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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: innenleben

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Ich hab 'ne Scheissangst. Und ich frage mich, wo ich den Optimismus herkriegen soll, dass ich zur statistischen Minderheit gehöre.

Die Bilder vor meinen Augen sind 12-14 Jahre alt. Die letzten beiden nicht berauschenden Jahre meiner Mutter, die genau dieselbe Erkrankung hatte und in etwa genau diese 10 Jahre nach Diagnose noch lebte. Im fortgeschrittenen Stadium mehr schlecht als recht.

Ich habe Lust auf Leben, beginne aber mit einer angstvollen Selbstbeobachtung. Ein bißchen Stress und schon hab ich den Druck auf der Brust. Kann der schon physisch sein oder ist das psychisch. Den Linksschenkelblock hab ich übrigens auch noch.

Leben ... ich hab so spät damit begonnen ... und ich wollte mit Beate alt werden. Vor allem: ich wollte Beate nie alleine lassen. Sie hat vor 9 Jahren ihren Freund durch Tod verloren und ich könnte es nicht verwinden, dass sie mit mir dasselbe erlebt.

Beate hat immer zu mir gesagt, dass ich besser auf mich achten soll. Ich habe nicht gehört. Nun habe ich einen Schuss erhalten. Beate sagt Warnschuss. Ich hab heute Blattschuss gesagt.

Doch ich bete, dass es doch noch ein Warnschuss ist und ich nicht nur im normalen Leben, sondern auch in obiger Krankheitsstatistik nicht mehrheitsfähig bin.

Erstmal noch ein paar Arzttermine und dann die Suche nach einem guten Arzt, der sich auf dem Gebiet "Körper arbeitet gegen sich selbst" auskennt. Denn eine Studie hat festgestellt, dass bei dieser Krankheit oft Antikörper im Blut zu finden sind.
 

Engelbert 22.11.2006, 13.54 | (75/1) Kommentare (RSS) | PL

früher (beten und die luft anhalten)

Als Kind habe ich das Vaterunser jeden Abend gebetet. Es war ein Ritual, über das hinaus ich nicht in der Lage war, zu reflektieren, was ein Gebet ist. Ich betete jeden Abend, auf einem Bein stehend. Es wurde zum Zwang und die Angst, dass, wenn ich es nicht mehr mache, etwas Negatives passiert, ließ mich weiter beten.

Nach dem Gebet legte ich mich ins Bett und hielt die Luft an. So lange, bis auf meinem Wecker die nächste Minute umklappte. Ein kleines Los zur Nacht, das 5 Sekunden oder 59 Sekunden war. Dann schlief ich ein.

Es hat lange gedauert, bis ich ganz normal ins Bett ging.
 

Engelbert 09.11.2006, 21.32 | (8/0) Kommentare (RSS) | PL

manche dinge ...

... waren früher so leicht, so einfach. Sind es heute nicht.
 

Engelbert 25.09.2006, 13.24 | PL

gerümpel

Manchmal kann ich mich von Dingen, die mich belasten, kaum ablenken. Ich steh über ihnen ... um auf sie hinab zu schauen und mich dann wieder mittendrin zu finden.

"Leichtigkeit gesucht" - zwei Worte, die ich nicht nur unterschreiben kann, sondern in großen Lettern auf meinen Himmel malen möchte. Auf das sie langsam den Horizont erreichen und zusammen mit mir dahinter verschwinden.

Ich funktioniere. Irgendwie.
Fortlaufen scheitert am Schweigen auf die Frage "wohin ?".

Nun denn.
Es hat jeder seine Päckchen zu tragen.
Manch einer möchte sie lieber verschicken.
Als Spende an den Papst.
Auch gerne an jemand anderes.
Wer halt bereit ist, das Gerümpel anzunehmen.
 

Engelbert 12.09.2006, 16.20 | (9/1) Kommentare (RSS) | PL

wie hans albers

Sehe ich den Hans Albers im Fernseher ... dann denk ich an meine Mutter. Denn die fühlte sich, wenn sie diesen Schauspieler sah, an ihren Vater erinnert. Meinen Opa. Den ich nie kennen lernen durfte. Schade.
 

