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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: poesie

ein schneegedicht

Es schneit
Der erste Schnee, weich und dicht,
Die ersten wirbelnden Flocken.
Die Kinder drängen ihr Gesicht
Ans Fenster und frohlocken.
Da wird nun das letzte bisschen Grün
Leise, leise begraben.
Aber die jungen Wangen glühn,
Sie wollen den Winter haben.
Schlittenfahrt und Schellenklang
Und Schneebälle um die Ohren!
- Kinderglück, wo bist du? Lang,
Lang verschneit und erfroren.
Fallen die Flocken weich und dicht,
Stehen wir wohl erschrocken,
Aber die Kleinen begreifens nicht,
Glänzen vor Glück und frohlocken.

[ Gustav Falke ]
 

Engelbert 08.12.2012, 09.37 | (4/0) Kommentare (RSS) | PL

...iert

Auch wenn der November
sich noch ziert
er gegen den Dezember
bald verliert
 

Engelbert 30.11.2012, 16.12 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL

friedrich hebbel



Das Gedicht hab ich gerade im Abreißkalender 1935 gefunden ... die Rose hab ich gestern fotografiert ... und mir war gerade, als das Gedicht nach diesem Bild ruft ... fehlt nur der Schmetterling.

Ich mag solche Gedichte ... einfach nur wegen der Dramatik, nicht als Lebenseinstellung. Ein bißchen schaurig ist manchmal schön.
 

Engelbert 20.08.2011, 10.30 | (11/0) Kommentare (RSS) | PL

schaurig, aber schön



[ Heinrich Heine ]
 

Engelbert 30.03.2011, 17.36 | (8/1) Kommentare (RSS) | PL

heute ist herbstanfang

Im Herbst

Der schöne Sommer ging von hinnen,
der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
so manches feine Festgewand.

Sie weben zu des Tages Feier
mit kunstgeübtem Hinterbein
ganz allerliebste Elfenschleier
als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.

Ja, tausend Silberfäden geben
dem Winde sie zum leichten Spiel,
sie ziehen sanft dahin und schweben
ans unbewusst bestimmte Ziel.

Sie ziehen in das Wunderländchen,
wo Liebe scheu im Anbeginn,
und leis' verknüpft ein zartes Bändchen
den Schäfer mit der Schäferin.

[ Wilhelm Busch ]

via elke r. per lichtblick-kommentar
 

Engelbert 23.09.2010, 12.50 | (4/0) Kommentare (RSS) | PL

himmel oder frühling ?

Habt ihr mich hinausgetragen,
in den Wald, den morgenfrischen,
wo die Nachtigallen schlagen
in den jungen Rosenbüschen?

Mutter, hilf mir aus dem Bette!
Auf den Rasen möcht ich springen
wie das Reh, und um die Wette
möcht ich mit der Lerche singen.

Und von Blumen welch Gewimmel!
Ach, so schön war's nie auf Erden!
Mutter, sag, ist das der Himmel,
oder will es Frühling werden?

[ Hermann von Gilm ]
 

Engelbert 31.05.2010, 10.59 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

die fichte und die palme

Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh'.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.

Er träumt von einer Palme
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.

(Heinrich Heine)
  

Engelbert 15.01.2010, 08.43 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

schaurigschön

Droben stehet die Kapelle,
Schauet still ins Tal hinab,
Drunten singt bei Wies und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab.

Traurig tönt das Glöcklein nieder,
Schauerlich der Leichenchor;
Stille sind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauscht empor.

Droben bringt man sie zu Grabe,
Die sich freuten in dem Tal.
Hirtenknabe, Hirtenknabe!
Dir auch singt man dort einmal.

[ Ludwig Uhland ]
 

Engelbert 01.07.2009, 12.44 | (5/3) Kommentare (RSS) | PL

heißreim

hechel
fächel
schwächel

Hitz
sitz
Blitz?

schwül
will
kühl

Engelbert 28.07.2008, 13.17 | (6/0) Kommentare (RSS) | PL

mörike-versionen

In der Frühe.

Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir,
dort gehet schon der Tag herfür
an meinem Kammerfenster.
Es wühlet mein verstörter Sinn
Noch zwischen Zweifeln her und hin
und schaffet Nachtgespenster.

Ängste, quäle
dich nicht länger, meine Seele!
Freu' dich! schon sind da und dorten
Morgenglocken wach geworden.


Ein Gedicht von Mörike, das war die Originalversion. Drei weitere Versionen:

1. auf pfälzisch

Morjens

Kee Schloof macht meers Au kalt
doch da Daa kommt so langsam
drauße vorm Fenschder
In mein Kopp gehts rund, ich simmeleere hin unn her
und hann ganz dumme Gedanke

Angschd, quäl mich doch nimmie länger
sei froh, denn do hinne und do vorne
leide schunn die Glogge.


2. den Originaltext mit Google ins Englische und wieder zurück ins Deutsche übersetzt

In den Morgen.

Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir,
einmal dorthin zu gehen Tag herfür
zu meinen Kammer Fenster.
Es wühlet mein Sinn verstörter
auch zwischen ihr und Zweifel aus
schaffet Nacht und Gespenster.

Ängste, quäle registrieren
nicht mehr meine Seele!
Freu ! sind bereits vorhanden und dorten
Morning Bell wach.


Gröööhl ... immer wieder schön ... und nun noch:

3. die Mörike-Gedanken, wie ich sie dichten würde

Morgens

der Schlaf
vorbei
der Tag
erwacht

Gedanken
ranken
zanken
sehen Gespenster
werden Angst
und
Bann

halt !
halt an
wach auf
sei froh
der Tag
der kommt
doch sowieso

hör hin
wie die Glocken
leise läuten

freu dich drüber
denn wenn du
dich nicht freust
läuten die Glocken auch

aber so klingen sie schöner
 

Engelbert 16.07.2008, 11.12 | (9/1) Kommentare (RSS) | PL

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