist eingezäunt, damit die Toten nicht flüchten und ein vorbeikommender Mann muss mirzuliebe sein Handytelefonat unterbrechen, weil ich wissen will, ob man da rein darf in den Friedhof. Er sagt "nein", denn da vorne steht ein Schild.

Ich beschließe, dann halt durch den Zaun zu fotografieren und natürlich auch das Schild, das mir sagt, dass ich nicht reindarf. Ich finde aber kein Schild, dafür ist das Tor offen. "Hat keine Ahnung gehabt", denke ich über den Mann und laufe auch über diesen Friedhof und fotografiere. Als ich später Beate den Friedhof zeige, liest sie, dass ich hätte doch nicht rein dürfen ... theoretisch ... normalerweise müsste das Tor zu sein und ich hätte den Schlüssel holen müssen. Dies stand auf dem Schild auf dem Rasen (ich hatte am Tor geschaut und gedacht, das Rasenschild wäre nur die Bezeichnung des Friedhofes (der alte israelitische Friedhof von Mainz) und habe dann nicht weitergelesen).

Weils grad so schön war, gabs noch eine zweite Foto-Runde auf dem Hauptfriedhof und ein paar Bilder über den Zaun in Richtung jüdischer Friedhof.

Aller guten Dinge waren dann der dritte Besuch, diesmal mit Beate.

Ich bin also gar nicht nach Eltville gekommen, Mainz hatte mich fotografisch im Griff ;)). Zum Schluß waren meine Füße rund, die Batterien alle und die Speicherkarte voll.

Friedhöfe, da fotografiere ich ganz gerne ... wenn es alte Friedhöfe sind. Aber ich bin dort nie stundenlang gewesen. In Mainz aber ist das anders ... ein ganz toller Friedhof ... da kommt man von einem Staunen ins andere ... viele alte Gräber, sehr unterschiedlich, sehr groß, tolle Architektur der Gräber. Viele alte Bäume ... für lebende Fotografen der ideale Ort.
 

Engelbert 02.03.2009, 19.52

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Kommentare zu diesem Beitrag

17. von mel-j

ich habe heute längere zeit über die postings von heike nachgedacht (den inhalt, nicht den ton)...

ich bin in der glücklichen lage, friedhof nicht mit einer toten person in verbindung zu bringen. so kann ich frei von negativen o traurigen gefühlen über einen friedhof laufen. mich an tieren, blumen und manch schönem grabschmuck freuen.

ähnlich wie beim blick über unsere beleuchtete stadt, frage ich mich dann ob die menschen glücklich waren. ob jemand zurückgeblieben ist der jetzt sehr traurig ist.

nun aber zurück zu heike's posting. ich versuche mich in die rolle eines angehörigen zu versetzen. und ich glaube, als angehörige würde es mir nicht gefallen, wenn jemand fremdes an "meinem" grab steht und es betrachtet oder fotografiert.

das ist nur mein pers. empfinden. ich mag es ja aber auch nicht wenn jemand mein auto "begafft" oder vorm haus steht und fotografiert :(

also auch wenn man es als fotograf oder besucher gar nicht bös meint, kann es doch sein das es jemand stört. was nicht bedeutet das ich das fotografieren/spazieren "verbieten" will. ich wollte nur einfach sagen, das ich mich mit "der anderen seite" identifizieren kann und das es vielleicht schon passieren kann, das ein angehöriger nicht so "erfreut" auf fremde menschen reagiert. es ist halt doch trotz allem ein "privater" platz...

vom 04.03.2009, 15.43
16. von elfi s.

Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Meinungen dazu sein können. Keiner von uns würde ein frisches Grab fotografieren, wenn die Angehörigen davor stehen. Es ist die einzigartige Atmosphäre auf Friedhöfen und die mitunter wirklich einmaligen Motive die mich auch immer wieder dorthin ziehen. Das hat aber nichts mit Stören der Totenruhe zu tun. Ich mach ja keine Party, sondern fotografiere nur. Bitte Engelbert, nimm nicht alles so ernst, was hier manchmal gesagt wird. Es gibt nun mal auch andere Meinungen, die mit den eigenen nicht unbedingt übereinstimmen. Aber sachlich sollten sie schon rüberkommen. Deine Reaktion kann ich auch verstehen.

vom 03.03.2009, 21.20
15. von Christian

Gräber sind Teile eines Friedhofes und werden sozusagen zur Nutzung vermietet. Das Eigentum daran verbleibt beim Friedhofsträger. Dies sind entweder die Kirchen oder - heute meist eher der Fall - die Gemeinden. Damit sind Friedhöfe öffentlicher Grund und Boden. Auf öffentlichem Grund aber darf man uneingeschränkt fotografieren. Einziges Hindernis: Die Friedhofsordnung. Sie könnte das Fotografieren verbieten.