Engelbert 20.07.2006, 23.11 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL

mal ganz ehrlich

... kann man denn noch irgendjemanden trauen ? Dass er grundehrlich ist, nichts weglässt und ganz direkt und offen sagt, was Sache ist. Und wenns ein "du, ich möchte nicht" ist. Stattdessen wird aber ein "ja, ich mach das grundsätzlich schon".

Ich bin grad so unendlich enttäuscht von einem Menschen, den ich so unendlich wertgeschätzt habe ... und wegen Letzterem tuts ja auch so weh.
  

Engelbert 10.07.2006, 21.30 | PL

sind die einzelgänger die problemfälle ?

Stefans Kommentar "... auch wenn du es wahrscheinlich nicht so gemeint hast, aber in deinem Text kommen Menschen mit guten Sozialkontakten ziemlich schlecht weg.

Das sind laut deinen Aussagen Leute, die sich verbiegen, mit dem Strom schwimmen, unehrlich sind, sich selbst verleugnen. Ist das so?

Meiner Erfahrung nach sind eher die Einzelgänger die Problemfälle. Nicht umsonst stehen sie abseits. Dieses Anderssein mit Sensibilität, Ehrlichkeit, Unabhängigkeit etc. schön zu reden finde ich ziemlich gewagt
"
.

Ich glieder die Antwort mal auf.

schlecht weg ... hmm, für den Einzelgänger, der zwangsweise einzeln geht, ist die Gruppe ja auch etwas, dass in ihm nicht gerade angenehme Assoziationen hervorruft. Wer wird schon gerne als unkonform aussortiert.

verbiegen, unehrlich etc. ... nicht jeder. Es gibt auch Menschen in Gruppen, die sind so, wie sie sind. Doch wenn in einer Gruppe alle so wären, wie sie redeten und handelten, dann wären das wenig unterschiedliche Menschen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass im 4AugenGespräch viele ganz anders und durchaus individuell sind. In der Gruppe erkennst Du sie nicht wieder.

Einzelgänger Problemfälle ... ähm ... wer hat denn Probleme mit den Einzelgängern ?? Die Gruppe bestimmt nicht, denn es lästert sich über nix so gut wie über einzeln gehende Menschen. Ich glaube, dass Einzelgänger selbst mehr Probleme haben als sie anderen bereiten. In meinen Augen ist diese Bemerkung unter der Gürtellinie.

nicht umsonst stehen sie abseits ... das liest sich wie "ist ja kein Wunder, das niemand mit ihnen etwas zu tun haben will". Aha, sei so wie die anderen, dann bist du beliebt, sei anders ... und schon weißt du den Grund, warum du alleine bist.

Anderssein ... ich rede es nicht schön. Weil es an sich nicht unschön ist, anders zu sein. Also kann man es auch nicht schön reden.

Das Anderssein ist an sich ... "normal", weil jeder anders ist. Nur zeigts nicht jeder. Du, Stefan, reichst mal eben den schwarzen Peter an die Einzelgänger rüber.

"Das" finde ich gewagt. Es gibt Menschen, die haben ein so schönes Leben inmitten der oder vieler Gemeinschaften, dass sie kopfschüttelnd auf die Menschen am Rande schauen.
 

Engelbert 27.06.2006, 20.27 | (32/1) Kommentare (RSS) | PL

außen vor

Ob bei der Fußballmannschaft in der Schule, im Verein oder am Frühstückstisch im Büro ... ich hab nie dazu gehört. Weil ich "anders" war. Weil ich die üblichen Verhaltensweisen weder kannte noch konnte.

In die Mannschaft kam ich als Letzter, im Verein wurde ich in Abwesenheit als homosexuell verlästert, weil ich keine Freundin hatte und für einen Mann zu sensibel war und am Frühstückstisch saß ich zwar daneben, war aber nicht integriert.

Ich war nie wie andere ... aber ich wollte auch nicht wie andere sein. Denn mit einer fast masochistischen Ehrlichkeit erzogen wollte ich mich auch selbst nie verleugnen.

Die Dynamik von Gruppe / Grüppchen / Klüngel / Verein ist für mich eine geschlossene Tür. Wer rein will, muss die Eignungsprüfung bestehen. Muss zeigen, dass er so ist wie alle anderen auch. Oder zumindest so tut. Wer gleich ist oder sich gleich lügt, der gehört dazu, wer nicht mitmacht, bleibt alleine. Am besten Einzelgänger.

Und das bin ich auch geworden.
Einzeln ging ich meine Wege zwischen Tag und Traum.

Mittlerweile bin ich angekommen. Zumindest an einer Zwischenstation, wo ich ein bißchen was von mir spüre und auch unverbogen akzeptiert werde.

Deswegen gibts hier im Tagebuch auch keine "ich mach mit" oder "ich bin dagegen"-Buttons. Das wäre dann wieder eine Gruppierung. Und etwas, wo man dabei ist, heißt auch, dass andere nicht dabei sind. Das grenzt aus .Diese Grenzen wirds für mich nie wieder geben. Ich grenze niemand aus, ich will auch nicht ausgegrenzt werden.

Ja, sicher gibts ein Gemeinschaftsgefühl, wenn man irgendwie irgendwo zusammengehört. Mein Wunsch ist eine Gemeinschaft von Menschen, die frei sind. Auch das gibts. Meine ganze Seelenfarbenseite ist so aufgebaut. Ein freier Platz für ganz unterschiedliche Menschen, die friedlich nebeneinander da sind. Es gibt keinen Klüngel, wenn ich merke, dass sich menschlicherweise so einer bildet, dann suche ich Distanz dazu. Auch mich selbst überprüfe ich immer wieder, ob meine Offenheit weiterhin besteht.

Freiheit, Unabhängigkeit, Seindürfen ... sind für mich unheimlich wichtige Werte. Ich achte die Menschen so wie sie sind. Wenn sie mich so akzeptieren, wie ich bin. Agressivität lehne ich ab. Tratsch ebenfalls. Offene ehrliche Kommunkation unter der Überschrift einer toleranten, menschenfreundlichen Grundhaltung.
 

Engelbert 26.06.2006, 14.40 | (31/0) Kommentare (RSS) | PL

der grund für die pause ...

... ist meine Gesundheit. Ich hab 'ne Scheissangst, weil ich, was in mir passiert, nicht zuordnen kann. Ich habe einen Druck auf der Brust, ein komisches Gefühl in den Bronchien. Vielleicht steigere ich mich rein ... auf jeden Fall bin ich dauermüde, erst recht, wenn ich am PC sitze. Deswegen Pause.
 

Engelbert 23.05.2006, 17.06 | (66/0) Kommentare (RSS) | PL

die leichen neben den kartoffeln

Mein Opa ist mit 56 Jahren aus dem Zug gefallen. Tot. Offizielle in der Familie erzählte Version: er wollte ins Klo, hat die Tür verwechselt und das wars. Doch nun wird es immer wahrscheinlicher, dass er alles wollte, nur nicht mehr nach Hause kommen ... zu seiner Frau. Lieber die Freiheit im Tod suchen.

Seine Frau ... meine Oma. Dass sie gefühlskalt war, wusste ich schon. Aber dass sie in der ganzen Nachbarschaft unbeliebt und extrem geizig war, ist mir neu. Eine "alte Hex" dürfte sie gewesen sein. Nun erklärt sich einiges aus der Jugendzeit meiner Mutter.

Mein Vater war schizophren. Das wusste ich und da habe ich heute auch nix Neues erfahren, aber mein Stiefvater ... schien eher Männern zugeneigt zu sein. Junggeselle noch mit 40 und dann meine Mutter geheiratet. Was nicht gut ging.

Hinter den Türen ist ganz schön was los ... in den Kellern liegen die Leichen neben den Kartoffeln.
 

Engelbert 06.05.2006, 12.27 | (24/2) Kommentare (RSS) | PL

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