vom 03.03.2009, 20.18
14. von hanna

.....Kann die negative Einstellung und Bewertung vo Heike nicht nachvollziehen!!!
Warum? Alte Friedhöfe sind wunderbar und gehören allen!Die Totenruhe wird doch dadurch nicht grstört oder verletzt!
Ich persönlich hätte überhaupt kein Problem damit,wenn in meiner Abwesenheit
ein "Möchtegernfotograph"unser Grab fotgrafieren würde,im Gegenteil,es ist doch schön,wenn die Besucher meine Grabstätte auserwählt haben!

vom 03.03.2009, 18.34
13. von Ruthie

... und wenn ich an "unserem" Grab stehen würde und jemand käme um zu fotografieren, würde ich mich mit dem Menschen unterhalten, was er warum fotografiert. Und wenn es das Grab wäre, weil es ihm gefällt oder weil es etwas Besonderes ist, würde ich mich darüber freuen.

(Wenn jemand sich weinend an einem Grab befindet, würde weder der Engelbert sich noch ich mich nähern. Soviel "Anstand" haben sogar Menschen mit Kameras. Gell, Engelbert?)

vom 03.03.2009, 14.20
Antwort von Engelbert:

Sagen wir so: Menschen mit Kameras haben so viel Anstand wie Menschen ohne Kameras: mal mehr, mal weniger. Was mich betrifft, bitte die Kommentarantworten an Heike lesen.
12. von Heike

Beleidigt habe ich ihr gar niemanden. Nur meine persönlichen Gefühle niedergeschrieben, die mich überkommen würden, wenn mir so jemand auf den Friedhof begegnet. Mein Verständnis tendiert gegen 0, für solche Aktionen. Es gibt genug andere Orte. Der Respekt, den man den Angehörigen zollt, die ihre Ruhe dort haben wollen, geht dann wohl ebenfalls gegen 0.

vom 03.03.2009, 13.56
Antwort von Engelbert:

Du hast Möchtegernfotograf geschrieben, das hat mit dem Thema gar nix zu tun, denn ein Profifotograf hätte auch nicht um Dich rumtanzen dürfen. Du wolltest mir mit diesem Wort nur eine Spitze mitgeben. Das ist Beleidigung.

Du hast "ich könnte kotzen" geschrieben ... auch das ist eine Beleidigung. Oder darf ich zu Dir sagen "wenn ich sehe, was du machst, dann könnte ich kotzen". Das ist reine Polemik.

Wenn Du es nicht schaffst, sachlich zu bleiben, weil es Dich emotional zu sehr berührt, dann schlafe eine Nacht drüber, bevor Du redest.

Zum anderen Thema: wenn keine Angehörigen da sind, brauche ich keinen Respekt zu zollen. Ein Grab gehört niemanden, man kann Tote nicht besitzen. Nur Erinnerungen. Und die sind nicht auf den Friedhof begrenzt.

Ich werde weiter auf Friedhöfen fotografieren und werden weiter respektieren, wenn jemand am Grab steht.

Aber ich darf zu einem Grab, wo vor 10 Minuten jemand war, nun aber nicht mehr ist, dann später auch hingehen. Vieleicht freut sich der Tote, dass schon wieder jemand da ist.
11. von Nicole

Soso, da bist du vom Wege nach Eltville abgekommen... um dann vermutlich stimmungsvolle Einblicke aus einer wenig trubeligen Welt einzufangen....

Ich denke alte Friedhöfe haben ihren eigenen Reiz, es ist eine Welt für sich und die jüdischen Friehöfe sowieso- die erzählen oft eine lange, jahundertealte Familien-Geschichte die meist in der 1930er Jahren endet.... ich kenne im Saarland nur einen, auf dem auch heute noch Beerdigungen nach jüdischem Ritus stattfinden.

Interessant zum Fotografieren finde ich übrigens die französichen Friedhöfe... in Frankreich wachsen die Gräber oft nach oben.... dem Himmel entgegen...

Mit den normalen kommunalen Friedhöfen tu ich mich schwer.... wenn ich meine Mutter mal auf einem Friedhofsbesuch begleite (an das Grab ihrer Elten und ihres jüngeren Bruders) - es zieht mich nicht gerade dahin - einerseits weil ich ein recht distanziertes Verhältnis zu meinen Großeltern hatte - und andereseits weil mir das alles viel zu ordentlich ist (außer das die Grabanlage prachtvoller sind erinnert mich die Anordnug der Gräber eher an Soldatenfriedhöfe ...alles in Reih und Glied...)

vom 03.03.2009, 12.21
10. von Heike

Ein Friedhof ist ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Wenn ich mir vorstelle, dass ich am Grab meiner Großeltern und Verwandten stehe und da läuft jemand rum und fotografiert alles, dann könnte ich k... und ausflippen. Noch nicht einmal vor so einer Stätte machen diese Möchtegernfotografen halt und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Menschen, die dort in tiefen Gedanken versunken sind, sich mit den Menschen aus ihrer Vergangenheit beschäftigen, ihre Ruhe haben wollen. So etwas gehört verboten!

vom 03.03.2009, 10.22
Antwort von Engelbert:

Ich würde nie die Trauer von jemanden, der an einem Grab steht, stören. Was glaubst Du von mir ??

Der Friedhof ist öffentlich und auch die Gräber sind es. Auch das Grab Deiner Großeltern gehört nicht bestimmten Menschen, es ist eine Begegnungsstätte mit allen, die eben Deinen Großeltern begegnen möchten.

Es war übrigens kein einziger Mensch in tiefen Gedanken versunken. Noch am meisten Gedanken habe ich mir beim Betrachten der Gräber gemacht.

Frohes Kotzen, wäre schön, wenn Du eine andere Meinung ohne Beleidigung äußern könntest.

9. von Quizzy

Deine Begeisterung für alte Friedhöfe kann ich nur zu gut verstehen - hier in München gibt's einige davon, am schönsten ist der Alte Südliche Friedhof, aber auch die Gedenkplatten rund um die Frauenkirche haben's mir angetan.

Den Jüdischen Friedhof kann man hier auch nur nach vorheriger Anmeldung betreten, da ist nach wie vor die Gefahr der Schändung einfach zu groß um ihn offen stehen zu lassen - schade.

Liebe Grüße
Quizzy

vom 03.03.2009, 09.21
8. von Mel-J

da hättest Du auch gut über die Brücke fahren können :) in Wiesbaden gibt es zwei ganz schöne. Platter Strasse Richtung Taunusstein.

Zuerst kommt der "alte Friedhof" der vor Jahren zu einem Freizeitgelände umgestaltet wurde. Da stehen immer mal wieder alte Denkmäler und gleich daneben eine Wippe o. ä.

Dann kommt der Nordfriedhof (der normale) der aber auch ganz alte Gräber und damit auch sehr schöne Skulpturen oder sogar Grabhäuser hat.

Obendrüber angegliedert an den Nordfriedhof ist der jüdische. Mit den ganzen ich-war-da-steinen auf den Gräbern.

Und überall stehen große alte Bäume. Ein sehr schöner Spaziergang, nur leider so hügelig :)

vom 03.03.2009, 09.13
7. von Elke

OOOOhhhhhhh, mach mir die Nase lang..... ich liebe alte Friedhöfe und ich liebe es zu fotografieren...... Wo ist dieser Platz des Friedens??? Muss gleich mal Google bemühen..... Und bekommen wir auch Fotos zu sehen, bitte bitte!

vom 03.03.2009, 07.41
6. von Ruthie

Ich mag alte Friedhöfe auch gern. Ich kenne auch zwei jüdische, die Tore und Öffnungszeiten (für Berechtigte?) haben.

Ich kenne aber auch mindestens einen neuzeitlichen, der sehr schön abwechslungsreich ist...

Ich bin auch sehr gespannt auf die Bilder!

vom 02.03.2009, 23.12
5. von Anne/LE

Manch Steinmetz sollte sich Bildhauer nennen dürfen... Ich harke stets nach, wo ich nahe rumgetrampelt bin

vom 02.03.2009, 23.03
4. von Blueswoman

Lieber Engelbert, daß kann ich gut verstehen, daß Du Dich gerne auf einem bzw. mehreren Friedhöfen aufgehalten hast. Ich finde alte Friedhöfe auch faszinierend. Zum Glück ist mir auch noch nie ein "Untoter" begegnet :-). Naja und Pläne sind dazu da, damit man sie "umwirft".

Liebe Grüsse
:-)

vom 02.03.2009, 22.18
3. von elfi s.

Da hast du sicher schöne Fotos gemacht. Alte Friedhöfe faszinieren mich auch immer wieder. Wenn die Grabsteine schon bemoost sind und man den Efeu erst beiseite legen muss, um die Inschriften zu lesen, das hat was. Heute wirkt das alles viel zu steril. Freu mich auf das Ergebnis deiner heutigen Fotoaktion.

vom 02.03.2009, 21.56
2. von Britta

Ja, lieber Engelbert, alte Friedhöfe vermitteln eine ganz besondere Atmosphäre der Ruhe mit dem Hauch der Ewigkeit. Ich besuche auch hin und wieder einen der ganz alten Teile eines Waldfriedhofes in Saarbrücken.
Leider lässt die heutige Friedhofskultur
keinen Raum mehr für sehr individuelle Grabsteine, weil alles einer bestimmten Norm (Form, Höhe, Breite ect.) unterworfen ist - schade.

Wie Du siehst, bin ich wieder online. Danke für Deine tröstende E-Mail während meiner Internetabstinenz !


vom 02.03.2009, 20.19
1. von Christel

ich bin schon ganz gespannt auf die Friedhofsfotos.



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